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Von tierisch guten Pflegehelfern - Unternehmensgruppe Birkholz ...

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Tiergestützte Therapie<br />

Ergotherapie mit Hund<br />

Ein Gespräch mit Franziska Joithe (ehemals<br />

Hamann) aus der Ergotherapiepraxis Andreas<br />

Bohmann, Berlin<br />

Im Augenblick befindet sie sich im Mutterschutz,<br />

dennoch war sie am Telefon zu einem<br />

Interview bereit, um von ihren Erfahrungen<br />

mit ihrer Retrieverhündin Tica zu berichten.<br />

Frau Joithe, wie kamen Sie zur tiergestützten Therapie?<br />

Bereits während meiner Ausbildung bin ich mit dieser<br />

Therapieform in Verbindung gekommen. Eine Mitschülerin<br />

interessierte sich damals für Therapien mit<br />

Pferden.<br />

Ich selber habe immer wieder darüber nachgedacht,<br />

mir einen Hund anzuschaffen. Aber wenn man arbeitet,<br />

ist der Hund den ganzen Tag allein, also habe ich nach<br />

reiflicher Überlegung mein Hobby mit meinem Beruf<br />

verbunden.<br />

Was muss ein Hund wie Tica mitbringen, um als Therapiehund<br />

in der Ergotherapie tätig sein zu können?<br />

Ich wußte aus früheren Erfahrungen mit einem Hund,<br />

die nicht wirklich toll waren, dass ich einen Hund<br />

möchte, mit dem man einfacher umgehen kann. Ein<br />

Retriever wie Tica ist als Familienhund bekannt. Er ist<br />

sehr bezogen und hat ein außerordentlich freundliches<br />

Wesen.<br />

Es war aber auch klar im Hinblick auf die Ausbildung,<br />

einen kleinen Welpen auszusuchen, der nicht zu<br />

schüchtern und auch nicht zu dominant ist. Dabei hat<br />

der Züchter mir geholfen. Er hat da viel Erfahrung und<br />

hat Vorschläge gemacht.<br />

Wie sieht die Ausbildung aus?<br />

Als Tica zu mir kam, habe ich vier Wochen Urlaub genommen.<br />

In der ersten Woche haben wir beide uns erst<br />

einmal aneinander gewöhnt und dann sind wir auch<br />

schon zur Hundeschule gegangen. Diese gemeinsame<br />

Zeit stärkt die Bindung zwischen Hund und Mensch.<br />

Mit neun Monaten haben wir dann mit der Ausbildung<br />

in der Ergotherapie begonnen. Die fand gemeinsam mit<br />

einer Ergotherapeutin und einer Hundetrainerin statt.<br />

An mehren Wochenenden haben Tica und ich also die<br />

„Schulbank gedrückt“ bzw. auch auf dem Hundeplatz geübt.<br />

Das ging über ein halbes Jahr. Für die Zeit zwischen<br />

den Wochenendlehrgängen hatten wir Hausaufgaben<br />

zu machen. Zur Prüfung mussten wir u. a. eine Unterrichtseinheit<br />

filmen und dazu einen Bericht schreiben.<br />

Welche Unterschiede sind im Umgang mit Patienten<br />

mit und ohne Hund zu merken?<br />

Die Patienten -Kinder wie Senioren- sind viel motivierter,<br />

wenn Tica mitarbeitet. Das erleichtert natürlich den<br />

Zugang zum Patienten. Sie sind außerdem viel konzentrierter.<br />

Sie sind sehr bezogen auf den Hund und ganz<br />

fokussiert bei den Übungen.<br />

Bei Bewohnern mit Demenz kann ich sagen, dass sie<br />

viel wacher waren, wenn der Hund dabei war. Sie haben<br />

sich mehr bewegt und den Hund auch immer wieder<br />

gestreichelt. Bei Therapiestunden ohne den Hund schlafen<br />

manche Patienten im Rollstuhl nach einer Weile ein.<br />

Das passiert nicht mit Hund.<br />

Gibt es eine Situation, die Sie besonders überrascht<br />

oder einfach ein bisschen stolz gemacht hat?<br />

Ich bin schon ein bisschen stolz, welches Gespür Tica<br />

für die Bewohner entwickelt. Vor allem in der Gruppenarbeit<br />

ist sie ein zuverlässiger Partner. Sie arbeitet<br />

ganz genau auf den Punkt mit. Die Spielzeuge bringt<br />

sie den richtigen Bewohnern und legt sie ihnen oft<br />

sogar auf den Schoß, so als ob sie wüßte, dass dann der<br />

Unterricht schneller vorangeht. Sie ist dabei wirklich<br />

ausdauernd.<br />

Hat das auch mal nicht geklappt? Ich z. B. habe ja<br />

Angst vor Hunden. Wie ist es bei Bewohnern, denen es<br />

ähnlich geht?<br />

Wenn ich merke, dass da jemand ist, der nicht mit<br />

dem Hund arbeiten möchte, dann halte ich den Hund<br />

natürlich im Hintergrund. Das kommt durchaus öfter<br />

vor. Manch einer mag auch keine Tiere. Das muss man<br />

respektieren.<br />

Braucht Tica eigentlich Ruhepausen? Kann Sie jeden<br />

Tag „zur Arbeit gehen“?<br />

Man sagt, dass im Normalfall nicht mehr als drei Tage<br />

Arbeitszeit für den Hund anfallen sollten. Und auch<br />

während der Arbeitszeit muss man genügend Erholungsphasen<br />

einbauen. Nach einer Gruppeneinheit<br />

braucht Tica eine längere Pause und dann habe ich für<br />

den Tag auch nur noch eine Einzeleinheit gemeinsam<br />

mit ihr geplant. Und ansonsten begleitet mich der Hund<br />

dann einfach von Bewohner zu Bewohner. -<br />

Nur jedes dritte Alten-und Pflegeheim<br />

in Deutschland akzeptiert beim Einzug<br />

auch Tiere wider besseres Wissen.<br />

„Wie der Vermieter, so kann auch der Heimträger<br />

die Richtlinien vorgeben, nach denen<br />

Haustiere im Heim erlaubt sind oder nicht. Viele<br />

Heime haben sich die Erkenntnisse zunutze<br />

gemacht, wonach Haustiere nicht nur bei rüstigen<br />

älteren Menschen die Integration und<br />

das weiter u Aktivsein fördern, sondern gerade<br />

auch bei psychisch beeinträchtigten Menschen<br />

einen großen therapeutischen Effekt haben.<br />

Sie erlauben die Haltung von Haustieren.<br />

Heime, die das Halten auch von größeren Haustieren<br />

wie Hunden und Katzen erlauben, haben<br />

in der Regel in Absprache mit den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern sowie ihren Angehörigen<br />

Konzepte entwickelt, wie die Tiere bei Abwesenheit,<br />

Krankheit oder Pflegebedürftigkeit der<br />

„Frauchen“ und „Herrchen“ versorgt werden.“<br />

(aus: BMFSFJ-Information , Ihre Rechte als<br />

Heimbewohnerinnen und Heimbewohner)<br />

Die beiden Kanarienvögel leben auf dem Wohnbereich<br />

3.<br />

Lösungen Kopftraining<br />

1. Reihe 316, 576<br />

2. Reihe 148, 212, 100<br />

3. Reihe 440,<br />

4. Reihe 42, 88<br />

5. Reihe 56, 112, 248<br />

Max und Morina leben auf dem Wohnbereich 2 im Haus<br />

<strong>Birkholz</strong>. Die beiden haben sich immer viel zu erzählen.<br />

Lösungsvorschläge<br />

Weihnachts<br />

-kugel, -punsch, - baum, -schmuck, -engel, -krippe,<br />

-menü, -gans, -tag, -ferien, -zeit, -kerzen, -lied,<br />

-messe, -chor, -einkäufe, -stimmung, -post,<br />

-oratorium, -bäckerei, -mann<br />

Gib dem Menschen einen Hund<br />

und seine Seele wird gesund<br />

(Hildegard von Bingen, 1098-1179)<br />

Lösungen Kopftraining<br />

1. Weihnacht<br />

2. Oratorium<br />

3. Jesuskind<br />

4. Geschenke<br />

5. Bethlehem<br />

4 HeimKurier | November 2013<br />

November 2013 | HeimKurier 5

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