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Praktikumsanleitung „Hefefermentation“ - Hochschule Mannheim

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Institut für Biologische Verfahrenstechnik<br />

www.che.hs-mannheim.de/ibv<br />

<strong>Praktikumsanleitung</strong> „Hefefermentation“<br />

Prof. Dr. P.M. Kunz, Dr.-Ing. I. Sommer, Dr. S. Schilling 27.03.2013<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr.-Ing. Isabell Sommer Tel. (06 21) 292-6471 i.sommer@hs-mannheim.de<br />

Dr. Susanne Schilling Tel. (06 21) 292-6788 s.schilling@hs-mannheim.de<br />

1 Hintergrund und Ziel des Praktikums<br />

Die Hefe Saccharomyces cerevisiae wird schon seit Jahrtausenden, zunächst unbewusst,<br />

bei der Brot-, Bier und Weinherstellung genutzt.<br />

Hefe hebt sich von anderen Lebewesen durch die Fähigkeit ab, sowohl mit (aerob) als<br />

auch ohne Sauerstoff (anaerob) Energie gewinnen zu können. Unter anaeroben<br />

Bedingungen setzt sie dabei unterschiedlichste Zucker wie das Monosaccharid Glucose<br />

bzw. das Disaccharid Saccharose zu Ethanol und Kohlendioxid um. Unter aeroben<br />

Bedingungen produziert sie Kohlendioxid und Wasser.<br />

Neben lebensmitteltechnischen Anwendungen wird Hefe auch zur Herstellung von Bio-<br />

Ethanol bzw. zur Biosorption von Schwermetallen aus Abwässern genutzt.<br />

Ziel des Praktikums ist es, den Gärprozess bzw. die Atmung von Hefezellen durch<br />

Versuche zur Sauerstoffzehrung bzw. zur Vergärbarkeit von unterschiedlichen<br />

Zuckerarten näher kennen zu lernen.<br />

2 Formales und Ablauf<br />

Die Vergabe einer Bescheinigung über eine erfolgreiche Teilnahme am Praktikum hat<br />

folgende Voraussetzungen:<br />

1. Die Durcharbeitung der Praktikumsunterlagen ist Voraussetzung für die Teilnahme am<br />

Praktikum. Wer nicht oder nur sehr schlecht vorbereitet ist, wird „nach Hause“<br />

geschickt.<br />

2. Die Anwesenheit während der gesamten Dauer des Praktikums ist<br />

Grundvoraussetzung.<br />

3. Die Teilnahme an der Sicherheits-Belehrung entsprechend der Gefahrstoff- und<br />

Biostoff-Verordnung sowie ergänzender Richtlinien ist ebenfalls Voraussetzung für das<br />

Praktikum (zusätzlicher Termin). Zustände, die die Sicherheit von Sachen und<br />

Personen beeinträchtigen, sind unverzüglich dem Institutsleiter oder Assistenten zu<br />

melden.<br />

4. Nach Ende des Praktikums sind alle benutzten Einrichtungen aufzuräumen und<br />

gereinigt zu hinterlassen.<br />

5. Die Mess- und Beobachtungsergebnisse, die im Laufe des Praktikums erarbeitet<br />

werden und Ihre Erfahrung bei der Beurteilung des Systems wiedergeben, müssen<br />

dokumentiert werden und sind zusammen mit dem Praktikumsbericht spätestens eine<br />

Woche vor Semesterschluss vollständig und leserlich beim Betreuer abzugeben.<br />

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Paul-Wittsack-Str. 10, 68163 <strong>Mannheim</strong> Tel. (0621) 292-6304/6471 Fax: (0621) 292-6470<br />

E-mail: p.kunz@hs-mannheim.de, I.Sommer@hs-mannheim.de, S.Schilling@hs-mannheim.de


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Nur wenn alle Punkte erfolgreich abgeschlossen wurden, erhalten Sie eine Bescheinigung<br />

über die erfolgreiche Teilnahme an dem Praktikum. Andernfalls muss das Praktikum in<br />

einem folgenden Semester wiederholt werden.<br />

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Inhaltsverzeichnis:<br />

1 Hintergrund und Ziel des Praktikums ............................................................................... 1<br />

2 Formales und Ablauf ....................................................................................................... 1<br />

3 Grundlagen ..................................................................................................................... 3<br />

3.1 Was ist Hefe? .......................................................................................................... 3<br />

3.2 Wachstum [1, 3] ...................................................................................................... 4<br />

3.3 Stoffwechsel [1]....................................................................................................... 6<br />

4 Material und Methoden .................................................................................................... 9<br />

4.1 Nachweis der Atmung über die Sauerstoffzehrung .................................................. 9<br />

4.2 Nachweis der Vergärbarkeit von unterschiedlichen Zuckern ..................................10<br />

4.3 Visualisierung der Spaltung von Stärke durch Amylasen ........................................12<br />

5 Messprotokoll ................................................................................................................ 14<br />

5.1 Sauerstoffzehrung: .................................................................................................14<br />

5.2 Vergärbarkeit von Zuckern .....................................................................................15<br />

5.3 Vergärbarkeit von Zuckern ................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.<br />

6 Informationsmaterial /Literaturquellen ............................................................................ 18<br />

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3 Grundlagen<br />

3.1 Was ist Hefe?<br />

Historisch [1]: Im 19. Jahrhundert wurde die Vergärung durch Hefen von Justus Liebig<br />

noch folgendermaßen beschrieben:<br />

Abb. 1: Hefe aus der Sicht von Justus Abb. 2: REM-Aufnahme von Hefe [2]<br />

Liebig, Quelle [1]<br />

"Mit Wasser zerteilte Bierhefe löst sich in unendlich kleine Kügelchen auf. Bringt man<br />

diese Kügelchen in Zuckerwasser, so entwickeln sich daraus kleine Tiere. Sie besitzen<br />

eine Art Saugrüssel, mit dem sie den Zucker aus der Auflösung verschlucken. Die<br />

Verdauung ist sogleich und auf das Bestimmteste an der erfolgenden Ausleerung von<br />

Exkrementen zu erkennen. Sie entleeren aus dem Darmkanal Weingeist und aus den<br />

Harnorganen Kohlensäure. So sieht man also aus dem Anus dieser Tiere unaufhörlich<br />

eine spezifisch leichtere Flüssigkeit in die Höhe steigen und aus ihren enorm großen<br />

Genitalien spritzt in sehr kurzen Zwischenräumen ein Strom von Kohlensäure."<br />

Heute [1, 3]: Hefen sind natürlich keine kleinen Tierchen, sondern gehören zur Familie<br />

der Pilze (Mycota). Doch Liebig hatte schon richtig beobachtet, dass sie in der Lage sind,<br />

Zucker zu Kohlensäure und Alkohol umzuwandeln. Diese Eigenschaft macht man sich<br />

schon seit Jahrtausenden unbewusst zu Nutze, nämlich bei der Wein-, Bier- und<br />

insbesondere Sekt- sowie Brotherstellung, den ersten biotechnologischen Prozessen.<br />

Hefe kennt man vor allem in Form von Trockenhefe oder Hefewürfeln zum Backen aus<br />

dem Supermarkt, doch Hefen kommen auch in unserer Umwelt vor und zwar überall dort,<br />

wo vergärbare, zuckerreiche Säfte frei werden.<br />

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Dank ihres überschaubaren genetischen Materials sowie der geringen Verdopplungszeit<br />

(90 min) sowie der genetischen Ähnlichkeit ist der Eukaryont Sacharomyces cerevisiae zu<br />

einem klassischen Modellorganismus in der Forschung geworden.<br />

Das nachfolgende Bild zeigt die schematische Darstellung einer Hefezelle.<br />

- Eine Hefezelle ist 6 -12 µm lang und ca. 4-8 µm dick<br />

- Die Zellwand ist dreischichtig, die äußere Schicht ist<br />

plastisch, es folgt eine Stützmembran aus Glucan und<br />

eine feine Innenmembran aus Proteinen, die Hauptbestandteile<br />

der Zellwand sind Glucan und Mannan.<br />

- Die Cytoplasmamembran wirkt als osmotische<br />

Schranke<br />

- Die Vakuolen dienen der Speicherung von Reserve<br />

stoffen.<br />

- In den Mitochondrien findet die Zellatmung statt, sie<br />

besitzen außerdem eigene DNA<br />

Abb. 3: Aufbau einer Hefezelle [4] Tabelle 1: Merkmale einer Hefezelle [1]<br />

3.2 Wachstum [1, 3]<br />

Hefen brauchen für das Wachstum (also die Zunahme an Biomasse pro Zeiteinheit bei<br />

gleichbleibender Zellzahl) als Energiequelle Kohlenhydrate (z.B. Glucose) und<br />

Mineralstoffe sowie bestimmte äußere Faktoren, wie z.B. Temperatur und pH-Wert.<br />

Zur Bestimmung des Wachstumsverhaltens gibt es verschiedene Methoden, direkte<br />

Methoden zur Bestimmung der Zellmasse (gravimetrisch, volumetrisch) oder aber auch<br />

indirekte Methoden (Extinktionsmessung, Viskositätsmessung, Messung der<br />

Metabolismusaktivität, wie z.B. Säurebildung oder CO 2 -Produktion).<br />

In der nachfolgenden Abbildung ist der u.a. für Hefezellen<br />

Wachstumsverlauf dargestellt.<br />

charakteristische<br />

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A) Lag-Phase: Adaptionsphase an neue<br />

Umgebung, verlangsamtes<br />

Wachstum, kaum Änderung der<br />

Zellkonzentration aber<br />

Zellmassezunahme<br />

B) Beschleunigungsphase: Beginn der<br />

Teilung<br />

C) log-Phase: nicht limitiertes<br />

Wachstum, maximale<br />

Wachstumsrate, exponentielles<br />

Wachstum<br />

D) Limitiertes Wachstum: Limitiertes<br />

Wachstum durch<br />

Substratunterversorgung, Abbau<br />

zelleigener Speicherstoffe, erste<br />

Zellen sterben<br />

E) Stationäre Phase: Absterberate =<br />

Vermehrungsrate, konstante Zellzahl,<br />

maximale Zellmassenkonzentration<br />

und Zellzahlkonzentration<br />

Abb. 4: Wachstumsverlauf einer Hefekultur [1]<br />

Die Generationszeit, also die Zeit, in der sich die Zellzahl verdoppelt, kann wie folgt durch<br />

logarithmisches Auftragen ermittelt werden:<br />

Abb. 5: Ermittlung der Generationszeit durch logarithmisches Auftragen [5]<br />

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3.3 Stoffwechsel [1]<br />

Zum Aufbau von Zellsubstanz (Anabolismus) verbraucht der Organismus Energie. Die<br />

hierfür notwendige Energie wird beim Abbau hochmolekularer Stoffe (Katabolismus)<br />

gewonnen. Bei der Dissimilation, also dem Abbau hochmolekularer energiereicher Stoffe<br />

zu niedermolekularen, energieärmeren Stoffen, wird Energie freigesetzt, die in Form von<br />

ATP gespeichert wird. Man unterscheidet zwei Arten von Dissimilationsvorgängen: Hefe<br />

ist in der Lage sowohl durch Atmung (aerob = mit Sauerstoff) als auch durch Gärung<br />

(anaerob = ohne Sauerstoff) Energie zu gewinnen [1].<br />

3.3.1 Atmung [1, 6]<br />

Der aerobe Stoffwechsel der Hefe ist identisch mit der Zellatmung in eukaryotischen<br />

Zellen. Die Hefezelle verstoffwechselt dabei Glucose zu Kohlenstoffdioxid und Wasser.<br />

Gesamtgleichung der Atmung:<br />

Glucose + Sauerstoff --Enzyme---> Kohlenstoffdioxid + Wasser + Energie<br />

C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 --Enzyme---> 6 CO 2 + 2 H 2 O + 38 (36) ATP<br />

Bei der Atmung werden die Nährstoffe zu CO 2 oxidiert, der Energiegewinn erfolgt dabei im<br />

Vergleich zur Gärung mit einem wesentlich höheren Wirkungsgrad. Die Zellatmung liefert<br />

pro Mol Glucose 38 Mol ATP (eigentlich sind es nur 36 Mol, da bei dem aktiven Transport<br />

der Brenztraubensäure 2 Mol ATP verbraucht werden).<br />

Wie auch die Gärung startet die Atmung mit der Glycolyse im Cytoplasma, bei der<br />

Glucose zu Pyruvat (Brenztraubensäure) abgebaut wird.<br />

Glycolyse:<br />

C 6 H 12 O 6 + 2 NAD + + 2 ADP + 2 P 2 C 3 H 4 O 3 + 2 NADH 2 + 2 ATP<br />

An die Glycolyse schließt sich die oxidative Decarboxilierung an. Hier wird die während<br />

der Glycolyse gebildete Brenztraubensäure in drei Schritten in den Mitochondrien zu<br />

Acetyl-Coenzym A umgesetzt.<br />

Oxidative Decarboxylierung:<br />

Brenztraubensäure C 3 H 4 O 3 + CoA + NAD + ----> Acetyl-CoA +CO 2 +NADH+H +<br />

Im anschließenden Citronensäurezyklus wird in mehreren Schritten dieses weiter zu<br />

Kohlendioxid umgesetzt. Zwischenprodukte sind dabei u.a. Citronensäure, Äpfelsäure,<br />

Oxalsäure und Bernsteinsäure.<br />

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Abb. 6: Stoffwechselschritte bei der aeroben Energiegewinnung<br />

PYR = Pyruvat (Brenztraubensäure)<br />

ACA = Acetyl-CoA<br />

CIT = Citronensäure<br />

ISO = Isocitrat<br />

aKG = alpha-Ketoglutarsäure<br />

SUC = Succinat (Bernsteinsäure)<br />

FUM = Fumarat<br />

MAL = Malat (Äpfelsäure)<br />

OXAL = Oxalacetat<br />

Abb. 7: Zwischenprodukte bei der oxidativen Decarboxylierung und dem<br />

Citronensäurezyklus [7]<br />

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3.3.2 Gärung [1, 8]:<br />

Unabhängig davon, welches Nahrungsmittel produziert werden soll, Hefe vergärt für sie<br />

zugängliche Zucker grundsätzlich unter Sauerstoffausschluss zu Alkohol und<br />

Kohlendioxid [1, 9]:<br />

Vereinfacht lässt sich die alkoholische Vergärung von Traubenzucker durch folgende<br />

Reaktionsgleichung beschreiben:<br />

Glucose (Traubenzucker) ---Hefeenzyme---> Ethanol<br />

+ Kohlenstoffdioxid + Energie<br />

C 6 H 12 O 6 ---Hefeenzyme---> 2 C 2 H 5 OH + 2 CO 2 + 2 ATP<br />

Dabei entstehen aus 1 g Zucker 125 ml CO 2 , die zum Beispiel beim Backen den Teig<br />

auflockern.<br />

Bei der Gärung entsteht aus Glucose durch eine unvollständige Oxidation Alkohol, bei<br />

einem Energiegewinn von 2 Mol ATP / Mol Glucose. Angesichts der geringeren ATP-<br />

Ausbeute können sich Hefen bei der Gärung nicht so schnell vermehren und sie müssen<br />

wesentlich mehr Glucose umsetzen, um ihren Energiebedarf zu decken. Dabei entstehen<br />

große Mengen an für die Zelle giftigem Ethanol, die ab einer Konzentration von 16 %<br />

tödlich wirken. Der Gärungsprozess ist dann beendet, selbst wenn noch unvergorener<br />

Zucker vorhanden ist.<br />

Das Ethanol entsteht dabei über mehrere Zwischenschritte. Zunächst wird der<br />

Traubenzucker in der Glycolyse in zehn verschiedenen Schritten zu Pyruvat<br />

(Brenztraubensäure) umgewandelt. Dieses reagiert unter Abspaltung von<br />

Kohlenstoffdioxid wieder in mehreren Zwischenschritten zu dem für die Zelle giftigen<br />

Acetaldehyd (Ethanal), das dann sofort durch NADH zu Ethanol reduziert wird. Der so<br />

synthetisierte Alkohol ist noch sehr energiereich (physiologischer Brennwert 30 kJ/g), ist<br />

aber für die Zellen nicht weiter nutzbar, weshalb er in die umgebende Lösung abgegeben<br />

wird.<br />

Abb. 8: Umwandlung von Glucose zu Ethanol [8]<br />

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4 Material und Methoden<br />

4.1 Nachweis der Atmung über die Sauerstoffzehrung<br />

Ziel:<br />

Aufgaben:<br />

Kennenlernen eines Verfahrens zum Sichtbarmachen von Atmungsvorgängen.<br />

Auffrischen und Vertiefen der Kenntnisse zum Thema Atmung.<br />

Mit Hilfe von Frischhefe, Sauerstoff und Glucose soll die Sauerstoffzehrung<br />

mittels einer Sauerstoffelektrode bestimmt werden.<br />

Material:<br />

- Sauerstoff<br />

- 200 mL Becherglas<br />

- Wasserbad (37°C)<br />

- 1/2 Hefewürfel /100 mL<br />

- 0,1 g Glucose (< 0,1% im Endvolumen)<br />

- Zeitmessgerät<br />

Sauerstoffzehrung:<br />

Anhand der Bestimmung der Sauerstoffzehrung (Sauerstoffabnahme pro Zeiteinheit) kann<br />

eine Aussage über die Stoffwechselaktivität der Hefen unter aeroben Bedingungen<br />

getroffen werden.<br />

Hierfür wird ½ Hefewürfel in 100 mL Leitungswasser in einem 200 mL Becherglas in<br />

einem Wasserbad bei 37 °C leicht geschüttelt und mit Sauerstoff durch Einsprudeln von<br />

Druckluft gesättigt.<br />

Parallel dazu wird die Sauerstoffelektrode an Luft kalibriert (ca. 10 min in Luft halten, vor<br />

Zugluft schützen). Hierzu den Drehknopf auf °C stellen und Temperatur ablesen.<br />

Entsprechend der auf dem Gerät aufgedruckten Tabelle den für diese Temperatur<br />

möglichen Sauerstoff-Sättigungswert ablesen. Anschließend auf Sauerstoffanzeige<br />

umschalten und ggf. mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers am Potentiometer<br />

„CALIBRATE“ den aktuellen Sauerstoffgehalt auf den Sauerstoffsättigungswert<br />

nachjustieren. Abweichungen von 0,1 ppm sind vernachlässigbar. Das Gerät ist<br />

anschließend messbereit.<br />

Beim Messen muss ständig frische Probe an die Elektrode herangeführt werden, da die<br />

Sauerstoffelektrode selbst Sauerstoff verbraucht. Hierzu sollte das Wasserbad sachte<br />

schütteln, es dürfen dabei jedoch keine Luftblasen in das Medium gezogen werden, der<br />

Sauerstoffgehalt sollte sich durch das Schütteln nicht verändern.<br />

Im nächsten Schritt wird die Belüftung der Probe ausgestellt und der Hefesuspension<br />

0,1 g Glucose zugesetzt. Ein Abfallen des Potentials der Sauerstoffelektrode über die Zeit<br />

gibt Rückschluss auf die Fähigkeit der Mikroorganismen die Glucose zu verstoffwechseln<br />

und hierbei Sauerstoff zu verbrauchen.<br />

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4.2 Nachweis der Vergärbarkeit von unterschiedlichen Zuckern<br />

Ziel:<br />

Auffrischen und Vertiefen der Kenntnisse und Techniken zu den Themen<br />

- Vergärbarkeit von Kohlenhydraten<br />

- Umgang mit Gärröhrchen<br />

- Nachweis und Quantifizierung von Kohlendioxid<br />

Aufgaben: Überprüfen der Vergärbarkeit verschiedener Zucker über die<br />

Kohlendioxid-Produktion<br />

Hefen nutzen den anaeroben Prozess der alkoholischen Gärung zum Zwecke der<br />

Energiegewinnung. Die Ermittlung der Vergärbarkeit unterschiedlicher Kohlenhydrate<br />

kann volumetrisch, d.h. mit Hilfe von Gärröhrchen, über die Bildung von Kohlendioxid<br />

geschehen. Hier kann die Menge an entstandenem Kohlenstoffdioxid abgelesen werden.<br />

Materialien:<br />

- Brutschrank<br />

- 9-10 Gärröhrchen<br />

- Kolbenprober<br />

Chemikalien /Ansätze:<br />

- Hefesuspension (1/2 Würfel / 100 mL)<br />

- Verdünnte NaOH (z.B.: 1 molar)<br />

- Hefelösung + Wasser (BW)<br />

- Hefelösung + 0,25 g Fruchtzucker (Fruktose)<br />

- Hefelösung + 0,25 g Rohrzucker (Saccharose)<br />

- Hefelösung + 0,25 g Milchzucker (Laktose)<br />

- Hefelösung + 0,25 g Traubenzucker (Glucose)<br />

- Hefelösung + 0,25 g Maltose<br />

- Hefelösung + 0,25 g Galactose<br />

- Hefelösung + 0,5 g Mehl (Stärke)<br />

- Hefelösung + 0,5 g Mehl + 200 µl Amylase<br />

Die<br />

verschiedenen<br />

Zucker werden<br />

jeweils in 5 mL<br />

VE-Wasser<br />

gelöst.<br />

Durchführung (Vergärbarkeit verschiedener Zucker):<br />

1/2 Hefewürfel (ca. 20 g Hefe) werden in 100 ml handwarmen Leitungswasser (ca. 30 °C)<br />

angerührt. Je 5 ml Zuckerlösung bzw. 5 mL VE-Wasser als Blindansatz werden mit 10 mL<br />

Hefesuspension gemischt. Die Ansätze werden in Gärröhrchen überführt. Dabei muss die<br />

Luft durch vorsichtiges Kippen aus dem langen Schenkel entfernt werden. Die obere<br />

Hälfte der bauchigen Erweiterung des Gärröhrchens bleibt leer. Die Röhrchen werden<br />

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anschließend bei ca. 35°C im Brutschrank inkubiert (etwas unterstellen, um überlaufende<br />

Lösung aufzufangen!) und die gebildete CO 2 -Menge im 5-minütigen Abstand eine halbe<br />

Stunde lang an der Graduierung des langen Schenkels abgelesen. Es wird die<br />

Gasentwicklung über die Zeit grafisch aufgetragen.<br />

Abb. 9: Gärröhrchen nach Einhorn [10] Abb. 10: Kolbenprober [11]<br />

Die rechte Skala auf dem Gärröhrchen (siehe Abb. 9) gibt die CO 2 -Menge in cm³ (0-5 cm³<br />

bzw. mL) an, die linke Skala gibt die Zuckermenge in % an (0-1 % bzw. 0-1 g/100 mL).<br />

Bestimmung des CO 2 -Gehalt des Gases mit Hilfe von NaOH:<br />

Um den CO 2 -Gehalt des Gases zu bestimmen, wird dieses (ca. 5 ml) mit dem<br />

Kolbenprober aufgenommen, der Hahn verschlossen und das Gasvolumen notiert.<br />

Danach taucht man die Spitze des Kolbenprobers in verdünnte NaOH, öffnet den Hahn<br />

und saugt so viel NaOH ein, dass der Füllstand im Kolbenprober anschließend 10 mL<br />

beträgt (hierzu muss der Kolben des Kolbenprobers gut festgehalten werden, da sich das<br />

Volumen ansonsten zu komprimieren versucht). Der Hahn wird erneut geschlossen und<br />

der Kolbenprober geschüttelt (der Kolben des Kolbenprober muss hierzu nun losgelassen<br />

werden). Das gasförmige CO 2 reagiert mit NaOH zu Carbonat und die Gasmenge<br />

reduziert sich, diese Menge entspricht dem CO 2 -Anteil im Gasgemisch.<br />

CO 2 -Nachweis mit Kalkwasser<br />

Zur Herstellung von Kalkwasser werden 2 g Calciumhydroxid in 100 mL Wasser aufgelöst<br />

und die weiße Suspension mit Hilfe einer Nutsche und einer Wasserstrahlpumpe<br />

abfiltriert. Das entstandene klare Filtrat ist Kalkwasser.<br />

Ca(OH) 2 +CO 2 ---> CaCO 3 + H 2 O<br />

Mit Hilfe eines Kolbenprobers (s. Abb. 10), auf den ein dünner Schlauch gesteckt ist, wird<br />

eine Luftprobe aus dem Gärröhrchen entnommen und in das Kalkwasser eingespritzt.<br />

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Sobald CO 2 mit dem Kalkwasser in Berührung kommt, wird die Lösung trüb. Auf<br />

Sauerstoff oder Stickstoff reagiert das Kalkwasser nicht.<br />

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4.3 Visualisierung der Spaltung von Stärke durch Amylasen<br />

Ziel:<br />

Auffrischen und Vertiefen der Kenntnisse und Techniken zu den Themen<br />

- Herstellen von Agar-Platten<br />

- Beimpfen von Agar-Platten<br />

- Steriltechnik<br />

- Färbung von Stärke mit Lugol‘scher Lösung<br />

Aufgaben: Anfärben von Stärke-Agar-Platten mit Lugol‘scher Lösung zur<br />

Visualisierung der Stärke-Spaltung durch Amylasen<br />

Für diese Untersuchungen wird über eine Färbungsreaktion die Spaltung von reiner<br />

Stärke bzw. Mehl durch kommerzielle Amylasen, Amylasen im Speichel, Honig bzw. in<br />

den Hefen auf einem Mehl- bzw. Stärkeagar visualisiert.<br />

Materialien:<br />

- Agarplatten mit Stärke- bzw. Mehlagar<br />

- Techn. Amylase<br />

- Speichelprobe<br />

- Honig<br />

- Hefelösung aus 4.1<br />

- Sterilbank<br />

- Sterile Pipettespitzen + Pipette<br />

- Alkohol-Lösung zum Desinfizieren<br />

- Lugol‘sche Lösung (1%ige gebrauchsfertige Lösung<br />

- Brutschrank<br />

- Metallröhrchen oder ähnliches zum Ausstanzen des Agars<br />

Bereits vorbereitet:<br />

Es wurden 4 verschiedene Agar-Typen entsprechend der unten stehenden<br />

Konzentrationsangaben hergestellt, je einer mit Mehl und einer mit Stärke. Von beiden<br />

wurde bei einem Ansatz das Mehl bzw. die Stärke mit autoklaviert und bei dem anderen<br />

Ansatz erst nach dem Autoklavieren zugesetzt, um die Wirkung von Hitze auf die Stärke<br />

und somit auf die Verwertbarkeit durch Hefen verdeutlichen zu können.<br />

- 7,5 g Agar + 4 g Mehl<br />

- 7,5 g Agar<br />

- 7,5 g Agar + 4 g Stärke<br />

- 7,5 g Agar<br />

Ad 500 mL mit VE-Wasser. Zu 2) und 4) je 4 g Mehl bzw. Stärke nach dem Autoklavieren.<br />

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Durchführung:<br />

In eine der vorbereiteten Agar-Platten werden mit einem sterilen Metallröhrchen oder<br />

Ähnlichem je 4 Löcher ausgestanzt.<br />

Abb. 11: Agarplatten mit ausgestanztem Loch<br />

In diese Löcher werden je 100 µl Hefelösung, Amylase, Speichel und Honig steril pipettiert<br />

und anschließend die Agarplatte bei 37°C im Brutschrank bebrütet.<br />

Da die Diffusion der Lösungen in den Agar bzw. das Wachsen der Hefezellen einige Zeit<br />

in Anspruch nimmt, wird im weiteren Verlauf auf die durch die Vorgängergruppe auf die<br />

gleiche Weise vorbereitete Agarplatte zurückgegriffen.<br />

Sollten in den Löchern dieser Agarplatte noch Restflüssigkeit sein, so wird diese<br />

vorsichtig mit einer Pipette aufgesaugt und entfernt. Anschließend wird die Agarplatte mit<br />

Lugol‘scher Lösung (1%ige gebrauchsfertige Lösung) überschichtet, die überschüssige<br />

Flüssigkeit nach 2 min abgegossen und die Platte vorsichtig mit Leitungswasser gespült.<br />

Die Farbänderung der Platte rund um die Löcher wird dokumentiert und interpretiert. Ggf.<br />

ist eine geringe Wartezeit von wenigen Minuten erforderlich, bis die Farbreaktion deutlich<br />

zu erkennen ist.<br />

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O 2 -Gehalt [ppm]<br />

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5 Messprotokoll<br />

Gruppe<br />

Datum<br />

Teilnehmer<br />

5.1 Sauerstoffzehrung<br />

Besondere Vorkommnisse bei der Durchführung:<br />

Tabelle 1: Sauerstoffzehrung über die Zeit<br />

Abbildung 1: Sauerstoffzehrung<br />

Zeit [min]<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

20<br />

30<br />

Sauerstoffgehalt<br />

[ppm]<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Sauerstoff-Zehrung<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30<br />

Zeit [min}<br />

Fazit:<br />

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5.2 Vergärbarkeit von Zuckern<br />

Besondere Vorkommnisse bei der Durchführung:<br />

5.2.1 CO 2 -Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />

Tabelle 2: CO 2 -Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />

Zeit<br />

[min]<br />

BW Fruktose Saccharose Laktose Glucose Maltose Galactose Mehl Mehl +<br />

Amylase<br />

0<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

Fazit: Bitte versuchen Sie hier auch zu erklären, warum manche Substrate gar nicht oder<br />

wesentlich langsamer verwertet werden als andere.<br />

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CO 2 -Menge [mL]<br />

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8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

CO2-Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Zeit [min]<br />

Abbildung 2: CO 2 -Produktion in Abhängigkeit von der Zuckerart<br />

5.2.2 Nachweis auf CO 2 und CO 2 -Gehalt des produzierten Gases<br />

Beobachtungen beim Nachweis auf CO 2 mit Kalkwasser:<br />

Tabelle 3: CO 2 -Gehalt des produzierten Gases<br />

Ansatz<br />

Volumen<br />

Gasgemisch [mL]:<br />

Volumen [mL] nach<br />

NaOH-Zugabe:<br />

Gehalt CO 2 [%]:<br />

Fazit:<br />

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5.3 Visualisierung der Spaltung von Stärke durch Amylasen<br />

Besondere Vorkommnisse bei der Durchführung:<br />

Tabelle 4: Amylase-Aktivität unterschiedlicher Lösungen auf einem Mehl- bzw. Stärkeagar<br />

Verwendeter Agar:<br />

Amylase<br />

Speichel<br />

Hefelösung<br />

Honig<br />

Fazit:<br />

Zusatzfrage: Warum schmeckt Brot, wenn man lange darauf kaut, süßlich?<br />

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6 Informationsmaterial /Literaturquellen<br />

Weiterführende Informationen finden Sie in den folgenden zum Teil zitierten Werken:<br />

[1] Internetdokument: Rentz, K., Hefe – Helfer bei biotechnologischen Prozessen, Uni<br />

Düsseldorf, 12/2008<br />

[2] Baumann, B.; Gasser, N.; Hürlimann, M.; Braun, T., Kantonsschule Kreuzlingen,<br />

Naturwissenschaftliche Woche, Kreuzlingen, 24.09. 2004<br />

[3] Lohaus, R., mbi, Simulation der Hefezelle (Saccharomyces cerevisiae) und ihres<br />

Lebenszyklus, Abteilung Medizinische und Biologische Informatik, Technical Report<br />

136 / 2002<br />

[4] Internetdokument: Deutsche Hefewerke,<br />

www.hefewerke.de/_de/_de_05_diebackhefe.html, 01/2009<br />

[5] Internetdokument: Krüger, M., Übungen zur Biologie III,<br />

http://www.biologie.uni-erlangen.de/fachschaft/archiv/mcs/bio3/bio3-1.pdf, 12/2008<br />

[6] Internetdokument, www.home.vrweb.de/~markus.zeller/pdf/b12gk/Skript_Atmung.doc,<br />

02/2009<br />

[7] Internetdokument, http://www.egbeck.de/skripten/12/bs12-22.htm, 02/2009<br />

[8] Internetdokument: Online Chemie-Lexikon,<br />

http://www.seilnacht.com/Lexikon/gaerung.html, 01/2009<br />

[9] Internetdokument: www.mikrobiologischer-garten.de, 12/2008<br />

[10] Reinhold Schulausstattung, Lehrmittel - Schulbedarf etc., St. Egidien<br />

[11] http://www.poulten-graf.de/produkte/volumenmessgeraete/kolbenprober/, 04/2012<br />

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