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Praktikumsanleitung „Hefefermentation“ - Hochschule Mannheim

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Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />

www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />

<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />

Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />

3 Grundlagen<br />

3.1 Was ist Hefe?<br />

Historisch [1]: Im 19. Jahrhundert wurde die Vergärung durch Hefen von Justus Liebig<br />

noch folgendermaßen beschrieben:<br />

Abb. 1: Hefe aus der Sicht von Justus Abb. 2: REM-Aufnahme von Hefe [2]<br />

Liebig, Quelle [1]<br />

"Mit Wasser zerteilte Bierhefe löst sich in unendlich kleine Kügelchen auf. Bringt man<br />

diese Kügelchen in Zuckerwasser, so entwickeln sich daraus kleine Tiere. Sie besitzen<br />

eine Art Saugrüssel, mit dem sie den Zucker aus der Auflösung verschlucken. Die<br />

Verdauung ist sogleich und auf das Bestimmteste an der erfolgenden Ausleerung von<br />

Exkrementen zu erkennen. Sie entleeren aus dem Darmkanal Weingeist und aus den<br />

Harnorganen Kohlensäure. So sieht man also aus dem Anus dieser Tiere unaufhörlich<br />

eine spezifisch leichtere Flüssigkeit in die Höhe steigen und aus ihren enorm großen<br />

Genitalien spritzt in sehr kurzen Zwischenräumen ein Strom von Kohlensäure."<br />

Heute [1, 3]: Hefen sind natürlich keine kleinen Tierchen, sondern gehören zur Familie<br />

der Pilze (Mycota). Doch Liebig hatte schon richtig beobachtet, dass sie in der Lage sind,<br />

Zucker zu Kohlensäure und Alkohol umzuwandeln. Diese Eigenschaft macht man sich<br />

schon seit Jahrtausenden unbewusst zu Nutze, nämlich bei der Wein-, Bier- und<br />

insbesondere Sekt- sowie Brotherstellung, den ersten biotechnologischen Prozessen.<br />

Hefe kennt man vor allem in Form von Trockenhefe oder Hefewürfeln zum Backen aus<br />

dem Supermarkt, doch Hefen kommen auch in unserer Umwelt vor und zwar überall dort,<br />

wo vergärbare, zuckerreiche Säfte frei werden.<br />

13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 4 von 20<br />

Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />

Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />

E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de

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