Praktikumsanleitung „Hefefermentation“ - Hochschule Mannheim
Praktikumsanleitung „Hefefermentation“ - Hochschule Mannheim
Praktikumsanleitung „Hefefermentation“ - Hochschule Mannheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr.-Ing. Isabell Sommer Tel. (06 21) 292-6471 i.sommer@hs-mannheim.de<br />
Dr. Susanne Schilling Tel. (06 21) 292-6788 s.schilling@hs-mannheim.de<br />
1 Hintergrund und Ziel des Praktikums<br />
Die Hefe Saccharomyces cerevisiae wird schon seit Jahrtausenden, zunächst unbewusst,<br />
bei der Brot-, Bier und Weinherstellung genutzt.<br />
Hefe hebt sich von anderen Lebewesen durch die Fähigkeit ab, sowohl mit (aerob) als<br />
auch ohne Sauerstoff (anaerob) Energie gewinnen zu können. Unter anaeroben<br />
Bedingungen setzt sie dabei unterschiedlichste Zucker wie das Monosaccharid Glucose<br />
bzw. das Disaccharid Saccharose zu Ethanol und Kohlendioxid um. Unter aeroben<br />
Bedingungen produziert sie Kohlendioxid und Wasser.<br />
Neben lebensmitteltechnischen Anwendungen wird Hefe auch zur Herstellung von Bio-<br />
Ethanol bzw. zur Biosorption von Schwermetallen aus Abwässern genutzt.<br />
Ziel des Praktikums ist es, den Gärprozess bzw. die Atmung von Hefezellen durch<br />
Versuche zur Sauerstoffzehrung bzw. zur Vergärbarkeit von unterschiedlichen<br />
Zuckerarten näher kennen zu lernen.<br />
2 Formales und Ablauf<br />
Die Vergabe einer Bescheinigung über eine erfolgreiche Teilnahme am Praktikum hat<br />
folgende Voraussetzungen:<br />
1. Die Durcharbeitung der Praktikumsunterlagen ist Voraussetzung für die Teilnahme am<br />
Praktikum. Wer nicht oder nur sehr schlecht vorbereitet ist, wird „nach Hause“<br />
geschickt.<br />
2. Die Anwesenheit während der gesamten Dauer des Praktikums ist<br />
Grundvoraussetzung.<br />
3. Die Teilnahme an der Sicherheits-Belehrung entsprechend der Gefahrstoff- und<br />
Biostoff-Verordnung sowie ergänzender Richtlinien ist ebenfalls Voraussetzung für das<br />
Praktikum (zusätzlicher Termin). Zustände, die die Sicherheit von Sachen und<br />
Personen beeinträchtigen, sind unverzüglich dem Institutsleiter oder Assistenten zu<br />
melden.<br />
4. Nach Ende des Praktikums sind alle benutzten Einrichtungen aufzuräumen und<br />
gereinigt zu hinterlassen.<br />
5. Die Mess- und Beobachtungsergebnisse, die im Laufe des Praktikums erarbeitet<br />
werden und Ihre Erfahrung bei der Beurteilung des Systems wiedergeben, müssen<br />
dokumentiert werden und sind zusammen mit dem Praktikumsbericht spätestens eine<br />
Woche vor Semesterschluss vollständig und leserlich beim Betreuer abzugeben.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 1 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
Nur wenn alle Punkte erfolgreich abgeschlossen wurden, erhalten Sie eine Bescheinigung<br />
über die erfolgreiche Teilnahme an dem Praktikum. Andernfalls muss das Praktikum in<br />
einem folgenden Semester wiederholt werden.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 2 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
1 Hintergrund und Ziel des Praktikums ............................................................................... 1<br />
2 Formales und Ablauf ....................................................................................................... 1<br />
3 Grundlagen ..................................................................................................................... 3<br />
3.1 Was ist Hefe? .......................................................................................................... 3<br />
3.2 Wachstum [1, 3] ...................................................................................................... 4<br />
3.3 Stoffwechsel [1]....................................................................................................... 6<br />
4 Material und Methoden .................................................................................................... 9<br />
4.1 Nachweis der Atmung über die Sauerstoffzehrung .................................................. 9<br />
4.2 Nachweis der Vergärbarkeit von unterschiedlichen Zuckern ..................................10<br />
4.3 Visualisierung der Spaltung von Stärke durch Amylasen ........................................12<br />
5 Messprotokoll ................................................................................................................ 14<br />
5.1 Sauerstoffzehrung: .................................................................................................14<br />
5.2 Vergärbarkeit von Zuckern .....................................................................................15<br />
5.3 Vergärbarkeit von Zuckern ................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.<br />
6 Informationsmaterial /Literaturquellen ............................................................................ 18<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 3 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
3 Grundlagen<br />
3.1 Was ist Hefe?<br />
Historisch [1]: Im 19. Jahrhundert wurde die Vergärung durch Hefen von Justus Liebig<br />
noch folgendermaßen beschrieben:<br />
Abb. 1: Hefe aus der Sicht von Justus Abb. 2: REM-Aufnahme von Hefe [2]<br />
Liebig, Quelle [1]<br />
"Mit Wasser zerteilte Bierhefe löst sich in unendlich kleine Kügelchen auf. Bringt man<br />
diese Kügelchen in Zuckerwasser, so entwickeln sich daraus kleine Tiere. Sie besitzen<br />
eine Art Saugrüssel, mit dem sie den Zucker aus der Auflösung verschlucken. Die<br />
Verdauung ist sogleich und auf das Bestimmteste an der erfolgenden Ausleerung von<br />
Exkrementen zu erkennen. Sie entleeren aus dem Darmkanal Weingeist und aus den<br />
Harnorganen Kohlensäure. So sieht man also aus dem Anus dieser Tiere unaufhörlich<br />
eine spezifisch leichtere Flüssigkeit in die Höhe steigen und aus ihren enorm großen<br />
Genitalien spritzt in sehr kurzen Zwischenräumen ein Strom von Kohlensäure."<br />
Heute [1, 3]: Hefen sind natürlich keine kleinen Tierchen, sondern gehören zur Familie<br />
der Pilze (Mycota). Doch Liebig hatte schon richtig beobachtet, dass sie in der Lage sind,<br />
Zucker zu Kohlensäure und Alkohol umzuwandeln. Diese Eigenschaft macht man sich<br />
schon seit Jahrtausenden unbewusst zu Nutze, nämlich bei der Wein-, Bier- und<br />
insbesondere Sekt- sowie Brotherstellung, den ersten biotechnologischen Prozessen.<br />
Hefe kennt man vor allem in Form von Trockenhefe oder Hefewürfeln zum Backen aus<br />
dem Supermarkt, doch Hefen kommen auch in unserer Umwelt vor und zwar überall dort,<br />
wo vergärbare, zuckerreiche Säfte frei werden.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 4 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
Dank ihres überschaubaren genetischen Materials sowie der geringen Verdopplungszeit<br />
(90 min) sowie der genetischen Ähnlichkeit ist der Eukaryont Sacharomyces cerevisiae zu<br />
einem klassischen Modellorganismus in der Forschung geworden.<br />
Das nachfolgende Bild zeigt die schematische Darstellung einer Hefezelle.<br />
- Eine Hefezelle ist 6 -12 µm lang und ca. 4-8 µm dick<br />
- Die Zellwand ist dreischichtig, die äußere Schicht ist<br />
plastisch, es folgt eine Stützmembran aus Glucan und<br />
eine feine Innenmembran aus Proteinen, die Hauptbestandteile<br />
der Zellwand sind Glucan und Mannan.<br />
- Die Cytoplasmamembran wirkt als osmotische<br />
Schranke<br />
- Die Vakuolen dienen der Speicherung von Reserve<br />
stoffen.<br />
- In den Mitochondrien findet die Zellatmung statt, sie<br />
besitzen außerdem eigene DNA<br />
Abb. 3: Aufbau einer Hefezelle [4] Tabelle 1: Merkmale einer Hefezelle [1]<br />
3.2 Wachstum [1, 3]<br />
Hefen brauchen für das Wachstum (also die Zunahme an Biomasse pro Zeiteinheit bei<br />
gleichbleibender Zellzahl) als Energiequelle Kohlenhydrate (z.B. Glucose) und<br />
Mineralstoffe sowie bestimmte äußere Faktoren, wie z.B. Temperatur und pH-Wert.<br />
Zur Bestimmung des Wachstumsverhaltens gibt es verschiedene Methoden, direkte<br />
Methoden zur Bestimmung der Zellmasse (gravimetrisch, volumetrisch) oder aber auch<br />
indirekte Methoden (Extinktionsmessung, Viskositätsmessung, Messung der<br />
Metabolismusaktivität, wie z.B. Säurebildung oder CO 2 -Produktion).<br />
In der nachfolgenden Abbildung ist der u.a. für Hefezellen<br />
Wachstumsverlauf dargestellt.<br />
charakteristische<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 5 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
A) Lag-Phase: Adaptionsphase an neue<br />
Umgebung, verlangsamtes<br />
Wachstum, kaum Änderung der<br />
Zellkonzentration aber<br />
Zellmassezunahme<br />
B) Beschleunigungsphase: Beginn der<br />
Teilung<br />
C) log-Phase: nicht limitiertes<br />
Wachstum, maximale<br />
Wachstumsrate, exponentielles<br />
Wachstum<br />
D) Limitiertes Wachstum: Limitiertes<br />
Wachstum durch<br />
Substratunterversorgung, Abbau<br />
zelleigener Speicherstoffe, erste<br />
Zellen sterben<br />
E) Stationäre Phase: Absterberate =<br />
Vermehrungsrate, konstante Zellzahl,<br />
maximale Zellmassenkonzentration<br />
und Zellzahlkonzentration<br />
Abb. 4: Wachstumsverlauf einer Hefekultur [1]<br />
Die Generationszeit, also die Zeit, in der sich die Zellzahl verdoppelt, kann wie folgt durch<br />
logarithmisches Auftragen ermittelt werden:<br />
Abb. 5: Ermittlung der Generationszeit durch logarithmisches Auftragen [5]<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 6 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
3.3 Stoffwechsel [1]<br />
Zum Aufbau von Zellsubstanz (Anabolismus) verbraucht der Organismus Energie. Die<br />
hierfür notwendige Energie wird beim Abbau hochmolekularer Stoffe (Katabolismus)<br />
gewonnen. Bei der Dissimilation, also dem Abbau hochmolekularer energiereicher Stoffe<br />
zu niedermolekularen, energieärmeren Stoffen, wird Energie freigesetzt, die in Form von<br />
ATP gespeichert wird. Man unterscheidet zwei Arten von Dissimilationsvorgängen: Hefe<br />
ist in der Lage sowohl durch Atmung (aerob = mit Sauerstoff) als auch durch Gärung<br />
(anaerob = ohne Sauerstoff) Energie zu gewinnen [1].<br />
3.3.1 Atmung [1, 6]<br />
Der aerobe Stoffwechsel der Hefe ist identisch mit der Zellatmung in eukaryotischen<br />
Zellen. Die Hefezelle verstoffwechselt dabei Glucose zu Kohlenstoffdioxid und Wasser.<br />
Gesamtgleichung der Atmung:<br />
Glucose + Sauerstoff --Enzyme---> Kohlenstoffdioxid + Wasser + Energie<br />
C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 --Enzyme---> 6 CO 2 + 2 H 2 O + 38 (36) ATP<br />
Bei der Atmung werden die Nährstoffe zu CO 2 oxidiert, der Energiegewinn erfolgt dabei im<br />
Vergleich zur Gärung mit einem wesentlich höheren Wirkungsgrad. Die Zellatmung liefert<br />
pro Mol Glucose 38 Mol ATP (eigentlich sind es nur 36 Mol, da bei dem aktiven Transport<br />
der Brenztraubensäure 2 Mol ATP verbraucht werden).<br />
Wie auch die Gärung startet die Atmung mit der Glycolyse im Cytoplasma, bei der<br />
Glucose zu Pyruvat (Brenztraubensäure) abgebaut wird.<br />
Glycolyse:<br />
C 6 H 12 O 6 + 2 NAD + + 2 ADP + 2 P 2 C 3 H 4 O 3 + 2 NADH 2 + 2 ATP<br />
An die Glycolyse schließt sich die oxidative Decarboxilierung an. Hier wird die während<br />
der Glycolyse gebildete Brenztraubensäure in drei Schritten in den Mitochondrien zu<br />
Acetyl-Coenzym A umgesetzt.<br />
Oxidative Decarboxylierung:<br />
Brenztraubensäure C 3 H 4 O 3 + CoA + NAD + ----> Acetyl-CoA +CO 2 +NADH+H +<br />
Im anschließenden Citronensäurezyklus wird in mehreren Schritten dieses weiter zu<br />
Kohlendioxid umgesetzt. Zwischenprodukte sind dabei u.a. Citronensäure, Äpfelsäure,<br />
Oxalsäure und Bernsteinsäure.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 7 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
Abb. 6: Stoffwechselschritte bei der aeroben Energiegewinnung<br />
PYR = Pyruvat (Brenztraubensäure)<br />
ACA = Acetyl-CoA<br />
CIT = Citronensäure<br />
ISO = Isocitrat<br />
aKG = alpha-Ketoglutarsäure<br />
SUC = Succinat (Bernsteinsäure)<br />
FUM = Fumarat<br />
MAL = Malat (Äpfelsäure)<br />
OXAL = Oxalacetat<br />
Abb. 7: Zwischenprodukte bei der oxidativen Decarboxylierung und dem<br />
Citronensäurezyklus [7]<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 8 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
3.3.2 Gärung [1, 8]:<br />
Unabhängig davon, welches Nahrungsmittel produziert werden soll, Hefe vergärt für sie<br />
zugängliche Zucker grundsätzlich unter Sauerstoffausschluss zu Alkohol und<br />
Kohlendioxid [1, 9]:<br />
Vereinfacht lässt sich die alkoholische Vergärung von Traubenzucker durch folgende<br />
Reaktionsgleichung beschreiben:<br />
Glucose (Traubenzucker) ---Hefeenzyme---> Ethanol<br />
+ Kohlenstoffdioxid + Energie<br />
C 6 H 12 O 6 ---Hefeenzyme---> 2 C 2 H 5 OH + 2 CO 2 + 2 ATP<br />
Dabei entstehen aus 1 g Zucker 125 ml CO 2 , die zum Beispiel beim Backen den Teig<br />
auflockern.<br />
Bei der Gärung entsteht aus Glucose durch eine unvollständige Oxidation Alkohol, bei<br />
einem Energiegewinn von 2 Mol ATP / Mol Glucose. Angesichts der geringeren ATP-<br />
Ausbeute können sich Hefen bei der Gärung nicht so schnell vermehren und sie müssen<br />
wesentlich mehr Glucose umsetzen, um ihren Energiebedarf zu decken. Dabei entstehen<br />
große Mengen an für die Zelle giftigem Ethanol, die ab einer Konzentration von 16 %<br />
tödlich wirken. Der Gärungsprozess ist dann beendet, selbst wenn noch unvergorener<br />
Zucker vorhanden ist.<br />
Das Ethanol entsteht dabei über mehrere Zwischenschritte. Zunächst wird der<br />
Traubenzucker in der Glycolyse in zehn verschiedenen Schritten zu Pyruvat<br />
(Brenztraubensäure) umgewandelt. Dieses reagiert unter Abspaltung von<br />
Kohlenstoffdioxid wieder in mehreren Zwischenschritten zu dem für die Zelle giftigen<br />
Acetaldehyd (Ethanal), das dann sofort durch NADH zu Ethanol reduziert wird. Der so<br />
synthetisierte Alkohol ist noch sehr energiereich (physiologischer Brennwert 30 kJ/g), ist<br />
aber für die Zellen nicht weiter nutzbar, weshalb er in die umgebende Lösung abgegeben<br />
wird.<br />
Abb. 8: Umwandlung von Glucose zu Ethanol [8]<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 9 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
4 Material und Methoden<br />
4.1 Nachweis der Atmung über die Sauerstoffzehrung<br />
Ziel:<br />
Aufgaben:<br />
Kennenlernen eines Verfahrens zum Sichtbarmachen von Atmungsvorgängen.<br />
Auffrischen und Vertiefen der Kenntnisse zum Thema Atmung.<br />
Mit Hilfe von Frischhefe, Sauerstoff und Glucose soll die Sauerstoffzehrung<br />
mittels einer Sauerstoffelektrode bestimmt werden.<br />
Material:<br />
- Sauerstoff<br />
- 200 mL Becherglas<br />
- Wasserbad (37°C)<br />
- 1/2 Hefewürfel /100 mL<br />
- 0,1 g Glucose (< 0,1% im Endvolumen)<br />
- Zeitmessgerät<br />
Sauerstoffzehrung:<br />
Anhand der Bestimmung der Sauerstoffzehrung (Sauerstoffabnahme pro Zeiteinheit) kann<br />
eine Aussage über die Stoffwechselaktivität der Hefen unter aeroben Bedingungen<br />
getroffen werden.<br />
Hierfür wird ½ Hefewürfel in 100 mL Leitungswasser in einem 200 mL Becherglas in<br />
einem Wasserbad bei 37 °C leicht geschüttelt und mit Sauerstoff durch Einsprudeln von<br />
Druckluft gesättigt.<br />
Parallel dazu wird die Sauerstoffelektrode an Luft kalibriert (ca. 10 min in Luft halten, vor<br />
Zugluft schützen). Hierzu den Drehknopf auf °C stellen und Temperatur ablesen.<br />
Entsprechend der auf dem Gerät aufgedruckten Tabelle den für diese Temperatur<br />
möglichen Sauerstoff-Sättigungswert ablesen. Anschließend auf Sauerstoffanzeige<br />
umschalten und ggf. mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers am Potentiometer<br />
„CALIBRATE“ den aktuellen Sauerstoffgehalt auf den Sauerstoffsättigungswert<br />
nachjustieren. Abweichungen von 0,1 ppm sind vernachlässigbar. Das Gerät ist<br />
anschließend messbereit.<br />
Beim Messen muss ständig frische Probe an die Elektrode herangeführt werden, da die<br />
Sauerstoffelektrode selbst Sauerstoff verbraucht. Hierzu sollte das Wasserbad sachte<br />
schütteln, es dürfen dabei jedoch keine Luftblasen in das Medium gezogen werden, der<br />
Sauerstoffgehalt sollte sich durch das Schütteln nicht verändern.<br />
Im nächsten Schritt wird die Belüftung der Probe ausgestellt und der Hefesuspension<br />
0,1 g Glucose zugesetzt. Ein Abfallen des Potentials der Sauerstoffelektrode über die Zeit<br />
gibt Rückschluss auf die Fähigkeit der Mikroorganismen die Glucose zu verstoffwechseln<br />
und hierbei Sauerstoff zu verbrauchen.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 10 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
4.2 Nachweis der Vergärbarkeit von unterschiedlichen Zuckern<br />
Ziel:<br />
Auffrischen und Vertiefen der Kenntnisse und Techniken zu den Themen<br />
- Vergärbarkeit von Kohlenhydraten<br />
- Umgang mit Gärröhrchen<br />
- Nachweis und Quantifizierung von Kohlendioxid<br />
Aufgaben: Überprüfen der Vergärbarkeit verschiedener Zucker über die<br />
Kohlendioxid-Produktion<br />
Hefen nutzen den anaeroben Prozess der alkoholischen Gärung zum Zwecke der<br />
Energiegewinnung. Die Ermittlung der Vergärbarkeit unterschiedlicher Kohlenhydrate<br />
kann volumetrisch, d.h. mit Hilfe von Gärröhrchen, über die Bildung von Kohlendioxid<br />
geschehen. Hier kann die Menge an entstandenem Kohlenstoffdioxid abgelesen werden.<br />
Materialien:<br />
- Brutschrank<br />
- 9-10 Gärröhrchen<br />
- Kolbenprober<br />
Chemikalien /Ansätze:<br />
- Hefesuspension (1/2 Würfel / 100 mL)<br />
- Verdünnte NaOH (z.B.: 1 molar)<br />
- Hefelösung + Wasser (BW)<br />
- Hefelösung + 0,25 g Fruchtzucker (Fruktose)<br />
- Hefelösung + 0,25 g Rohrzucker (Saccharose)<br />
- Hefelösung + 0,25 g Milchzucker (Laktose)<br />
- Hefelösung + 0,25 g Traubenzucker (Glucose)<br />
- Hefelösung + 0,25 g Maltose<br />
- Hefelösung + 0,25 g Galactose<br />
- Hefelösung + 0,5 g Mehl (Stärke)<br />
- Hefelösung + 0,5 g Mehl + 200 µl Amylase<br />
Die<br />
verschiedenen<br />
Zucker werden<br />
jeweils in 5 mL<br />
VE-Wasser<br />
gelöst.<br />
Durchführung (Vergärbarkeit verschiedener Zucker):<br />
1/2 Hefewürfel (ca. 20 g Hefe) werden in 100 ml handwarmen Leitungswasser (ca. 30 °C)<br />
angerührt. Je 5 ml Zuckerlösung bzw. 5 mL VE-Wasser als Blindansatz werden mit 10 mL<br />
Hefesuspension gemischt. Die Ansätze werden in Gärröhrchen überführt. Dabei muss die<br />
Luft durch vorsichtiges Kippen aus dem langen Schenkel entfernt werden. Die obere<br />
Hälfte der bauchigen Erweiterung des Gärröhrchens bleibt leer. Die Röhrchen werden<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 11 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
anschließend bei ca. 35°C im Brutschrank inkubiert (etwas unterstellen, um überlaufende<br />
Lösung aufzufangen!) und die gebildete CO 2 -Menge im 5-minütigen Abstand eine halbe<br />
Stunde lang an der Graduierung des langen Schenkels abgelesen. Es wird die<br />
Gasentwicklung über die Zeit grafisch aufgetragen.<br />
Abb. 9: Gärröhrchen nach Einhorn [10] Abb. 10: Kolbenprober [11]<br />
Die rechte Skala auf dem Gärröhrchen (siehe Abb. 9) gibt die CO 2 -Menge in cm³ (0-5 cm³<br />
bzw. mL) an, die linke Skala gibt die Zuckermenge in % an (0-1 % bzw. 0-1 g/100 mL).<br />
Bestimmung des CO 2 -Gehalt des Gases mit Hilfe von NaOH:<br />
Um den CO 2 -Gehalt des Gases zu bestimmen, wird dieses (ca. 5 ml) mit dem<br />
Kolbenprober aufgenommen, der Hahn verschlossen und das Gasvolumen notiert.<br />
Danach taucht man die Spitze des Kolbenprobers in verdünnte NaOH, öffnet den Hahn<br />
und saugt so viel NaOH ein, dass der Füllstand im Kolbenprober anschließend 10 mL<br />
beträgt (hierzu muss der Kolben des Kolbenprobers gut festgehalten werden, da sich das<br />
Volumen ansonsten zu komprimieren versucht). Der Hahn wird erneut geschlossen und<br />
der Kolbenprober geschüttelt (der Kolben des Kolbenprober muss hierzu nun losgelassen<br />
werden). Das gasförmige CO 2 reagiert mit NaOH zu Carbonat und die Gasmenge<br />
reduziert sich, diese Menge entspricht dem CO 2 -Anteil im Gasgemisch.<br />
CO 2 -Nachweis mit Kalkwasser<br />
Zur Herstellung von Kalkwasser werden 2 g Calciumhydroxid in 100 mL Wasser aufgelöst<br />
und die weiße Suspension mit Hilfe einer Nutsche und einer Wasserstrahlpumpe<br />
abfiltriert. Das entstandene klare Filtrat ist Kalkwasser.<br />
Ca(OH) 2 +CO 2 ---> CaCO 3 + H 2 O<br />
Mit Hilfe eines Kolbenprobers (s. Abb. 10), auf den ein dünner Schlauch gesteckt ist, wird<br />
eine Luftprobe aus dem Gärröhrchen entnommen und in das Kalkwasser eingespritzt.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 12 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
Sobald CO 2 mit dem Kalkwasser in Berührung kommt, wird die Lösung trüb. Auf<br />
Sauerstoff oder Stickstoff reagiert das Kalkwasser nicht.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 13 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
4.3 Visualisierung der Spaltung von Stärke durch Amylasen<br />
Ziel:<br />
Auffrischen und Vertiefen der Kenntnisse und Techniken zu den Themen<br />
- Herstellen von Agar-Platten<br />
- Beimpfen von Agar-Platten<br />
- Steriltechnik<br />
- Färbung von Stärke mit Lugol‘scher Lösung<br />
Aufgaben: Anfärben von Stärke-Agar-Platten mit Lugol‘scher Lösung zur<br />
Visualisierung der Stärke-Spaltung durch Amylasen<br />
Für diese Untersuchungen wird über eine Färbungsreaktion die Spaltung von reiner<br />
Stärke bzw. Mehl durch kommerzielle Amylasen, Amylasen im Speichel, Honig bzw. in<br />
den Hefen auf einem Mehl- bzw. Stärkeagar visualisiert.<br />
Materialien:<br />
- Agarplatten mit Stärke- bzw. Mehlagar<br />
- Techn. Amylase<br />
- Speichelprobe<br />
- Honig<br />
- Hefelösung aus 4.1<br />
- Sterilbank<br />
- Sterile Pipettespitzen + Pipette<br />
- Alkohol-Lösung zum Desinfizieren<br />
- Lugol‘sche Lösung (1%ige gebrauchsfertige Lösung<br />
- Brutschrank<br />
- Metallröhrchen oder ähnliches zum Ausstanzen des Agars<br />
Bereits vorbereitet:<br />
Es wurden 4 verschiedene Agar-Typen entsprechend der unten stehenden<br />
Konzentrationsangaben hergestellt, je einer mit Mehl und einer mit Stärke. Von beiden<br />
wurde bei einem Ansatz das Mehl bzw. die Stärke mit autoklaviert und bei dem anderen<br />
Ansatz erst nach dem Autoklavieren zugesetzt, um die Wirkung von Hitze auf die Stärke<br />
und somit auf die Verwertbarkeit durch Hefen verdeutlichen zu können.<br />
- 7,5 g Agar + 4 g Mehl<br />
- 7,5 g Agar<br />
- 7,5 g Agar + 4 g Stärke<br />
- 7,5 g Agar<br />
Ad 500 mL mit VE-Wasser. Zu 2) und 4) je 4 g Mehl bzw. Stärke nach dem Autoklavieren.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 14 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
Durchführung:<br />
In eine der vorbereiteten Agar-Platten werden mit einem sterilen Metallröhrchen oder<br />
Ähnlichem je 4 Löcher ausgestanzt.<br />
Abb. 11: Agarplatten mit ausgestanztem Loch<br />
In diese Löcher werden je 100 µl Hefelösung, Amylase, Speichel und Honig steril pipettiert<br />
und anschließend die Agarplatte bei 37°C im Brutschrank bebrütet.<br />
Da die Diffusion der Lösungen in den Agar bzw. das Wachsen der Hefezellen einige Zeit<br />
in Anspruch nimmt, wird im weiteren Verlauf auf die durch die Vorgängergruppe auf die<br />
gleiche Weise vorbereitete Agarplatte zurückgegriffen.<br />
Sollten in den Löchern dieser Agarplatte noch Restflüssigkeit sein, so wird diese<br />
vorsichtig mit einer Pipette aufgesaugt und entfernt. Anschließend wird die Agarplatte mit<br />
Lugol‘scher Lösung (1%ige gebrauchsfertige Lösung) überschichtet, die überschüssige<br />
Flüssigkeit nach 2 min abgegossen und die Platte vorsichtig mit Leitungswasser gespült.<br />
Die Farbänderung der Platte rund um die Löcher wird dokumentiert und interpretiert. Ggf.<br />
ist eine geringe Wartezeit von wenigen Minuten erforderlich, bis die Farbreaktion deutlich<br />
zu erkennen ist.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 15 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
O 2 -Gehalt [ppm]<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
5 Messprotokoll<br />
Gruppe<br />
Datum<br />
Teilnehmer<br />
5.1 Sauerstoffzehrung<br />
Besondere Vorkommnisse bei der Durchführung:<br />
Tabelle 1: Sauerstoffzehrung über die Zeit<br />
Abbildung 1: Sauerstoffzehrung<br />
Zeit [min]<br />
0<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
20<br />
30<br />
Sauerstoffgehalt<br />
[ppm]<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Sauerstoff-Zehrung<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />
Zeit [min}<br />
Fazit:<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 16 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
5.2 Vergärbarkeit von Zuckern<br />
Besondere Vorkommnisse bei der Durchführung:<br />
5.2.1 CO 2 -Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />
Tabelle 2: CO 2 -Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />
Zeit<br />
[min]<br />
BW Fruktose Saccharose Laktose Glucose Maltose Galactose Mehl Mehl +<br />
Amylase<br />
0<br />
5<br />
10<br />
15<br />
20<br />
25<br />
30<br />
Fazit: Bitte versuchen Sie hier auch zu erklären, warum manche Substrate gar nicht oder<br />
wesentlich langsamer verwertet werden als andere.<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 17 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
CO 2 -Menge [mL]<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
CO2-Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
Zeit [min]<br />
Abbildung 2: CO 2 -Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />
5.2.2 Nachweis auf CO 2 und CO 2 -Gehalt des produzierten Gases<br />
Beobachtungen beim Nachweis auf CO 2 mit Kalkwasser:<br />
Tabelle 3: CO 2 -Gehalt des produzierten Gases<br />
Ansatz<br />
Volumen<br />
Gasgemisch [mL]:<br />
Volumen [mL] nach<br />
NaOH-Zugabe:<br />
Gehalt CO 2 [%]:<br />
Fazit:<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 18 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
5.3 Visualisierung der Spaltung von Stärke durch Amylasen<br />
Besondere Vorkommnisse bei der Durchführung:<br />
Tabelle 4: Amylase-Aktivität unterschiedlicher Lösungen auf einem Mehl- bzw. Stärkeagar<br />
Verwendeter Agar:<br />
Amylase<br />
Speichel<br />
Hefelösung<br />
Honig<br />
Fazit:<br />
Zusatzfrage: Warum schmeckt Brot, wenn man lange darauf kaut, süßlich?<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 19 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de
Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />
www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />
<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />
Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />
6 Informationsmaterial /Literaturquellen<br />
Weiterführende Informationen finden Sie in den folgenden zum Teil zitierten Werken:<br />
[1] Internetdokument: Rentz, K., Hefe – Helfer bei biotechnologischen Prozessen, Uni<br />
Düsseldorf, 12/2008<br />
[2] Baumann, B.; Gasser, N.; Hürlimann, M.; Braun, T., Kantonsschule Kreuzlingen,<br />
Naturwissenschaftliche Woche, Kreuzlingen, 24.09. 2004<br />
[3] Lohaus, R., mbi, Simulation der Hefezelle (Saccharomyces cerevisiae) und ihres<br />
Lebenszyklus, Abteilung Medizinische und Biologische Informatik, Technical Report<br />
136 / 2002<br />
[4] Internetdokument: Deutsche Hefewerke,<br />
www.hefewerke.de/_de/_de_05_diebackhefe.html, 01/2009<br />
[5] Internetdokument: Krüger, M., Übungen zur Biologie III,<br />
http://www.biologie.uni-erlangen.de/fachschaft/archiv/mcs/bio3/bio3-1.pdf, 12/2008<br />
[6] Internetdokument, www.home.vrweb.de/~markus.zeller/pdf/b12gk/Skript_Atmung.doc,<br />
02/2009<br />
[7] Internetdokument, http://www.egbeck.de/skripten/12/bs12-22.htm, 02/2009<br />
[8] Internetdokument: Online Chemie-Lexikon,<br />
http://www.seilnacht.com/Lexikon/gaerung.html, 01/2009<br />
[9] Internetdokument: www.mikrobiologischer-garten.de, 12/2008<br />
[10] Reinhold Schulausstattung, Lehrmittel - Schulbedarf etc., St. Egidien<br />
[11] http://www.poulten-graf.de/produkte/volumenmessgeraete/kolbenprober/, 04/2012<br />
13-03-27_SchillingSommer-Pflichtpraktikum Hefe doc.docx Seite 20 von 20<br />
Institut für Biologische Verfahrenstechnik - <strong>Hochschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />
E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de