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Mat.-Nr. D6504-5142<br />

08<br />

2013<br />

66. Jahrgang C 3188<br />

WOHNEN IN DER PLATTE<br />

Imagewan<strong>de</strong>l:<br />

kreativ, kultig, kommunikativ<br />

48<br />

STÄDTEBAU + STADTENTWICKLUNG<br />

Preis Soziale Stadt:<br />

die Wohntheke Hellersdorf<br />

11<br />

NEUBAU + SANIERUNG<br />

Bezahlbares Wohnen:<br />

ein Münchner Weg<br />

16<br />

MARKT + MANAGEMENT<br />

Preisträger <strong>de</strong>s DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immoblilienwirtschaft 2013<br />

40


Vertrauen Sie <strong>de</strong>m Marktführer<br />

Ausführliche Informationen zu B & O: www.bo-wohnungswirtschaft.<strong>de</strong>


EDITORIAL<br />

Ulrike Silberberg<br />

Chefredakteurin<br />

Digitale Welt – mehr Segen als Fluch<br />

Dieses Jahr gab es in Garmisch-Partenkirchen auf <strong>de</strong>m Aareon<br />

Kongress nicht nur die neuen Gewinner <strong>de</strong>s DW-Zukunftspreis <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft 2013 zu feiern, son<strong>de</strong>rn auch das 10-jährige<br />

Jubiläum dieses Preises: 10 Jahre DW-Zukunftspreis be<strong>de</strong>uten<br />

10 Jahre Leistungsshow <strong>de</strong>r Branche. Jurymitglied Siegfried<br />

Rehberg fasst es in seinem Beitrag passend zusammen: Die Preisträger<br />

von heute setzen die Standards für morgen! (Seite 40)<br />

Das Thema 2013 „web 2.0 – Digitalisierung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft“<br />

fungierte gleichzeitig auch als thematische Klammer für<br />

<strong>de</strong>n gesamten Kongress. Wie sich herausstellt ein Volltreffer, da<br />

die Fachforen, die sich um das Thema herum angesie<strong>de</strong>lt hatten,<br />

auch die höchsten Teilnehmerzahlen aufwiesen.<br />

Die Preisträger mit ihren Projekten stellen wir Ihnen in diesem<br />

Heft ab Seite 42 vor. Nachahmenswerte, pfiffige Lösungen, die<br />

aus <strong>de</strong>n konkreten Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r wohnungswirtschaftlichen<br />

Parxis entstan<strong>de</strong>n. Ab <strong>de</strong>r September-Ausgabe geben wir Ihnen<br />

dann auch wie<strong>de</strong>r das neue Thema für <strong>de</strong>n DW-Zukunftspreis <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft 2014 bekannt!<br />

Unabhängig vom DW-Zukunftspreis zeigen wir in diesem Heft<br />

noch zwei weitere innovative, digitale Wege <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nansprache<br />

und Kommunikation: Ab Seite 52 stellen wir Ihnen<br />

<strong>de</strong>n – inzwischen preisgekrönten – Film <strong>de</strong>r Marketinginitiative<br />

Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften vor. Um neue, junge<br />

Zielgruppen zu erreichen, wirbt ein Kinospot unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Lust auf was Neues?“ für das Wohnen bei Genossenschaften.<br />

Die kommunale Gesellschaft WBM aus Berlin hebt mit einem sog.<br />

Plattenkulturportal das Image dieser Wohnform und zeigt u. a.<br />

„kultige” Wohnlösungen (Seite 48).<br />

In <strong>de</strong>m Zusammenhang ein Hinweis in eigener digitaler Angelegenheit:<br />

Die DW gibt es für alle Abonnenten ab <strong>de</strong>m Erscheinungstermin<br />

<strong>de</strong>r Printversion auch als blätterbares <strong>PDF</strong> im<br />

Internet. Dafür benötigen Sie Ihre Abonnenten-Nummer, die auf<br />

<strong>de</strong>m Adressaufkleber steht. Für ein einmaliges Log-in bitte Ihre<br />

E-Mail und die Abonnenten-Nummer eintragen und Sie erhalten<br />

im Archiv vollen und kostenfreien Zugang zu allen Heften <strong>de</strong>r DW<br />

in digitaler Form.<br />

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer!<br />

Herzlichst<br />

Ulrike Silberberg<br />

Chefredakteurin DW Die Wohnungswirtschaft<br />

EINFACH OHNE UMWEG<br />

Trennwän<strong>de</strong> aus Gips-Wandbauplatten<br />

Hybridbauweise: massiv-trocken, kein Putz, kein Stän<strong>de</strong>rwerk<br />

Schneller, beson<strong>de</strong>rs wirtschaftlicher Wandaufbau parallel zum Rohbau<br />

Maximale Flächenausnutzung durch schlanke Wandkonstruktionen<br />

Interlayer Sound Insulation ISI für effektive Flankendämmung<br />

Emissionsgeprüfte Systemkomponenten für zertifiziertes wohngesun<strong>de</strong>s Bauen<br />

Einfach weiterlesen<br />

www.multigips.<strong>de</strong>/trennwaen<strong>de</strong>.pdf<br />

Für Vorstän<strong>de</strong>, Geschäftsführer,<br />

kaufmännische und technische Führungskräfte


TITEL STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG NEUBAU UND SANIERUNG<br />

48 8<br />

24<br />

Quelle: SAGA GWG<br />

Quelle: WEWOBAU<br />

Die Platte: Je<strong>de</strong>r m 2 Du<br />

Ein Internetportal wirbt für die Platte – u. a.<br />

mit Einrichtungstips, historischen Dokumenten,<br />

Platten-TV und virtuellen Wohnungsbesuchen.<br />

Preis Soziale Stadt<br />

In <strong>de</strong>m ausgezeichneten Hamburger Projekt<br />

Ved<strong>de</strong>lERleben bewirtschaften Schüler u. a.<br />

eine Turnhalle und erlernen Eigenstädigkeit.<br />

Wohnen im Denkmal<br />

Viele Wohnungsunternehmen haben Denkmäler<br />

im Bestand. Erhalt und Weiterentwicklung dienen<br />

<strong>de</strong>m Gemeinwohl. Start einer Artikelserie.<br />

STÄDTEBAU<br />

UND STADTENTWICKLUNG<br />

4 Meldungen<br />

THEMA DES MONATS: DW-ZUKUNFTSPREIS DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />

Welchen Stellenwert haben Wettbewerbe? Nach 10 Jahren zeigt<br />

sich die positiven Außenwirkung unseres Preises: Öffentlichkeit für<br />

die vorhan<strong>de</strong>ne Kreativität und Transparenz <strong>de</strong>r kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesse in <strong>de</strong>r Branche – gemeinsam mit <strong>de</strong>n betroffenen<br />

Mietern fin<strong>de</strong>n sich nicht nur in unserer Zeitschrift wi<strong>de</strong>r. Die<br />

seit 2004 insgesamt 271 eingegangenen Beiträge und 49 Prämierungen<br />

zeigen, dass in <strong>de</strong>r Branche voneinan<strong>de</strong>r gelernt wird.<br />

8 „Der Umgang mit echtem Geld<br />

macht stolz“ – Ved<strong>de</strong>lERleben<br />

Preis Soziale Stadt 2012<br />

11 Eine Handvoll Berliner Wohnungsunternehmen,<br />

ein Ziel:<br />

Die Wohntheke Hellersdorf<br />

Preis Soziale Stadt 2012<br />

Quelle: Aareon AG;<br />

Foto: Jens Braune <strong>de</strong>l Angel/Frankfurt<br />

Quelle: WBM, Foto: Miriam Wehlen<br />

8 | 2013<br />

Preisträger, Jurymitglie<strong>de</strong>r und Auslober <strong>de</strong>s DW-Zukunftpreis <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft 2013<br />

2 8 | 2013


ENERGIE UND TECHNIK<br />

MARKT UND MANAGEMENT<br />

32 52<br />

Quelle: SVMH<br />

Quelle: New Times<br />

TrinkwV<br />

Die Novelle <strong>de</strong>r TrinkwV führte <strong>de</strong>n Technischen<br />

Maßnahmenwert ein. Was tun bei Überschreitung<br />

<strong>de</strong>s Maßnahmewertes für Legionellen?<br />

Marketing: Kinospot<br />

Die Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften<br />

werben mit einem neuartigem Webmagazin und<br />

einem Kinospot um junge Kun<strong>de</strong>n.<br />

NEUBAU UND SANIERUNG<br />

14 Meldungen<br />

16 Sozialgerechte Bo<strong>de</strong>nnutzung<br />

(SoBoN) – ein Münchner Weg<br />

Bezahlbares Wohnen<br />

20 Passivhaussanierungsstrategie bei<br />

1960er-Jahre-Hochhäusern<br />

Innovative Konzepte<br />

zur Wohnraumerweiterung<br />

24 Eine Genossenschaft rettet<br />

ein Bau<strong>de</strong>nkmal<br />

Wohnen im Denkmal<br />

28 Geprüfte Wohngesundheit als Teil<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensstrategie<br />

Innenraumhygiene<br />

ENERGIE UND TECHNIK<br />

31 Meldungen<br />

32 Fachgerechtes Vorgehen<br />

bei Überschreitung <strong>de</strong>s<br />

„Technischen Maßnahmenwerts”<br />

TrinkwV<br />

35 Produkte und Dienstleistungen<br />

MARKT UND MANAGEMENT<br />

36 Meldungen<br />

38 Digitalisierung<br />

in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

DW-Zukunftspreis<br />

beim Aareon Kongress 2013<br />

40 Die Preisträger von heute setzen die<br />

Standards für morgen!<br />

Erfahrung aus 10 Jahren DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

42 Mit <strong>de</strong>m Kampagnenmanager<br />

effizienter und direkter am Kun<strong>de</strong>n<br />

DW-Zukunftspreis für die<br />

LEG Immobilien AG<br />

44 Kurze Wege, schnelle Hilfe mit <strong>de</strong>r<br />

Nibelungen-App<br />

DW-Zukunftspreis für die<br />

Nibelungen-Wohnbau-GmbH<br />

46 Effizientes Vermietungsmanagement<br />

im Zeitalter von Web 2.0<br />

DW-Zukunftspreis für die<br />

Wohnbau GmbH Bonn<br />

48 Je<strong>de</strong>r m 2 Du – Wohnsinn in <strong>de</strong>r Platte<br />

Ein redaktionelles Plattenkulturportal<br />

arbeitet am Imagewan<strong>de</strong>l<br />

52 Kinospot wirbt für<br />

Wohnen bei Genossenschaften<br />

Marketing<br />

54 Effizienzprüfung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats –<br />

vom Kontrolleur zum Kontrollierten?<br />

„Bilanz- und Steuerwissen – Aktuelles aus<br />

<strong>de</strong>n Prüfungsorganisationen <strong>de</strong>s GdW“<br />

56 Personalentwicklung beim kleinen<br />

Wohnungsunternehmen<br />

Effektiv, einfach, eigenständig<br />

60 Ein starkes Team<br />

Interview mit Jörg Busse<br />

Strategische Personalentwicklung<br />

62 Stellenmarkt<br />

RECHT<br />

69 Mietrecht, 71 WEG-Recht<br />

LETZTE SEITE<br />

72 Impressum<br />

8 | 2013<br />

3


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Nationale Stadtentwicklungspolitik<br />

7. Bun<strong>de</strong>skongress<br />

und Projektaufruf<br />

Wird es noch Industrie in <strong>de</strong>n Städten geben? Können wir in Städten<br />

Energie erzeugen? Woher kommen die Fachkräfte für die Wirtschaft?<br />

Welche Rolle spielen Elektroautos für die städtische Mobilität? Diesen<br />

Fragen um städtische Energien, die Rolle <strong>de</strong>r Wirtschaft und Formen<br />

<strong>de</strong>r Kooperation zwischen Stadt und Wirtschaft widmete sich <strong>de</strong>r<br />

7. Bun<strong>de</strong>skongress Nationale Stadtentwicklungspolitik Mitte Juni<br />

2013 in Mannheim und Ludwigshafen, <strong>de</strong>r gemeinsam von <strong>de</strong>r Bauministerkonferenz<br />

<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m Deutschen Städtetag, <strong>de</strong>m Deutschen<br />

Städte- und Gemein<strong>de</strong>bund und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sbauministerium (BMVBS)<br />

ausgerichtet wird.<br />

Der rheinland-pfälzische Finanzminister Dr. Carsten Kühl sagte, man<br />

müsse es schaffen, die Ziele <strong>de</strong>r integrierten Stadtentwicklungspolitik<br />

vor Ort zu verankern und die finanziellen Handlungsspielräume <strong>de</strong>r<br />

Kommunen zu stärken. Roland Schäfer, Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Städte- und Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s, betonte: Nur mit einer starken und<br />

<strong>de</strong>n unterschiedlichen Problemlagen in <strong>de</strong>n Städten und Gemein<strong>de</strong>n<br />

angepassten Städtebauför<strong>de</strong>rung seien die aktuellen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

zu bewältigen. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik trage dazu<br />

bei, auch Partner aus <strong>de</strong>m privaten und zivilgesellschaftlichen Bereich<br />

kontinuierlich in die Stadtentwicklung einzubin<strong>de</strong>n und das Verantwortungsgefühl<br />

für Stadt und Region zu festigen.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto „Stadtentwicklung und Wirtschaft“ startete das<br />

BMVBS einen neuen Projektaufruf. Die Projekte sollen einen Querschnitt<br />

unterschiedlicher Formen wirtschaftlichen Engagements in<br />

<strong>de</strong>r Stadtentwicklung abbil<strong>de</strong>n und zeigen, wie Unternehmen o<strong>de</strong>r<br />

zivilgesellschaftliche Initiativen wirtschaftliches Han<strong>de</strong>ln mit einer<br />

nachhaltigen Stadtentwicklung verbin<strong>de</strong>n, was soziales Unternehmertum<br />

leistet, welche Kooperationsformen es gibt und welche positiven<br />

Wirkungen diese Aktivitäten haben. Der Projektaufruf richtet sich an<br />

Projektträger aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft, aus Kommunal- und<br />

Regionalverwaltungen und an Träger ehrenamtlichen Engagements.<br />

Ausgewählte Pilotprojekte wer<strong>de</strong>n über bis zu zweieinhalb Jahren<br />

fachlich und finanziell mit max. 70.000 € pro Projekt unterstützt.<br />

Einsen<strong>de</strong>schluss für Projektvorschläge ist <strong>de</strong>r 31. August 2013.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.nationale-stadtentwicklungspolitik.<strong>de</strong><br />

Migration<br />

Weitere hohe Zuwan<strong>de</strong>rung<br />

Im Jahr 2012 sind nach vorläufigen Ergebnissen <strong>de</strong>s Statistischen<br />

Bun<strong>de</strong>samtes (Destatis) insgesamt 1.081.000 Personen nach Deutschland<br />

zugezogen. Dies entspricht einem Anstieg von 13 %. Zuletzt hatte es<br />

eine solch hohe Zuwan<strong>de</strong>rungszahl im Jahr 1995 gegeben. Die positive<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2012 ist auf eine stärkere<br />

Zuwan<strong>de</strong>rung von ausländischen Personen zurückzuführen: Von <strong>de</strong>n<br />

Zuwan<strong>de</strong>rern waren 966.000 ausländische Personen, das waren 124.000,<br />

also 15 %, mehr als im Jahr 2011. Die Zuwan<strong>de</strong>rung ausländischer Personen<br />

nahm hauptsächlich aus <strong>de</strong>m EU-Raum zu, vornehmlich aus <strong>de</strong>n<br />

Län<strong>de</strong>rn Spanien, Griechenland, Portugal und Italien. Auch die Abwan<strong>de</strong>rungen<br />

aus Deutschland wur<strong>de</strong>n erfasst: Von <strong>de</strong>n 712.000 Abwan<strong>de</strong>rern<br />

aus Deutschland waren 579.000 ausländische Personen (+ 40.000) und<br />

133.000 <strong>de</strong>utsche Personen (- 7.000). Im Saldo aus Zu- und Fortzügen<br />

ergibt sich daraus ein Wan<strong>de</strong>rungsüberschuss ausländischer Personen von<br />

rund 387.000 Personen (2011: 303.000) und ein Abwan<strong>de</strong>rungsverlust<br />

<strong>de</strong>utscher Bürger von 18.000 Personen (2011: 24.000).<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>de</strong>statis.<strong>de</strong><br />

Stiftung Nachbarschaft<br />

SAGA GWG sucht Quartierskünstler<br />

Zur För<strong>de</strong>rung von Kunst und<br />

Kultur und zur kulturellen Belebung<br />

<strong>de</strong>s Hamburger Stadtteils<br />

Ved<strong>de</strong>l sucht die SAGA<br />

GWG Quartierskünstler. Das<br />

Atelierstipendium für Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Künstler aus Hamburg und<br />

Umland wird seit sieben Jahren<br />

vergeben. Der neue Durchgang<br />

beginnt zum 1. Januar 2014<br />

und ist auf zwei Jahre angelegt.<br />

Das Stipendium durch<br />

die Stiftung Nachbarschaft <strong>de</strong>r<br />

SAGA GWG umfasst während<br />

<strong>de</strong>s Aufenthaltes auf <strong>de</strong>r<br />

Ved<strong>de</strong>l einen Betrag in Höhe<br />

von 1.000 € monatlich als<br />

Zuschuss zum Lebensunterhalt.<br />

Die <strong>de</strong>rzeitige Quartierskünstlerin Rahel Darüber hinaus för<strong>de</strong>rt das<br />

Bruns bei <strong>de</strong>r Arbeit. Sie wird auch in <strong>de</strong>r Unternehmen die kostenfreie<br />

Jury für <strong>de</strong>n nächsten Quartierskünstler<br />

sitzen<br />

Überlassung eines Wohnateliers<br />

mit einer Größe von 90 m 2<br />

sowie eines angeglie<strong>de</strong>rten Projektraumes von 64 m 2 auf <strong>de</strong>r Ved<strong>de</strong>l. Es<br />

wird erwartet, dass sich <strong>de</strong>r/die Preisträger/-in intensiv mit <strong>de</strong>m Stadtteil<br />

beschäftigt, diesen künstlerisch reflektiert und die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner aktiv in <strong>de</strong>n künstlerischen Prozess einbin<strong>de</strong>t.<br />

Quelle: Hauke Hass/SAGA GWG<br />

Weitere Informationen:<br />

www.proquartier.<strong>de</strong><br />

4 8 | 2013


Junge Quartierskünstler<br />

Mosaike für das Phoenix-Viertel<br />

Im Phoenix-Viertel in Hamburg-Harburg enthüllten Schüler <strong>de</strong>r Schule Maretstraße<br />

Anfang Juni 2013 Mosaike im Innenhof eines Wohngebäu<strong>de</strong>s in<br />

<strong>de</strong>r Lassallestraße 46, die sie unter Anleitung einer Künstlerin angefertigt<br />

hatten. Die Lawaetz-Service GmbH hatte auf eine Anfrage <strong>de</strong>s Löwenhauses<br />

- einer Einrichtung <strong>de</strong>s Arbeiter-Samariter-Bunds für Kin<strong>de</strong>r zwischen<br />

6 und 14 Jahren mit Schulschwierigkeiten - reagiert und als erster Hauseigentümer<br />

im Phoenix-Viertel, Flächen zur künstlerischen Gestaltung zur<br />

Verfügung gestellt. In <strong>de</strong>m Projekt „Kunst im öffentlichen Raum“ erstellen<br />

die Kin<strong>de</strong>r Kunstwerke, die im ganzen Phoenix-Viertel präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />

An <strong>de</strong>r Kooperation im Quartier sind neben <strong>de</strong>r Lawaetz-Service GmbH<br />

und <strong>de</strong>m Löwenhaus, die Grund- und Stadtteilschule Maretstraße und <strong>de</strong>r<br />

Sanierungsbeirat <strong>de</strong>s Phoenix-Viertels beteiligt. Die ersten Mosaike entstan<strong>de</strong>n<br />

- mit Hilfe <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Künstlerin Silvia von Pock - vor drei Jahren.<br />

BUCHTIPP<br />

Metropole: Stadt neu bauen<br />

Der siebte Band <strong>de</strong>r Schriftenreihe „Metropole“<br />

<strong>de</strong>r IBA-Hamburg bietet einen Überblick<br />

über die Projekte und wagt eine erste<br />

Reflexion <strong>de</strong>s siebenjährigen Planungs- und<br />

Realisierungsprozesses und <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

für die involvierten Hamburger Stadtteile.<br />

Im Fokus stehen die Themen „Metrozonen:<br />

neue Räume für die Stadt“, „Kosmopolis:<br />

neue Chancen für die Stadt“ und „Stadt im<br />

Klimawan<strong>de</strong>l: neue Energien für die Stadt“.<br />

Welche Impulse hat die IBA gesetzt? Können die Projekte sich etablieren<br />

o<strong>de</strong>r scheitern sie? Sind die Lösungen auf die Fragen <strong>de</strong>r dringendsten<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Städte die richtigen? Anhand dieser Leitfragen<br />

wagt die Veröffentlichung auch einen Ausblick auf die Jahre nach <strong>de</strong>r<br />

Internationalen Bauausstellung.<br />

Quelle: Lawaetz-Service<br />

Anfang Juni stellten die Kin<strong>de</strong>r ihre Kunstwerke <strong>de</strong>r Öffentlichkeit vor<br />

Weitere Informationen:<br />

www.lawaetz-service.<strong>de</strong><br />

BUCHTIPP<br />

Wir bauen Deutschland<br />

Auf 272 Seiten mit ca. 140 Abbildungen<br />

stellt die Veröffentlichung „Wir<br />

bauen Deutschland“ 40 Männer und<br />

Frauen im Portrait vor, die Gegenwart<br />

und Zukunft unserer Städte<br />

prägen und vom Herausgeber als die<br />

„wirklichen Entschei<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadtentwicklung“<br />

bezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Sortiert nach <strong>de</strong>utschen Städten<br />

widmet sich das Buch u. a. Personen<br />

wie <strong>de</strong>m Berliner Bürgermeister und<br />

Senator Michael Müller, Staatssekretär<br />

Ephraim Gothe, <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Senatorin Jutta Blankau und <strong>de</strong>m Staatsrat Michael Sachs ebenso wie <strong>de</strong>r<br />

Münchner Stadtbaurätin Elisabeth Merk und vielen an<strong>de</strong>ren. Anhand von<br />

Interviews erhält <strong>de</strong>r Leser einen Einblick in die Arbeit, die Denkweise und<br />

die Pläne <strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r.<br />

Wir bauen Deutschland<br />

Daniel Arnold (Hrsg.), Jovis Verlag, Juni 2013, 272 S., 42 €<br />

ISBN: 978-3-86859-181-1<br />

Metropole 7: Stadt neu bauen<br />

IBA Hamburg (Hg.), Jovis Verlag, Juni 2013, 416 S., 32 €<br />

ISBN: 978-3-86859-221-4<br />

Investitionen im Quartier<br />

HOWOGE erwirbt Gebäu<strong>de</strong>komplex<br />

Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH hat in Berlin-Lichtenberg<br />

ein großes Ensemble mit rund 170 <strong>de</strong>rzeit leerstehen<strong>de</strong>n und größtenteils<br />

unsanierten Wohnungen erworben. Der Gebäu<strong>de</strong>komplex umfasst die<br />

Frankfurter Allee 163-167, die Ruschestraße 2-4 und die Dottistraße 7.<br />

Mit <strong>de</strong>m Kauf erweitert die HOWOGE das eigene Angebot am Standort<br />

Lichtenberg und plant umfassen<strong>de</strong> Investitionen in die Bestän<strong>de</strong>. Ab 2014<br />

sollen die Wohneinheiten saniert wer<strong>de</strong>n. Ziel ist die Schaffung von bezahlbarem<br />

Wohnraum für Familien und Paare. Im Rahmen <strong>de</strong>s HOWOGE-<br />

Kiezmanagements ist ein Engagement innerhalb <strong>de</strong>s Quartiers geplant,<br />

zur Stärkung <strong>de</strong>s Bereichs Frankfurter Allee Nord und die soziale sowie<br />

kulturelle Infrastruktur weiter auszubauen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.howoge.<strong>de</strong><br />

Hartz-IV-Empfänger<br />

Zensus verän<strong>de</strong>rt Quote<br />

Die im Rahmen <strong>de</strong>s Zensus neu ermittelte Einwohnerzahl fällt um 1,5 Mio.<br />

niedriger aus – das beeinflusst auch die Zahlen <strong>de</strong>r Hartz-IV-Empfänger im<br />

Juni. Bei einer unverän<strong>de</strong>rten Anzahl von Leistungsberechtigten steigt die<br />

Quote bun<strong>de</strong>sweit um 0,2 %, bei Stadtstaaten um 0,7 %. Die höchste Rate<br />

von Hartz-IV-Empfängern liegt in Berlin mit 17,2 %, am niedrigsten ist die<br />

Rate in Bayern mit 3,4 % <strong>de</strong>r Einwohner. In <strong>de</strong>n Stadtstaaten bezieht <strong>de</strong>rweil<br />

je<strong>de</strong>r siebte Bun<strong>de</strong>sbürger SGB-II-Leistungen. Das stellt u. a. eine große<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung für die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum dar.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.landkreistag.<strong>de</strong><br />

8 | 2013<br />

5


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Leben in großen Wohnsiedlungen<br />

Konferenz <strong>de</strong>s Kompetenzzentrums Großsiedlungen e. V.<br />

Mitte Juni 2013 trafen sich 120 Teilnehmer in Berlin, um über <strong>de</strong>n sozialen<br />

Zusammenhalt in <strong>de</strong>n großen Wohnsiedlungen zu diskutieren. Anliegen <strong>de</strong>r<br />

Jahreskonferenz <strong>de</strong>s in Berlin-Hellersdorf angesie<strong>de</strong>lten Kompetenzzentrums<br />

Großsiedlungen war <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweite Austausch darüber, welchen beson<strong>de</strong>ren<br />

Beitrag die großen Wohnsiedlungen zum sozialen Zusammenhalt<br />

unserer Städte leisten können – und zwar so, dass sie nicht als Auffangbecken<br />

sozial Benachteiligter, son<strong>de</strong>rn als wichtiger Bestandteil einer sozialen<br />

Stadt gesehen und anerkannt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das einführen<strong>de</strong> Gespräch <strong>de</strong>s Vereinsvorsitzen<strong>de</strong>n Dr. Bernd Hunger mit<br />

Abteilungsleiter Wolf Schulgen von <strong>de</strong>r Berliner Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung und Umwelt und Maren Kern, Verbandsdirektorin <strong>de</strong>s<br />

BBU Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer Wohnungsunternehmen, resümierte<br />

die bisherige Politik, <strong>de</strong>r Erneuerung <strong>de</strong>r großen Wohnsiedlungen<br />

im Ost- und Westteil <strong>de</strong>r Stadt bereits seit <strong>de</strong>m Mauerfall einen hohen<br />

Stellenwert einzuräumen.<br />

Die Stadtsoziologin Prof. Sigrun Kabisch vom Leipziger Helmholtz-<br />

Zentrum für Umweltforschung (UFZ) schil<strong>de</strong>rte am Beispiel <strong>de</strong>r größten<br />

Leipziger Wohnsiedlung Grünau die Wandlungsfähigkeit großer Wohngebiete,<br />

die nicht nur baulich durch <strong>de</strong>n Stadtumbau erfolgt, son<strong>de</strong>rn<br />

ebenso durch die sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Bewohnerstrukturen und die sich<br />

wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Bedürfnisse <strong>de</strong>r Bewohnerschaft. Wie soziale Quartiersentwicklung<br />

praktisch funktioniert, wur<strong>de</strong> ebenfalls anhand von drei<br />

Beispielen gezeigt.<br />

In <strong>de</strong>r Schlussrun<strong>de</strong> waren sich die Teilnehmer einig: Der von Bund,<br />

Län<strong>de</strong>rn und Kommunen eingeschlagene Weg, die großen Wohnsiedlungen<br />

<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts behutsam baulich zu erneuern und sozial zu<br />

stabilisieren, ist richtig, um allen Bevölkerungsschichten bezahlbares<br />

Wohnen in guter Qualität anbieten zu können und die Innenentwicklung<br />

Im Anschluss an die Veranstaltung wur<strong>de</strong> eine Ausstellung <strong>de</strong>s<br />

Kompetenzzentrums zur Erneuerung großer Wohnsiedlungen in <strong>de</strong>r Berliner<br />

Stadtentwicklungsbehör<strong>de</strong> eröffnet<br />

<strong>de</strong>r Städte zu stärken. Angesichts <strong>de</strong>r sozialen Polarisierungsten<strong>de</strong>nzen<br />

dürfe mit <strong>de</strong>n Anstrengungen nicht nachgelassen wer<strong>de</strong>n – so müsse die<br />

besorgniserregen<strong>de</strong> Unterfinanzierung <strong>de</strong>s Programms Soziale Stadt<br />

überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Wohnens wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stellenwert<br />

erhalten, <strong>de</strong>r in einer Zeit wie<strong>de</strong>r anziehen<strong>de</strong>r Wohnungsnachfrage<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sei.<br />

Quelle: Marius Hanke<br />

Weitere Informationen:<br />

www.gross-siedlungen.<strong>de</strong><br />

Projekte aus <strong>de</strong>n Bereichen Musik, Sport und Spiel, Bücher und Lesen, Naturwissenschaften,<br />

Mathematik und EDV wer<strong>de</strong>n geför<strong>de</strong>rt<br />

Weitere Informationen:<br />

www.gewoba.<strong>de</strong><br />

Quelle: GEWOBA<br />

GEWOBA-Stiftung<br />

För<strong>de</strong>rung von 43 schulischen<br />

Bildungsprojekten<br />

43 schulische Bildungsprojekte in Bremen und Bremerhaven för<strong>de</strong>rt<br />

die Stiftung <strong>de</strong>s kommunalen Wohnungunternehmens GEWOBA Aktiengesellschaft<br />

Wohnen und Bauen in diesem Jahr. Dafür wer<strong>de</strong>n insgesamt<br />

68.861 € bereitgestellt. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die För<strong>de</strong>rungssumme<br />

um 6.139 € gestiegen. Außer<strong>de</strong>m konnten fast alle <strong>de</strong>r<br />

eingereichten Anträge berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. „Die GEWOBA-Stiftung<br />

unterstützt kreative und engagierte Projekte, für die bei <strong>de</strong>r Schulbehör<strong>de</strong><br />

kein Budget vorhan<strong>de</strong>n ist“, erklärt Stiftungsvorstand Klaus Brunke. Das<br />

Geld wird u. a. für Musikinstrumente und Sportgeräte, ein Tonstudio,<br />

eine Lernwerkstatt o<strong>de</strong>r ein Chemie-Experimentierset verwen<strong>de</strong>t. Zu<strong>de</strong>m<br />

haben die geför<strong>de</strong>rten Projekte die Chance, als „Projekt <strong>de</strong>s Jahres 2013“<br />

ausgezeichnet zu wer<strong>de</strong>n – mit einer Son<strong>de</strong>rprämie von 1.000 €.<br />

6 8 | 2013


Bielefel<strong>de</strong>r Stadtentwicklungstage<br />

Kongress Kooperative<br />

Stadtentwicklung<br />

OB – Anfang Juni 2013 fan<strong>de</strong>n<br />

die 8. Bielefel<strong>de</strong>r Stadtentwicklungstage<br />

mit <strong>de</strong>m Kongress<br />

Kooperative Stadtentwicklung<br />

statt. Der Kongress<br />

unter <strong>de</strong>m Motto „NetzWerk-<br />

Stadt” wird vom kommunalen<br />

Wohnungsunternehmen<br />

BGW Bielefeld gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

Ostwestfalen-Lippe, ein<br />

Zusammenschluss von 31<br />

genossenschaftlichen, kommunalen, kirchlichen und privaten Wohnungsunternehmen<br />

aus <strong>de</strong>r Region, sowie <strong>de</strong>r Stadt Bielefeld veranstaltet. Der<br />

Kongress nimmt jährlich aktuelle Fragen und Entwicklungen <strong>de</strong>r Stadtentwicklung<br />

auf und zeigt anhand interessanter Debattenbeiträge und<br />

streitbarer Referate Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsoptionen<br />

für die Akteure <strong>de</strong>r Stadtentwicklung auf.<br />

Da die praktizierten Planungsverfahren heute vielfach <strong>de</strong>n Ansprüchen<br />

<strong>de</strong>r Bürger nicht mehr gerecht wer<strong>de</strong>n und selbst die Ergebnisse abgeschlossener<br />

Planungsverfahren zunehmend in Frage gestellt wer<strong>de</strong>n, erscheint<br />

es an <strong>de</strong>r Zeit, bisherige Verfahren und Akteurskonstellationen auf<br />

<strong>de</strong>n Prüfstein zu stellen. Damit die Ergebnisse <strong>de</strong>r Stadtentwicklung<br />

von <strong>de</strong>m Großteil <strong>de</strong>r Bürger wie<strong>de</strong>r als Gewinn erachtet wer<strong>de</strong>n, wird<br />

es immer wichtiger, die vielfältigen Bedürfnisse, I<strong>de</strong>en und Lösungsansätze<br />

miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen, so die Veranstalter. Der Kongress gab<br />

Anregungen, wie funktionieren<strong>de</strong> Netzwerke erfolgreich arbeiten.<br />

Referenten wie <strong>de</strong>r Berlin-Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz<br />

Buschkowsky, Professorin Vanessa Miriam Carlow vom Institut für<br />

Städtebau <strong>de</strong>r TU Braunschweig, Dr. Stephanie Bock vom Deutschen<br />

Institut für Urbanistik und <strong>de</strong>r Blogger und Autor Sascha Lobo<br />

stan<strong>de</strong>n für eine breite Sicht auf das Thema. So wur<strong>de</strong>n digitale<br />

Beteiligungsformen und <strong>de</strong>r Begriff Schwarmintelligenz erklärt, die<br />

Perspektiven kommunaler Bürgerbeteilgung behan<strong>de</strong>lt und ver<strong>de</strong>utlicht,<br />

wie Bürgerbeteiligung z. B. bei Bauprojekten mo<strong>de</strong>rner und klüger<br />

gestaltet wer<strong>de</strong>n kann bzw. wie aus „renovierungsbedürftigen“<br />

Verfahren eine integrierte Beteiligungskultur entsteht. In diesem<br />

Zusammenhang durfte <strong>de</strong>r Wutbürger nicht fehlen und die Analyse,<br />

wie er Architektur bzw. Stadtplanung beeinflusst.<br />

Wenn Partizipation wie ein Gefühl ist, wie Sascha Lobo meint, dann<br />

muss <strong>de</strong>r Ton öffentlichen Han<strong>de</strong>lns und Verlautbarungen „zugänglicher“<br />

wer<strong>de</strong>n und Projekte „dialogischer“ wer<strong>de</strong>n. Denn nicht nur die<br />

von Heinz Buschkowsky dargelegten Berliner Beispiele zeigen: Keine<br />

Integration ohne Partizipation, zumal – so die These Prof. Dr. Carlows –<br />

die „Mutbürger“ mittlerweile ein „Recht auf Ko-Produktion ihrer Städte“<br />

einfor<strong>de</strong>rn und man am Beginn einer Entwicklung stün<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r<br />

die klassischen Formen <strong>de</strong>r Partizipation vorbei seien und durch neue<br />

Wege und selbstbewussterr Bürger (Ko-Produzenten) geprägt seien.<br />

Praxisratgeber<br />

Militärische Konversion<br />

Standortschließungen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr sowie<br />

<strong>de</strong>r in Deutschland stationierten Streitkräfte<br />

<strong>de</strong>r Nato-Partner stellen viele Kommunen vor<br />

große Herausfor<strong>de</strong>rungen. So brechen erhebliche<br />

Anteile an Kaufkraft weg und es fallen<br />

– im Vergleich zur verwalteten Siedlungsfläche<br />

– teils riesige Flächen in die Zuständigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Kommunen. Das im Herbst 2011<br />

veröffentlichte Konzept zur Stationierung<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in Deutschland und die angekündigte<br />

Rückkehr <strong>de</strong>r Gaststreitkräfte in<br />

ihre Heimatlän<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n bis zum Jahr 2020<br />

zur Rückgabe von über 37.000 ha Militärfläche führen. Mit <strong>de</strong>n Kasernen<br />

gehören dazu auch erschlossene und für das Wohnen geeignete Gebiete,<br />

die es stadtplanerisch und immobilienwirtschaftlich zu bearbeiten gilt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Konversionskonferenz wur<strong>de</strong> Mitte Juni 2013 in Berlin wur<strong>de</strong> ein<br />

neuer Praxisratgeber „Militärkonversion“ durch das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) vorgestellt. Die Inhalte<br />

hat eine interministerielle Arbeitsgruppe erarbeitet, die im Januar 2012<br />

einberufen wur<strong>de</strong>. Der Ratgeber soll Städten und Gemein<strong>de</strong>n städtebauliche<br />

Ratschläge zur Umnutzung zur Verfügung stellen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bmvbs.<strong>de</strong>/konversionsratgeber<br />

Wohngesun<strong>de</strong> Fenster!<br />

Quelle BMVBS<br />

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STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Quelle: SAGA GWG<br />

„In und für das Quartier – Sporthalle macht Schule“ lautet das Motto <strong>de</strong>s prämierten Beitrags.<br />

Seit 2012 betreiben 40 Schülerinnen und Schüler die Halle eigenverantwortlich<br />

Preis Soziale Stadt 2012<br />

„Der Umgang mit echtem Geld macht stolz“<br />

Schüler <strong>de</strong>r Stadtteilschule Hamburg-Wilhelmsburg betreiben erfolgreich das Kulturzentrum Sporthalle<br />

Ved<strong>de</strong>l und leisten damit einen Beitrag zur Verbesserung ihres Quartiers. „Ved<strong>de</strong>lERleben – Schülerfirma<br />

<strong>de</strong>r Stadtteilschule Wilhelmsburg“ heißt das preisgekrönte Projekt. Ein weiteres wegweisen<strong>de</strong>s und beim<br />

Preis Soziale Stadt 2012 ausgezeichnetes Projekt mit maßgeblicher Beteiligung <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft.<br />

Sabine Richter<br />

freie Immobilienjournalistin<br />

Hamburg<br />

Farooq prüft eine Rechnung, Gülben verhan<strong>de</strong>lt<br />

mit einem Kun<strong>de</strong>n, Cem plant die nächste Veranstaltung.<br />

Nichts Beson<strong>de</strong>res? Doch. Denn die drei<br />

sind erst 15 Jahre alt und betreiben zusammen<br />

mit ihren Mitschülern aus <strong>de</strong>r neunten und zehnten<br />

Klasse <strong>de</strong>r Stadtteilschule Wilhelmsburg das<br />

Kulturzentrum Sporthalle Ved<strong>de</strong>l.<br />

Und das mit allen Rechten, Pflichten und Abteilungen<br />

wie im richtigen Firmenleben, Geschäftsführung,<br />

Marketing, Buchhaltung, Kun<strong>de</strong>nservice,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Facility-Management<br />

– kein Geschäftsbereich fehlt. Die Schüler verhan<strong>de</strong>ln<br />

mit Mietern, geben die Schlüssel heraus,<br />

betreuen Kun<strong>de</strong>n, machen die Buchhaltung, überprüfen<br />

Lautsprecher und Bühne. Je<strong>de</strong>r hat seine<br />

Aufgabe. Anni Hübner und Avni Bedzeti repräsentieren<br />

als Geschäftsführer die Firma nach außen.<br />

Jugendlichen Verantwortung geben<br />

Immer montags ist Mitglie<strong>de</strong>rversammlung. Der<br />

Chef <strong>de</strong>r Schülerfirma ist offiziell <strong>de</strong>r Schulrektor.<br />

„Das muss so sein, weil wir noch keine Verträge<br />

unterschreiben können“, erklärt die sechzehn-<br />

8 8 | 2013


jährige Cynthia aus <strong>de</strong>r 10. Klasse. Die Arbeiten<br />

erledigen die Schüler allein. Wenn sie Hilfe brauchen,<br />

gehen sie zur Geschäftsführung. Erst wenn<br />

die nicht weiter wissen, ist Koordinator Uli Koch<br />

vom Verein Get the Kick e. V. zur Stelle. Der Verein<br />

ist aus <strong>de</strong>r Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Bürgerstiftung<br />

Hamburg mit <strong>de</strong>m Jugendamt Hamburg-Mitte<br />

entstan<strong>de</strong>n und führt gewaltpräventive Jugendprojekte<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen Sport und Kultur durch.<br />

Bei Bedarf sind auch die Klassenlehrer Sven Wagner<br />

und Rainer Zastruzki zur Stelle. „Wir wollen<br />

<strong>de</strong>n Jugendlichen so viel Verantwortung wie<br />

möglich geben“, sagt Uli Koch. Nur in <strong>de</strong>n Ferien<br />

übernimmt Koch das Geschäft. „Bei einer richtigen<br />

Firma ginge das natürlich nicht, aber die Kin<strong>de</strong>r<br />

sollen auch mal freihaben“, sagt er. „Das Telefon<br />

klingelt auch in <strong>de</strong>r Mathestun<strong>de</strong>“, erzählt Ensar.<br />

Aber es gibt einen Anrufbeantworter. Für ihre Aufgaben<br />

haben die Kids nur einen Tag in <strong>de</strong>r Woche<br />

Zeit. „Eigentlich zu wenig“, fin<strong>de</strong>t Koch, „neben<br />

all <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Fächern ein ziemlicher Stress für<br />

die Schüler.“<br />

Dass Schüler – zumin<strong>de</strong>st zeitweise – eine Firma<br />

leiten können, zeigen viele Schüler-Firmen-<br />

Projekte. Sie zielen auf Eigenverantwortlichkeit,<br />

Selbsttätigkeit und Initiative, kombiniert mit unternehmerischem<br />

Han<strong>de</strong>ln. Dieses Projekt weist<br />

einige Beson<strong>de</strong>rheiten auf. Die meisten Schüler<br />

haben einen Migrationshintergrund, so wie 70 %<br />

<strong>de</strong>r Menschen, die auf <strong>de</strong>r Ved<strong>de</strong>l leben – einem<br />

kleinen Stadtteil in <strong>de</strong>m zum Bezirk Hamburg-<br />

Mitte gehören<strong>de</strong>n Teil <strong>de</strong>r Elbinsel: Die 4.900<br />

Bewohner kommen aus rund 30 Nationen, <strong>de</strong>r<br />

Anteil <strong>de</strong>r Hartz-IV-Empfänger und die Arbeitslosenrate<br />

sind doppelt so hoch wie im Hamburger<br />

Durchschnitt.<br />

Soziale Quartiersentwicklung<br />

Deshalb war in diesem schwierigen Stadtteil die<br />

Einrichtung eines Treffpunktes für alle Ved<strong>de</strong>ler<br />

ein wichtiges Instrument im Quartiersentwicklungsprozess.<br />

Die ehemalige Polizeisporthalle gehört<br />

<strong>de</strong>r städtischen Wohnungsgesellschaft SAGA<br />

GWG, die die Halle 2006 sanierte und zu einem<br />

Zentrum für Sport- und Kulturveranstaltungen<br />

umbaute. Zunächst trieb die ProQuartier GmbH,<br />

eine Tochterfirma <strong>de</strong>r SAGA, die Entwicklung voran.<br />

ProQuartier initiiert und betreut in benachteiligten<br />

Wohngebieten Projekte, die die Wohn- und<br />

Lebensqualität verbessern sollen. Viele Institutionen<br />

vor Ort, Vereine, private Veranstalter, aber<br />

auch Bewohner <strong>de</strong>r Ved<strong>de</strong>l nutzen die Halle mit<br />

ihrer mobilen Bühne mit professioneller Technik<br />

für sportliche und kulturelle Veranstaltungen, für<br />

Feste, Workshops o<strong>de</strong>r Fachtagungen.<br />

Das Projekt startete mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e von Get the<br />

Kick e. V, das Betreiben <strong>de</strong>r Halle mit einem<br />

Die Halle wird als Veranstaltungsort genutzt, die Schüler beweisen sich mit technischen<br />

und Managementaufgaben<br />

Die Schule liegt mitten im Hamburger Quartier Ved<strong>de</strong>l auf <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Elbinsel, auf <strong>de</strong>r auch die IBA stattfin<strong>de</strong>t<br />

Hier entsteht ein Hallenbelegungsplan<br />

Ob Buchhaltung, Facility-Management,<br />

Kun<strong>de</strong>nbetreuung o<strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit<br />

– die Mitarbeiter <strong>de</strong>r Schülerfirma<br />

haben entsprechen<strong>de</strong> Visitenkarten<br />

8 | 2013<br />

9


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

Ausbildungsprojekt zu verbin<strong>de</strong>n. Im August<br />

2010 grün<strong>de</strong>ten 17 Schüler <strong>de</strong>r Stadtteilschule<br />

Wilhelmsburg die Schülerfirma. Heute sind 40<br />

Schüler und Schülerinnen <strong>de</strong>r neunten und zehnten<br />

Klasse dabei. „Sie machen damit nicht nur<br />

Schritte zu ihrer beruflichen Orientierung, vor<br />

allem leisten sie einen Beitrag zur Verbesserung<br />

ihres eigenen Stadtteils“, sagt Ute Bockelmann<br />

von ProQuartier.<br />

Die SAGA GWG för<strong>de</strong>rt die Schülerfirma, in<strong>de</strong>m<br />

sie ihr die Räume mietfrei überlässt. Auch einen<br />

großen Teil <strong>de</strong>r Betriebskosten übernimmt die Gesellschaft,<br />

die Schülerfirma beteiligt sich jährlich<br />

mit 5.000 € und <strong>de</strong>r Hälfte aller Einnahmen. Die<br />

an<strong>de</strong>re Hälfte verbleibt bei <strong>de</strong>r Schülerfirma als<br />

Gewinn. Bereits im ersten Geschäftsjahr wur<strong>de</strong>n<br />

2.000 € erwirtschaftet. Das Geld wur<strong>de</strong> in Fortbildungsmaßnahmen<br />

und in <strong>de</strong>n Eventbereich<br />

investiert.<br />

Schirmherr <strong>de</strong>s Projekts ist Dr. Werner Marnette,<br />

ehemaliger Schleswig-Holsteinischer Wirtschaftsminister<br />

und langjähriger Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Aurubis AG – <strong>de</strong>s in unmittelbarer Nähe ansässigen<br />

größten Kupferproduzenten Europas.<br />

„Die Firma wird ein Erfolg“, hatte Marnette bei<br />

<strong>de</strong>r Gründung gesagt. Das stimmt. Auch wenn<br />

es manchmal ruckelt, einige Entscheidungen<br />

mal etwas länger dauern, weil Zuständigkeiten<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n müssen, funktioniert <strong>de</strong>r Betrieb<br />

reibungslos.<br />

beauftragen, ist gera<strong>de</strong>zu genial. Sie verknüpft ein<br />

Bildungs- und Ausbildungsprojekt mit <strong>de</strong>m Sportund<br />

Kulturangebot und för<strong>de</strong>rt dabei vorbildlich<br />

eine hohe I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r Schüler und Jugendlichen<br />

mit ihrem Viertel. Das sind beste Voraussetzungen<br />

für ein dauerhaftes Engagement und<br />

in späteren Lebensjahren für die Gemeinschaft<br />

im Quartier.”<br />

Schule ist das Projekt langfristig angelegt. Je<strong>de</strong>s<br />

Jahr startet eine weitere achte Klasse, die die Aufgaben<br />

<strong>de</strong>s älteren Jahrgangs übernimmt. Die alten<br />

Hasen übernehmen dann <strong>de</strong>n Bereich Entwicklung<br />

und Organisation von Events. Die neuen Firmenmitglie<strong>de</strong>r<br />

erhalten die gleichen Qualifizierungen<br />

wie die erste Mannschaft, Kennenlernspiele zur<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Gruppenprozesses, eine Rallye<br />

Schülerfirma – im Quartier, fürs Quartier<br />

und für die Jugendlichen<br />

Die Jury sagte dazu: „Die I<strong>de</strong>e, eine Schülerfirma<br />

mit <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s neuen Quartierszentrums zu<br />

Die Schüler erhalten spezifische Weiterbildungen – das Bildungs- und Ausbildungsprojekt<br />

ist mit <strong>de</strong>m Sport- und Kulturangebot verknüpft<br />

Durch die vertraglich gesicherte Mitwirkung <strong>de</strong>s<br />

Wohnungsunternehmens und <strong>de</strong>n Lehrplan <strong>de</strong>r<br />

Unter Anleitung erlernen die Schülerinnen und Schüler auch Abrechnung und Buchhaltung ihrer Einrichtung<br />

durch <strong>de</strong>n Stadtteil, Einführung in Halle und<br />

Bühnentechnik, Buchhaltung mit Kontenführung<br />

und Mahnwesen.<br />

Die Jugendlichen profitieren in vielerlei Hinsicht.<br />

Häufig kommen sie aus sozial problematischen<br />

Elternhäusern, die Schwierigkeiten mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Sprache haben. In einem Kommunikationstraining<br />

vom Institut für konstruktive Konfliktaustragung<br />

und Mediation lernen sie grundlegen<strong>de</strong><br />

Umgangsformen für das Miteinan<strong>de</strong>r und für <strong>de</strong>n<br />

Kontakt mit Kun<strong>de</strong>n. „Am Anfang ist das Schreiben<br />

eines Briefes o<strong>de</strong>r ein geschäftliches Telefonat<br />

noch eine größere Herausfor<strong>de</strong>rung, das wird aber<br />

schnell alltäglich“, sagt Uli Koch. Das kaufmännische<br />

Denken stelle sich recht schnell ein, eine <strong>de</strong>r<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen ist, die „richtige“ Gebühr für<br />

die Hallenmiete zu fin<strong>de</strong>n, die sich u. a. nach <strong>de</strong>m<br />

Nutzen <strong>de</strong>s Angebotes für <strong>de</strong>n Stadtteil richtet.<br />

„Das Lösen von realen Problemen führt immer<br />

häufiger zu adäquaten und zum Teil sehr kreativen<br />

Lösungen. Der Umgang mit echtem Geld macht<br />

stolz“, weiß Ute Bockelmann.<br />

Was kann es Besseres für die Zukunft <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Schüler als auch für <strong>de</strong>n Stadtteil geben?!<br />

10 8 | 2013


Die Fotos stellen zur Verfügung: Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ArGe Wohntheke; Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V.; Frank Ludwig; Maik Goltz<br />

Preis Soziale Stadt 2012<br />

Die Wohntheke Hellersdorf:<br />

eine Handvoll Berliner Wohnungsunternehmen, ein Ziel<br />

Die Wohntheke Hellersdorf heißt nicht von ungefähr „Theke”. Hier sollen zwanglos Gespräche geführt und<br />

Pläne geschmie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Alles „off the record”, ohne Tagesordnungspunkte, son<strong>de</strong>rn ein kreativer Treffpunkt<br />

acht gleichberechtigter Partner, die für die zweitgrößte Wohnstadt Deutschlands, Berlin-Hellersdorf,<br />

verantwortlich zeichnen. Das klappt! Und zwar so gut, dass die Wohntheke einen Preis „Soziale Stadt” erhielt.<br />

Anja Steinbuch<br />

freie Journalistin<br />

Hamburg<br />

Leerstand ist immer ein wichtiges Thema. In<br />

Berlin-Hellersdorf waren 2003 etwa 13 % <strong>de</strong>r<br />

insgesamt 43.000 Wohnungen unbewohnt.<br />

Grund genug für das kommunale Wohnungsunternehmen<br />

Stadt und Land Wohnbauten GmbH,<br />

die Wohnungsbaugenossenschaft „Hellersdorfer<br />

Kiez“ eG, die Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Wuhletal eG sowie die Wohnungs- und Immobilienverwaltungs-<br />

und -betreuungsunternehmen<br />

WVB Centuria, WoBeGe, Helle Mitte Zentrumsmanagement<br />

HS Hausinvest und Grundstücksgesellschaft<br />

Zerbster Straße, etwas zu unternehmen. Die<br />

acht Partner repräsentieren immerhin mit 27.500<br />

Wohnungen zwei Drittel <strong>de</strong>s Wohnungsbestan<strong>de</strong>s.<br />

Je<strong>de</strong>s Mitglied hat eine Stimme und leistet<br />

je nach Größe jährlich einen festen Beitrag für<br />

die Wohntheke. Alle treffen sich regelmäßig im<br />

Jahr. Die Geschäftsführung rotiert zwischen <strong>de</strong>n<br />

Unternehmen.<br />

Gemeinsames Standortmarketing<br />

„Damals waren es acht Unternehmen, die sich zusammenrauften,<br />

um <strong>de</strong>n Standort Hellersdorf<br />

8 | 2013<br />

11


STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

mit seinen 18 Quartieren und 90.000 Einwohnern<br />

attraktiver zu machen”, erinnert sich Ralf Protz,<br />

Projektleiter <strong>de</strong>r ArGe Wohntheke. Das Ergebnis,<br />

nämlich ein Leerstand von heute nur noch 2 %,<br />

kann sich sehen lassen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund eines<br />

wie<strong>de</strong>r angespannten Wohnungsmarkts in Berlin<br />

erscheint das logisch, jedoch hatte Hellerdorf als<br />

jüngste Ostberliner Großsiedlung lange nicht <strong>de</strong>n<br />

besten Ruf. Dabei liegen hier ungeahnte Schätze,<br />

die nur gehoben wer<strong>de</strong>n müssen. Marlies Hartmann,<br />

Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Hellersdorfer Kiez: „Wir gehen mit<br />

beschei<strong>de</strong>nen, aber wirkungsvollen Maßnahmen<br />

In diesem Pavillon im<br />

Herzen <strong>de</strong>r Großsiedlung<br />

Hellersdorf treffen sich die<br />

Akteure <strong>de</strong>r Wohntheke<br />

Ob Sport- o<strong>de</strong>r Kulturveranstaltungen – Aktivitäten und Events im Quartier helfen, das Image <strong>de</strong>r Großsiedlung<br />

zu steigern und die Bewohner zu aktivieren<br />

Die Großsiedlungen mit ihren Plattenbauten haben ein schlechtes Image. Die Akteure <strong>de</strong>r Wohntheke Hellersdorf<br />

arbeiten – auch im Sinne ihrer Mieter – daran, dieses mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen zu verbessern<br />

gegen Vorurteile vor. Dabei helfen uns die kreativen<br />

Menschen im Quartier. Sie unterstützen uns,<br />

beispielsweise internationale Fußballturniere und<br />

Boxwettkämpfe auf die Beine zu stellen o<strong>de</strong>r klassische<br />

Musik hochwertig zu präsentieren. Und: Sie<br />

kommen auch zu <strong>de</strong>n Veranstaltungen, bringen<br />

Bekannte, Verwandte und Freun<strong>de</strong> mit.“<br />

Viele Köche ver<strong>de</strong>rben meist <strong>de</strong>n Brei. Nicht in diesem<br />

Fall: „Standortmarketing ist ein Prozess, <strong>de</strong>r<br />

nachhaltig betrieben wer<strong>de</strong>n muss”, ergänzt Ralf<br />

Protz. Er übernahm vor fünf Jahren das Management<br />

<strong>de</strong>r Wohntheke Hellersdorf und war schon<br />

damals begeistert von <strong>de</strong>r gemeinschaftlichen Herangehensweise.<br />

Genau das ist es, was auch Frank<br />

Wilke, Technischer Vorstand, von <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Wuhletal an <strong>de</strong>r Wohntheke<br />

Hellersdorf fasziniert: „Hier arbeiten Vermieter<br />

mit ganz unterschiedlichen Eigentumsformen<br />

miteinan<strong>de</strong>r, um das Image von Hellersdorf zu<br />

verbessern. Das hat es bisher noch nicht gegeben.”<br />

Oberstes Ziel aller Beteiligten war stets,<br />

das Selbstwertgefühl <strong>de</strong>r Bewohner zu stärken.<br />

Hinzu kam <strong>de</strong>r Ehrgeiz, eine gesamt<strong>de</strong>utsche<br />

Aufmerksamkeit zu erreichen. „Gute Nachrichten<br />

aus Hellersdorf sind für uns die beste Werbung.<br />

Deshalb haben wir Aktionen organisiert, die über<br />

unsere Siedlung hinaus Gesprächsthemen liefern”,<br />

erzählt Ralf Protz. Marlies Hartmann: „Seit <strong>de</strong>m<br />

Jahr 2000 hat es durchaus einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r<br />

Wahrnehmung gegeben, insbeson<strong>de</strong>re durch die<br />

eigenen positiven Erfahrungen <strong>de</strong>r Bewohner und<br />

Besucher von Berlin-Hellersdorf.“<br />

Vielseitige Aktionen und Veranstaltungen<br />

Die beteiligten Unternehmen bün<strong>de</strong>ln Mittel und<br />

Kapazitäten für gemeinsame Standortaktivitäten.<br />

Konkret sieht das so aus: Seit sechs Jahren begeistern<br />

Musiker <strong>de</strong>s Jugendmusikorchesters <strong>de</strong>r Musikschule<br />

Marzahn-Hellersdorf tausen<strong>de</strong> Besucher<br />

– nicht nur aus <strong>de</strong>m Bezirk, son<strong>de</strong>rn aus weiten<br />

Teilen <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>s Berliner Umlands. Kulisse<br />

ist dabei <strong>de</strong>r zentrale Platz in <strong>de</strong>r Siedlung. Seit<br />

vier Jahren wird „Skate by Night” auf die Beine<br />

gestellt. Hier wird <strong>de</strong>n Rollen<strong>de</strong>n zur Halbzeit ihrer<br />

Tour vom Alexan<strong>de</strong>rplatz bis nach Hellersdorf<br />

neben Getränken und Verpflegung ein Empfang<br />

in Hellersdorf bereitet. Der „Franz-Carl-Achard-<br />

Preis” für angewandte Wissenschaften wur<strong>de</strong> zwei<br />

Hellersdorfer Unternehmen und drei Schulprojekten<br />

verliehen. Im „Virtuellen Unternehmerkolleg”<br />

wur<strong>de</strong> Existenzgrün<strong>de</strong>rn und Jungunternehmern<br />

das kleine Einmaleins <strong>de</strong>r Unternehmensführung<br />

beigebracht. Beim „Boxpokal <strong>de</strong>r Hellersdorfer<br />

Wohntheke” veranstaltete die Theke gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m Boxring SC Eintracht Berlin drei internationale<br />

Boxturniere mit jungen Sportlern aus<br />

fünf Län<strong>de</strong>rn.<br />

Ralf Protz hat eine Lieblingsveranstaltung: 2012<br />

erstmals hat seine Theke die „Mini Fußball EM”<br />

veranstaltet. Unterstützt vom Sportverein Eintracht<br />

Mahlsdorf und unter <strong>de</strong>m Motto „mit<br />

Freun<strong>de</strong>n am Ball” kickten nicht nur Berliner<br />

Jugendliche, son<strong>de</strong>rn auch Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Ukraine<br />

und aus Polen. „Wir wollen nächstes Jahr<br />

noch einen draufsetzen”, verspricht Projektleiter<br />

Protz. „2014 wollen wir hier die Mini Fußball WM<br />

veranstalten.” Kaum ein Projekt habe so nachhaltig<br />

Außenwirkung gehabt wie die Fußball-<br />

Matches. Aber auch die Klassik-Konzerte haben<br />

über die Stadtgrenzen hinaus Besucher angezo-<br />

12 8 | 2013


In Hellersdorf ist mittlerweile fast <strong>de</strong>r gesamte Wohnungsbestand mo<strong>de</strong>rnisiert – hier lebt es sich bunt und dank <strong>de</strong>r Wohntheke ist immer viel los<br />

gen und <strong>de</strong>n Namen Berlin-Hellersdorf bekannt<br />

gemacht. „Und zwar mit positiven Schlagzeilen”,<br />

betont Protz.<br />

Konkurrenten auf <strong>de</strong>m Wohnungsmarkt<br />

arbeiten Hand in Hand<br />

Auch wenn <strong>de</strong>rzeit nur fünf Wohnungsunternehmen<br />

an <strong>de</strong>r Wohntheke Hellersdorf beteiligt<br />

sind: Alle ziehen an einem Strang, obwohl sie<br />

eigentlich Wettbewerber sind. Je<strong>de</strong>s Mitglied ist<br />

gleichberechtigt, egal wie viel es in die Wohntheke<br />

investiert. Das würdigte auch die Jury bei <strong>de</strong>r<br />

Preisverleihung zum „Preis Soziale Stadt”: Trotz<br />

<strong>de</strong>r Konkurrenz sei es <strong>de</strong>n Projektpartnern selbst in<br />

Zeiten mit hohem Wohnungsleerstand gelungen,<br />

gemeinschaftlich, vertrauensvoll und gleichberechtigt<br />

an gemeinsamen Zielen zusammenzuarbeiten.<br />

Das habe die Außenwahrnehmung <strong>de</strong>r<br />

zweitgrößten Wohnstadt Deutschlands verbessert,<br />

zu einem harmonischen Erscheinungsbild im<br />

Gemeinsam für das Viertel und die Bewohner – die Aktivitäten <strong>de</strong>r Wohntheke Hellersdorf sind vielseitig: von<br />

Aktionen für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche bis hin zu Veranstaltungen für die Älteren<br />

Wohnumfeld wie im Gebäu<strong>de</strong>bestand beigetragen<br />

und die abgestimmte Zusammenarbeit <strong>de</strong>r<br />

Wohnungswirtschaft mit <strong>de</strong>n unterschiedlichsten<br />

Akteuren <strong>de</strong>r Gemeinwesenarbeit beför<strong>de</strong>rt.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r klingelt bei Ralf Protz im Büro <strong>de</strong>r<br />

Wohntheke das Telefon. Am Apparat sind oft Vertreter<br />

von an<strong>de</strong>ren Playern aus <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

mit <strong>de</strong>r Frage: „Wie macht ihr das eigentlich,<br />

wie funktioniert das bei euch, dass die vielen<br />

Köche nicht <strong>de</strong>n Brei ver<strong>de</strong>rben?” Ganz einfach ist<br />

die Antwort von Ralf Protz: „Wir haben alle das<br />

gleiche Ziel: Hellersdorf soll mit je<strong>de</strong>m Projekt<br />

ein bisschen lebenswerter wer<strong>de</strong>n.” Und so etwas<br />

spricht sich schnell rum.<br />

Ingo Malter, Geschäftsführer <strong>de</strong>s Wohnungsunternehmens<br />

Stadt und Land, lobte ebenfalls die<br />

nachhaltige Zusammenarbeit: „Ohne staatliche<br />

För<strong>de</strong>rmittel haben wir hier eine große Wirkung<br />

erzielt, nämlich einen sozial ausgleichen<strong>de</strong>n und<br />

stabilisieren<strong>de</strong>n Effekt für unsere Bewohner im<br />

Stadtteil.“ Hinzu kämen sogar zwei sehr wichtige<br />

Nebeneffekte. Malter: „Diese Zusammenarbeit<br />

ganz unterschiedlicher Organisationen wirkt sich<br />

auch auf an<strong>de</strong>re Bereiche <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

positiv aus. Wir haben uns ganz nebenbei auch<br />

gemeinsam positioniert für Gestaltungskonzepte<br />

und für die Planung von sozialen Infrastrukturen<br />

für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche.“ Und schließlich<br />

stellte die langjährige Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Wohnungsunternehmen<br />

„die Grundlage für die insgesamt<br />

jetzt hervorragen<strong>de</strong> Vermietungssituation<br />

und <strong>de</strong>n extrem geringen Leerstand dar”. Diese<br />

Ergebnisse seien für die Wohnungsbauunternehmen<br />

von unschätzbarem Wert.<br />

8 | 2013<br />

13


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Quartierserneuerung<br />

Richtfest in Reeshoop<br />

Im Ahrensburger Stadtteil<br />

Reeshoop feierte die NEUE<br />

LÜBECKER Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Baugenossenschaft eG Richtfest<br />

für drei Gebäu<strong>de</strong> mit 56<br />

Wohnungen und 57 Stellplätzen.<br />

Das erste Haus soll En<strong>de</strong><br />

2013 bezugsfertig sein. Die<br />

1,5 bis 4-Zimmer Wohnungen<br />

Für drei Gebäu<strong>de</strong> mit 56 Wohnungen wur<strong>de</strong><br />

sind in Größen zwischen 45<br />

Richtfest gefeiert<br />

und 109 m 2 verfügbar. Das<br />

7,9 Mio. € teure Projekts ist <strong>de</strong>r erste Schritt zur Revitalisierung <strong>de</strong>s Neubauquartiers<br />

„Reeshoop“ durch Ersatzneubau und Mo<strong>de</strong>rnisierung. Teil<br />

<strong>de</strong>s Projektes ist eine neue zentrale Wärmeversorgung mit Bioerdgas, die<br />

jährlich ca. 1.200 t CO 2 einspart. Auch die Freiraumplanung <strong>de</strong>s Quartiers<br />

ist Teil <strong>de</strong>s Konzepts.<br />

Quelle: Neue Lübecker<br />

Weitere Informationen:<br />

www.neueluebecker.<strong>de</strong><br />

Quartierserneuerung<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung und Ersatzneubau<br />

Umfassen<strong>de</strong> Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

25 Mio. € für energetische Sanierung<br />

In diesem Jahr investiert die Volkswagen Immobilien GmbH rund 25<br />

Mio. € in die energetische Sanierung und Mo<strong>de</strong>rnisierung ihrer Wohnbestän<strong>de</strong>.<br />

So sind z. B. für rund 175 Wohneinheiten Einzelmo<strong>de</strong>rnisierungen<br />

mit Grundrissanpassungen und Erneuerung sämtlicher Sanitärobjekte geplant.<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierungen von gesamten Hauseingängen sind für 72 Wohnungen<br />

in zwölf Gebäu<strong>de</strong>n vorgesehen. Mo<strong>de</strong>rnisierungsschwerpunkte<br />

hat das Unternehmen dabei in <strong>de</strong>n Wolfsburger Stadtteilen Fallersleben,<br />

Detmero<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Nordstadt. Ein aktuelles Beispiel ist <strong>de</strong>r Wohnblock in<br />

<strong>de</strong>r Johann-Sebastian-Bach-Straße 1-3. Dabei erhalten die Gebäu<strong>de</strong> ein<br />

Wärmedämmverbundsystem mit einer neu gestrichenen Fassa<strong>de</strong>. Auch<br />

die Keller<strong>de</strong>cken wer<strong>de</strong>n<br />

umfassend gedämmt.<br />

Alle Wohnungen erhalten<br />

zusätzlich Vorstellbalkone,<br />

die künftig noch mehr Freifläche<br />

bieten. Insgesamt<br />

investiert das Unternehmen<br />

rund 500.000 € in das<br />

Projekt, Mietererhöhungen<br />

wer<strong>de</strong>n nicht verursacht.<br />

Die Albert-Lortzing-Straße 1-3 wur<strong>de</strong> 2011<br />

umfassend saniert. So sollen auch die Gebäu<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>r Johann-Sebastian-Bach-Straße aussehen<br />

Quelle: VWI<br />

Für einen Neubau im Mo<strong>de</strong>rnisierungsprojekt Hohenzollern-Höfe in<br />

Ludwigshafen hatte die LUWOGE GmbH einen Planungswettbewerb ausgerufen.<br />

Die 2011 begonnene Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Hohenzollern-Höfe geschieht in vier Abschnitten. Parallel zur Sanierung<br />

<strong>de</strong>s dritten Bauabschnittes „Ecke Hohenzollernstraße und Schwalbenweg“<br />

soll das nicht unter Denkmalschutz stehen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> Hüttenmüllerstraße<br />

4/6 durch einen Neubau ersetzt wer<strong>de</strong>n. Im Wettbewerb galt es,<br />

ein Konzept zu entwerfen. Der Siegerentwurf <strong>de</strong>s Architekturbüros Stein<br />

Hemmes Wirtz sieht für je<strong>de</strong> Wohneinheit Loggien vor, in <strong>de</strong>n größeren<br />

Wohnungen zu bei<strong>de</strong>n Seiten. Flexible Wohnungsgrundrisse sind möglich.<br />

Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> ein innovatives Energiekonzept vorgeschlagen. Der<br />

Entwurf sieht 24 Wohnungen vor, die von <strong>de</strong>r LUWOGE, <strong>de</strong>m Wohnungsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r BASF SE, nach <strong>de</strong>r Fertigstellung vermietet wer<strong>de</strong>n.<br />

Visualisierung <strong>de</strong>s Siegerentwurfes für <strong>de</strong>n Neubau in <strong>de</strong>r Hüttenmüllerstraße 4/6<br />

im Gesamtensemble Hohenzollern-Höfe<br />

Quelle: BASF<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vwimmobilien.<strong>de</strong><br />

Wohnen für ein langes Leben<br />

Altersgerechte Wohnanlage<br />

Die Erste Wohnungsgenossenschaft<br />

in Berlin-Pankow eG (EWG) hat in<br />

<strong>de</strong>r Hermann-Hesse-Straße in Berlin-<br />

Pankow ein dreistöckiges Gebäu<strong>de</strong><br />

mit 21 Wohnungen mit 1,5 bis 3<br />

Zimmern mit einer Größe von 65 bis<br />

90 m 2 und einer Gesamtwohnfläche<br />

von 1.250 m 2 errichtet.<br />

Das gesamte Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> barrierefrei<br />

konzipiert mit breiten Türen,<br />

bo<strong>de</strong>ngleichen Duschen und Aufzügen.<br />

Die Fußbo<strong>de</strong>nheizung wird über Große Fensterflächen sorgen für ein<br />

lichtdurchflutetes Treppenhaus<br />

eine Erdwärmepumpe betrieben.<br />

Weiter verfügt das Gebäu<strong>de</strong> über eine Sole/Wasser-Wärmepumpe, eine<br />

solarthermische Warmwasseraufbereitung sowie <strong>de</strong>zentrale Zu- und<br />

Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung.<br />

Die Genossenschaft entschied sich außer<strong>de</strong>m für perlitgefüllte Wandbildner,<br />

ein Naturprodukt, das keine Giftstoffe enthält und somit für<br />

Allergiker, Kin<strong>de</strong>r und ältere Mieter geeignet ist.<br />

Foto: Deutsche Poroton/Frank Korte<br />

Weitere Informationen:<br />

www.luwoge.<strong>de</strong><br />

Weitere Informationen:<br />

www.ewg-pankow.<strong>de</strong><br />

14 8 | 2013


Quelle: Nicola Leffelsend | Koschany + Zimmer Architekten KZA<br />

Innovationspreis Zukunft Stadt<br />

vtw zeichnet fünf Mitgliedsunternehmen aus<br />

Anlässlich <strong>de</strong>r Tage <strong>de</strong>r Thüringer Wohnungswirtschaft wur<strong>de</strong>n in<br />

Kooperation <strong>de</strong>s Verbands Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

e. V. und <strong>de</strong>r Stiftung Baukultur Thüringen zwei Innovationspreise<br />

sowie drei Anerkennungen an Mitgliedsunternehmen <strong>de</strong>s vtw<br />

vergeben. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen in <strong>de</strong>r bedarfsgerechten<br />

Umgestaltung und Schaffung von Wohnraum für ältere Bewohner<br />

und Familien bei gleichzeitiger Umsetzung energetischer Konzepte zur<br />

Einsparung von Energie.<br />

Einen Innovationspreis Zukunft Stadt erhielt das Projekt „Umbau/<br />

Sanierung Weizenstraße 4-8“ in Son<strong>de</strong>rshausen <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaft<br />

„Fortschritt“ Son<strong>de</strong>rshausen eG für die Umgestaltung<br />

eines ehemals fünfgeschossigen Plattenbaus. Es entstan<strong>de</strong>n neue mo<strong>de</strong>rne Wohnungsgrundrisse,<br />

barrierefreie Zugänge zu allen Wohnungen und Mietergärten wur<strong>de</strong>n ergänzt. Ebenso erhielt das<br />

Projekt „Thüringens erstes Mehrfamilien-Passivhaus für Mieter“ <strong>de</strong>r jenawohnen GmbH einen<br />

Innovationspreis. Hier wur<strong>de</strong> in Thüringen ein mehrgeschossiger Mietwohnungsneubau im Passivhausstandard<br />

umgesetzt und barrierefrei mittels eines Laubengangs erschlossen.<br />

Eine Anerkennung erhielt <strong>de</strong>r Beitrag „Mo<strong>de</strong>rnisierung Moskauer Straße 75-81“ <strong>de</strong>r Weimarer<br />

Wohnstätte GmbH, ein barrierefreies Erschließungskonzept eines fünfgeschossigen Wohnblocks.<br />

Durch <strong>de</strong>n Einbau eines Aufzuges wur<strong>de</strong>n die Zugänge zu 28 Wohnungen barrierefrei, zu 6 Wohnungen<br />

rollstuhlgerecht und zu weiteren 16 Wohnungen barrierearm. Eine Anerkennung erhielt<br />

auch das Neubauprojekt „Seniorenfreundliches, barrierefreies Wohnen im Borntal“ <strong>de</strong>r Erfurter<br />

Wohnungsbaugenossenschaft „Borntal“ eG. Auf einer Brachfläche im Wohngebiet entstan<strong>de</strong>n 23<br />

barrierefreien Wohnungen sowie einem neuen Gemeinschaftszentrum. Ebenso eine Anerkennung<br />

erhielt das Projekt <strong>de</strong>r „Wippertal“ Wohnungsbau- und Grundstücksgesellschaft mbH Son<strong>de</strong>rshausen<br />

„Gästehaus Lan<strong>de</strong>smusikaka<strong>de</strong>mie Son<strong>de</strong>rshausen“. Mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung sowie <strong>de</strong>m Neubau<br />

eines Gebäu<strong>de</strong>ensembles wirkte das kommunale Wohnungsunternehmen auch als Stadtentwickler.<br />

Quelle: vtw<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vtw.<strong>de</strong><br />

Umnutzung<br />

Aus Bahnbrache wird Wohnquartier<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Tages <strong>de</strong>r Architektur in NRW wur<strong>de</strong> En<strong>de</strong> Juni 2013 in Essen das Wohnprojekt<br />

Pier 78 <strong>de</strong>s kommunalen Essener Wohnungsunternehmens Allbau AG in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

Architekturbüro KZA im Essener Universitätsviertel vorgestellt. Das Gebäu<strong>de</strong> besteht aus vier<br />

Geschossen mit 78 barrierearmen Mieteinheiten. Die Wohnungen haben zwei bis vier Zimmer und<br />

eine Größe von 60 bis 160 m 2 .<br />

Auf Wunsch gibt es einen<br />

Concierge-Dienst, er nimmt<br />

die Post entgegen, bestellt<br />

für die Mieter Brötchen o<strong>de</strong>r<br />

erledigt <strong>de</strong>n Wäscheservice.<br />

Im ersten Quartal 2013 waren<br />

die Wohnungen bezugsfertig.<br />

Im Sommer 2012 wur<strong>de</strong><br />

bereits <strong>de</strong>r dazugehörige vier<br />

Hektar große Bürgerpark mit<br />

Wasserflächen fertiggestellt.<br />

Wohnen im PIER 78 in Essen<br />

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Weitere Informationen:<br />

www.pier78.<strong>de</strong> und www.allbau.<strong>de</strong><br />

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NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Von <strong>de</strong>r GEWOFAG im Rahmen <strong>de</strong>r SoBoN gebaute Wohnanlage im Stadtquartier Hirschgarten<br />

Bezahlbares Wohnen<br />

Sozialgerechte Bo<strong>de</strong>nnutzung (SoBoN) – ein Münchner Weg<br />

Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Städten und Gemein<strong>de</strong>n Mangelware. Diesen in hoher baulicher<br />

und städtebaulicher Qualität bereitzustellen und gleichzeitig für die nötigen Infrastrukturen zu sorgen,<br />

ist eine Herausfor<strong>de</strong>rung für Bauherren und Kommunen. Die Stadt München ging Mitte <strong>de</strong>r 1990er<br />

Jahre einen eigenen Weg, um Investoren an <strong>de</strong>n Infrastrukturkosten zu beteiligen und eine gemischte<br />

Wohnnutzung auch an stark nachgefragten Standorten zu erhalten. Teil 4 unserer Serie.<br />

Tobias Straubinger<br />

Medienreferent VdW Bayern<br />

München<br />

Zahlreiche <strong>de</strong>utsche Kommunen teilen ein ähnliches<br />

Dilemma: Sie stehen vor <strong>de</strong>r Aufgabe, dringend<br />

benötigten Wohnraum für die mittleren<br />

und unteren Einkommensschichten zu schaffen.<br />

Darüber hinaus gilt es, neue Gewerbeflächen zu<br />

entwickeln, um für Unternehmen attraktiv zu<br />

bleiben. All das sollte natürlich im Rahmen einer<br />

durchdachten Stadtentwicklung erfolgen. Doch,<br />

Städtebau gibt es nicht zum Nulltarif. Hinter <strong>de</strong>r<br />

Entstehung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten<br />

stehen sorgfältige Planungen durch die<br />

Kommunen, in einem zweiten Schritt gilt es,<br />

die nötige technische und soziale Infrastruktur<br />

zu schaffen. Die Stadt München befand sich zu<br />

Beginn <strong>de</strong>r 1990er Jahre in einer unangenehmen<br />

Situation. Der bayerischen Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

drohte aufgrund <strong>de</strong>s angespannten Haushalts ein<br />

Planungsstopp. Die Stadt entwickelte daraufhin<br />

ihre eigene Lösung, um wie<strong>de</strong>r Herr <strong>de</strong>r Lage zu<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

SoBoN – Sozialgerechte Bo<strong>de</strong>nnutzung heißt <strong>de</strong>r<br />

Münchner Weg, <strong>de</strong>r 1994 vom Stadtrat beschlossen<br />

wur<strong>de</strong> und zum 15-Jährigen Jubiläum 2009<br />

16 8 | 2013


Quelle: GEWOFAG, Foto: Anja Wechsler<br />

mit beeindrucken<strong>de</strong>n Zahlen aufwarten konnte.<br />

Die SoBoN ersparte <strong>de</strong>r Stadt in diesem Zeitraum<br />

rund 446 Mio. € an Planungs- und Finanzierungskosten<br />

und brachte ihr kostenlos 3,8 Mio. m 2<br />

Grund und Bo<strong>de</strong>n für öffentliche Zwecke. Seit <strong>de</strong>m<br />

konnte die Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>r SoBoN weiter<br />

fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n. So wur<strong>de</strong>n seit 1994<br />

insgesamt 119 Bebauungspläne nach SoBoN-<br />

Grundsätzen zur Rechtsverbindlichkeit gebracht<br />

(Stand 31. Dezember 2012), und dabei Baurecht<br />

für 34.940 Wohnungen, davon 9.320 Sozialwohnungen,<br />

geschaffen. „Aus <strong>de</strong>m anfangs verketzerten<br />

Instrument <strong>de</strong>r Verfahrensgrundsätze zur<br />

sozialgerechten Bo<strong>de</strong>nnutzung ist ein gelungenes<br />

Musterbeispiel für die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

von Stadt und Bauwirtschaft gewor<strong>de</strong>n.<br />

Es ist bereits Vorbild für an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>utsche Kommunen<br />

und fin<strong>de</strong>t europaweit Beachtung“, kommentierte<br />

Münchens Oberbürgermeister Christian U<strong>de</strong><br />

die Entwicklung <strong>de</strong>r SoBoN anlässlich <strong>de</strong>s 15-jährigen<br />

Jubiläums.<br />

Grundgedanke<br />

Der Grundgedanke <strong>de</strong>r SoBoN ist ebenso einfach<br />

wie einleuchtend. Grun<strong>de</strong>igentümer sollen sich an<br />

<strong>de</strong>n Folgekosten <strong>de</strong>r Planung beteiligen, die durch<br />

die Schaffung neuen Baurechts verursacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Voraussetzung für die Anwendung <strong>de</strong>r sozialgerechten<br />

Bo<strong>de</strong>nnutzung ist, dass ein Grundstück<br />

durch einen neuen Bebauungsplan eine nicht<br />

unerhebliche Bo<strong>de</strong>nwertsteigerung erfährt.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob <strong>de</strong>r Bebauungsplan<br />

für das Grundstück eine gewerbliche-, Wohno<strong>de</strong>r<br />

Mischnutzung festsetzt. Weiter entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist, dass <strong>de</strong>r Stadt planungsbedingte Kosten<br />

entstehen.<br />

Die Planungsbegünstigten tragen die Verantwortung<br />

für:<br />

• <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r Erschließungsstraßen und örtlichen<br />

Grünflächen einschließlich <strong>de</strong>r Bereitstellung<br />

<strong>de</strong>r dafür nötigen Grundstücke,<br />

• die soziale Infrastruktur für Kin<strong>de</strong>r, von <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>rkrippe bis zur Grundschule, in <strong>de</strong>r Regel<br />

in Form eines Finanzierungsbeitrags und durch<br />

Grundstücksbereitstellung,<br />

• einen angemessenen Anteil geför<strong>de</strong>rten Wohnungsbaus<br />

am neu geschaffenen Wohnungsbaurecht,<br />

die sogenannte För<strong>de</strong>rquote von<br />

30 % zu Gunsten <strong>de</strong>r Wohnungssuchen<strong>de</strong>n mit<br />

unteren und mittleren Einkommen,<br />

• <strong>de</strong>n Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft<br />

sowie die Planungskosten<br />

• und die zügige Verwirklichung <strong>de</strong>r Planungen<br />

(Baupflicht).<br />

Grundsätzlich soll <strong>de</strong>n Planungsbegünstigten<br />

aber min<strong>de</strong>stens ein Drittel <strong>de</strong>r durch die Überplanung<br />

erzielten Bo<strong>de</strong>nwertsteigerung zustehen.<br />

„Die Übernahme <strong>de</strong>r durch das Planungsvorhaben<br />

ursächlich ausgelösten Kosten und Lasten ist seitens<br />

<strong>de</strong>r Bauträgerschaft allgemein akzeptiert. Die<br />

Verfahren sind transparent; sofern Än<strong>de</strong>rungen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n diese frühzeitig kommuniziert<br />

und mit <strong>de</strong>n Betroffenen diskutiert“,<br />

sagt Münchens Stadtbaurätin Prof. Dr. Elisabeth<br />

Merk zur Reaktion <strong>de</strong>r Bauträger auf die SoBoN.<br />

Münchener Mischung<br />

Für die Stadt München ist ein zentraler Punkt,<br />

dass die Planungsbegünstigten bei <strong>de</strong>r Schaffung<br />

von neuem Wohnraum in die Pflicht genommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei soll ein angemessener Teil <strong>de</strong>r<br />

neuen Wohnungen für untere und mittlere Einkommen<br />

vorgehalten wer<strong>de</strong>n. Die sog. För<strong>de</strong>rquote<br />

beträgt 30 %. In <strong>de</strong>r Praxis gilt, dass 20 %<br />

für <strong>de</strong>n geför<strong>de</strong>rten Mietwohnungsbau und 10 %<br />

für (geför<strong>de</strong>rte) Eigentumswohnungen zu verwen<strong>de</strong>n<br />

sind. Dadurch soll es auch Haushalten<br />

mit mittlerem Einkommen ermöglicht wer<strong>de</strong>n,<br />

in <strong>de</strong>r Stadt preisgünstiges Wohneigentum zu erwerben.<br />

Die Verkaufspreise <strong>de</strong>r geför<strong>de</strong>rten Objekte<br />

liegen in <strong>de</strong>r Regel bei maximal 3.000 €/m 2<br />

Wohnfläche.<br />

Durch diese Vorgaben wird die von <strong>de</strong>r Stadt erstrebte<br />

Münchner Mischung – eine breite Streuung<br />

von Einkommensgruppen in <strong>de</strong>n Wohnquartieren<br />

– erreicht. Die För<strong>de</strong>rquote von 30 % wur<strong>de</strong><br />

vom Stadtrat 2006 – als er auf zahlreiche<br />

8 | 2013<br />

17


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Quelle: LH München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung<br />

Der Arnulfpark ist das erste Teilgebiet <strong>de</strong>r zentralen Bahnflächen, das weitgehend realisiert ist<br />

Vorschläge <strong>de</strong>r Bauwirtschaft reagierte – noch<br />

einmal bestätigt. Das größte Münchner Wohnungsunternehmen,<br />

die kommunale Wohnungsbaugesellschaft<br />

GEWOFAG, begrüßt die SoBoN.<br />

Durch die Verordnung wer<strong>de</strong> eine Ghettobildung<br />

verhin<strong>de</strong>rt, da in <strong>de</strong>n Entwicklungsgebieten frei<br />

finanzierte Wohnungen mit unterschiedlichen<br />

För<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>llen wie <strong>de</strong>r Einkommensorientierten<br />

För<strong>de</strong>rung (EOF) und <strong>de</strong>m Münchner Mo<strong>de</strong>ll<br />

gemischt wer<strong>de</strong>n. „Die Anwendung <strong>de</strong>r SoBoN ist<br />

ein wirksames Mittel, um Gentrifizierungsprozesse<br />

einzudämmen“, erläutert GEWOFAG-Geschäftsführerin<br />

Gordona Sommer. Die kommunale<br />

GEWOFAG hat bereits bei einigen Bauvorhaben<br />

von <strong>de</strong>r SoBoN profitiert, bei <strong>de</strong>nen private Bauträger<br />

<strong>de</strong>m kommunalen Wohnungsunternehmen<br />

ihre SoBoN-Flächen verkauft haben.<br />

Dem Kritikpunkt, durch die SoBoN wür<strong>de</strong>n geför<strong>de</strong>rte<br />

Wohnungen durch erhöhte Kaufpreise<br />

beim freien Wohnungsbau quersubventioniert,<br />

kann Münchens Stadtbaurätin nichts abgewinnen.<br />

Schließlich sei die Angemessenheit <strong>de</strong>r Kosten und<br />

Lasten ein Prüfungsmaßstab <strong>de</strong>s Gesamtpaketes.<br />

Kita im Wohnquartier Hirschgarten<br />

In <strong>de</strong>r Regel wür<strong>de</strong>n sich die SoBoN-Bebauungspläne<br />

bei <strong>de</strong>n Verhältnissen in München für die<br />

Planungsbegünstigten gut rechnen, zumal ihnen<br />

ja min<strong>de</strong>stens ein Drittel <strong>de</strong>s planungsbedingten<br />

Wertzuwachses verbleibe. „Es wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb zu<br />

weit führen und wäre sachlich nicht gerecht, einen<br />

direkten Bezug zwischen <strong>de</strong>n Kosten für <strong>de</strong>n geför<strong>de</strong>rten<br />

Wohnungsbau und <strong>de</strong>n Verkaufspreisen für<br />

<strong>de</strong>n freifinanzierten Wohnungsbau herzustellen“,<br />

so Merk.<br />

Große Planungsprojekte, die mit Hilfe <strong>de</strong>r SoBoN<br />

bewältigt wer<strong>de</strong>n konnten, sind z. B. die Messestadt-Riem,<br />

die Bahnflächen entlang <strong>de</strong>r Achse<br />

Hauptbahnhof-Laim-Pasing, die Parkstadt Schwabing<br />

auf einem ehemaligen Gewerbe- und Industrieareal<br />

und die ehemaligen Kasernenareale.<br />

Positives Beispiel<br />

Für <strong>de</strong>n VdW Bayern ist die Münchner SoBoN ein<br />

positives Beispiel, wie auf einem überhitzten Wohnungsmarkt<br />

sozialer Wohnungsbau ermöglicht<br />

wird. „Gera<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s Auslaufens<br />

von Sozialbindungen und <strong>de</strong>m hohen Bedarf an<br />

Quelle: LH München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung<br />

bezahlbarem Wohnraum hat das Mo<strong>de</strong>ll eine große<br />

Be<strong>de</strong>utung“, sagt Verbandsdirektor Xaver Kroner.<br />

Ohne die SoBoN wür<strong>de</strong>n angesichts <strong>de</strong>r hohen<br />

Münchner Grundstückspreise fast ausschließlich<br />

Wohnungen im gehobenen Preissegment gebaut<br />

wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>ute aber nicht, dass eine Übertragung<br />

auf an<strong>de</strong>re Städte in je<strong>de</strong>m Fall sinnvoll<br />

sei. Hier müsse je<strong>de</strong>r Fall genau analysiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Sonst könne eine solche Klausel Wohnungsmärkte<br />

auch lähmen, so Kroner.<br />

Ähnliche Mo<strong>de</strong>lle mit Quoten für Sozialwohnungen<br />

bei Neubauprojekten gibt es bisher u. a. in<br />

Frankfurt (15% bei Neubauprojekten), Hamburg<br />

(2011: 30%) und Regensburg (15% seit 2010,<br />

20% ab 2015). In Düsseldorf wird über eine flexible<br />

Quote nachgedacht, bei großen Neubauprojekten<br />

sollen 20 % geför<strong>de</strong>rte Wohnungen Pflicht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Münchens Stadtbaurätin kann sich die SoBoN gut<br />

als Mo<strong>de</strong>ll für an<strong>de</strong>re Kommunen mit angespannten<br />

Wohnungsmärkten vorstellen. In München<br />

wer<strong>de</strong> damit seit fast 20 Jahren gewährleistet,<br />

dass sowohl in Zeiten kommunaler Finanznot als<br />

auch in Zeiten mit angespanntem Wohnungsmarkt<br />

dringend erfor<strong>de</strong>rliches Baurecht einschließlich<br />

<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Infrastruktur einrichtungen<br />

geschaffen wird. „Somit ist die SoBoN mit Sicherheit<br />

auch ein geeignetes und praktikables Mo<strong>de</strong>ll<br />

für an<strong>de</strong>re Kommunen“, sagt Merk – je<strong>de</strong>nfalls<br />

dann, wenn Überplanungen zu einer <strong>de</strong>utlichen<br />

Steigerung <strong>de</strong>r Grundstückswerte führen, schränkt<br />

sie ein. Ansonsten könnten die Lasten nicht aus <strong>de</strong>n<br />

Wertzuwächsen getragen wer<strong>de</strong>n. Auch Gordona<br />

Sommer hält die SoBoN für ein empfehlenswertes<br />

Mo<strong>de</strong>ll: „Die Kommunen können ihre Planungshoheit<br />

zugunsten einer strategischen Stadtentwicklung<br />

voll ausschöpfen und sind nicht davon<br />

abhängig, was Investoren realisieren“, betont die<br />

GEWOFAG-Geschäftsführerin.<br />

18 8 | 2013


„Golf macht<br />

Schule“<br />

Benefiz-Golfturniere 2013<br />

für ein Schulbauprojekt <strong>de</strong>r<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit und spielen Sie gemeinsam mit<br />

Kolleginnen und Kollegen aus <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft für einen<br />

wohltätigen Zweck. Helfen Sie mit!<br />

Cup, Bad Saarow 25. Mai 2013<br />

Cup, Bad Aibling 13. Juli 2013<br />

Cup, Hamburg 3. August 2013<br />

Cup, Köln 14. September 2013<br />

Weitere Infos zur Teilnahme, <strong>de</strong>r Anfahrt, sowie <strong>de</strong>n genauen Ablauf erhalten<br />

Sie mit <strong>de</strong>r Anmel<strong>de</strong>bestätigung o<strong>de</strong>r unter: www.hammonia.<strong>de</strong>/golf,<br />

und bei Klaus Böck: klaus.boeck@haufe-lexware.com,<br />

Tel.: 0761 8983160


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Quelle: FSB<br />

Das dritte Passivhochhaus <strong>de</strong>r kommunalen Freiburger Stadtbau GmbH steht in <strong>de</strong>r Bugginger Straße 2 – Ansicht vor Baubeginn<br />

20 8 | 2013


Innovative Konzepte zur Wohnraumerweiterung<br />

Passivhaussanierungsstrategie bei<br />

1960er-Jahre-Hochhäusern<br />

Die Stadt Freiburg im Breisgau steht als „Green City“ für eine nachhaltige Stadtentwicklung und eine<br />

bewusste Lebensqualität. Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für die Wohnversorgung sind die Projekte <strong>de</strong>r<br />

Freiburger Stadtbau GmbH (FSB). Die kommunale Gesellschaft mit ca. 11.000 Wohnungen investiert mit<br />

einer europaweit einzigartigen Sanierung von Hochhäusern aus <strong>de</strong>n 1960er-Jahren zu Passivhäusern in<br />

ein nachhaltiges und zukunftweisen<strong>de</strong>s Wohngebäu<strong>de</strong>konzept, das bezahlbare Mietpreise ermöglicht.<br />

René Derjung<br />

Administration und Finanzen<br />

Freiburger Stadtbau GmbH<br />

Die FSB verfolgt bei <strong>de</strong>r Sanierung ein ganzheitliches<br />

Konzept, das sich lohnt, näher zu betrachten:<br />

Lässt sich ein Hochhaus mit fast 100 Wohnungen<br />

überhaupt zu einem kostensparen<strong>de</strong>n und energieeffizienten<br />

Passivhaus sanieren? Die FSB zeigt<br />

an drei beispielhaften Objekten, wie erfolgreich<br />

diese Sanierungsmaßnahme ist. Nach <strong>de</strong>m Vorzeigeobjekt<br />

Bugginger Straße 50 und <strong>de</strong>m Passivhochhaus<br />

im Binzengrün 9 nimmt die FSB jetzt die<br />

Sanierung <strong>de</strong>s dritten 1960er-Jahre-Hochhauses<br />

in <strong>de</strong>r Bugginger Straße 2 in Angriff. Das Unternehmen<br />

profitiert dabei von <strong>de</strong>n Erfahrungen <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n vorangegangenen Sanierungen.<br />

„Sanierung von Kopf bis Fuß“<br />

Das 16-geschossige Hochhaus aus <strong>de</strong>n 1960er<br />

Jahren wird vollständig saniert. Hierfür ist ein<br />

Umzug <strong>de</strong>r Mieterinnen und Mieter erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

welche die FSB über das sich seit Jahren bewährte<br />

hauseigene Umzugsmanagement abwickelt. Für<br />

je<strong>de</strong>n Bewohner wird die passen<strong>de</strong> Übergangswohnung<br />

o<strong>de</strong>r eine bereits neu sanierte Wohnung<br />

im Bestand <strong>de</strong>r FSB gesucht. Nach Fertigstellung<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s können die Bewohner auf Wunsch<br />

wie<strong>de</strong>r zurück in ihre frisch sanierte „alte“ Wohnung<br />

ziehen. Im Jahr 2012 hat die FSB dabei für<br />

Umzüge, Übergangswohnungen und Zeitwerterstattungen<br />

von mietereigenen Möbeln, Küchen<br />

etc. ca. 450.000 € ausgegeben. „Das sind gut Südwestseite mit <strong>de</strong>m Anbau einer Gebäu<strong>de</strong>achse.<br />

eingesetzte Mittel. Unser Umzugsmanagement Die Gesamtwohnfläche erhöht sich so fast um ein<br />

sorgt dafür, dass die Menschen im Quartier bleiben Viertel von 7.200 auf 8.900 m 2 . Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

können“, stellt FSB-Geschäftsführer Ralf Klausmann<br />

fest, <strong>de</strong>nn die größte Befürchtung <strong>de</strong>r Be-<br />

steigt von 90 auf 135. Ohne zusätzliche Grund-<br />

die Grundrisse verän<strong>de</strong>rt. Die Zahl <strong>de</strong>r Wohnungen<br />

wohner bei einer anstehen<strong>de</strong>n Sanierung sei <strong>de</strong>r stücksfläche zu benötigen, schafft die FSB auf<br />

Verlust <strong>de</strong>s eigenen Zuhauses und <strong>de</strong>r gewohnten diesem Weg 45 neue Wohnungen. Neben <strong>de</strong>n 30<br />

Umgebung. Bezugsfertig wird das „neue“ Passivhochhaus<br />

ab Herbst 2014 sein.<br />

künftig 15 Vierzimmerwohnungen geben, die von<br />

Drei- und <strong>de</strong>n 90 Zweizimmerwohnungen wird es<br />

Neben <strong>de</strong>r Energieeinsparung liegt <strong>de</strong>r größte Vorteil<br />

<strong>de</strong>r Sanierung in <strong>de</strong>r Gewinnung neuer Wohntigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein weiterer positiver Effekt, <strong>de</strong>n das<br />

Familien im Stadtteil Weingarten dringend benöfläche<br />

bzw. neuer Wohnungen ohne zusätzlichen Gebäu<strong>de</strong> durch Sanierung erfährt, ist eine grundlegen<strong>de</strong><br />

Wertsteigerung <strong>de</strong>s gesamten Objektes.<br />

Grundstücksverbrauch. Für die Schaffung neuer<br />

Wohnungen fallen somit weniger Wohnungsneubauten<br />

sowie weniger Flächenversiegelung an. investiert die FSB über 15 Mio. € in die Sanierung<br />

Inklusive <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte im Erdgeschoss<br />

Damit leistet das Unternehmen einen wichtigen <strong>de</strong>s dritten Hochhauses zum Passivhaus.<br />

Beitrag zur Entlastung <strong>de</strong>s Freiburger Wohnungsmarktes,<br />

<strong>de</strong>r durch eine sehr hohe Nachfrage<br />

gekennzeichnet ist, und zur Reduzierung erfor<strong>de</strong>rn Flexibilität<br />

Unterschiedliche Mieteransprüche<br />

<strong>de</strong>r Neuinanspruchnahme von Siedlungs- und Die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen ermöglichen<br />

es <strong>de</strong>r FSB, mit großer Flexibilität <strong>de</strong>n un-<br />

Verkehrsflächen.<br />

Die zusätzliche Wohnfläche erreicht das Unternehmen<br />

durch die Erweiterung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r Paaren o<strong>de</strong>r älteren Menschen gerecht zu<br />

terschiedlichen Ansprüchen von Alleinleben<strong>de</strong>n,<br />

MEHR WOHNUNGEN UND PLATZ FÜR EINE GEWERBEEINHEIT<br />

Aus Sicht <strong>de</strong>r FSB ist die soziale Mischung im Freiburger Stadtteil Weingarten eine wichtige<br />

Voraussetzung für stabile Nachbarschaften. Für die Betreuung <strong>de</strong>r Kleinsten steht im Erdgeschoss<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s bereits seit 1997 die städtische Kita Wirbelwind bereit. Von <strong>de</strong>r<br />

Sanierung und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen Grundrissvergrößerungen profitieren die kleinsten<br />

Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kita, da diese nach <strong>de</strong>r Sanierung über wesentlich mehr Platz verfügen wird und<br />

dadurch mehr Kin<strong>de</strong>r aufnehmen kann. Für die Dauer <strong>de</strong>r Sanierung wur<strong>de</strong>n im benachbarten<br />

Gebäu<strong>de</strong> Binzengrün 34 entsprechen<strong>de</strong> Übergangsräumlichkeiten für die Kita Wirbelwind<br />

bereitgestellt und im Vorfeld an die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Betreuer angepasst.<br />

8 | 2013<br />

21


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

wer<strong>de</strong>n. So wer<strong>de</strong>n alle Wohnungen barrierefrei<br />

erreichbar sein und die Hälfte aller Wohnungen<br />

verfügen über ein schwellenfreies Bad.<br />

Durch die Sanierung gilt für die Wohnungen, für<br />

einen Zeitraum von zehn Jahren ab Beginn, eine<br />

festgeschriebene Miete mit einem fest vereinbarten<br />

Sanierungszuschlag, <strong>de</strong>r in Stufen zwischen<br />

80 und 115 % erhoben wird. Die Sanierungskosten<br />

wer<strong>de</strong>n also nicht, wie sonst nach BGB möglich,<br />

direkt und voll und ganz umgelegt (11 % <strong>de</strong>r<br />

anrechenbaren Kosten im Jahr). So besteht für<br />

diesen Zeitraum wie<strong>de</strong>r eine Bindung und die<br />

möglichen Mietpreissteigerungen im Mietspiegel<br />

fin<strong>de</strong>n keine Anwendung. Für die Sanierungen<br />

<strong>de</strong>r Hochhäuser haben die Stadt Freiburg und<br />

die FSB eine separate Vereinbarung über dieses<br />

„Freiburger Mietpreismo<strong>de</strong>ll Weingarten-West“<br />

mit Benennungsrecht und die Mietpreisbindung<br />

abgeschlossen. Den Mietern wird so die Sicherheit<br />

gegeben, dass ihre Miete für die kommen<strong>de</strong>n zehn<br />

Jahre unabhängig vom steigen<strong>de</strong>n Mietspiegel betrachtet<br />

wird.<br />

Geringere Heizkosten<br />

durch energieeffiziente Sanierung<br />

Die Quintessenz <strong>de</strong>s Projektes aber liegt in <strong>de</strong>r<br />

energetischen Ertüchtigung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s. Mit<br />

<strong>de</strong>r aufwendigen Sanierung vom Hochhaus zum<br />

energiesparen<strong>de</strong>n Passivhaus sorgt die FSB dafür,<br />

dass die Heizkosten für die Bewohner niedriger<br />

ausfallen. Voraussetzung für die Einsparung <strong>de</strong>r<br />

Heizkosten ist allerdings, dass die Mieter ihre Gewohnheiten<br />

<strong>de</strong>m Leben im Passivhaus anpassen.<br />

So soll das Passivhochhaus aussehen, wenn es fertig ist: nicht nur energieeffizienter,<br />

son<strong>de</strong>rn auch mit zusätzlichen Wohnungen ausgestattet<br />

In Stadtteil Weingarten baut die Freiburger Stadtbau <strong>de</strong>rzeit das<br />

3. Hochhaus zum Passivhaus um: Das Haus Bugginger Straße 2<br />

und die dahinter liegen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> Binzengrün 9 und Bugginger Straße 50<br />

Hierfür bietet das kommunale Unternehmen eine<br />

ganz beson<strong>de</strong>re Dienstleistung an: eine kostenlose<br />

Beratung durch ausgebil<strong>de</strong>te Energieberaterinnen,<br />

die <strong>de</strong>n Mietern das richtige Wohnverhalten<br />

im Passivhaus erklären. „Es ist entschei<strong>de</strong>nd für<br />

die Akzeptanz <strong>de</strong>r neuen Technik, dass man diese<br />

<strong>de</strong>n Menschen erklärt“, sagt FSB-Geschäftsführer<br />

Ralf Klausmann.<br />

Erreicht wird <strong>de</strong>r Passivhausstandard durch die<br />

Dämmung von Fassa<strong>de</strong>, Dach und Keller<strong>de</strong>cke, <strong>de</strong>n<br />

Einbau hochwertiger Wärmeschutzfenster und einer<br />

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.<br />

Der Energieverbrauch beträgt bisher 68 kWh/m 2<br />

p.a., nach <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung reduziert sich dieser<br />

auf 15 kWh/m 2 p. a. Somit sparen die Bewohner<br />

jährlich 53 kWh/m 2 , das sind fast 78 % Einsparung.<br />

Da durch die Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Grundrisse<br />

viele kleinere Wohnungen geschaffen wur<strong>de</strong>n,<br />

reduzieren sich durch die damit verbun<strong>de</strong>ne neue<br />

Verteilung auch die allgemeinen Betriebskosten,<br />

was <strong>de</strong>m Bewohner zugutekommt.<br />

Wohnungsbedarf und Wohnbedürfnisse<br />

„Viele <strong>de</strong>r Bewohner sind nach <strong>de</strong>r Fertigstellung<br />

in <strong>de</strong>n 1960er Jahren in die Hochhäuser eingezogen.<br />

Sie haben eine Familie gegrün<strong>de</strong>t und dort ihre<br />

Kin<strong>de</strong>r großgezogen. Diese sind nun aus <strong>de</strong>m Haus.<br />

Daher entschei<strong>de</strong>n sich jetzt viele für eine kleinere<br />

Wohnung. Somit fällt <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnisierungsbedingte<br />

Mietaufschlag häufig überhaupt nicht mehr ins<br />

Gewicht“, so Ralf Klausmann.<br />

Langfristig preisgünstigen und nachhaltigen<br />

Wohnraum zu schaffen, ist die Intention vieler<br />

Wohnungsunternehmen. Die FSB zeigt mit <strong>de</strong>n<br />

Passivhaussanierungen, wie es nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik möglich ist, zukunftsweisen<strong>de</strong><br />

Wohnkonzepte für die Freiburger<br />

Bürger zu entwickeln und zu realisieren. Denn<br />

in energieeffizienten und mo<strong>de</strong>rnen Wohngebäu<strong>de</strong>n<br />

liegt die Zukunft <strong>de</strong>s urbanen Wohnens<br />

in einer klimafreundlichen Stadt. Heute ist dies<br />

das Passivhaus, morgen entwickelt sich <strong>de</strong>r technische<br />

Standard weiter. Im Schulterschluss mit<br />

<strong>de</strong>r Forschung arbeitet die FSB auch an an<strong>de</strong>ren<br />

zukunftsweisen<strong>de</strong>n Lösungen <strong>de</strong>r energetischen<br />

Sanierung. Nur durch die gemeinsame Arbeit von<br />

Forschung, Wohnungswirtschaft und Bauindustrie<br />

wer<strong>de</strong>n Innovationen vorangetrieben.<br />

22 8 | 2013


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NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Quelle: WEWOBAU<br />

Von <strong>de</strong>r Ruine zur baugeschichtlichen Sensation: Der WEWOBAU ist es zu verdanken, dass ein altes Gebäu<strong>de</strong> in Zwickaus Innenstadt wie<strong>de</strong>r<br />

in neuem Glanz erstrahlt, eine mittelalterliche Münzstätte wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckt und Details aus <strong>de</strong>n Jahren 1440 und 1530 bewahrt wur<strong>de</strong>n<br />

Wohnen im Denkmal<br />

Eine Genossenschaft rettet ein Bau<strong>de</strong>nkmal<br />

Sie war <strong>de</strong>r letzte Schandfleck <strong>de</strong>r Innenstadt Zwickaus: die Centralhalle. Dann nahm sich die Westsächsische<br />

Wohn- und Baugenossenschaft eG Zwickau (WEWOBAU) <strong>de</strong>s heruntergekommenen Bau<strong>de</strong>nkmals an – und<br />

machte daraus mit großem Aufwand ein Schmuckstück mit einem gehobenen Restaurant und Wohnungen.<br />

Auftakt einer Serie über <strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utungswan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>nkmalwerte und -geschützte Wohnungsbestän<strong>de</strong><br />

seit einiger Zeit erfahren, über schöne Beispiele bei Wohnungsunternehmen und über das Leben in ihnen.<br />

Christian Hunziker<br />

freier Immobilienjournalist<br />

Berlin<br />

Nicht viel hätte gefehlt, und die größte Attraktion<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>nkmalgeschützten Gebäu<strong>de</strong>s am Zwickauer<br />

Hauptmarkt wäre für immer verborgen geblieben.<br />

Bei <strong>de</strong>n Sanierungsarbeiten, erzählt Walter<br />

Igel, technischer Prokurist <strong>de</strong>r WEWOBAU, kam<br />

im Keller ein beschädigtes Gewölbe zum Vorschein.<br />

Statt das bauhistorisch nicht beson<strong>de</strong>rs<br />

wertvolle Gewölbe zu sanieren, beschlossen die<br />

Verantwortlichen, es zu entfernen, und stießen<br />

dabei auf eine Mauer. Auch die musste weg – doch<br />

dann zeigten sich weitere Mauern. Bei diesen, so<br />

stellten die Experten fest, han<strong>de</strong>lt es sich um die<br />

Wän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s einstigen Steinhuses: einer mittelalterlichen<br />

Münzprägestätte, die auf die Zeit um<br />

das Jahr 1200 zurückgeht und damit die einzige<br />

in wesentlichen Teilen erhaltene mittelalterliche<br />

Münzstätte in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik ist.<br />

Für Walter Igel und die Zwickauer Genossenschaft<br />

war die Beschäftigung mit mittelalterlichen<br />

Bau<strong>de</strong>nkmalen eine neue Erfahrung, betont <strong>de</strong>r<br />

WEWOBAU-Prokurist. Ihr alltägliches Geschäft ist<br />

ein an<strong>de</strong>res: Mit rund 5.500 Wohnungen ist sie das<br />

zweitgrößte Wohnungsunternehmen in <strong>de</strong>r säch-<br />

24 8 | 2013


sischen 92.000-Einwohner-Stadt und verwaltet<br />

hauptsächlich Plattenbauten in <strong>de</strong>n Stadtteilen<br />

Marienthal sowie Neuplanitz. Und dabei hat sie<br />

eigentlich mit genügend Herausfor<strong>de</strong>rungen zu<br />

kämpfen: Obwohl die Genossenschaft im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Programms Stadtumbau Ost gut 750 Wohnungen<br />

abgerissen hat, verzeichnet sie einen Leerstand<br />

von rund 20 %. Dieser, erläutert Ute Voigt,<br />

die kaufmännische Prokuristin <strong>de</strong>r WEWOBAU,<br />

konzentriert sich allerdings nicht auf einzelne<br />

Gebäu<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Viertel, son<strong>de</strong>rn ist hauptsächlich<br />

<strong>de</strong>m Umstand geschul<strong>de</strong>t, dass sich die obersten<br />

Wohnungen in <strong>de</strong>n Fünf- und Sechsgeschossern<br />

ohne Aufzug kaum vermieten lassen.<br />

Verantwortung für die Stadt<br />

Warum also nimmt sich eine Wohnungsbaugenossenschaft<br />

ausgerechnet <strong>de</strong>s ältesten Hauses<br />

<strong>de</strong>r Stadt an? „Wir sind in Zwickau verwurzelt und<br />

können uns <strong>de</strong>n Anliegen <strong>de</strong>r Stadt nicht verschließen“,<br />

antwortet Rainer Feige, <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r WEWOBAU (siehe nachfolgen<strong>de</strong>s<br />

Interview): Viel öffentliches Geld sei in die DDR-<br />

Neubauviertel geflossen; <strong>de</strong>shalb sei es an <strong>de</strong>r Zeit<br />

gewesen, auch einmal etwas für die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt zu tun.<br />

2010 ersteigerte die WEWOBAU <strong>de</strong>shalb das seit<br />

<strong>de</strong>n frühen neunziger Jahren leer stehen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong><br />

am Hauptmarkt, das die Zwickauer unter <strong>de</strong>m<br />

Namen Centralhalle kannten und das zu DDR-Zeiten<br />

eine Stu<strong>de</strong>ntenkneipe sowie Wohnungen beherbergte.<br />

Das ursprüngliche Konzept für das jetzt Alte<br />

Münze genannte Objekt sah vor, im Erdgeschoss<br />

ein gehobenes Restaurant anzusie<strong>de</strong>ln und darüber<br />

wie<strong>de</strong>r Wohnungen anzubieten. In <strong>de</strong>r Folge<br />

modifizierten die Verantwortlichen das Konzept<br />

jedoch: 300 m 2 Fläche im ersten und einem Teil <strong>de</strong>s<br />

zweiten Obergeschosses wer<strong>de</strong>n nun an <strong>de</strong>n lokalen<br />

Fernsehsen<strong>de</strong>r TV Zwickau vermietet.<br />

Beson<strong>de</strong>re Wohnungen in <strong>de</strong>r „Alten Münze“<br />

Gewohnt wird hingegen im zweiten und dritten<br />

Geschoss. Die bei<strong>de</strong>n kleineren Einheiten<br />

(zusammen 123 m 2 Wohnfläche) im zweiten<br />

Obergeschoss wer<strong>de</strong>n allerdings nicht regulär<br />

vermietet, son<strong>de</strong>rn möbliert an Kurzzeitaufenthalter<br />

vergeben. Dabei kooperiert die WEWOBAU<br />

mit Bernd Winkler, <strong>de</strong>m Betreiber <strong>de</strong>s Restaurants<br />

Alte Münze im Erdgeschoss: Er kümmert sich um<br />

die Vermietung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Wohnungen und trägt<br />

sämtliche Betriebskosten. Von <strong>de</strong>n Einnahmen<br />

gehen 60 % an <strong>de</strong>n Betreiber und 40 % an die<br />

WEWOBAU. Winkler wird auch das kleine Hotel<br />

mit elf Zimmern betreiben, das die WEWOBAU im<br />

hinteren Bereich <strong>de</strong>s Grundstücks errichtet. Die<br />

Bauarbeiten dafür sollen in diesem Jahr beginnen<br />

und 2014 abgeschlossen sein.<br />

Bei <strong>de</strong>r Sanierung wur<strong>de</strong>n Stützsäulen aus <strong>de</strong>m Jahr 1530 und Deckenteile aus <strong>de</strong>m Jahr 1440 freigelegt …<br />

… diese wur<strong>de</strong>n – ebenso wie die historischen Wandmalereien – liebevoll restauriert<br />

Quelle: WEWOBAU<br />

Quelle: WEWOBAU, Foto: Dirk Dießel/dsl-factory.<strong>de</strong> Quelle: WEWOBAU, Foto: Dirk Dießel/dsl-factory.<strong>de</strong><br />

8 | 2013<br />

25


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Eine Holz<strong>de</strong>cke aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> im<br />

1. OG freigelegt und restauriert<br />

Quelle: WEWOBAU, Foto: Dirk Dießel/dsl-factory.<strong>de</strong><br />

Quelle: WEWOBAU<br />

Ganz normal vermietet wor<strong>de</strong>n ist hingegen die<br />

großzügige Dachgeschosswohnung mit 137 m 2<br />

Wohnfläche und einer 80 m 2 großen Terrasse<br />

mit schönster Aussicht auf <strong>de</strong>n Zwickauer Dom<br />

und die Stadt. Damit schafft die WEWOBAU ein<br />

Angebot, das es in ihrem Bestand bisher nicht<br />

gegeben hat.<br />

Viele Überraschungen<br />

Beim Rundgang durch das fast fertig sanierte<br />

Denkmal weist Prokurist Igel auf historische Elemente<br />

hin. Im Kellergewölbe, wo einst die Münzen<br />

geprägt wur<strong>de</strong>n, befin<strong>de</strong>t sich jetzt u. a. ein Raum,<br />

in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Aufsichtsrat <strong>de</strong>r Genossenschaft tagt.<br />

Bewun<strong>de</strong>rn kann er dann jeweils die fast eineinhalb<br />

Meter dicken mittelalterlichen Mauern, an<br />

<strong>de</strong>nen man noch Spuren von Ruß erkennt. Auch<br />

die alten Rauchabzüge blieben erhalten. Die<br />

oberen Geschosse zeigen ebenfalls eine Fülle an<br />

bauhistorischen Details, die die WEWOBAU sorgfältig<br />

restaurieren ließ: eine Decke aus <strong>de</strong>m Jahr<br />

1440, historische Wandmalereien, Säulen aus <strong>de</strong>m<br />

Jahr 1530. Sogar im Bad einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n kleinen<br />

Wohnungen öffnet sich eine aus <strong>de</strong>m Mittelalter<br />

stammen<strong>de</strong> Nische.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r, erzählt Igel, kamen bei <strong>de</strong>n Arbeiten<br />

neue Einzelheiten ans Licht, so dass mehrere<br />

Umplanungen und Grundrissanpassungen nötig<br />

wur<strong>de</strong>n. Dabei mussten sich die Verantwortlichen<br />

<strong>de</strong>r WEWOBAU, <strong>de</strong>r Bauconzept Planungsgesell-<br />

Bis vor kurzem bot sich noch <strong>de</strong>r Blick auf ein leerstehen<strong>de</strong>s, langsam verfallen<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>.<br />

Dank <strong>de</strong>s Engagements <strong>de</strong>r WEWOBAU erstrahlt es wie<strong>de</strong>r in historischer Schönheit<br />

Quelle: WEWOBAU<br />

Quelle: WEWOBAU, Foto: Kristin Heier, Bernsdorf<br />

schaft mbH aus Lichtenstein und <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samtes<br />

für Denkmalpflege mit ganz unterschiedlichen<br />

Zeit epochen auseinan<strong>de</strong>rsetzen: Die Fassa<strong>de</strong> und<br />

<strong>de</strong>r Eingangsbereich entsprechen jetzt <strong>de</strong>m Stand<br />

von 1926, als die Alte Münze zum letzten Mal<br />

grundlegend umgebaut wur<strong>de</strong>.<br />

Kosten höher als geplant<br />

Auch die Kosten erhöhten sich, wie Prokuristin<br />

Voigt zur Kenntnis nehmen musste. Kalkuliert<br />

wur<strong>de</strong> ursprünglich mit einem Betrag von rund<br />

1.400 €/m 2 Nutzfläche (das Gebäu<strong>de</strong> weist eine<br />

Nutzfläche von knapp 900 m 2 auf). Gekostet hat<br />

die Sanierung letztlich rund 2 Mio. € (ohne Hotelneubau).<br />

„Ohne die För<strong>de</strong>rung durch Bund<br />

und Land hätten wir manche Details nicht zeigen<br />

können“, sagt Prokurist Igel. För<strong>de</strong>rmittel gab es<br />

aus <strong>de</strong>m Denkmalpflegeprogramm <strong>de</strong>s Freistaats<br />

Sachsen, <strong>de</strong>m Denkmalschutz-Son<strong>de</strong>rprogramm<br />

<strong>de</strong>s Beauftragten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung für Kultur<br />

und Medien und <strong>de</strong>r Deutschen Stiftung Denkmalschutz.<br />

Die Kredite für das Vorhabens stellte die<br />

Sparkasse Zwickau zur Verfügung.<br />

Trotz <strong>de</strong>r großen finanziellen Belastung – begleitet<br />

man das WEWOBAU-Führungstrio durch die Alte<br />

Münze, wird <strong>de</strong>utlich, wie stolz sie auf das Geleistete<br />

sein können. „Aus <strong>de</strong>m Rohdiamanten wur<strong>de</strong><br />

ein Schmuckstück“, freut sich Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Feige. Dafür gibt es Lob von oberster Stelle.<br />

„Das Haus ist wun<strong>de</strong>rschön gewor<strong>de</strong>n“, sagte Zwickaus<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Pia Fin<strong>de</strong>iß En<strong>de</strong><br />

vergangenen Jahres. „Ich bin <strong>de</strong>r WEWOBAU sehr<br />

dankbar, dass sie sich dieses Problems angenommen<br />

und es zu einem so guten En<strong>de</strong> geführt hat.“<br />

26 8 | 2013


Quelle: WEWOBAU, Foto: dirk.dießel/dsl-factory.<strong>de</strong><br />

Quelle: WEWOBAU, Foto: dirk.dießel/dsl-factory.<strong>de</strong><br />

Interview mit Rainer Feige und Ute Voigt<br />

„<strong>Als</strong> Unternehmen sind wir in <strong>de</strong>r Pflicht“<br />

Warum engagiert sich eine Wohnungsgenossenschaft für die Rettung eines Bau<strong>de</strong>nkmals?<br />

Und rechnet sich das überhaupt? Antworten auf diese Fragen geben Rainer Feige, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r WEWOBAU, und Ute Voigt, kaufmännische Prokuristin.<br />

Herr Feige, Sie sind Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

einer Wohnungsgenossenschaft, <strong>de</strong>ren wichtigste<br />

Aufgabe eigentlich nicht die Sanierung<br />

von Bau<strong>de</strong>nkmalen ist. Warum haben Sie sich<br />

trotz<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Alten Münze angenommen?<br />

Rainer Feige: Die ehemalige Centralhalle war <strong>de</strong>r<br />

letzte Schandfleck am Zwickauer Hauptmarkt.<br />

Unser Ziel war es, diesen zu beseitigen und darüber<br />

hinaus einen aktiven Beitrag zur Innenstadtsanierung<br />

zu leisten.<br />

Wir sind in Zwickau verwurzelt und können uns<br />

<strong>de</strong>n Anliegen <strong>de</strong>r Stadt nicht verschließen. Und es<br />

sah früher wirklich schlimm aus. Die Alte Münze<br />

liegt ja direkt gegenüber <strong>de</strong>m Geburtshaus <strong>de</strong>s<br />

Komponisten Robert Schumann, so dass die Teilnehmer<br />

<strong>de</strong>s Internationalen Robert-Schumann-<br />

Wettbewerbs als Erstes diesen Schandfleck sahen.<br />

Wie haben Ihre Mitglie<strong>de</strong>r auf Ihr Engagement<br />

in <strong>de</strong>r Innenstadt reagiert?<br />

Ute Voigt: Überwiegend positiv. Aber natürlich<br />

gab es auch skeptische Stimmen. Denn die Sanierung<br />

kostete Geld. Der eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Mieter<br />

sagte <strong>de</strong>shalb: Ihr kauft ein Bau<strong>de</strong>nkmal in <strong>de</strong>r<br />

Innenstadt, dabei müsste in meiner Wohnung auch<br />

etwas gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Was haben Sie diesen Kritikern geantwortet?<br />

Feige: Wir haben darauf hingewiesen, dass in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Jahren viel öffentliches Geld in die<br />

Neubauviertel geflossen ist, in <strong>de</strong>nen wir unsere<br />

Wohnungsbestän<strong>de</strong> haben. <strong>Als</strong> Unternehmen sind<br />

wir <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>r Pflicht, auch einmal etwas für<br />

die Innenstadt zu tun.<br />

Könnte man davon sprechen, dass Sie eine<br />

Stadtrendite erbringen?<br />

Feige: Ganz genau. So haben wir es von Anfang<br />

an gesehen.<br />

Voigt: Und das Ergebnis ist gut gewor<strong>de</strong>n. Das<br />

erkennen auch unsere Mitglie<strong>de</strong>r an.<br />

Das erste Obergeschoss hat <strong>de</strong>r lokale Fernseher<br />

TV Zwickau gemietet. Warum sind dort<br />

keine Wohnungen entstan<strong>de</strong>n?<br />

Feige: Ursprünglich planten wir tatsächlich auch<br />

im ersten Stock Wohnungen. Dann trat aber TV<br />

Zwickau an uns heran und fragte uns, ob wir nicht<br />

geeignete Räumlichkeiten für sie hätten. Da wir<br />

Sponsor <strong>de</strong>s Fernsehsen<strong>de</strong>rs sind, sind wir dieser<br />

Bitte gern nachgekommen. Dadurch ermöglichen<br />

wir es auch, dass <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r momentan außerhalb<br />

Zwickaus sitzt, in die Stadt zurückkommt.<br />

Und er zahlt eine or<strong>de</strong>ntliche Miete.<br />

Sie haben in die Sanierung rund 2 Mio. €<br />

investiert. Rechnet sich das?<br />

Voigt: Unser Ziel ist es, eine schwarze Null zu<br />

schreiben. Das wird sicher nicht gleich in <strong>de</strong>n<br />

ersten zwei Jahren gelingen. Aber wenn sich das<br />

Gesamtensemble mit Gaststätte und Hotel etabliert<br />

hat, gehen wir von höheren Mieteinnahmen<br />

aus. Deshalb sind wir zuversichtlich.<br />

Herr Feige, Frau Voigt, vielen Dank.<br />

Das Interview führte Christian Hunziker.<br />

WESTSÄCHSISCHE WOHN- UND<br />

BAUGENOSSENSCHAFT EG ZWICKAU<br />

Gründungsjahr: 1954<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: 4.430<br />

Mitarbeiter: 50<br />

Verwalteter Bestand: 5.473 Wohnungen<br />

Bilanzsumme: 140 Mio. €<br />

Durchschnittliches Nutzungsentgelt<br />

(kalt): 4,60 €/m 2<br />

Leerstand: rund 20 %<br />

Standorte: Marienthal, Neuplanitz<br />

www.wewobau.<strong>de</strong><br />

www.alte-muenze-zwickau.<strong>de</strong><br />

8 | 2013<br />

27


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

Im Oktober 2012 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Studienbetrieb im „Campus Heilbronn – Am Europaplatz“ aufgenommen. Nahezu 1.500 Studieren<strong>de</strong> sowie<br />

40 Lehrkräfte und Mitarbeiter <strong>de</strong>r Hochschule füllen die zwei Hörsäle, 10 Seminar- und Gruppenräume sowie 21 Büros mit Leben<br />

Innenraumhygiene<br />

Geprüfte Wohngesundheit als Teil <strong>de</strong>r Unternehmensstrategie<br />

Die Stadtsiedlung Heilbronn hat beim Bau <strong>de</strong>s Campusgebäu<strong>de</strong>s für die Hochschule Heilbronn gute Erfahrungen<br />

mit einem wohngesundheitlichen Qualitätsmanagement gemacht. Die gewonnenen Erkenntnisse<br />

wer<strong>de</strong>n nun auch im Wohnungsbau verstärkt angewen<strong>de</strong>t.<br />

Robert an <strong>de</strong>r Brügge<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

Stadtsiedlung Heilbronn GmbH<br />

Mitte April erhielten die Hochschule Heilbronn<br />

als Nutzer und die Stadtsiedlung Heilbronn als<br />

Eigentümer und Bauherr das Zertifikat für eine<br />

gute Raumluft in <strong>de</strong>m 2012 eingeweihten neuen<br />

Campusgebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hochschule. Die schriftliche<br />

Bestätigung ist das erfolgreiche En<strong>de</strong> eines intensiven<br />

Lernprozesses in Sachen Innenraumhygiene<br />

und gleichzeitig ein wichtiges Kapitel im Bestreben,<br />

für Nutzer und Käufer sicher wohngesun<strong>de</strong><br />

Gebäu<strong>de</strong> anzubieten.<br />

Doch von Anfang an: Der Auslöser, sich noch intensiver<br />

mit <strong>de</strong>m Thema zu befassen, waren Informationen<br />

<strong>de</strong>r Bauabteilung <strong>de</strong>s Unternehmens über<br />

ein entsprechen<strong>de</strong>s, neu entwickeltes Baukonzept<br />

und parallel dazu die Empfehlungen <strong>de</strong>s Umweltbun<strong>de</strong>samtes<br />

im „Leitfa<strong>de</strong>n für Innenraumhygiene<br />

in Schulbauten“, <strong>de</strong>r eine Vielzahl von Hinweisen<br />

für das gesun<strong>de</strong> Bauen enthält. Einer davon ist<br />

die Sicherstellung eines niedrigen CO 2 -Gehaltes<br />

<strong>de</strong>r Luft in <strong>de</strong>n Unterrichts- und Büroräumen,<br />

damit die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n und<br />

Mitarbeiter nicht ermü<strong>de</strong>t. Dies ist beim Campusgebäu<strong>de</strong><br />

auch ohne investitions- und unterhalts-<br />

28 8 | 2013


trächtige mechanische Belüftung gelungen. Gelüftet<br />

wird per Hand über die Fenster. So genannte<br />

CO 2 -Ampeln signalisieren <strong>de</strong>n Raumnutzern, wann<br />

es nötig ist, zu lüften. Das selbstverständlich energieeffizient<br />

errichtete Gebäu<strong>de</strong> verfügt über eine<br />

nahezu luftdichte Gebäu<strong>de</strong>hülle. Um keine unnötige<br />

Belastung <strong>de</strong>r Raumluft mit Schadstoffen aus<br />

<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Bauprodukten in Kauf nehmen<br />

zu müssen, wur<strong>de</strong> das Sentinel Haus Institut mit<br />

<strong>de</strong>r Beratung bei <strong>de</strong>r Baustoffauswahl, <strong>de</strong>r Schulung<br />

<strong>de</strong>r Planer, Bauleiter und Handwerker sowie<br />

<strong>de</strong>r Baubegleitung beauftragt.<br />

Vor allem bei <strong>de</strong>n innenraumnahen Gewerken<br />

wur<strong>de</strong>n Produkte verwen<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>ren gutes Emissionsverhalten<br />

anhand qualifizierter Prüfzeugnisse<br />

von <strong>de</strong>n Herstellern nachgewiesen wur<strong>de</strong>. Die<br />

Schulung <strong>de</strong>r Bauleiter und Handwerker sorgte<br />

für ein umsichtiges Verhalten und die korrekte<br />

Verarbeitung <strong>de</strong>r Baustoffe. Mehrere Raumluftmessungen<br />

eines Sachverständigen brachten die<br />

Sicherheit, auf <strong>de</strong>m richtigen Weg zu sein, waren<br />

aber auch eine Verpflichtung <strong>de</strong>r Auftragnehmer,<br />

sich an die vereinbarten und entsprechend ausgeschriebenen<br />

Produkte und Verarbeitungsweisen<br />

zu halten. Ein angenehmer Nebeneffekt dieses<br />

Vorgehens war eine gut organisierte und sehr<br />

Freuen sich gemeinsam über die gesun<strong>de</strong> Raumluft im Campusgebäu<strong>de</strong> (v. l.): Robert an <strong>de</strong>r Brügge, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Stadtsiedlung Heilbronn, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schrö<strong>de</strong>r, Rektor <strong>de</strong>r Hochschule Heilbronn, und Peter<br />

Bachmann, Geschäftsführer und Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Sentinel Haus Instituts.<br />

saubere Baustelle, auf <strong>de</strong>r z. B. nicht geraucht<br />

wur<strong>de</strong> und emissionsträchtige Schneidarbeiten<br />

in eigens dafür abgeteilten Bereichen stattfan<strong>de</strong>n.<br />

Insgesamt stieß das Qualitätsmanagement<br />

auf große Zustimmung auch bei <strong>de</strong>n Handwerkern,<br />

profitieren diese doch von einer <strong>de</strong>utlich ge-<br />

Quelle: Stadtsiedlung Heilbronn<br />

Comfort bis Care<br />

Waschtische<br />

hewi.<strong>de</strong>/barrierefrei<br />

Innovative Systemlösungen für Generationen: Produkte für Menschen je<strong>de</strong>n Alters zu schaffen, das ist die<br />

grund legen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r HEWI Systemlösungen. Komfort und Barrierefreiheit wer<strong>de</strong>n so zur Selbstverständlichkeit.<br />

HEWI Waschtische verfügen über integrierte Haltegriffe, die als Handtuchhalter genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Hochwertige Materialien, klares Design und durchdachte Funktionalität ermöglichen <strong>de</strong>n universellen Einsatz.<br />

Waschtisch 850<br />

Waschtisch 600


NEUBAU UND SANIERUNG<br />

warten. Dies war beim Campusgebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fall,<br />

das nach rund einjähriger Bauzeit termingerecht<br />

übergeben wur<strong>de</strong>.<br />

Fazit 1: Da das gesammelte Wissen und Gewusstwie<br />

über etliche Bauvorhaben „abgeschrieben“<br />

wird, kann das Kostenargument nicht als Hin<strong>de</strong>rungsgrund<br />

dienen.<br />

Innenansicht <strong>de</strong>s neuen Campusgebäu<strong>de</strong>s<br />

sün<strong>de</strong>ren Arbeitsumgebung und exakt <strong>de</strong>finierten<br />

Schnittstellen zwischen <strong>de</strong>n Gewerken.<br />

Gesundheit <strong>de</strong>s Nutzers im Mittelpunkt<br />

Warum dieser erst einmal zusätzliche Aufwand?<br />

Das Vorgehen grün<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r festen Überzeugung,<br />

dass es auf Dauer nicht sinnvoll ist, die<br />

Nachhaltigkeit eines Gebäu<strong>de</strong>s allein an seiner<br />

energetischen Qualität zu messen. Immer mehr<br />

zu dämmen, die Nebenwirkungen mancher erneuerbarer<br />

Energieträger auszublen<strong>de</strong>n und allein die<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s Treibhauseffektes in <strong>de</strong>n Fokus<br />

zu rücken, wird die Immobilien- und Wohnungswirtschaft<br />

auf Dauer nicht weiterbringen. Teilweise<br />

wer<strong>de</strong>n damit neue Probleme geschaffen,<br />

für <strong>de</strong>ren Lösung es heute noch keine Antworten<br />

gibt. Betrachtet man das Gebäu<strong>de</strong> als Ganzes, wird<br />

<strong>de</strong>utlich, dass die Gesundheit und das Wohlbefin<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Nutzer ein zentraler Aspekt ist. Schließlich<br />

halten wir uns zu 90 % in geschlossenen Räumen<br />

auf, <strong>de</strong>ren Raumluftqualität eine direkte Wirkung<br />

auf die Gesundheit hat. Immer mehr Schadstoffe<br />

in unserer Umwelt führen zu einer drastischen Zunahme<br />

von Allergien und Atemwegserkrankungen.<br />

Über diese persönliche Betrachtung hinaus prägen<br />

gera<strong>de</strong> die Unternehmen im GdW das Stadtbild<br />

und die Baukultur in ihrer Region. Nicht zuletzt<br />

sind wir mehr als an<strong>de</strong>re Akteure <strong>de</strong>m Gemeinwohl<br />

verpflichtet und tragen vor Ort unmittelbare<br />

Verantwortung.<br />

Positive Erfahrungen in <strong>de</strong>r Praxis<br />

Gutmenschentum allein schreibt aber keine positiven<br />

Geschäftszahlen. Deshalb ist es für die<br />

Stadtsiedlung Heilbronn unabdingbar, dass die<br />

Einbeziehung eines wohngesundheitlichen Qualitätsmanagements<br />

wirtschaftlich darstellbar ist.<br />

Dies ist <strong>de</strong>r Fall, ausgehend von <strong>de</strong>r Tatsache, dass<br />

qualitätsvolles Bauen zu <strong>de</strong>n zentralen Grundsätzen<br />

<strong>de</strong>s seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n Unternehmens gehört.<br />

Selbstverständlich be<strong>de</strong>utet die Beschaffung<br />

und Implementierung <strong>de</strong>s nötigen Wissens einen<br />

zusätzlichen Aufwand. Der fin<strong>de</strong>t allerdings vorwiegend<br />

unternehmensintern statt und lässt sich<br />

wie viele an<strong>de</strong>re zukunftssichern<strong>de</strong> Aspekte <strong>de</strong>r<br />

Unternehmensentwicklung nicht auf Euro und<br />

Cent beziffern. Die externen Fortbildungs- und<br />

Schulungskosten sowie die wohngesundheitliche<br />

Baubegleitung und –überwachung sind in Relation<br />

zu <strong>de</strong>n Bausummen, die Unternehmen <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

bewegen, nahezu vernachlässigbar.<br />

Mehrkosten für die eingesetzten, geprüft<br />

wohngesun<strong>de</strong>n Baustoffe fielen beim Campusgebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Hochschule Heilbronn nicht an.<br />

Größere Verän<strong>de</strong>rungen gibt es in <strong>de</strong>r Baustellenplanung<br />

und -koordination. Hier muss früher und<br />

intensiver darüber nachgedacht wer<strong>de</strong>n, wo welche<br />

Baustoffe wie verarbeitet wer<strong>de</strong>n und worauf<br />

Bauleiter und Handwerker zu achten haben. Eine<br />

wichtige Rolle kommt vom Hersteller geprüften<br />

Bauteilsystemen zu, die nicht nur eine einwandfreie<br />

Verarbeitung, son<strong>de</strong>rn auch ein innenraumhygienisch<br />

unproblematisches Zusammenspiel<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Komponenten gewährleisten. Hier<br />

konnten die entsprechen<strong>de</strong>n Kriterien in die Ausschreibung<br />

und Vergabe <strong>de</strong>r Bauleistungen integriert<br />

und somit die (Rechts-)Sicherheit für alle<br />

Beteiligten verbessert wer<strong>de</strong>n. Auch müssen z. B.<br />

Ablüft- und Aushärtezeiten bei Klebern, Farben<br />

und Dichtmassen beachtet und kontrolliert wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer<strong>de</strong>n diese Zeiten vorab im Bauzeitenplan<br />

berücksichtigt, sind keine Verzögerungen zu er-<br />

Wohngesun<strong>de</strong>r Wohnungs- und Gewerbebau<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>n positiven Erfahrungen auch<br />

aus früheren Bau- und Sanierungsprojekten, wird<br />

die Stadtsiedlung Heilbronn in Zukunft nach und<br />

nach das wohngesundheitliche Qualitätsmanagement<br />

auf alle ihre Bau- und Sanierungsprojekte<br />

übertragen. Und zwar nicht nur im margenträchtigeren<br />

Bauträgergeschäft, son<strong>de</strong>rn ganz bewusst<br />

auch im geför<strong>de</strong>rten Wohnungsbau. Denn gera<strong>de</strong><br />

diese Immobilien bleiben fünf bis sechs Jahrzehnte<br />

im Bestand. Allein bei <strong>de</strong>r fälligen Generalsanierung<br />

nach ca. 30 Jahren genau zu wissen,<br />

welche Baustoffe verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, ist schon ein<br />

Gewinn. Und obwohl sich die Nachfrage unserer<br />

Kun<strong>de</strong>n nach explizit wohngesun<strong>de</strong>n Miet- und<br />

Kaufobjekten aktuell in einem sehr überschaubaren<br />

Rahmen hält, sind wir überzeugt, mit <strong>de</strong>r eingeschlagenen<br />

Strategie <strong>de</strong>m gesamtgesellschaftlichen<br />

Megathema Gesundheit gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Im gewerblichen Bereich ist eine Zertifizierung<br />

auch im Hinblick auf die Innenraumluftqualität<br />

im Übrigen bereits ein Thema. Diese professionellen<br />

Investoren schauen, auch mit Blick auf Ihre<br />

Finanzierungskosten und Vermarktungschancen,<br />

auf eine belegbare Gebäu<strong>de</strong>qualität, zu <strong>de</strong>r die<br />

Wohngesundheit mehr und mehr dazugehört. Hier<br />

fin<strong>de</strong>n dann auch Zertifizierungssysteme wie das<br />

Siegel „Nachhaltiger Wohnungsbau” und an<strong>de</strong>re<br />

verstärkt Anwendung, die ebenfalls Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Qualität <strong>de</strong>r Innenraumluft beinhalten.<br />

Fazit 2: Die Unternehmen <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

im GdW können auch im Bereich gesun<strong>de</strong>s<br />

Bauen eine Vorreiterrolle einnehmen und die<br />

Branche voranbringen. Dann hat auch in Zukunft<br />

<strong>de</strong>r Slogan „GdW, die beste Seite <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft“<br />

eine Berechtigung.<br />

STADTSIEDLUNG HEILBRONN<br />

Die Stadtsiedlung Heilbronn ist das zweitälteste<br />

Wohnungsunternehmen Deutschlands,<br />

1856 gegrün<strong>de</strong>t. Mit einem Wohnungsbestand<br />

von rund 3.700 Wohnungen,<br />

88 Gewerbeeinheiten und einem Anlagevermögen<br />

von ca. 120 Mio. € erzielte das<br />

zu 100 % kommunale Unternehmen 2012<br />

Umsatzerlöse von 23,5 Mio. €.<br />

30 8 | 2013


ENERGIE UND TECHNIK<br />

KOLUMNE TECHNIK<br />

Endlich Sonne?<br />

Worüber schreibt man En<strong>de</strong> Juni 2013? Wenn’s nach <strong>de</strong>m Wetter geht:<br />

übers Heizen. Aber zeigte sich die Sonne wird es hinter <strong>de</strong>r Glasscheibe<br />

schlagartig warm, und zwar zu warm. Das geht bei <strong>de</strong>r Sonneneinstrahlung<br />

im Sommer sehr schnell und am besten in Himmelsrichtung<br />

Südwest am Nachmittag, am allerbesten bei Dachflächenfenstern. Und<br />

es geht umso besser, je größer das Fenster ist und je weniger Verschattung<br />

es hat.<br />

Schatten spen<strong>de</strong>n können bauliche Gegebenheiten, z. B. die Balkonplatte<br />

<strong>de</strong>s Obermieters. Das kann man planen, aber kaum nachträglich<br />

anbauen. Auch Speichermasse kann schlecht nachträglich geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n: Massive Bauteile puffern die Wärme, es wird in <strong>de</strong>r Spitze nicht<br />

so heiß im Raum. Deshalb wer<strong>de</strong>n Büroräume mit abgehängten Decken,<br />

aufgestän<strong>de</strong>rten Bö<strong>de</strong>n und leichten Zwischenwän<strong>de</strong>n im Sommer<br />

heißer als massiv gebaute. Allerdings muss die Wärme nachts wie<strong>de</strong>r<br />

rauskönnen aus <strong>de</strong>n Bauteilen, z. B. über eine Nachtlüftung.<br />

Je größer das Fenster, <strong>de</strong>sto wichtiger die Verschattung. Dazu gibt es<br />

ein paar Anhaltspunkte: Helle innenliegen<strong>de</strong> Jalousien o<strong>de</strong>r Vorhänge<br />

lassen noch 75 % <strong>de</strong>r Sonnenwärme in <strong>de</strong>n Raum, dunkle sogar 85 %.<br />

Äußere zu ¾ geschlossene Fenster- o<strong>de</strong>r Rolllä<strong>de</strong>n lassen nur 30 % in<br />

<strong>de</strong>n Raum, eine außenliegen<strong>de</strong> Jalousie nur 25 %. Vordach, Balkonplatte<br />

o<strong>de</strong>r Markise halten 50 % ab.<br />

Den sommerlichen Wärmeschutz für Neubauten regelt die DIN 4108-<br />

2. Sie erschien im Februar 2013 neu. Die neue EnEV wird sich darauf<br />

beziehen. Die Norm basiert auf neuen Wetterdaten, da es in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahrzehnten messbar wärmer gewor<strong>de</strong>n ist. Regionen, in <strong>de</strong>nen es in <strong>de</strong>n<br />

Jahren 1961 bis 1990 etwa 100 h im Jahr wärmer als 25° C war (wie<br />

das Thüringer Becken,das sächsische Hügelland und die nördlichen und<br />

mittleren Mittelgebirge), wiesen in <strong>de</strong>n Jahren 1988 bis 2007 durchschnittlich<br />

160 bis 180 h Sonne im Jahr auf. Allerdings möchte man sich<br />

im aktuellen Sommer fragen, wo die bloß bleiben?<br />

Trotz <strong>de</strong>s angesetzten wärmeren Klimas ist es für <strong>de</strong>n Wohnungsbau<br />

nach wie vor möglich, im Sommer ein verträgliches Raumklima durch<br />

gute Planung und Verschattungsmöglichkeiten sicherzustellen. Kühlung<br />

über Technik ist nicht nötig. Und diese wäre in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

angesichts <strong>de</strong>s Aufwan<strong>de</strong>s auch nicht angebracht. Wer will schon eine<br />

Verordnung über die verbrauchsabhängige Verteilung von Kühlkosten?<br />

Ingrid Vogler<br />

Referentin Energie, Technik, Normung<br />

GdW, Berlin<br />

Mehrfamilienhaus-Einweihung<br />

„Effizienzhaus Plus” mit Elektromobilität<br />

En<strong>de</strong> Juni 2013 wur<strong>de</strong> in Bischofswiesen ein „Effizienzhaus Plus” mit<br />

Elektromobilität eingeweiht. Das Mo<strong>de</strong>llvorhaben – ein Mehrfamilienhaus<br />

mit sechs Wohneinheiten und einer Wohnfläche von 530 m 2 – wur<strong>de</strong> in<br />

einer hochgedämmten Holzstän<strong>de</strong>rbauweise errichtet. Eine Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

stellte die Lage im Berchtesga<strong>de</strong>ner Land mit langen kalten Wintern<br />

und indirekter Sonneneinstrahlung in bergiger Umgebung dar. Bauherr ist<br />

die Unternehmensgruppe Hans Angerer, die sich auf <strong>de</strong>n Niedrigenergiehausbau<br />

spezialisiert hat. Das Gebäu<strong>de</strong> ist das erste Effizienzhaus Plus <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens und das erste Mehrfamilienhaus im Forschungsnetzwerk<br />

(Forschungs- und Mo<strong>de</strong>llvorhaben „Effizienzhaus Plus”) <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sbaunministeriums.<br />

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig<br />

übernimmt die wissenschaftliche Begleitforschung.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bmvbs.<strong>de</strong>/effizienzhausplus<br />

GdW-Arbeitshilfe<br />

Mietrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz<br />

Am 13. Dezember 2012 verabschie<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stag<br />

das Gesetz über die energetische Mo<strong>de</strong>rnisierung von<br />

vermietetem Wohnraum und über die vereinfachte<br />

Durchsetzung von Räumungstiteln. Zum 1. Mai 2013<br />

trat es in Kraft. Die Arbeitshilfe 69 <strong>de</strong>s GdW Bun<strong>de</strong>sverband<br />

<strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

e. V. und seiner Mitgliedsverbän<strong>de</strong> beleuchtet<br />

das Mietrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz aus <strong>de</strong>r Perspektive <strong>de</strong>r Wohnungsunternehmen<br />

und soll praktische Hinweise geben. Die Publikation zeigt die<br />

wesentlichen Än<strong>de</strong>rungen sowie die Regelungen im Einzelnen auf.<br />

Weitere Informationen und Bestellung:<br />

www.gdw.<strong>de</strong><br />

Veranstaltungshinweis<br />

Haustechnik und Energieeffizienz<br />

Am 28. August 2013 fin<strong>de</strong>t in Berlin die Tagung „Wohnungswirtschaftliche<br />

Haustechnik – Lösungen, Erfahrungen, Innovationen“ <strong>de</strong>r BBA<br />

Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft e. V. statt. Zentrale Frage ist dabei:<br />

Wie kann die Energieversorgung von Haushalten angesichts dieser<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen in Zukunft bezahlbar, sicher und umweltschonend<br />

gestaltet wer<strong>de</strong>n? Bei <strong>de</strong>r Haushaltsenergieversorgung <strong>de</strong>r Zukunft gilt<br />

das beson<strong>de</strong>re Augenmerk <strong>de</strong>r Geothermie, aber auch an<strong>de</strong>re haustechnische<br />

Maßnahmen zur Erhöhung <strong>de</strong>r Energieeffizienz, neue Möglichkeiten<br />

zum Einsatz von Nachtspeicheröfen sowie praxistaugliche Konzepte zur<br />

Wärmerückgewinnung wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Veranstaltung betrachtet.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bba-campus.<strong>de</strong><br />

8 | 2013<br />

31


ENERGIE UND TECHNIK<br />

TrinkwV<br />

Fachgerechtes Vorgehen bei Überschreitung<br />

<strong>de</strong>s „Technischen Maßnahmenwerts”<br />

Mit <strong>de</strong>r ersten Verordnung zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Trinkwasserverordnung (TrinkwV) vom 3. Mai 2011 wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Technische Maßnahmenwert für Legionellen eingeführt. Bei seiner Überschreitung greift man <strong>de</strong>rzeit<br />

oft auf Desinfektionsmaßnahmen zurück. Wird dabei überstürzt gehan<strong>de</strong>lt und das von <strong>de</strong>r TrinkwV in<br />

§ 16 Absatz 7 vorgeschriebene dreistufige Verfahren außer Acht gelassen, kann dies als Verstoß gegen die<br />

TrinkwV und die anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik haftungsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.<br />

Matthias Hofmann<br />

öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Sachverständiger<br />

für Sanitärtechnik, SVMH<br />

München<br />

Die TrinkwV stellt die Qualität <strong>de</strong>s Trinkwassers<br />

durch eine Vielzahl von spezifischen „Grenzwerten“<br />

sicher. Dabei galt und gilt – vereinfacht ausgedrückt<br />

– <strong>de</strong>r Grundsatz, dass Wasser diesen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

entsprechen muss, wenn es sich um<br />

„Trinkwasser“ im Sinne <strong>de</strong>r TrinkwV han<strong>de</strong>ln soll.<br />

Die Trinkwasserverordnung liefert insofern eine<br />

positive Definition <strong>de</strong>s Begriffs „Trinkwasser“.<br />

Abgrenzung<br />

Der Technische Maßnahmenwert ist jedoch gera<strong>de</strong><br />

kein solcher „Grenzwert“ im bisher bekannten<br />

Sinn. Es han<strong>de</strong>lt sich vielmehr um einen speziellen<br />

Indikatorparameter, <strong>de</strong>ssen Einhaltung nicht gefor<strong>de</strong>rt<br />

wird. Dies erscheint auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />

durchaus paradox. So heißt es in § 7 Abs. 1 TrinkwV 1<br />

explizit: „Im Trinkwasser müssen die in Anlage 3<br />

festgelegten Grenzwerte und Anfor<strong>de</strong>rungen für<br />

Indikatorparameter eingehalten sein. Dies gilt<br />

nicht für <strong>de</strong>n Technischen Maßnahmenwert in<br />

Anlage 3 Teil II.” Der Technische Maßnahmenwert<br />

ist somit „<strong>de</strong>finitionsgemäß kein Grenzwert, <strong>de</strong>r<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n muss, und keine Anfor<strong>de</strong>rung,<br />

die erfüllt wer<strong>de</strong>n muss“ 2 . Wird <strong>de</strong>r Technische<br />

Maßnahmenwert überschritten, darf das Wasser<br />

grundsätzlich weiterhin als Trinkwasser abgegeben<br />

und zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n. Eine<br />

Überschreitung <strong>de</strong>s Technischen Maßnahmenwertes<br />

stellt somit „lediglich“ <strong>de</strong>n Hinweis dar,<br />

dass technisch vermeidbare Probleme vorliegen.<br />

Der Technische Maßnahmenwert muss daher sowohl<br />

juristisch als auch technisch von <strong>de</strong>n bislang<br />

bekannten mikrobiologischen und chemischen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

und auch von <strong>de</strong>n allgemeinen Indikatorparametern<br />

abgegrenzt wer<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

um ein an<strong>de</strong>res Instrument, das mit <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung<br />

vom 3. Mai 2011 vom Gesetzgeber in die Trinkwasserverordnung<br />

eingeführt wur<strong>de</strong>.<br />

Gleichwohl ist <strong>de</strong>r Technische Maßnahmenwert<br />

selbstverständlich keineswegs be<strong>de</strong>utungslos.<br />

Seine Überschreitung ist zum einen nach<br />

§ 16 Absatz 1 Ziffer 1 TrinkwV unverzüglich <strong>de</strong>m<br />

Gesundheitsamt anzuzeigen. Zum an<strong>de</strong>ren müs-<br />

Ein potenzieller Hort für Legionellen: Nicht mehr<br />

benötigte und nicht zurückgebaute Trinkwasserleitung<br />

Quelle: SVMH<br />

sen unverzüglich Maßnahmen zur Beseitigung <strong>de</strong>r<br />

technischen Probleme eingeleitet wer<strong>de</strong>n. Und<br />

schließlich sind die betroffenen Verbraucher über<br />

das Ergebnis <strong>de</strong>r notwendigen Gefährdungsanalyse<br />

(wird im Folgen<strong>de</strong>n erläutert) und <strong>de</strong>r sich<br />

möglicherweise daraus ergeben<strong>de</strong>n Einschränkungen<br />

bei <strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>s Trinkwassers zu<br />

informieren.<br />

Eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung erhält <strong>de</strong>r Technische<br />

Maßnahmenwert darüber hinaus dadurch, dass er<br />

unter bestimmten Voraussetzungen regelmäßig<br />

untersucht wer<strong>de</strong>n muss, was insbeson<strong>de</strong>re für<br />

die Wohnungswirtschaft eine erhebliche Neuerung<br />

darstellt (siehe Grafik). Eine <strong>de</strong>taillierte<br />

Erläuterung dieser Untersuchungspflichten hat<br />

das Bun<strong>de</strong>sministerium für Gesundheit in seinem<br />

„Stammtext Trinkwasserverordnung und Legionellen“<br />

vom 3. Januar 2013 veröffentlicht.<br />

Welche technischen Maßnahmen müssen bei<br />

Überschreiten <strong>de</strong>s Technischen Maßnahmenwertes<br />

nun unverzüglich eingeleitet wer<strong>de</strong>n?<br />

Das notwendige dreistufige Verfahren ist in<br />

§ 16 Absatz 7 TrinkwV <strong>de</strong>tailliert festgelegt: Zunächst<br />

sind Informationen zu sammeln, anschließend<br />

sind diese zu bewerten und zu analysieren<br />

und erst danach sind konkrete Maßnahmen zu<br />

ergreifen. Die einzelnen Schritte sollen im Folgen<strong>de</strong>n<br />

kurz erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />

Informationssammlung<br />

nach § 16 Absatz 7 Ziffer 1 TrinkwV<br />

Im Regelfall liefert ein erstes Laborergebnis (noch)<br />

kein zuverlässiges Ergebnis. In <strong>de</strong>r Praxis kommt<br />

es insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>shalb häufig zu Fehleinschätzungen,<br />

weil nicht hinreichend beachtet wird,<br />

32 8 | 2013


dass zur Bewertung <strong>de</strong>s Technischen Maßnahmenwertes<br />

ausschließlich Proben nach Zweck b)<br />

<strong>de</strong>r DIN EN ISO 19458 herangezogen wer<strong>de</strong>n<br />

dürfen. Nutzereinflüsse müssen bei dieser Art <strong>de</strong>r<br />

Beprobung durch Entfernen von Perlatoren und<br />

sonstigen Vorrichtungen sowie durch Desinfektion<br />

(„abflammen“) und kurzes Spülen (ca. 1-3 Liter)<br />

ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist daher zwingend notwendig, ein erstes Laborergebnis,<br />

das eine Überschreitung <strong>de</strong>s Technischen<br />

Maßnahmenwertes ausweist, zunächst fachgerecht<br />

zu bewerten und einzustufen. Ein solches<br />

erstes Laborergebnis darf daher keinesfalls mit<br />

einer direkten Gefahr für Leib und Leben gleichgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die erste Maßnahme bei einer Überschreitung<br />

<strong>de</strong>s Technischen Maßnahmenwertes<br />

stellt immer eine weitergehen<strong>de</strong> Untersuchung<br />

zur Verifizierung <strong>de</strong>s ersten Laborergebnisses<br />

dar 3 . Hierzu müssen geeignete Probenahmestellen<br />

für weitergehen<strong>de</strong> Untersuchungen ausgewählt<br />

bzw. überhaupt erst eingebaut wer<strong>de</strong>n 4 .<br />

Auf eine erste orientieren<strong>de</strong> Untersuchung hin<br />

sollen entsprechend <strong>de</strong>n anerkannten Regeln<br />

<strong>de</strong>r Technik lediglich dann technische Sofortmaßnahmen<br />

zur direkten Gefahrenabwehr ergriffen<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn Konzentrationen über<br />

10.000 KBE/100 ml gemessen wur<strong>de</strong>n 4 . In allen<br />

an<strong>de</strong>ren Fällen ist zunächst eine Verifizierung<br />

<strong>de</strong>s Laborergebnisses durch weitergehen<strong>de</strong> Untersuchungen<br />

notwendig. Wie solch ein besonnenes<br />

Vorgehen im Falle einer Überschreitung <strong>de</strong>s<br />

Technischen Maßnahmenwertes auszusehen hat,<br />

ist in § 16 Absatz 7 TrinkwV sehr genau geregelt:<br />

Zunächst müssen im Sinne von § 16 Absatz 7<br />

Ziffer 1 TrinkwV unverzüglich Daten und Informationen<br />

gesammelt wer<strong>de</strong>n. Es ist eine Ortsbesichtigung<br />

durchzuführen, bei <strong>de</strong>r die Einhaltung<br />

<strong>de</strong>r allgemein anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik zu<br />

überprüfen und die Ursachen <strong>de</strong>r festgestellten<br />

Überschreitung aufzuklären sind. Neben <strong>de</strong>n anlagentechnischen<br />

Gegebenheiten müssen hier<br />

auch die betriebstechnischen Gegebenheiten<br />

aufgeklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Da nach § 16 Absatz 7 Ziffer 1 TrinkwV explizit<br />

die Einhaltung <strong>de</strong>r allgemein anerkannten Regeln<br />

<strong>de</strong>r Technik zu überprüfen ist, kann eine solche<br />

beginnen<strong>de</strong> Gefährdungsanalyse im Sinne <strong>de</strong>r<br />

Trinkwasserverordnung ausschließlich von speziell<br />

geschulten Fachleuten vorgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

die zusätzlich mit <strong>de</strong>m Regelwerk für Trinkwasserinstallationen<br />

(TRWI 2012) vertraut sind und<br />

diese Anlagen auch berechnen und dimensionieren<br />

können. An dieser Stelle sei weiterhin auf<br />

§ 12 Absatz 2 AVBWasserV und die Notwendigkeit<br />

einer Eintragung in ein Installateurverzeichnis eines<br />

Wasserversorgungsunternehmens für <strong>de</strong>n Fall<br />

einer wesentlichen Verän<strong>de</strong>rung einer Trinkwasserinstallation<br />

hingewiesen.<br />

Gefährdungsanalyse<br />

nach § 16 Absatz 7 Ziffer 2 TrinkwV<br />

Aus <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Informationssammlung<br />

nach § 16 Absatz 7 Ziffer 1 TrinkwV ist dann eine<br />

Gefährdungsanalyse nach § 16 Absatz 7 Ziffer 2<br />

TrinkwV zu entwickeln. Mit <strong>de</strong>r Empfehlung <strong>de</strong>s<br />

Umweltbun<strong>de</strong>samtes vom 14. Dezember 2012<br />

wur<strong>de</strong> klargestellt, dass eine Gefährdungsanalyse<br />

in Anlehnung an <strong>de</strong>n DVGW-Hinweis W 1001 zu<br />

erfolgen hat. Es han<strong>de</strong>lt sich also um eine technische<br />

Analyse von Gefährdungen für das Medium<br />

Trinkwasser und nicht um eine medizinische Analyse<br />

von Gefährdungen für Menschen.<br />

Konkrete Hinweise für die Erstellung einer Gefährdungsanalyse<br />

liefern die Empfehlung <strong>de</strong>s<br />

Umweltbun<strong>de</strong>samtes vom 14. Dezember 2012<br />

und <strong>de</strong>r gemeinsame Leitfa<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s GdW Bun<strong>de</strong>sverband<br />

<strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

e. V. und <strong>de</strong>s Zentralverban-<br />

Sichtbar algenfrei<br />

Ohne biozi<strong>de</strong> Filmkonservierung<br />

Die neuen AquaBalance-Fassa<strong>de</strong>nputze<br />

* gilt für AquaBalance-Fassa<strong>de</strong>nputze in <strong>de</strong>n WDV-Systemen A 100 und<br />

A 200 ab einer Dämmstärke von 140 mm | ** für pastöse AquaBalance-<br />

Fassa<strong>de</strong>nputze im WDV-System weber.therm A 200<br />

Ausgeglichener Schutz für Fassa<strong>de</strong>n<br />

AquaBalance-Produkte schützen Fassa<strong>de</strong>n effektiv und dauerhaft vor Algenund<br />

Pilzbewuchs. Die intelligente Rezeptur schont Grundwasser und Umwelt.<br />

sg-weber.<strong>de</strong>/AquaBalance


ENERGIE UND TECHNIK<br />

<strong>de</strong>s Sanitär Heizung Klima 3 (siehe DW 3/2013,<br />

S. 31). Die Gefährdungsanalyse muss <strong>de</strong>mnach<br />

mit konkreten Sanierungsvorschlägen für kurz-,<br />

mittel- und langfristige Maßnahmen abschließen.<br />

Aus technischer Sicht empfiehlt es sich, die Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>r weitergehen<strong>de</strong>n Untersuchungen 4 in<br />

die Gefährdungsanalyse mit einfließen zu lassen<br />

und zusätzlich Empfehlungen zur Sicherstellung<br />

eines bestimmungsgemäßen Betriebs (siehe Kasten)<br />

auszusprechen.<br />

Maßnahmenplan<br />

nach § 16 Absatz 7 Ziffer 3 TrinkwV<br />

Aus <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>r Gefährdungsanalyse nach<br />

§ 16 Absatz 7 Ziffer 2 TrinkwV ist schließlich in<br />

Abstimmung mit allen beteiligten Parteien ein<br />

konkreter Maßnahmenplan nach § 16 Absatz 7<br />

Ziffer 3 TrinkwV zu entwickeln. Zunächst müssen<br />

Investitionen geplant und ggf. Beschlüsse von Eigentümergemeinschaften<br />

herbeigeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Schließlich müssen die in <strong>de</strong>r Gefährdungsanalyse<br />

empfohlenen Maßnahmen beauftragt und durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Über alle drei Arbeitsschritte<br />

• Informationssammlung nach<br />

§ 16 Absatz 7 Ziffer 1 TrinkwV<br />

• Gefährdungsanalyse nach<br />

§ 16 Absatz 7 Ziffer 2 TrinkwV<br />

• Maßnahmenplan nach<br />

§ 16 Absatz 7 Ziffer 3 TrinkwV<br />

sind schriftliche Aufzeichnungen anzufertigen,<br />

die gemäß § 16 Absatz 7 Satz 4 zehn Jahre aufzubewahren<br />

sind.<br />

NOTWENDIGKEIT EINES BESTIMMUNGSGEMÄSSEN BETRIEBS<br />

Der bestimmungsgemäße Betrieb beinhaltet die regelmäßige Kontrolle <strong>de</strong>r Funktion <strong>de</strong>r<br />

Trinkwasserinstallation sowie die Durchführung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

für <strong>de</strong>n betriebssicheren Zustand. Dabei ist zu beachten, dass die Anlage in<br />

Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n ursprünglichen Auslegungsbedingungen betrieben wer<strong>de</strong>n muss,<br />

was insbeson<strong>de</strong>re für die eingestellte Warmwassertemperatur gilt.<br />

Der bestimmungsgemäße Betrieb beinhaltet die min<strong>de</strong>stens wöchentliche Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Zapfstellen. Wird eine Trinkwasserinstallation länger als sieben Tage nicht genutzt, kann nicht<br />

mehr von einem bestimmungsgemäßen Betrieb gesprochen wer<strong>de</strong>n. Tritt dieser Fall häufiger<br />

o<strong>de</strong>r gar dauerhaft auf, muss die Anlage umgebaut o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r bestimmungsgemäße Betrieb<br />

auf an<strong>de</strong>re Weise (z. B. durch Erstellung eines Spülplans o<strong>de</strong>r durch Einbau von selbsttätigen<br />

Armaturen) sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: SVMH<br />

Zusammenfassung<br />

Es bleibt festzuhalten, dass es sich beim Technischen<br />

Maßnahmenwert <strong>de</strong>r TrinkwV nicht um<br />

einen klassischen „Grenzwert“ han<strong>de</strong>lt. Auch bei<br />

seiner Überschreitung steht grundsätzlich weiterhin<br />

Trinkwasser zur Verfügung, das abgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n darf. Auf ein erstes Laborergebnis hin sind<br />

lediglich bei festgestellten Konzentrationen über<br />

10.000 KBE/100 ml direkte Maßnahmen zur Gefahrenabwehr<br />

zu ergreifen. In allen an<strong>de</strong>ren Fällen<br />

schreibt die TrinkwV <strong>de</strong>n unverzüglichen Beginn<br />

eines besonnenen und zielgerichteten technischen<br />

Vorgehens vor.<br />

Der nahezu reflexartige Rückgriff auf Desinfektionsverfahren<br />

ohne vorherige Instandsetzung <strong>de</strong>r<br />

Trinkwasserinstallation und ohne Sicherstellung<br />

bestimmungsgemäßer Betriebszustän<strong>de</strong> führt<br />

in <strong>de</strong>r Praxis lediglich zu kurzfristigen Erfolgen<br />

Quelle: SVMH<br />

Je<strong>de</strong> Zapfstelle muss zur<br />

Sicherstellung <strong>de</strong>s Wasseraustauschs<br />

min<strong>de</strong>stens einmal<br />

wöchentlich genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

(„Jojo-Effekt“) und oft sogar zu einer Verschlechterung<br />

<strong>de</strong>r Gesamtsituation („Aufschaukeln“).<br />

Eine Anlagen<strong>de</strong>sinfektion ist <strong>de</strong>shalb nur nachhaltig,<br />

wenn die Ursachen <strong>de</strong>r Kontamination<br />

gefun<strong>de</strong>n und beseitigt sind. Ansonsten ist technisch<br />

vorhersehbar, dass <strong>de</strong>r Erfolg nur kurzfristig<br />

sein wird 5 . Auch muss beachtet wer<strong>de</strong>n, dass eine<br />

überstürzt durchgeführte Desinfektion in vielen<br />

Fällen die eigentliche Ursachenfindung wesentlich<br />

erschwert. Ohne Beseitigung <strong>de</strong>r Ursache<br />

kann sich aber kein langfristiger Sanierungserfolg<br />

einstellen.<br />

Überstürztes und unüberlegtes Han<strong>de</strong>ln unter<br />

Außerachtlassung <strong>de</strong>s nach § 16 Absatz 7 Ziffern<br />

1-3 TrinkwV vorgeschriebenen dreistufigen Verfahrens<br />

wird daher in <strong>de</strong>n meisten Fällen einen<br />

Verstoß gegen die TrinkwV darstellen und nicht<br />

<strong>de</strong>n anerkannten Regeln <strong>de</strong>r Technik entsprechen.<br />

1<br />

TrinkwV in <strong>de</strong>r Fassung vom 14. Dezember 2012<br />

2<br />

Bun<strong>de</strong>srat Drucksache 525/12 vom 31. August 2012<br />

3<br />

ZVSHK Verordnung und Kommentar, 2. Än<strong>de</strong>rungsverordnung<br />

Trinkwasserverordnung 2012<br />

4<br />

DVGW Arbeitsblatt W 551:2004-04<br />

5<br />

DVGW Arbeitsblatt W 557:2012-10<br />

34 8 | 2013


PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN<br />

Balkonflächen<br />

Verschleißfeste Abdichtung<br />

Bo<strong>de</strong>ngleiche Duschen<br />

Beheizbarer Duschbo<strong>de</strong>n<br />

Eine verschleißfeste Abdichtung und einen langzeitigen Schutz vor<br />

eindringen<strong>de</strong>r Feuchtigkeit auch für punktuell beanspruchte Bö<strong>de</strong>n auf<br />

Balkonen bietet das Triflex System BTS-P. Türanschlüsse, Leisten, Rinnen<br />

und Maueraufzüge können in die Abdichtungsfläche integriert wer<strong>de</strong>n,<br />

um ein Hinterlaufen von Wasser zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Kurze Sperrzeiten kennzeichnen das Balkon Abdichtungssystem, die<br />

Trocknungszeit zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Schichten beträgt bei <strong>de</strong>n auf<br />

PMMA basieren<strong>de</strong>n Harzen etwa eine Stun<strong>de</strong>. Das Flüssigkunststoffsystem<br />

hat eine Aufbauhöhe von wenigen Millimetern. Die optische Oberflächengestaltung<br />

ist mit einer großen Auswahl an Farbtönen variabel. Zu<strong>de</strong>m<br />

kann sie mit Einstreuungen rutschhemmend verarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.triflex.<strong>de</strong><br />

Für ältere und bewegungseingeschränkte Menschen bieten bo<strong>de</strong>ngleiche<br />

Duschen einen leichteren Einstieg und hohe Trittsicherheit. Eine Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>r zusätzlichen Fußbo<strong>de</strong>ntemperierung bietet Thermo Bo<strong>de</strong>n<br />

Comfort Wellness von AEG Haustechnik.<br />

Mit 3 mm Aufbauhöhe, <strong>de</strong>m geringen Heizschleifenabstand von 45 mm<br />

und klassifizierter Schutzart IP X8 ist das Heizmattensystem für <strong>de</strong>n Neubau<br />

und die Badrenovierung geeignet. Die flachen Dünnbett-Heizmatten<br />

bestehen aus einem selbstkleben<strong>de</strong>n Trägergewebe mit doppelt isoliertem<br />

elektrischen Heizleiter. 200 W/m 2 Heizleistung gewährleisten eine rasche<br />

Aufheizzeit. Die schnelle Trocknung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfliesen vermei<strong>de</strong>t zu<strong>de</strong>m<br />

Schimmel sowie Stockflecken.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.aeg-haustechnik.<strong>de</strong><br />

Badausstattung<br />

Komplett-Lösung<br />

Bestandteile <strong>de</strong>r Pakete zur Bad-Komplettausstattung<br />

von Hansa sind jeweils ein<br />

Waschtischmischer, ein Wandstangenset<br />

inklusive Handbrause sowie<br />

wahlweise eine Wannen- o<strong>de</strong>r<br />

Duscharmatur. Die Produkte sind mit<br />

<strong>de</strong>n Produktserien Hansaprimo<br />

und Hansabasic Jet erhältlich.<br />

Hansaprimo zeichnet sich durch<br />

Sparsamkeit aus, ein spezieller<br />

Stahlformer reduziert die Durchflussmenge<br />

auf 6 Liter pro Minute. Die Armatur verfügt<br />

über einen Funktionskern zur Bewahrung <strong>de</strong>r Trinkwasserqualität.<br />

Die Handbrause <strong>de</strong>r Serie Hansabasic Jet bietet drei Strahlvarianten,<br />

z. B. Massage.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.hansa.<strong>de</strong><br />

Heimvernetzung<br />

Batterielose Funktechnologie<br />

Basis für die neue BSC-Gateway-Plattform ist die batterielose Funktechnologie<br />

von EnOcean. Sie verbin<strong>de</strong>t die batterielose Funktechnologie mit<br />

WLAN sowie GSM/UMTS und ermöglicht damit zahlreiche flexible Anwendungen<br />

für Cloud Services, Ambient Assisted Living, Smart Home o<strong>de</strong>r für<br />

die Machine-to-Machine-Kommunikation. Die Funkmodule gewinnen die<br />

benötigte Energie zum Sen<strong>de</strong>n eines Funksignals aus <strong>de</strong>r Umgebung – aus<br />

Bewegung, Licht o<strong>de</strong>r Temperaturdifferenzen.<br />

Die batterielosen Funklösungen nutzen <strong>de</strong>n internationalen Standard ISO/<br />

IEC 14543-3-10 sowie einheitliche Anwendungsprofile. Dadurch können<br />

Lösungen verschie<strong>de</strong>ner Hersteller in einem System zusammenarbeiten.<br />

Die batterielose Funktechnologie kann Sensoren und kommunikationsfähige<br />

Geräte zu an<strong>de</strong>ren Netzwerken wie WLAN o<strong>de</strong>r Mobilfunk überbrücken.<br />

Ein integrierter SD- und MMC-Kartenslot ermöglicht es, die Lösung<br />

flexibel für verschie<strong>de</strong>ne Anwendungen wie etwa die Sicherung von Smart<br />

Meter-Daten einzusetzen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bscgmbh.<strong>de</strong><br />

8 | 2013<br />

35


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Hochwasserhilfe<br />

Wohnungswirtschaft unterstützt Flutopfer<br />

Quelle: Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Ra<strong>de</strong>beul eG<br />

Quelle: Wohnungsgenossenschaft „Fortschritt” Döbeln eG<br />

Das Hochwasser hat viele Orte betroffen und schwere Schä<strong>de</strong>n angerichtet<br />

Nach <strong>de</strong>m Rückgang <strong>de</strong>s Wassers wird nach und nach das Ausmaß <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich<br />

OB – Das Hochwasser hat verschie<strong>de</strong>ne Regionen Deutschlands schwer<br />

getroffen. Betroffen sind auch Wohnungsunternehmen. Erste Zahlen<br />

stellte <strong>de</strong>r Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) bereit:<br />

Allein in Sachsen sind 24 Wohnungsgenossenschaften betroffen. Die<br />

Schä<strong>de</strong>n belaufen sich auf geschätzt 2 Mio. € – hauptsächlich verursacht<br />

durch überflutete Keller und Erdgeschosswohnungen sowie <strong>de</strong>fekte Heizungsanlagen.<br />

In Crimmitschau mussten 300 Wohnungen in <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

evakuiert wer<strong>de</strong>n, in Grimma konnte die Genossenschaft Notunterkünfte<br />

für die Bevölkerung und in Pirna die Städtische Wohnungsgesellschaft Privatleuten,<br />

Gewerbetreiben<strong>de</strong>n, Institutionen und Vereinen unbürokratisch<br />

und schnell Ausweichquartiere bereit stellen.<br />

Das Ausmaß vieler Schä<strong>de</strong>n ist jedoch noch nicht genau bezifferbar. Bis das<br />

Wasser abgepumpt wer<strong>de</strong>n konnte, Gutachter vor Ort waren und einige Orte<br />

wie<strong>de</strong>r ans Stromnetz angeschlossen wur<strong>de</strong>n, verging viel Zeit. Erst langsam<br />

läuft das Leben wie<strong>de</strong>r an, startet die Scha<strong>de</strong>nsabwicklung, wird die Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />

vom Hochwasser betroffenen Objekte vorbereitet. In Abhängigkeit<br />

vom Scha<strong>de</strong>nsbild kann dies aber mehrere Monate dauern.<br />

Die Wohnungswirtschaft zeigt sich – über die direkte Nachbarschaftshilfe<br />

hinaus – mit allen Opfern <strong>de</strong>r Flutkatastrophe solidarisch und ruft zu<br />

Spen<strong>de</strong>n auf: „Wir haben ein Fluthilfekonto eingerichtet, das allen Notlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

und Flutopfern – unabhängig, ob sie in einer Wohnungsgenossenschaft<br />

wohnen o<strong>de</strong>r nicht – finanzielle Unterstützung leisten soll. Nach<br />

<strong>de</strong>m genossenschaftlichen Grundsatz <strong>de</strong>r Hilfe zur Selbsthilfe wollen wir<br />

gemeinsam diese kritische Situation meistern und unterstützen“, betont<br />

VSWG-Vorstand Dr. Axel Viehweger. Auch <strong>de</strong>r Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer<br />

Wohnungsunternehmen (BBU) richtete ein Spen<strong>de</strong>nkonto<br />

ein, um Wohnungsunternehmen und, in Absprache mit diesen, soziale<br />

Einrichtungen in <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Flut beson<strong>de</strong>rs betroffenen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn zu<br />

unterstützen. Die Mitgliedsunternehmen <strong>de</strong>s BBU spen<strong>de</strong>ten bisher über<br />

65.000 €, auf <strong>de</strong>m Spen<strong>de</strong>nkonto <strong>de</strong>s VSWG gingen knapp 134.000 € ein.<br />

Den Aufrufen folgten u. a. bereits auch die Neue Lübecker Nord<strong>de</strong>utsche<br />

Baugenossenschaft sowie die Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften.<br />

Möchten auch Sie einen Beitrag leisten, bedanken wir uns schon jetzt für<br />

Ihre Unterstützung.<br />

SPENDENKONTEN<br />

Berliner Volksbank<br />

Konto-Nr.: 830 156 2030, BLZ: 100 900 00<br />

BBU Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer Wohnungsunternehmen e. V.<br />

Stichwort „Wohnungswirtschaft hilft“<br />

Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG<br />

Konto-Nr.: 4 804 511 020, BLZ: 850 900 00<br />

Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V.<br />

Stichwort „Fluthilfe 2013“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vswg.<strong>de</strong> und www.bbu.<strong>de</strong><br />

Webbasierte Schulung<br />

Umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen<br />

<strong>Als</strong> Teil <strong>de</strong>s internationalen Projektes Baltic GPP unter Beteiligung <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>sverbands <strong>de</strong>r Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands<br />

(eaD e. V.) ist nun online ein Schulungsprogramm für umweltfreundliches<br />

öffentliches Beschaffungswesen verfügbar. Das Projekt Baltic GPP hat die<br />

Ziele, negative Umweltauswirkungen zu verringern, Märkte ökologischer<br />

zu gestalten und die wirtschaftliche Versorgung <strong>de</strong>r öffentlichen Hand zu<br />

gewährleisten. Die Web-Schulung wird zusätzlich von <strong>de</strong>r EU mitfinanziert,<br />

bisher steht das Material in <strong>de</strong>n Teilbereichen Gebäu<strong>de</strong>, Catering,<br />

Transport und IT in <strong>de</strong>n sechs Sprachen Englisch, Finnisch, Schwedisch,<br />

Norwegisch, Dänisch und Deutsch zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.balticgpp.eu<br />

36 8 | 2013


Gratus Immobilienservice<br />

Neue Geschäftsführerin<br />

Ab 15. April 2013 führt Nicole Wilke gemeinsam<br />

mit Gunter Müller die Geschäfte <strong>de</strong>r Berliner<br />

GRATUS Immobilienservice GmbH. Ihr Verantwortungsbereich<br />

umfasst die Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />

Akquise und Controlling <strong>de</strong>r 100-prozentigen<br />

Tochter <strong>de</strong>r kommunalen HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft<br />

mbH, Berlin.<br />

Baugenossenschaft Bochum<br />

Wechsel im Vorstandsgremium<br />

Seit 1. Mai 2013 ist Oliver Kru<strong>de</strong>wig neuer<br />

hauptamtlicher Vorstand <strong>de</strong>r Baugenossenschaft<br />

Bochum eG. Er übernimmt die Aufgabe von<br />

Klaus Werner, <strong>de</strong>r nach über 20 Jahren künftig<br />

nebenamtlich im Vorstand <strong>de</strong>r Baugenossenschaft<br />

engagiert ist. Eveline Hofmann ist aus <strong>de</strong>m<br />

Gremium ausgeschie<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: Baugenossenschaft Bochum<br />

Weitere Informationen:<br />

www.howoge.<strong>de</strong><br />

Weitere Informationen:<br />

www.baugenossenschaft-bochum.<strong>de</strong><br />

Frauennetzwerk<br />

USA und Deutschland: Frauen in<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

Mitte Juni trafen sich in Hamburg die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vereins Frauen in <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft e. V., das einzige Frauennetzwerk <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Immobilienwirtschaft, mit ihren US-amerikanischen Kolleginnen vom<br />

Verband NEWIRE, New England Women in Real Estate, aus Boston. Die<br />

Internationale Bauausstellung bot eine Gelegenheit, sich über Unterschie<strong>de</strong><br />

und Gemeinsamkeiten auszutauschen. Unter Gemeinsamkeiten konnte<br />

u. a. vermerkt wer<strong>de</strong>n, dass die Arbeit bei<strong>de</strong>r Vereine ehrenamtlich ist und<br />

bei<strong>de</strong> Vereine in <strong>de</strong>r Immobilienbranche etabliert sind. Um <strong>de</strong>n Bekanntheitsgrad<br />

weiter zu steigern, wird von <strong>de</strong>n „Frauen in <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft“<br />

in Deutschland dieses Jahr erstmals ein Award in drei Kategorien<br />

bei <strong>de</strong>r diesjährigen Expo Real in München verliehen. NEWIRE verleiht<br />

bereits u. a. <strong>de</strong>n Annual Networking Award. Bei <strong>de</strong>n Unterschie<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n<br />

u. a. die Aufnahmekriterien herausgearbeitet: Bei <strong>de</strong>n „Frauen in <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft“ können Frauen, die in <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

hauptberuflich tätig sind, Mitglied wer<strong>de</strong>n. Bei „NEWIRE“ liegt hingegen<br />

<strong>de</strong>r Fokus auf Entschei<strong>de</strong>rinnen: Nur Frauen, die min<strong>de</strong>stens schon vier<br />

Jahre im Bereich Real Estate tätig sind, können Mitglied wer<strong>de</strong>n und<br />

brauchen zusätzlich zwei Mitglie<strong>de</strong>r als Fürsprecher.<br />

InWIS Forschung & Beratung<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Quelle: InWIS<br />

Weitere Informationen:<br />

www.inwis.<strong>de</strong><br />

Vivawest<br />

Wechsel in <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

Die Aufsichtsgremien von Vivawest haben<br />

Claudia Gol<strong>de</strong>nbeld zum 1. Juli 2013 zur<br />

Geschäftsführerin <strong>de</strong>r Vivawest GmbH und <strong>de</strong>r<br />

Vivawest Wohnen GmbH bestellt. Auf eigenen<br />

Wunsch legt zum gleichen Zeitpunkt Ulrich<br />

Küppers sein Mandat als Geschäftsführer nie<strong>de</strong>r.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.vivawest.<strong>de</strong><br />

Die InWIS Forschung & Beratung GmbH hat einen<br />

neuen Geschäftsführer. Gemeinsam mit Michael<br />

Neitzel wird zukünftig Torsten Bölting das<br />

Institut leiten. Torsten Bölting folgt als neuer<br />

Geschäftsführer auf Matthias Wirtz, <strong>de</strong>r das Haus<br />

auf eigenen Wunsch verlassen hat.<br />

Quelle: Vivawest<br />

Quelle: Frauen in <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft e. V.<br />

20 <strong>de</strong>utsche und 13 US-amerikanische Frauen aus <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft trafen sich in Hamburg<br />

BFW<br />

Neuer Bun<strong>de</strong>sgeschäftsführer<br />

Zum 1. Juli 2013 übernahm Christian Bruch die<br />

Geschäftsführung <strong>de</strong>s BFW Bun<strong>de</strong>sverband Freier<br />

Immobilien- und Wohnungsunternehmen. Damit<br />

folgt er Ira von Cölln, die nach rund vier Jahren<br />

<strong>de</strong>n BFW verlässt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.immofrauen.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r www.newire.org<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bfw-bund.<strong>de</strong><br />

Quelle: BFW<br />

8 | 2013<br />

37


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: Aareon AG<br />

Hitzige Abschlussdiskussion zum Thema Nachhaltigkeit: „Nicht nur gut gemeint, son<strong>de</strong>rn auch gut gemacht” mit u. a. Christian Gansch, Dirigent<br />

(rechts aussen), <strong>de</strong>r mit seinem Vortrag „Sinfonie statt Solo – Was Unternehmen von Orchestern lernen können” die Teilnehmer begeisterte<br />

Garmisch-Partenkirchen 2013<br />

Digitalisierung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

Dieses Thema war die inhaltliche Klammer <strong>de</strong>s Aareon Kongress En<strong>de</strong> Mai und das Motto <strong>de</strong>s DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft 2013 (siehe folgen<strong>de</strong>n Seiten). Rund 1.000 Teilnehmer informierten sich zu<br />

<strong>de</strong>n wichtigsten Trends und Fakten <strong>de</strong>r Branche. Dabei ging es sehr stark um neue Wege in <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

und <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement.<br />

„Mobile Lösungen für Unternehmen sind eine logische Konsequenz <strong>de</strong>s gesellschaftlichen<br />

Wan<strong>de</strong>ls zur Kommunikation und Information mithilfe mobiler<br />

Endgeräte.” Roger Palm, Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH<br />

Die Digitalisierung hat in <strong>de</strong>n letzten Jahren eine<br />

enorme Dynamik ausgelöst: Weit über 90 % <strong>de</strong>r<br />

weltweiten Informationskapazitäten sind inzwischen<br />

digital. Vor 20 Jahren waren es gera<strong>de</strong> einmal<br />

3 % . Internet, Smartphones und Tablet-PCs<br />

haben das Kommunikationsverhalten <strong>de</strong>r Menschen<br />

maßgeblich verän<strong>de</strong>rt.<br />

In <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft hat die Digitalisierung<br />

<strong>de</strong>s Kommunikationsverhaltens <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

auf die Umsetzung einer mieterorientierten Strategie<br />

erheblichen Einfluss. Durch die Erfahrungen<br />

<strong>de</strong>r Mieter mit an<strong>de</strong>ren Branchen, wie z. B. Han<strong>de</strong>l<br />

o<strong>de</strong>r Banken, steigt auch die Erwartung an Serviceleistungen<br />

und Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Wohnungsunternehmens<br />

via Internet stark. Ein Angebot ist<br />

gefragt, das sich konsequent an <strong>de</strong>n individuellen<br />

Kun<strong>de</strong>nbedürfnissen ausrichtet. Auf die Prozesse<br />

in <strong>de</strong>n Wohnungsunternehmen hat dies erheblichen<br />

Einfluss und erfor<strong>de</strong>rt eine systematische<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbeziehung. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Kongressteilnehmer, die sich in <strong>de</strong>n Fachvorträgen<br />

zu diesen Themen zusammen gefun<strong>de</strong>n haben,<br />

unterstreicht die wachsen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung dieser<br />

Aufgaben.<br />

Aareon unterstützt die Wohnungsunternehmen<br />

bei <strong>de</strong>r Implementierung einer CRM-(Customer-<br />

38 8 | 2013


Relationship-Management-)Strategie mit einem<br />

ganzheitlichen Ansatz. Dieser besteht aus Beratung<br />

sowie integrierten Lösungen rund um das<br />

ERP-System und <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n kompletten Kun<strong>de</strong>nlebenszyklus<br />

ab – von <strong>de</strong>r Mieterakquisition über<br />

die Mieterbetreuung, die Leistungserstellung, das<br />

Serviceangebot, das Beschwer<strong>de</strong>management bis<br />

hin zur Kun<strong>de</strong>nweiterentwicklung.<br />

„Was soll man viel sagen:<br />

Wir sind mit Fragen gekommen und<br />

mit Antworten gegangen.”<br />

Sven Kubal, Geschäftsführer BGV Berliner Gesellschaft<br />

für Vermögensverwaltung mbH<br />

Mehr Flexibilität durch mobile Services<br />

Im Zuge <strong>de</strong>s digitalisierten Kommunikationsverhaltens<br />

ermöglichen mobile Services ein noch<br />

flexibleres und produktiveres Arbeiten. Die Wohnungswirtschaft<br />

kann durch <strong>de</strong>n Einsatz einer<br />

integrierten mobilen Lösung erhebliche Kosteneinsparungen<br />

erzielen. So lassen sich z. B. bei <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsabnahme die Prozesse vor Ort weiter<br />

vereinfachen. Die Mitarbeiter <strong>de</strong>s Wohnungsunternehmens<br />

können je<strong>de</strong>rzeit, überall und mit<br />

mobilen Geräten sicher auf alle relevanten Informationen<br />

und Systeme zugreifen. Durch die<br />

Integration in die IT-Systeme <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

wird <strong>de</strong>r gesamte Workflow ohne Medienbrüche<br />

optimiert. Die Vorteile: Nutzung vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Informationen, hohe Zeit- und Kostenersparnis,<br />

Datenqualität und -sicherheit sowie leichte Bedienbarkeit.<br />

Beispiele aus <strong>de</strong>r Branche wur<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>mentsprechend auch mit <strong>de</strong>m DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft ausgezeichnet.<br />

DESWOS<br />

Aareon spen<strong>de</strong>t 10.000 € für Projekt in Nicaragua<br />

Auf <strong>de</strong>m Aareon Kongress überreichte Dr.<br />

Manfred Alflen, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Aareon AG, <strong>de</strong>m Generalsekretär <strong>de</strong>r DESWOS<br />

Deutsche Entwicklungshilfe für soziales<br />

Wohnungs- und Siedlungswesen e. V., Georg<br />

Potschka, <strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>nscheck in Höhe von<br />

10.000 €. Wie bereits im vergangenen Jahr<br />

fließt die Spen<strong>de</strong> in ein Projekt zur Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r Menschen <strong>de</strong>r Region Jinotepe im<br />

Sü<strong>de</strong>n Nicaraguas. Das Leben <strong>de</strong>r Menschen<br />

wird dort durch Erdbeben und Hurrikans<br />

immer wie<strong>de</strong>r bedroht. Die Bewohner dieser<br />

Region sind überwiegend Kleinbauern, die sich<br />

selbst versorgen. Durch die unvorhersehbaren<br />

Naturkatastrophen sind die Ernten unsicher<br />

und reichen oft nicht einmal zur Ernährung<br />

ihrer Familien.<br />

Die bisherige Unterstützung trug dazu bei,<br />

dass bereits 27 Häuser errichtet wur<strong>de</strong>n.<br />

Fünf Weitere befin<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>rzeit im Bau.<br />

Alle Häuser sind mit holzsparen<strong>de</strong>n, sicheren<br />

Kochher<strong>de</strong>n ausgestattet und verfügen über<br />

ein eigenes Waschhaus. Ziel <strong>de</strong>s Projekts ist<br />

es, zusammen mit SofoNic, das im Haus- und<br />

Siedlungsbau erfahrene Netzwerk, insgesamt<br />

80 Häuser zu errichten.<br />

Dr. Manfred Alflen übergibt <strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>nscheck an<br />

Georg Potschka<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>de</strong>swos.<strong>de</strong><br />

Hochtechnisiert, vernetzt und virtuell –<br />

die digitale Zukunft for<strong>de</strong>rt alle<br />

Wie sich Unternehmen auf die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r digitalen Welt vorbereiten können, beleuchteten<br />

u. a. die prominenten Gastredner Christian<br />

Gansch, Dirigent, Produzent und Coach, Dr. Andreas<br />

Weigend, Internet-Vor<strong>de</strong>nker und ehemaliger<br />

Chief-Scientist von Amazon, sowie Ranga Yogeshwar,<br />

Physiker und renommierter Wissenschaftsvermittler.<br />

Seiner Meinung nach, leben wir in einer<br />

Scharnierzeit. Wir fahren auf Sicht, weil wir <strong>de</strong>n<br />

Fortschritt nicht verstehen.<br />

8 | 2013<br />

39


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Erfahrung aus 10 Jahren DW-Zukunftspreis <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

Die Preisträger von heute setzen die Standards für morgen!<br />

In <strong>de</strong>r Rückschau auf 10 Jahre Wettbewerb kann die DW Die Wohnungswirtschaft dokumentieren, wie<br />

sich die Branche entwickelt. Der Aareon AG ist sehr zu danken, dass sie das große Forum <strong>de</strong>s Aareon<br />

Kongresses in Garmisch-Partenkirchen bereitstellt, um die jeweiligen Wettbewerbssieger zu prämieren<br />

und damit kontinuierlich die Entwicklung in <strong>de</strong>r Immobilien- und Wohnungswirtschaft zu <strong>de</strong>monstrieren.<br />

Siegfried Rehberg<br />

Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer<br />

Wohnungsunternehmen e. V.<br />

Berlin und Jurymitglied für <strong>de</strong>n<br />

DW Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

Der Auslober, die Zeitschrift DW und die Experten<br />

aus Wohnungsunternehmen, Verbän<strong>de</strong>n, Lehre<br />

und Forschung konnten sich im Jahr 2003, als<br />

die I<strong>de</strong>e für <strong>de</strong>n DW-Zukunftspreis geboren wur<strong>de</strong>,<br />

kaum <strong>de</strong>n Erfolg ihrer I<strong>de</strong>e vorstellen. Der<br />

damalige Chefredakteur <strong>de</strong>r DW und Dr. Alflen,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aareon AG, hatten mit<br />

ihrem Vorschlag, einen bun<strong>de</strong>sweiten Innovationspreis<br />

für die Wohnungswirtschaft auszuloben,<br />

beim Verband Berlin-Bran<strong>de</strong>nburgischer Wohnungsunternehmen<br />

e. V. (BBU) Unterstützung,<br />

namentlich mir, gefun<strong>de</strong>n. Der BBU hatte mit<br />

<strong>de</strong>n schon einige Jahre laufen<strong>de</strong>n Wettbewerben<br />

anlässlich <strong>de</strong>r BBU-Tage Erfahrungen mit <strong>de</strong>r<br />

Organisation von Wettbewerben. Lutz Freitag,<br />

<strong>de</strong>r damalige Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s GdW Bun<strong>de</strong>sverband<br />

<strong>de</strong>utscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen,<br />

übernahm die Schirmherrschaft für <strong>de</strong>n<br />

Wettbewerb.<br />

„Wettbewerbe wie dieser, mit ihrer gewünschten<br />

und positiven Außenwirkung, sind auch geeignet,<br />

Kreativität, Prozessoptimierung und kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozesse in <strong>de</strong>r Branche<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>n auch betroffenen Mietern<br />

in Gang zu setzen und in <strong>de</strong>n Blickpunkt <strong>de</strong>s Interesses<br />

zu rücken“, konnte <strong>de</strong>nn auch Prof. Dr.<br />

Hansjörg Bach, <strong>de</strong>r zum Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Jury<br />

berufen wur<strong>de</strong>, in seiner ersten Laudatio anlässlich<br />

<strong>de</strong>s Aareon-Kongresses 2004 in Garmisch-<br />

Partenkirchen ankündigen. Und er behielt Recht.<br />

Die GdW-Präsi<strong>de</strong>nten und die Chefredakteure <strong>de</strong>r<br />

DW wechselten, die Jury wur<strong>de</strong> jeweils aus Experten<br />

<strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft berufen, aber das be-<br />

Fotos <strong>de</strong>r Preisträger aus <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren mit Jury:<br />

ganz oben das aktuelle aus 2013,<br />

darunter links 2004, rechts 2005,<br />

eine Reihe darunter links 2006, rechts 2007,<br />

dann folgt 2008 und rechts steht <strong>de</strong>r Jahrgang 2009<br />

Quelle: Aareon AG;<br />

Foto: Jens Braune <strong>de</strong>l Angel/Frankfurt<br />

40 8 | 2013


währte Organisationsteam mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Jury sorgte für Kontinuität und sicherte <strong>de</strong>n<br />

Erfolg <strong>de</strong>s Wettbewerbs.<br />

<strong>Als</strong> erstes Thema für <strong>de</strong>n Wettbewerb wur<strong>de</strong><br />

das gera<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Hochschule für Wirtschaft<br />

und Umwelt Nürtingen/Geislingen entwickelte<br />

Betriebskostenmanagement auf Grundlage <strong>de</strong>r<br />

Geislinger Konvention ausgelobt. Der Wettbewerb<br />

erhielt <strong>de</strong>n Titel „Contra 2. Miete“. Die erfolgreichen<br />

Wettbewerbsprämierungen zeigten, dass<br />

Betriebskosten aber keine 2. Miete in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

sind.<br />

Die 27 Beiträge zum ersten Wettbewerb 2004 dokumentierten<br />

in eindrücklicher Weise, dass insbeson<strong>de</strong>re<br />

in <strong>de</strong>n unter wirtschaftlichem Druck<br />

stehen<strong>de</strong>n Wohnungsunternehmen in <strong>de</strong>n neuen<br />

Län<strong>de</strong>rn Kostensenkungsstrategien erfolgreich<br />

umgesetzt wur<strong>de</strong>n. Wegen <strong>de</strong>s großen Erfolges<br />

wur<strong>de</strong>n auch im Jahr 2005 erfolgreiche Beispiele<br />

<strong>de</strong>s Betriebskostenmanagements unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Contra 2. Miete“ ausgezeichnet.<br />

In <strong>de</strong>n Jahren 2006 und 2007 wur<strong>de</strong>n Beiträge<br />

unter <strong>de</strong>m Motto „Wohnen im Wan<strong>de</strong>l – Nachbarschaften,<br />

Kun<strong>de</strong>norientierung, Dienstleistung,<br />

Services“ prämiert.<br />

2008 und 2009 lag <strong>de</strong>r Schwerpunkt auf <strong>de</strong>r Dokumentation<br />

<strong>de</strong>r Wohnungsunternehmen für die<br />

„Profession fürs Wohnen“.<br />

Im Jahr 2010 wur<strong>de</strong>n Nachhaltigkeitskonzepte<br />

ausgezeichnet, die eine umfassen<strong>de</strong> Unternehmensstrategie<br />

dokumentierten und zeigten, dass<br />

die „Nachhaltigkeit in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft:<br />

mehr als Mo<strong>de</strong>begriff und Energieeinsparung“<br />

ist.<br />

2011 zeigten die vielen Beiträge <strong>de</strong>r Teilnehmer,<br />

dass die „Immobilienwirtschaft auf <strong>de</strong>m Weg<br />

zu einer neuen Wirtschaftlichkeit“ ist. Gleiches<br />

wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Prämierung <strong>de</strong>s Jahres 2012<br />

„Effizienz 2020“ bestätigt; die Wohnungsunternehmen<br />

haben auf <strong>de</strong>m Weg von <strong>de</strong>r Wohnungsverwaltung<br />

hin zu wirtschaftlich erfolgreichen<br />

Unternehmen bereits die längste Wegstrecke<br />

zurückgelegt.<br />

Und zwar mit Nachdruck, was die diesjährigen<br />

Einreichungen und Prämierungen zum DW-<br />

Zukunftspreis <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft 2013:<br />

WEB 2.0 – Digitalisierung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft“<br />

nachdrücklich belegt.<br />

Die Rückschau auf die seit <strong>de</strong>m Jahr 2004 eingegangenen<br />

271 Beiträge und die 49 Prämiierungen<br />

zeigen, dass in <strong>de</strong>r Branche voneinan<strong>de</strong>r gelernt<br />

wird. Prämiert wur<strong>de</strong>n jeweils Beiträge, die die<br />

Spitze <strong>de</strong>r Entwicklung darstellten. Ebenfalls hervorragen<strong>de</strong><br />

Beispiele zu <strong>de</strong>m gleichen Thema hatten<br />

in <strong>de</strong>n Folgejahren aber nur dann eine Chance,<br />

ausgezeichnet zu wer<strong>de</strong>n, wenn sie die prämierten<br />

Ansätze <strong>de</strong>s Vorjahres weiterentwickelten.<br />

Preisträger mit Jury von oben nach unten: 2010, 2011 und 2012<br />

INTERVIEW MIT HERRN DR. MANFRED ALFLEN<br />

10 Jahre DW-Zukunftspreis <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

Zum Jubiläum in Garmisch-Partenkirchen 2013 sprach<br />

die Redaktion <strong>de</strong>r DW mit Dr. Manfred Alflen, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Aareon AG, Mainz, die in Kooperation mit<br />

<strong>de</strong>r Fachzeitschrift DW Die Wohnungswirtschaft je<strong>de</strong>s Jahr<br />

<strong>de</strong>n Zukunftspreis gemeinsam prämieren.<br />

Herr Alflen, wie beurteilen Sie <strong>de</strong>n Stellenwert <strong>de</strong>s DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft?<br />

Sehr hoch. Es ist wie ein Blick hinter die Kulissen und zeigt die Innovationkraft <strong>de</strong>r<br />

Branche. Je<strong>de</strong>s Jahr wer<strong>de</strong>n aktuelle Themen <strong>de</strong>r Zeit formuliert und damit Innovationen,<br />

die die Wohnungswirtschaft hervorbringt, aus verschie<strong>de</strong>nen Aspekten<br />

beleuchtet. Wichtige Themen fan<strong>de</strong>n und fin<strong>de</strong>n sich regelmäßig nach <strong>de</strong>m Aareon<br />

Kongress in <strong>de</strong>r Presse wie<strong>de</strong>r, „Contra 2. Mieter“, „Effizienz 2020“ o<strong>de</strong>r eben in diesem<br />

Jahr „Digitalisierung“. Die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Presse ist inzwischen sehr hoch.<br />

Wie nutzt die Aareon <strong>de</strong>n Zukunftspreis?<br />

Das ist natürlich sehr vom Thema abhängig. Uns war in <strong>de</strong>r Partnerschaft bei <strong>de</strong>r<br />

Ausschreibung <strong>de</strong>s Preises immer wichtig, dass die Themen nicht notwendigerweise<br />

einen Bezug zu Aareon haben. Die unabhängige Jury unter <strong>de</strong>r Leitung von Prof. Bach<br />

hat das über all die Jahre sicher gestellt.<br />

Welche Quintessenz nehmen Sie aus <strong>de</strong>n Themen <strong>de</strong>r letzten 10 Jahre mit?<br />

Die Wettbewerbseinreichungen zeigen Trends in <strong>de</strong>r Branche. Viele Projekte, die von<br />

einzelnen Unternehmen durchgeführt wur<strong>de</strong>n, zeigten so wegweisen<strong>de</strong> Konzepte,<br />

die dann auch von an<strong>de</strong>ren Unternehme aufgegriffen wur<strong>de</strong>n. Eine tolle Möglichkeit<br />

für uns, gemeinsam mit <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n an I<strong>de</strong>en zu arbeiten, die helfen, die jeweiligen<br />

Unternehmensziele besser zu erreichen. (US)<br />

zukunftspreis <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft<br />

NACH<br />

HALTIGKEIT<br />

Zukunftspreis <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft<br />

Effizienz<br />

2020<br />

DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft<br />

Web 2.0<br />

Digitalisierung in <strong>de</strong>r<br />

Wohnungswirtschaft<br />

8 | 2013<br />

41


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Auszeichnung für die LEG Immobilien AG<br />

Mit <strong>de</strong>m Kampagnenmanager effizienter<br />

und direkter am Kun<strong>de</strong>n<br />

Die LEG Immobilien AG, Düsseldorf, zählt mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „LEG Online Marketing 2.0:<br />

Mit polyEstate Kampagnen erfolgreich steuern“ zu <strong>de</strong>n diesjährigen Preisträgern <strong>de</strong>s DW-Zukunftspreis <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft.<br />

Alexandra May<br />

freie Immobilienjournalistin<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

In angebotsgeprägten Wohnungsmärkten verlangt<br />

die Konkurrenzsituation von <strong>de</strong>n Vermietern einiges<br />

ab, wenn sie die Leerstandsquote ihres Wohnungsbestan<strong>de</strong>s<br />

nach unten und die Vermietungsquote<br />

nach oben schrauben wollen. Wer sich als<br />

Wohnungsanbieter unter verschärften Wettbewerbsbedingungen<br />

behaupten will, braucht nicht<br />

nur eine kluge Strategie. Kreativität, Schnelligkeit<br />

und ein ausgeprägtes Gespür für das Wohnbedürfnis<br />

<strong>de</strong>s potenziellen Kun<strong>de</strong>n sind die Erfolgsparameter<br />

für eine erfolgreiche Vermietung. Doch<br />

wie schafft man das, einen Vermietungsprozess<br />

gleichermaßen effizient und transparent zu gestalten,<br />

wenn man mit einem Portfolio von rund<br />

93.000 Wohnungen an 160 Standorten vertreten<br />

ist? Die LEG Immobilien AG hat ihr Kun<strong>de</strong>nbeziehungsmanagement<br />

im Vermietungsprozess neu<br />

ausgerichtet und damit sehr schnell messbare<br />

Erfolge erzielt.<br />

Bereits 2010 wur<strong>de</strong> das Wohnungsbewirtschaftungssystem<br />

polyEstate eingeführt und mit <strong>de</strong>r<br />

SAP-Lösung Blue Eagle sowie <strong>de</strong>m Internet vernetzt.<br />

Damit war das Fundament geschaffen, um<br />

in einem nächsten Schritt die Schlagkräftigkeit <strong>de</strong>r<br />

Vermietungsorganisation signifikant zu erhöhen.<br />

Denn mit <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r IT-Infrastruktur ist<br />

nicht nur <strong>de</strong>r gesamte Workflow effizienter gewor<strong>de</strong>n.<br />

Vielmehr eröffneten sich vor allem neue<br />

Gestaltungsspielräume, die <strong>de</strong>n Vermietern <strong>de</strong>r<br />

LEG für das persönliche Kun<strong>de</strong>ngespräch mehr<br />

Zeit einräumen. Und je<strong>de</strong>r Vermieter weiß aus<br />

Erfahrung: Der persönliche Kun<strong>de</strong>nkontakt ist immer<br />

noch die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Einflussgröße für eine<br />

erfolgreiche Vermietung. Doch <strong>de</strong>r Reihe nach.<br />

V.l.n.r.: Holger Hentschel, COO LEG Immobilien AG, GdW-Präsi<strong>de</strong>nt Axel Gedaschko und LEG-<br />

Regionalbereichsleiter Ruhrgebiet Thomas Schwarzenbacher bei <strong>de</strong>r Preisübergabe<br />

Quelle: Aareon AG/Jens Braune <strong>de</strong>l Angel, Frankfurt<br />

42 8 | 2013


Quelle: LEG<br />

Quelle: LEG<br />

Je<strong>de</strong>r Interessent erhöht das Potenzial<br />

Bei <strong>de</strong>r LEG wer<strong>de</strong>n pro Jahr im Schnitt etwa<br />

11.000 Mietverträge abgeschlossen. Bis es jedoch<br />

zu einer Vertragsunterzeichnung kommt, bedarf<br />

es einer Vielzahl von Kontakten mit Interessenten.<br />

Je nach Marktlage sind einem Vertragsabschluss<br />

mal mehr, mal weniger Gespräche vorausgegangen.<br />

Fest steht: Je<strong>de</strong>r einzelne Kontakt stellt für<br />

das Vermietungsgeschäft immer noch ein enormes<br />

Potenzial dar, selbst wenn er nicht auf Anhieb mit<br />

einem Vertragsabschluss en<strong>de</strong>t. Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

besteht lediglich darin, dieses Potenzial gewinnbringend<br />

zu nutzen. Die Grundvoraussetzung<br />

dafür ist, dass keine Anfrage verloren geht. Und<br />

das stellt die LEG mit <strong>de</strong>r Einführung von polyEstate<br />

sicher. Gibt ein LEG-Vermieter eine Anzeige in<br />

das System ein, so wird diese automatisch in <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen, durch <strong>de</strong>n Vermieter festgelegten<br />

Immobilienportalen und auf <strong>de</strong>r LEG-Homepage<br />

veröffentlicht. Je<strong>de</strong> Anfrage, die daraufhin per<br />

E-Mail eingeht, wird direkt in <strong>de</strong>r polyEstate-Instrumentendatei<br />

als Aufgabe für <strong>de</strong>n zuständigen<br />

Vermieter angelegt. Dadurch wird sichergestellt,<br />

dass keine Kun<strong>de</strong>nanfrage verloren geht und <strong>de</strong>r<br />

Vermieter schnell reagieren muss. Denn sämtliche<br />

Aktivitäten, die mit <strong>de</strong>r Vermarktung <strong>de</strong>r Wohnung<br />

in Verbindung stehen – wie z. B. Wohnungsbesichtigungen,<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Investitionsmaßnahmen<br />

und auch <strong>de</strong>r Vertragsabschluss – wer<strong>de</strong>n im System<br />

dokumentiert und ermöglichen somit eine<br />

genaue Analyse <strong>de</strong>s Vermarktungserfolges. Das<br />

schafft Transparenz und eröffnet die Chance, <strong>de</strong>n<br />

Prozess stetig weiter zu verbessern. Gleichzeitig<br />

können notwendige Investitionen bei einer Neuvermietung<br />

gezielt geplant und die Rendite <strong>de</strong>r<br />

Investition genau kalkuliert wer<strong>de</strong>n. Doch damit<br />

nicht genug.<br />

Neues Marketinginstrument<br />

Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Wohnungsbewirtschaftungssystems<br />

polyEstate wur<strong>de</strong> ein neues Instrument<br />

entwickelt, um Neukun<strong>de</strong>n maßgeschnei<strong>de</strong>rt<br />

und zielgruppengerecht anzusprechen: <strong>de</strong>r Kampagnenmanager.<br />

Dieses Marketinginstrument<br />

ermöglicht die Automatisierung von Vermietungskampagnen<br />

sowie die gezielte Steuerung<br />

<strong>de</strong>r Vermietungsperformance. Internetanzeigen<br />

können einfach und schnell zielgruppengerecht<br />

verän<strong>de</strong>rt, ergänzt und einer bestimmten Kampagne<br />

zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Dazu greift <strong>de</strong>r Kampagnenmanager<br />

auf bereits im System hinterlegte<br />

Internetanzeigen zurück und ergänzt diese entsprechend<br />

um Bil<strong>de</strong>r, Überschriften bzw. Textbausteine.<br />

So lassen sich sehr schnell mit einem minimalen<br />

Aufwand Wohnungen zu einer Kampagne<br />

zusammenfassen und vermarkten.<br />

Die Kampagnen wer<strong>de</strong>n jeweils vom regionalen<br />

Marketing <strong>de</strong>r LEG konzipiert. Die zuständigen<br />

Vermieter ordnen die vakanten Wohnungen sodann<br />

<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n Kampagnen zu. Schließlich<br />

kennen sie ihren Markt am besten. Darüber hinaus<br />

können auch übergeordnete Wohnungstypen<br />

automatisch zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Steht beispielsweise<br />

eine Wohnung ab <strong>de</strong>m fünften Obergeschoss<br />

mehr als sechs Wochen leer, wird sie <strong>de</strong>r Kampagne<br />

„Fernblick“ zugeordnet. Je<strong>de</strong> Kampagne lässt<br />

sich per Knopfdruck <strong>de</strong>tailliert auswerten und<br />

bewerten. Entsprechen<strong>de</strong> Anpassungen fließen<br />

in die nachfolgen<strong>de</strong> Kampagne ein.<br />

Für je<strong>de</strong> Zielgruppe ein Produkt<br />

Mit <strong>de</strong>m Kampagnenmanager können die Vermieter<br />

je<strong>de</strong> Zielgruppe ansprechen – ganz gleich, ob<br />

es sich um Ältere, Stu<strong>de</strong>nten o<strong>de</strong>r Familien mit<br />

Kin<strong>de</strong>rn han<strong>de</strong>lt. Je<strong>de</strong> Kampagne ist wie<strong>de</strong>rholbar,<br />

sobald sie einmal eingerichtet wor<strong>de</strong>n ist.<br />

Um die Kampagnen zu unterstützen, wer<strong>de</strong>n bei<br />

<strong>de</strong>r Suchmaschine Google zusätzliche AdWords<br />

gebucht. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um Anzeigenplätze,<br />

die neben <strong>de</strong>n Suchergebenissen erscheinen.<br />

Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r auf diese Anzeige klickt, wird sofort<br />

auf die Kampagnen-Landing-Page geleitet, auf<br />

<strong>de</strong>r die zu vermieten<strong>de</strong> Wohnung entsprechend<br />

präsentiert wird.<br />

Positive Nebeneffekte<br />

Die IT-basierte Neustrukturierung <strong>de</strong>r Vermietungsorganisation<br />

zahlt sich für die LEG aus. Eine<br />

erste Auswertung zeigt, dass die Kampagnen-Wohnungen<br />

wesentlich schneller vermarktet wer<strong>de</strong>n.<br />

Während bei einer konventionellen Vermietung<br />

über sieben Interessentengespräche nötig waren,<br />

bevor es zu einem Vertragsschluss kam, fand sich<br />

für die unter <strong>de</strong>m Label „Heimwerker“ angepriesene<br />

Wohnung bereits nach 2,4 Kontakten ein neuer<br />

Mieter. Um es auf eine einfache Formel zu bringen:<br />

Schnellerer Erfolg bei minimalem Aufwand<br />

und geringen Streuverlusten. Zu<strong>de</strong>m verbucht die<br />

LEG noch einen positiven Nebeneffekt: Zahlreiche<br />

Wohnungen konnten vermietet wer<strong>de</strong>n, obwohl sie<br />

nicht Teil einer Kampagne waren, weil die Vermieter<br />

diese im direkten Kun<strong>de</strong>ngespräch als Alternative<br />

angeboten hatten.<br />

Die Vertriebsaktivitäten <strong>de</strong>r LEG sind im Ergebnis<br />

also nicht nur effizienter, son<strong>de</strong>rn auch<br />

transparenter gewor<strong>de</strong>n. Erkenntnisse über die<br />

lokalen Wohnungsmärkte sowie Unterschie<strong>de</strong><br />

im Nachfrageverhalten können genau analysiert<br />

wer<strong>de</strong>n und direkt in die Optimierung <strong>de</strong>s Vertriebsprozesses<br />

einfließen. Gleichzeitig nutzen<br />

die Vermieter die neuen Gestaltungsspielräume,<br />

die sich für sie eröffnen: Da sie mehr Zeit für das<br />

persönliche Kun<strong>de</strong>ngespräch haben, können sie<br />

auf die formulierten Wohnbedürfnisse auch mit<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Angeboten antworten. So hat<br />

sich die Zahl <strong>de</strong>r monatlich neu abgeschlossenen<br />

Mietvertragsabschlüsse pro LEG-Vermieter durch<br />

die Neustrukturierung <strong>de</strong>r Vermietungs- und Vermarktungsaktivitäten<br />

inzwischen um 28 % erhöht.<br />

Und das macht sich an <strong>de</strong>n erzielten Erlösen bemerkbar:<br />

Durch die Reduzierung <strong>de</strong>s Leerstan<strong>de</strong>s<br />

um 25 % konnten die Erlösschmälerungen um 20 %<br />

(auf Jahresbasis) verringert wer<strong>de</strong>n.<br />

8 | 2013<br />

43


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Auszeichnung für die Nibelungen-Wohnbau-GmbH<br />

Kurze Wege, schnelle Hilfe mit <strong>de</strong>r Nibelungen-App<br />

Die Nibelungen-Wohnbau-GmbH, Braunschweig, zählt mit ihrem Wettbewerbsbeitrag<br />

„Die Nibelungen-Wohnbau in <strong>de</strong>r Westentasche unserer Mieter“ zu <strong>de</strong>n diesjährigen Preisträgern <strong>de</strong>s<br />

DW-Zukunftspreis <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft.<br />

Alexandra May<br />

freie Immobilienjournalistin<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Nahezu je<strong>de</strong>r hat das schon mal erlebt: Man ruft als<br />

Kun<strong>de</strong> eines Unternehmen in <strong>de</strong>r Verwaltung an,<br />

weil man eine Frage hat o<strong>de</strong>r ein Problem gelöst<br />

haben möchte. Doch <strong>de</strong>r Anruf läuft ins Leere, <strong>de</strong>r<br />

zuständige Ansprechpartner ist nicht erreichbar<br />

o<strong>de</strong>r man wird von einem zum Nächsten weiterverbun<strong>de</strong>n,<br />

weil niemand weiß, wer nun gera<strong>de</strong><br />

für diese spezielle Fragestellung zuständig ist.<br />

Was am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Telefonodyssee bleibt, ist Frustration<br />

und Ärger. „Buchbin<strong>de</strong>r Wanninger“ lässt<br />

grüßen. Auch im Zeitalter Web 2.0 hat das Medium<br />

Telefon keineswegs an Be<strong>de</strong>utung verloren.<br />

Ganz im Gegenteil! Die Mehrzahl <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n greift<br />

immer noch zum Hörer, wenn sie etwas wissen<br />

möchte bzw. Hilfe benötigt. Und genau in diesem<br />

Moment ist ihre Erwartungshaltung beson<strong>de</strong>rs<br />

hoch: Denn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> will Verständnis für seine<br />

Situation, erwartet von seinem Gesprächspartner<br />

Lösungskompetenz und will zu<strong>de</strong>m auch keine Zeit<br />

verlieren. Wer in diesem Augenblick mit seinem<br />

Anliegen ins Leere läuft, fühlt sich nicht wertgeschätzt<br />

und ist verärgert.<br />

Im Umkehrschluss be<strong>de</strong>utet das aber auch, dass<br />

ein Unternehmen mit einer guten Erreichbarkeit<br />

die Zufrie<strong>de</strong>nheit seiner Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich steigern<br />

kann. Auch für die Nibelungen-Wohnbau-GmbH<br />

mit einem Portfolio von fast 8.000 Wohnungen,<br />

über 60 Gewerbeobjekten und 900 Garagen bzw.<br />

Einstellplätzen ist die Erreichbarkeit für ihre Mieter<br />

ein zentrales Thema. Während die Recherche<br />

nach einer Wohnung heute primär über das Internet<br />

läuft, suchen Wohnungsmieter bzw. Bestandskun<strong>de</strong>n<br />

immer noch das direkte Gespräch<br />

und greifen <strong>de</strong>shalb zum Telefon.<br />

Ein stolzer Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsfühung <strong>de</strong>r Nibelungen-Wohnbau-GmbH Braunschweig, Rüdiger Warnke<br />

bei <strong>de</strong>r Preisverleihung in Garmisch-Partenkirchen<br />

Quelle: Aareon AG/Jens Braune <strong>de</strong>l Angel, Frankfurt<br />

44 8 | 2013


Kurze Entwicklungszeit<br />

Mit Unterstützung einer Softwareentwicklerfirma<br />

und einem kleinen Entwicklungsteam seitens<br />

<strong>de</strong>s Wohnungsunternehmens hat es gera<strong>de</strong> einmal<br />

drei Monate gedauert, und die App war fertig. Bis<br />

das Serviceinstrument endlich verfügbar war, vergingen<br />

allerdings weitere vier Wochen, <strong>de</strong>nn Apple<br />

und Google prüfen sehr genau, welche Produkte<br />

sie in ihre Onlinestores einstellen. Seit Dezember<br />

2012 ist die Nibelungen-App nun frei verfügbar.<br />

Je<strong>de</strong>r Nibelungen-Mieter, <strong>de</strong>r ein Smartphone,<br />

Android o<strong>de</strong>r ein mobiles Endgerät mit einem<br />

Touchscreen – wie z. B. ein iPad – besitzt, kann<br />

sich die App kostenfrei auf sein Handy o<strong>de</strong>r Tablet<br />

la<strong>de</strong>n und sofort einsetzen. Und weil man beim<br />

wur<strong>de</strong> gewährleistet, dass sich bei <strong>de</strong>r Eingabe <strong>de</strong>r<br />

20-stelligen Wohnungsnummer keine Tippfehler<br />

einschleichen können. An <strong>de</strong>n Datenschutz wur<strong>de</strong><br />

ebenfalls gedacht, <strong>de</strong>nn die App ist so programmiert,<br />

dass keine Informationen über <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r<br />

ausgelesen wer<strong>de</strong>n können bzw. diese erst gar<br />

nicht erfasst wer<strong>de</strong>n. Das ist in <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r Apps<br />

nicht immer üblich und schon gar nicht selbstverständlich.<br />

Mieter, die die Nibelungen-App installiert<br />

haben, können sich jedoch in diesem Punkt<br />

auf <strong>de</strong>r sicheren Seite wähnen. Ihre persönlichen<br />

Daten sind geschützt. Deswegen müssen sie auch<br />

eine Telefonnummer hinterlassen, für <strong>de</strong>n Fall,<br />

dass ihr Ansprechpartner zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Anrufs<br />

einmal nicht erreichbar sein sollte.<br />

Ansicht unterschiedlicher Oberflächen für die<br />

diversen Funktionalitäten <strong>de</strong>r Nibelungen App<br />

AAL gab <strong>de</strong>n Anstoß<br />

Über 8.500 Vorgänge laufen durchschnittlich pro<br />

Jahr in <strong>de</strong>r Telefonannahme <strong>de</strong>s Braunschweiger<br />

Wohnungsunternehmens auf. Das entspricht in<br />

etwa einem Volumen von knapp drei Dutzend<br />

Anrufen am Tag und klingt zunächst vergleichsweise<br />

wenig. Wenn man jedoch berücksichtigt,<br />

dass das Anliegen <strong>de</strong>s Anrufes nicht immer mit<br />

einem Fünfminutengespräch erledigt ist, kommen<br />

schnell drei und mehr Stun<strong>de</strong>n Arbeitszeit pro<br />

Tag zusammen, die im Anschluss eines Vorgangs<br />

anfallen<strong>de</strong>n Arbeitsschritte – wie z. B. die Bestellung<br />

eines Handwerkers o<strong>de</strong>r die Weitergabe <strong>de</strong>r<br />

Informationen an einen technischen Mitarbeiter<br />

– sind dabei noch nicht eingerechnet. Diesen arbeitsintensiven<br />

Kernprozess wollte die Nibelungen-Wohnbau-GmbH<br />

optimieren. Die I<strong>de</strong>e dazu<br />

existierte schon länger. Der Auslöser, eine eigene<br />

Softwarelösung in Form einer App zu entwickeln,<br />

die für alle Mieter gilt, ergab sich im Kontext <strong>de</strong>r<br />

Teilnahme an „WomiT – Wohnen mit intelligenter<br />

Technik“ sowie „eHealth Braunschweig“. Bei<br />

diesen Initiativen steht die Entwicklung einer intelligenten<br />

Wohnumgebung im Fokus, um älteren<br />

Menschen mit entsprechen<strong>de</strong>n Assistenzsystemen<br />

in einer barrierefreien Wohnung so lange wie möglich<br />

ein selbständiges Leben zu ermöglichen. Im<br />

Zuge <strong>de</strong>ssen kam bei <strong>de</strong>r Nibelungen-Wohnbau-<br />

GmbH die Überlegung auf, <strong>de</strong>n Mietern ein einfach<br />

zu bedienen<strong>de</strong>s Serviceinstrument an die Hand zu<br />

geben, mit <strong>de</strong>m sie für ihr Anliegen auf kurzem,<br />

direktem Weg zügig an <strong>de</strong>n richtigen Ansprechpartner<br />

kommen. Schnell war klar, dass dieses<br />

Serviceinstrument nicht nur für ältere Menschen<br />

von Nutzen sein kann, son<strong>de</strong>rn für alle Mieter<br />

<strong>de</strong>r Nibelungen-Wohnbau-GmbH einen echten<br />

Mehrwert bietet. Das war die Geburtsstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Nibelungen-App. Die Herausfor<strong>de</strong>rung bestand<br />

nur darin, einen an sich komplexen Sachverhalt für<br />

<strong>de</strong>n Nutzer möglichst einfach zu machen.<br />

Abrufen <strong>de</strong>r App die Wohnungsnummer eingeben<br />

muss, hat sich die Nibelungen-Wohnbau-GmbH<br />

für ihre Mieter einen beson<strong>de</strong>ren Gimmick einfallen<br />

lassen. Mit <strong>de</strong>m Rundschreiben, in <strong>de</strong>m die<br />

Mieter über diesen neuen Service informiert wor<strong>de</strong>n<br />

sind, bekam je<strong>de</strong>r seinen eigenen QR-Co<strong>de</strong><br />

mit <strong>de</strong>r Wohnungsnummer und eine genaue Anleitung<br />

dazu, wie man diesen einsetzt. Dadurch<br />

Die Mieter wur<strong>de</strong>n per Post angeschrieben und<br />

konnten sich über einen QR-Co<strong>de</strong> die App auf ihr<br />

Smartphone la<strong>de</strong>n<br />

Mit einem Wisch am Ziel<br />

Viele Dienste, die das Wohnungsunternehmen anbietet,<br />

sind für <strong>de</strong>n Mieter nunmehr einfach und<br />

direkt abrufbar. Das Credo lautete: „Schnelle Hilfe<br />

sofort“. Über die Nibelungen-App hat <strong>de</strong>r Mieter<br />

Zugriff auf alle Kontaktadressen <strong>de</strong>r für ihn zuständigen<br />

Sachbearbeiter und Handwerksfirmen.<br />

Die Menüführung sowie sämtliche Serviceleistungen<br />

wer<strong>de</strong>n leicht verständlich erklärt und sind<br />

somit auch für Ungeübte einfach zu bedienen.<br />

Wenn also mal <strong>de</strong>r Wasserhahn tropft, <strong>de</strong>r Strom<br />

ausfällt, das Fenster undicht ist o<strong>de</strong>r das Licht im<br />

Hausflur <strong>de</strong>fekt ist, kann <strong>de</strong>r Mieter über selbst<br />

unmittelbar Kontakt mit <strong>de</strong>m zuständigen Handwerker<br />

aufnehmen und einen Termin vereinbaren.<br />

Auch im Notfall außerhalb <strong>de</strong>r Geschäftszeiten<br />

hilft die App mit <strong>de</strong>m richtigen Handwerksbetrieb<br />

weiter. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.<br />

Die Erfassung <strong>de</strong>s jeweiligen Auftrages und <strong>de</strong>r<br />

Rechnungen auf <strong>de</strong>r Grundlage von Einheitspreisen<br />

erfolgt durch <strong>de</strong>n Handwerksbetrieb über<br />

einen Internetbrowser und <strong>de</strong>r Webanwendung<br />

„immo-Office 4.0“ direkt in „Blue Eagle“. Standardvorgänge<br />

wer<strong>de</strong>n ohne weiteren Bearbeitungsaufwand<br />

seitens <strong>de</strong>r Wohnungsgesellschaft<br />

abgerechnet. Die Mieter kommen mit <strong>de</strong>r Nibelungen-App<br />

schneller an ihr Ziel, die Verwaltung<br />

und die Kollegen aus <strong>de</strong>m Bereich Technik wer<strong>de</strong>n<br />

entlastet und die Kosten schließlich reduziert.<br />

Fazit<br />

Bereits über 750 Mal wur<strong>de</strong> die App im ersten<br />

Quartal abgerufen. Geplant ist, dass die Serviceangebote<br />

rund ums Wohnen Schritt für Schritt erweitert<br />

wer<strong>de</strong>n. Dazu zählen beispielsweise standortbasierte<br />

Fernseh- und Internetangebote, das<br />

Buchen einer Gästewohnung und die Einbindung<br />

<strong>de</strong>r Nibelungen-App in das Gesamtangebot bzw.<br />

die Steuerung <strong>de</strong>r Ambient-Assisted-Living (AAL)<br />

Wohnungen <strong>de</strong>r zweiten Generation im Stadtteil<br />

Braunschweig-Heidberg.<br />

8 | 2013<br />

45


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Auszeichnung für die Wohnbau GmbH Bonn<br />

Effizientes Vermietungsmanagement im Zeitalter von Web 2.0<br />

Die Wohnbau GmbH Bonn zählt mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „Verliebt beim ersten Touch –<br />

Prozesse beim Mieterwechsel im iPad-Zeitalter“ zu <strong>de</strong>n diesjährigen Preisträgern <strong>de</strong>s DW-Zukunftspreis<br />

<strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft.<br />

Alexandra May<br />

freie Immobilienjournalistin<br />

Wiesba<strong>de</strong>n<br />

Quelle: Aareon AG/Jens Braune <strong>de</strong>l Angel, Frankfurt<br />

GdW Präsi<strong>de</strong>nt Axel Gedaschko bei <strong>de</strong>r Preisübergabe an Matthias Schweizer und<br />

Thomas zur Oven von <strong>de</strong>r Wohnbau GmbH Bonn<br />

Das Portfolio <strong>de</strong>r Wohnbau GmbH Bonn umfasst<br />

17.000 Wohnungen an 37 Standorten. Über 50<br />

Objektbetreuer kümmern sich <strong>de</strong>utschlandweit<br />

u. a. darum, je<strong>de</strong>s Jahr durchschnittlich 1.600<br />

Mieterwechsel bei einem Aus- bzw. Einzug zügig<br />

durchzuführen. Dabei wur<strong>de</strong>n alle erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Arbeitsschritte lange Zeit auf traditionelle Weise<br />

erledigt: 1.600 Mal wur<strong>de</strong>n die Daten zunächst vor<br />

Ort auf <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Formblättern erfasst.<br />

Im Anschluss daran erfolgte im Büro sodann das<br />

Einscannen <strong>de</strong>r Vor-, Endabnahme- bzw. Übergabeprotokolle<br />

per Hand und schließlich das Ablegen<br />

<strong>de</strong>r selbigen im elektronischen Archiv. Rund 60<br />

Minuten dauerte dieser Prozess im Schnitt. Mal<br />

mehr, mal weniger. Alles in allem aus Sicht <strong>de</strong>r<br />

Wohnbau GmbH Bonn jedoch viel zu lang, umständlich<br />

und optimierungsfähig.<br />

Inzwischen ist alles ganz an<strong>de</strong>rs. Ermöglicht wird<br />

dies durch das digitale Zeitalter, wodurch sich<br />

für die Wohnbau GmbH Bonn neue Lösungswege<br />

aufgetan haben, die vermietungsspezifischen<br />

Prozesse <strong>de</strong>utlich zu vereinfachen. So setzen<br />

die Objektbetreuer bei <strong>de</strong>n Mieterwechseln und<br />

Objektbegehungen inzwischen iPads, also mobile<br />

Endgeräte mit einem Touchscreen, ein. Die<br />

passen<strong>de</strong> Software dazu hat die Wohnbau GmbH<br />

Bonn selbst entwickelt. Die Notwendigkeit, eigene<br />

App-Lösungen zu entwickeln, ergab sich aus einer<br />

einfachen Tatsache heraus: Am Markt fan<strong>de</strong>n sich<br />

keine adäquaten Produkte, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an <strong>de</strong>n komplexen Vorgang eines Mieterwechsels<br />

im vollen Umfang Rechnung getragen hätten. Die<br />

erklärten Ziele <strong>de</strong>r Wohnbau GmbH Bonn bei <strong>de</strong>r<br />

Neuentwicklung lauteten daher: Ein geschlosse-<br />

46 8 | 2013


Schema <strong>de</strong>r Cloud und welche Werkzeuge<br />

darin enthalten sind<br />

nes System zu entwickeln, bei <strong>de</strong>m mehrfache Medienbrüche<br />

zwischen Papier und EDV-Systemen<br />

vermie<strong>de</strong>n und Daten nicht mehr doppelt erfasst<br />

wer<strong>de</strong>n müssen. Gewünscht war zu<strong>de</strong>m, dass <strong>de</strong>r<br />

gesamte Workflow im Rahmen eines Mieterwechsels<br />

bestmöglich optimiert wird. Die Aufmaße <strong>de</strong>r<br />

Wohnungen, die Verwaltung <strong>de</strong>r Wohnungen und<br />

auch das ins ERP integrierte Archivsystem sollten<br />

immer auf einen einheitlichen Datenbestand<br />

zurückgreifen. Nicht zuletzt sollte die Lösung zu<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentralen Aufstellung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

passen und dazu beitragen, die Prozesse innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Wohnbau GmbH Bonn zu harmonisieren.<br />

Gleichzeitig galt es, mehrere Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

zu bewerkstelligen. Zum einen muss die Softwarelösung<br />

in die bestehen<strong>de</strong> IT-Landschaft integriert<br />

wer<strong>de</strong>n können. Zum an<strong>de</strong>ren muss sie je<strong>de</strong>rzeit<br />

<strong>de</strong>n hohen Ansprüchen an <strong>de</strong>n Datenschutz<br />

und die Datensicherheit gerecht wer<strong>de</strong>n. Hinzu<br />

kamen die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Anwendungen<br />

selbst: einfach und leicht sollte sie zu bedienen<br />

sein und die Durchlaufzeiten im Vergleich zum<br />

etablierten papiergeschützten Prozess verkürzen.<br />

Frühzeitige Einbindung<br />

Gut 1,5 Jahre Zeit hat <strong>de</strong>r gesamte Prozess von<br />

<strong>de</strong>r Analyse über die Entscheidungsfindung<br />

bis zur kreativen Entwicklungsphase und <strong>de</strong>r<br />

schrittweisen Fertigstellung aller Apps in Anspruch<br />

genommen. Damit am En<strong>de</strong> auch genau<br />

das herauskommt, was <strong>de</strong>n zuvor <strong>de</strong>finierten<br />

Kriterienkatalog im vollen Umfang erfüllt, war<br />

die Projektgruppe von Anfang an interdisziplinär,<br />

d.h. bereichsübergreifend besetzt. Objektbetreuer,<br />

kaufmännische wie technische Sachbearbeiter<br />

waren an <strong>de</strong>m Entwicklungsprozess ebenso beteiligt<br />

wie Mitarbeiter <strong>de</strong>r EDV-Abteilung. Nebst <strong>de</strong>n<br />

Softwareentwicklern gehörte auch ein Jurist zum<br />

Team. Damit die Apps von Beginn an auf eine große<br />

Akzeptanz bei <strong>de</strong>n Objektbetreuern stießen, wur<strong>de</strong>n<br />

die Betaversionen, nach<strong>de</strong>m sie eine gründliche<br />

Qualitätssicherung durchlaufen hatten, unter<br />

realen Bedingungen getestet. Die Rückmeldungen<br />

<strong>de</strong>r Objektbetreuer mün<strong>de</strong>ten unmittelbar in die<br />

Anpassung und Verbesserung <strong>de</strong>r Apps, was das<br />

Vertrauen in die Praxistauglichkeit <strong>de</strong>r neuen<br />

Technik maßgeblich positiv beeinflusst hat. Und<br />

das kann die neue Software:<br />

• Bestandspflege im Wodis TeBe Modul<br />

• Protokollerstellung bei <strong>de</strong>r Wohnungsübergabe<br />

• Protokollerstellung bei <strong>de</strong>r Wohnungsvor- und<br />

Endabnahme<br />

• Digitale Versendung und Archivierung <strong>de</strong>r Protokolle<br />

im <strong>PDF</strong>-Format<br />

• Überprüfung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Grundrisse<br />

Für die Wohnbau Bonn GmbH bringt die neu entwickelte<br />

digitale Lösung gleich mehrere Vorteile mit<br />

sich: Die Pflege <strong>de</strong>r Bestandsdaten wird vereinfacht<br />

und gleichzeitig die Qualität <strong>de</strong>r Daten verbessert.<br />

Was früher auf Papier erfasst wur<strong>de</strong>, wird<br />

heute digital erledigt. Informationsverlust bzw.<br />

Fehler durch die Übertragung von Daten wer<strong>de</strong>n<br />

damit signifikant reduziert. Bei einer Kontrolle <strong>de</strong>s<br />

Grundrisses und <strong>de</strong>r Ausstattungsmerkmale einer<br />

Bestandswohnung for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Objektbetreuer via<br />

iPad die bereits vorliegen<strong>de</strong>n Daten an, die ihm<br />

sodann zusammen mit <strong>de</strong>m Grundriss auf das iPad<br />

Quelle: Wohnbau Bonn<br />

geschickt und sogleich von ihm aktualisiert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Bereits kurze Augenblicke, nach<strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>r Objektbetreuer die Ausstattungsmerkmale <strong>de</strong>r<br />

Wohnung überprüft und gegebenenfalls ergänzt<br />

hat, stehen die Informationen <strong>de</strong>n Sachbearbeitern<br />

im Büro zur Verfügung. Diese sind damit in<br />

<strong>de</strong>r Lage, bei Bedarf zeitnah nächste Schritte einzuleiten<br />

– wie z. B. Reparaturen, Reinigungen o<strong>de</strong>r<br />

Instandsetzungsarbeiten.<br />

Auch die Wohnungsübergabe bei Aus- o<strong>de</strong>r Einzug<br />

hat sich für die Objektbetreuer stark vereinfacht.<br />

Alle Formulare, die <strong>de</strong>r Objektbetreuer via iPad<br />

für <strong>de</strong>n jeweiligen Vorgang abruft, enthalten bereits<br />

sämtliche Angaben, die von ihm nur noch<br />

kontrolliert und gegebenenfalls ergänzt wer<strong>de</strong>n<br />

müssen. Im Anschluss bestätigen Mieter und Objektbetreuer<br />

mit ihrer Unterschrift die erfassten<br />

Daten, die an die Unternehmenszentrale zurückgeschickt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dort wird automatisch in ein<br />

<strong>PDF</strong>-Dokument erzeugt, dass zeitgleich per E-Mail<br />

an <strong>de</strong>n Mieter und die Wohnbau GmbH Bonn versandt<br />

wird. Für <strong>de</strong>n Fall, dass <strong>de</strong>r Mieter entwe<strong>de</strong>r<br />

über keinen eigenen E-Mail-Account verfügt o<strong>de</strong>r<br />

grundsätzlich lieber einen Ausdruck <strong>de</strong>s Protokolls<br />

hätte, wird dies in <strong>de</strong>r App entsprechend vermerkt<br />

und <strong>de</strong>r Sachbearbeiter in <strong>de</strong>r Verwaltung weiß,<br />

was zu tun ist. Doch die bislang gemachten Erfahrungen<br />

zeigen, dass <strong>de</strong>r papierlose Weg längst<br />

State-of-the-art gewor<strong>de</strong>n ist. Mithin trägt <strong>de</strong>r<br />

abnehmen<strong>de</strong> Papierbedarf ganz nebenbei auch<br />

noch dazu bei, Ressourcen zu schonen. Denn ein<br />

Wohnungsvor- o<strong>de</strong>r Endabnahmeprotokoll kann<br />

schnell mal fünf Seiten umfassen – die Durchschläge<br />

für die unterschiedlichen Zielgruppen innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens nicht mit eingerechnet.<br />

Produktivität gesteigert<br />

Die Entwicklung und erfolgreiche Einführung <strong>de</strong>s<br />

digitalen Verfahrens hat unternehmensintern jedoch<br />

auch noch einen ganz an<strong>de</strong>ren Effekt ausgelöst:<br />

Die Begeisterung <strong>de</strong>r Mitarbeiter über die<br />

neue Technik ist <strong>de</strong>rart groß, dass immer mehr<br />

I<strong>de</strong>en und Bedürfnisse für weitere Apps entstehen.<br />

Sukzessive wer<strong>de</strong>n immer mehr Tätigkeiten<br />

vor Ort durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s iPads unterstützt<br />

und verbessert. Über die mobile Technik lassen<br />

sich von unterwegs Termine und Kontakte verwalten,<br />

E-Mails bearbeiten und Fotos versen<strong>de</strong>n.<br />

Fahrzeiten in die Unternehmenszentrale wer<strong>de</strong>n<br />

reduziert, was sich auf die Produktivität positiv<br />

auswirkt und nicht zuletzt Kosten reduziert.<br />

8 | 2013<br />

47


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: WBM, Foto: Miriam Wehlen<br />

Eigener Wohnentwurf von Plattenbewohner Martin – die Platte Typ WBS 70 individuell umgebaut und gestaltet<br />

Ein redaktionelles Plattenkulturportal arbeitet am Imagewan<strong>de</strong>l<br />

Je<strong>de</strong>r m 2 Du – Wohnsinn in <strong>de</strong>r Platte<br />

Die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH betreibt seit gut einem Jahr ein neues Onlineportal.<br />

Das Redaktionsportal mit Magazincharakter positioniert <strong>de</strong>n Plattenbau als Kulturgut und ruft I<strong>de</strong>en und<br />

Traditionen wie<strong>de</strong>r ins Bewusstsein. Die „Platte“ wird dabei als Möglichkeit für kreatives Wohnen heute und<br />

morgen spannend in Szene gesetzt. Ein Blick auf die Platte als Architektur, zeitgemäße Wohnlösung,<br />

„kultiges“ Objekt – und auf einen kreativen Kommunikations- und Marketingkanal.<br />

Steffi Pianka<br />

Pressesprecherin<br />

WBM Wohnungsbaugesellschaft<br />

Berlin-Mitte mbH<br />

Die WBM ist eine von sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften<br />

in Berlin mit einem<br />

Bestand von rund 33.000 Wohneinheiten und<br />

rd. 1.700 Gewerbeeinheiten in zentralen Innenstadtlagen.<br />

Der Großteil <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s befin<strong>de</strong>t<br />

sich in <strong>de</strong>n beliebten Stadtteilen Mitte und<br />

Friedrichshain.<br />

70 % <strong>de</strong>r Objekte sind Plattenbauten. Zu ihnen<br />

gehören unter Denkmalschutz stehen<strong>de</strong> Ensembles<br />

<strong>de</strong>r DDR-Nachkriegsmo<strong>de</strong>rne – wie z. B. die<br />

Gebäu<strong>de</strong> am Platz <strong>de</strong>r Vereinten Nationen und das<br />

Haus <strong>de</strong>s Lehrers samt Berliner Congress Center<br />

(bcc) <strong>de</strong>s Architekten Hermann Henselmann, die<br />

von Heinz Graffun<strong>de</strong>r gestalteten Rathauspassagen<br />

am Alexan<strong>de</strong>rplatz und das fe<strong>de</strong>rführend<br />

von Günter Stahn entworfene Nikolaiviertel – aber<br />

auch die industriell errichtete Bauten <strong>de</strong>r Standardtypen<br />

P2 und WBS 70.<br />

Mit diesem kulturellen Erbe gilt es respektvoll<br />

umzugehen. Die WBM sieht es als Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

an, die Potenziale <strong>de</strong>r Platte als mo<strong>de</strong>rne,<br />

kreative Wohnform wie<strong>de</strong>rzuent<strong>de</strong>cken und sie<br />

in eine spannen<strong>de</strong> Zukunft zu führen.<br />

48 8 | 2013


Plattenbewohner Martin in seiner selbstgebauten Küche<br />

Quelle: IRS<br />

Plattenbau in Höchstform: Originales Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s ehemaligen Leninplatzes, heute Platz <strong>de</strong>r Vereinten Nationen<br />

Plattenportal<br />

und „Plattenköpfe“ informieren, fin<strong>de</strong>t unter „Platte<br />

Kreativ“ Einrichtungs- und Gestaltungstipps zum<br />

Diesem Bemühen dient u. a. ein Plattenkulturportal<br />

namens „Je<strong>de</strong>r m 2 Du“. Für dieses neue Selbermachen, kann an<strong>de</strong>re Plattenbewohner „besuchen“,<br />

die ihre Wohnungen in Text, Bild und Film<br />

Onlineportal ging die WBM auf Spurensuche und<br />

recherchierte die Historie <strong>de</strong>r Platte. Sehr überrascht<br />

war man, dass es zu diesem Thema bisher Die WBM erhielt für ihr innovatives Portal im Jahr<br />

präsentieren, erhält „Plattentipps“ und vieles mehr.<br />

noch keinen Informationspool gab. Somit ist das 2012 in <strong>de</strong>r Kategorie Gesellschaften <strong>de</strong>n BBU-<br />

Portal das erste Online-Informationsportal rund Preis „Kun<strong>de</strong>nbindung und Kun<strong>de</strong>norientierung<br />

um die Platte. Es spricht junge Leute an – aber nicht im Internet“ (siehe DW 5/2012, S. 46).<br />

nur diese. Hier fin<strong>de</strong>n sich Informationen zu <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Themen rund um die Platte: Man Plattenstory – eine spannen<strong>de</strong> Geschichte<br />

kann etwas zu Wan<strong>de</strong>l, Geschichte und Zukunft von „Plattenstory“ wirft z. B. einen Blick auf die Entstehung<br />

dieser Wohnform und beginnt, die Plattenbauten erfahren, sich über „Plattentypen“<br />

Protagonisten<br />

dieser architektonischen Entwicklung<br />

vorzustellen: Die Platte ist kein architektonisches<br />

Überbleibsel aus <strong>de</strong>r DDR-Nachkriegsmo<strong>de</strong>rne,<br />

<strong>de</strong>nn ihr Ursprung reicht bis in die 1920er Jahre<br />

zurück. In Berlin hatte die erste Form <strong>de</strong>r Platte<br />

bereits 1930 Premiere. Hier veranlasste Martin<br />

Wagner, Architekt und Stadtbaurat, <strong>de</strong>n Versuch<br />

einer ersten Plattenbausiedlung in Lichtenberg –<br />

die heutige Splanemann-Siedlung steht noch. Dem<br />

bekannten Bauhaus-Architekten Walter Gropius<br />

kam in <strong>de</strong>n 1950er Jahren eine zentrale Rolle bei<br />

<strong>de</strong>r Planung und Erstellung <strong>de</strong>r ersten Plattenbaugroßsiedlungen<br />

<strong>de</strong>r DDR zu. Erst ab Mitte <strong>de</strong>r<br />

1950er Jahre hielt die Platte als tausendfach wie<strong>de</strong>rholte<br />

Bauform Einzug vor allem in Osteuropa,<br />

aber auch in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland und<br />

<strong>de</strong>r DDR. Die Plattenarchitektur ist ein Spiegelbild<br />

<strong>de</strong>r Kulturen und gesellschaftspolitischen<br />

Botschaften – gestern, heute und in Zukunft.<br />

Industriell gefertigte Wohnbauten müssen nicht<br />

zwangsläufig als monotone, rechtwinklige Kisten<br />

daherkommen. Die Bebauung in <strong>de</strong>m WBM-Quartier<br />

am Platz <strong>de</strong>r Vereinten Nationen (bis 1992<br />

Leninplatz) in Berlin-Friedrichshain zeigt ein ganz<br />

an<strong>de</strong>res Bild – Städtebau auf höchstem Niveau. Das<br />

Planerkollektiv <strong>de</strong>r Deutschen Bauaka<strong>de</strong>mie, Institut<br />

für Städtebau und Architektur um Hermann<br />

Henselmann gewann <strong>de</strong>n Wettbewerb „zur Lösung<br />

<strong>de</strong>r städtebaulichen Gestaltung <strong>de</strong>s Lenin-<br />

8 | 2013<br />

49


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: WBM<br />

Mit 10 Motiven zeigt die WBM DIY-Gegenstän<strong>de</strong> und die Möglichkeiten auf, damit die Platte zu individualisieren<br />

platzes“. Der DDR-Stararchitekt gestaltete <strong>de</strong>n<br />

zentralen Verkehrsknotenpunkt als Eingang zum<br />

Ostberliner Stadtzentrum. Wilfried Stallknecht,<br />

Mitglied von Henselmanns Team, entwickelte das<br />

System P 2 mit trapezförmigen Son<strong>de</strong>rachsen weiter<br />

und ermöglichte damit, aus <strong>de</strong>r starren Geometrie<br />

<strong>de</strong>s rechten Winkels auszubrechen.<br />

Offenes Wohnen als Experiment:<br />

P 2, QP, WBS 70 …<br />

Auch wenn umgangssprachlich meist die Einzahl<br />

verwen<strong>de</strong>t wird: „Die“ Platte gibt es nicht. Vielmehr<br />

existieren eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Baulösungen mit ganz speziellen Grundrissen<br />

und Beson<strong>de</strong>rheiten. Das Kürzel P 2 bezeichnete<br />

FILMDOKUMENTATION „PLATTENKÖPFE”<br />

Wilfried Stallknecht stand für die Doku-Serie „Plattenköpfe” und eine Son<strong>de</strong>rausgabe zum Thema<br />

„Die WBM und Hermann Henselmann” vor <strong>de</strong>r Kamera. Aus erster Hand wur<strong>de</strong>n spannen<strong>de</strong><br />

historische Daten und Fakten zu seinem Schaffen und <strong>de</strong>r Entstehung <strong>de</strong>s Platzes <strong>de</strong>r Vereinten<br />

Nationen eingefangen. Auch die Künstlerin<br />

Annett Zinsmeister und ihre Fotoarbeiten<br />

wur<strong>de</strong>n dokumentiert.<br />

Unter www.je<strong>de</strong>r-quadratmeter-du.<strong>de</strong> können<br />

die Filme angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wilfried Stallknecht in seiner Wohnung in Berlin-<br />

Fennpfuhl. Im Hintergrund: Das MDW-Möbelsystem<br />

von Rudolf Horn, einer Koryphäe <strong>de</strong>s DDR-Designs<br />

Quelle: WBM, Foto aus <strong>de</strong>m Film, W. Gaube/U. Kolano<br />

z. B. eine Wohnungsbaureihe, die das Wohnen in<br />

<strong>de</strong>r DDR Anfang <strong>de</strong>r 1960er Jahre mit offenen<br />

Grundrissen völlig neu <strong>de</strong>finierte. Erklärtes Ziel<br />

war eine ökonomische, ressourcenschonen<strong>de</strong> Bauweise<br />

kombiniert mit erhöhtem Wohnkomfort.<br />

Das Experiment war aus Sicht <strong>de</strong>r zukünftigen<br />

Bewohner gelungen. 32.000 Besucher testeten<br />

15 komplett eingerichtete Musterwohnungen und<br />

waren begeistert.<br />

Im En<strong>de</strong>rgebnis war die P-2-Platte jedoch noch<br />

nicht sparsam genug. Zu viele Son<strong>de</strong>rbauteile und<br />

regionale Varianten trieben die Baukosten hoch.<br />

In <strong>de</strong>n 1970er Jahren wur<strong>de</strong> fe<strong>de</strong>rführend von<br />

Wilfried Stallknecht und Achim Felz eine Lösung<br />

mit <strong>de</strong>m neuen Typ WBS 70, die so genannte Einheitsplatte,<br />

geschaffen. Es wur<strong>de</strong> das in <strong>de</strong>r DDR<br />

am weitesten verbreitete Plattenbausystem.<br />

Platten-TV nimmt Zeitzeugen ins Visier<br />

Bei <strong>de</strong>r Recherche nach Daten und Fakten rund um<br />

das Thema Platte wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r WBM schnell klar, dass<br />

man han<strong>de</strong>ln müsste. So galt es, möglichst sofort<br />

damit anzufangen, mit wichtigen Zeitzeugen Kontakt<br />

aufzunehmen, damit ihr Wissen nicht verloren<br />

geht. Die I<strong>de</strong>e einer Filmreihe, in <strong>de</strong>r interessante<br />

„Plattenköpfe“ zu Wort kommen, wur<strong>de</strong> geboren.<br />

<strong>Als</strong> Erstes lag <strong>de</strong>r Fokus auf <strong>de</strong>r Generation,<br />

die live die Platte mit entwickelt, umgesetzt und<br />

stadtplanerisch integriert hatte.<br />

Schnell führten die Kontakte aber auch zu einer<br />

spannen<strong>de</strong>n Vernetzung im Hier und Heute – und<br />

mit kreativen Plattenkünstlern ins Morgen. Hier<br />

fin<strong>de</strong>n sich, neben <strong>de</strong>r o. g. Dokumentation über<br />

Wilfried Stallknecht, Filmportraits über <strong>de</strong>n bekannten<br />

Architekturtheoretiker und Stadtplaner<br />

Bruno Flierl, die Denkmalpflegerin und Kunsthistorikerin<br />

Gabi Dolff-Bonekämper und Interviewfilme<br />

mit <strong>de</strong>m Architekten und Publizisten Phillip Meuser<br />

unter <strong>de</strong>m Titel „Architektur lässt sich nicht neu<br />

erfin<strong>de</strong>n“ o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Bauforscher Claus Asam, <strong>de</strong>r<br />

sich mit <strong>de</strong>m Recycling von Plattenbauten befasst.<br />

Aber auch Künstler wie Annett Zinsmeister kommen<br />

zu Wort. Der Pool <strong>de</strong>r „Plattenköpfe“ wird<br />

kontinuierlich erweitert.<br />

Annett Zinsmeister in ihrem Atelier in Berlin<br />

Quelle WBM, Foto aus <strong>de</strong>m Film Copyright: Annett Zinsmeister<br />

„Platte Kreativ!”<br />

Wer spricht hier noch von <strong>de</strong>r Einheitsplatte? Man<br />

muss das Gestaltungspotenzial, das in ihr steckt,<br />

nur heben und Spaß daran haben, sich seine<br />

Platte in seinem persönlichen Stil zu gestalten!<br />

Viele Plattenbaubewohner sind bereits auf <strong>de</strong>n<br />

Geschmack gekommen und richten sich ihre Plattenbauwohnung<br />

mit viel Phantasie und Geschick<br />

ein. Betonwän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n freigelegt, Alt und Neu<br />

witzig kombiniert. In einer neuen Filmserie „Zu<br />

Besuch bei“ zeigt die WBM nun spannen<strong>de</strong> Plattenwohnungen<br />

samt ihrer Bewohner.<br />

50 8 | 2013


Parallel zum neuen Plattenportal „Je<strong>de</strong>r m 2 Du“<br />

startete die WBM ein Projekt zum individuellen<br />

Wohnen, das die Optimierung <strong>de</strong>r Plattenbauwohnungen<br />

in Kooperation mit <strong>de</strong>n Mietern in <strong>de</strong>n<br />

Fokus nimmt. Hier wer<strong>de</strong>n nach Wunsch <strong>de</strong>r Mieter<br />

Grundrisse optimiert und Materialien für Bä<strong>de</strong>r und<br />

Bö<strong>de</strong>n im Zuge von Komplettsanierungen in einem<br />

Baukastensystem angeboten. Der neue Redaktionsstrang<br />

„Platte Kreativ“ ergänzt nun <strong>de</strong>n Informationspool<br />

und fokussiert die Raumgestaltung und die<br />

individuellen Wohnräume <strong>de</strong>r Mieter. Damit rückt<br />

das Portal von <strong>de</strong>r allgemeinen Information über die<br />

Platte weg, ganz nah an die Mieter und alle an<strong>de</strong>ren<br />

(potenziellen) Plattenbaubewohner heran. Dafür<br />

wur<strong>de</strong> ein I<strong>de</strong>enpool optimierter Grundrisse eingestellt,<br />

um <strong>de</strong>n Plattenbaubewohnern die Variabilität<br />

<strong>de</strong>r Platte zu ver<strong>de</strong>utlichen. So wur<strong>de</strong> z. B. ein<br />

komplettes Umsetzungsbeispiel „Wohnung Mutter<br />

mit Kind“ auf das Portal gestellt. Die Mieter haben<br />

in diesem Programm zum individuellen Wohnen,<br />

in Absprache mit <strong>de</strong>r WBM, jetzt wesentlich mehr<br />

Handlungsspielraum, ihre Wohnung individuell zu<br />

gestalten.<br />

Plattenmöbel zum Selbermachen<br />

Was kann man aus einer Plattenbauwohnung<br />

machen? Viel! Kreative Köpfe haben die WBM mit<br />

frischen und frechen I<strong>de</strong>en zur individuellen Gestaltung<br />

von Plattenbauwohnungen überzeugt:<br />

Mit 30 selber kreierten Tapeten in Kooperation<br />

mit unterschiedlichen Designern und extratapete.<strong>de</strong><br />

fing es an, mit kreativen Möbel<strong>de</strong>signern<br />

unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Kooperationspartners<br />

orterfin<strong>de</strong>r.<strong>de</strong> geht es aktuell weiter. Dabei<br />

steht das Selbermachen von Möbeln für kleines<br />

Geld im Fokus. Die ersten Do-it-yourself-Möbel<br />

sind gebaut und wur<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>n Tapeten<br />

Anfang Juni in Berlin-Tempelhof auf <strong>de</strong>r Design-Messe<br />

„DMY International Design Festival<br />

2013“ als Prototypen vorgestellt. Die Bauanleitungen<br />

zu <strong>de</strong>n einzelnen Exponaten wer<strong>de</strong>n<br />

ab August zum Downloa<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Onlineportal<br />

„Je<strong>de</strong>r m 2 Du“ eingestellt.<br />

Die WBM hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />

nicht nur ihren Plattenfans kreative Vorschläge<br />

für die Raumgestaltung zu machen. Sie will in<br />

Zukunft auch einerseits das Wohnen im Plattenbau<br />

und an<strong>de</strong>rseits Designer gezielt för<strong>de</strong>rn,<br />

die sich mit <strong>de</strong>m Thema Wohngestaltung in <strong>de</strong>r<br />

Platte beschäftigen. Damit trägt sie auch zu einem<br />

weiteren und breiten Imagewan<strong>de</strong>l einer oft<br />

stigmatisierten und geschmähten Bauform – und<br />

ihrer Bewohner – bei.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.je<strong>de</strong>r-quadratmeter-du.<strong>de</strong><br />

WOHNEN IN DER PLATTE: MUTTER UND KIND, WBS 70, 4-RAUM-WOHNUNG<br />

Die 66 m 2 große Wohnung<br />

liegt im 3. Stock eines<br />

WBS-70-Plattenbaus in <strong>de</strong>r<br />

Linienstraße in Berlin-Mitte.<br />

Die Räume <strong>de</strong>r Wohnung<br />

gehen sowohl zur Straßenseite<br />

als auch zum ruhigen,<br />

grünen Hinterhof hinaus. Die<br />

Mieterin hat mit wenigen<br />

Eingriffen diese Wohnung auf<br />

ihre individuellen Bedürfnisse<br />

angepasst.<br />

Herzstück <strong>de</strong>r Wohnung sind<br />

nun die zentrale Wohnküche<br />

und das angrenzen<strong>de</strong><br />

Arbeitszimmer. Hier fin<strong>de</strong>t das<br />

Alltags- und Familienleben<br />

statt. Rückzugsmöglichkeiten<br />

fin<strong>de</strong>n die Familienmitglie<strong>de</strong>r<br />

in zwei separaten Schlafzimmern.<br />

Die Küche wur<strong>de</strong> dafür<br />

in <strong>de</strong>n Wohnraum umgelegt,<br />

so dass ein zusätzliches<br />

kleines Schlafzimmer für<br />

die Tochter entstand. Von<br />

<strong>de</strong>m langen Flur wur<strong>de</strong> ein<br />

Teil abgetrennt. Eine kleine<br />

Nische bietet Platz für einen<br />

Klei<strong>de</strong>rschrank, dahinter<br />

befin<strong>de</strong>t sich eine zusätzliche<br />

Abstellkammer.<br />

Alle Decken und Wän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Wohnung wur<strong>de</strong>n von Tapeten<br />

befreit, die Flächen gereinigt<br />

und in einem hellen Grauton<br />

gestrichen. Türen und Fenster<br />

sind weiß lackiert, die Bö<strong>de</strong>n<br />

sind einheitlich mit einem<br />

hellen Linoleumbelag ausgestattet.<br />

Wohnküche, Flur und<br />

Arbeitszimmer – als Herzstück<br />

<strong>de</strong>r Wohnung – sind in <strong>de</strong>r<br />

Raumflucht mit Deckenspiegeln<br />

in kräftigen Blautönen<br />

optisch verbun<strong>de</strong>n. Die<br />

So sieht <strong>de</strong>r Gestaltungsvorschlag <strong>de</strong>r WBM aus – interessant,<br />

Wohnung wirkt in ihrer hellen<br />

was man aus einer Plattenwohnung alles machen kann<br />

Stimmung und Kompaktheit<br />

größer, als sie eigentlich ist. Der Grundriss <strong>de</strong>r WBS-70-Wohnung wur<strong>de</strong> im Wesentlichen in<br />

zwei Bereichen auf die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Bewohner angepasst: Die separate Küche wur<strong>de</strong> zu<br />

Gunsten eines weiteren Zimmers aufgelöst, die Küchenzeile im Wohnraum untergebracht. Dies<br />

wan<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>n Raum zum Zentrum <strong>de</strong>r Wohnung, in <strong>de</strong>m gekocht, gegessen und gelebt wird, um.<br />

Der lange Flur ist durch <strong>de</strong>n Einbau einer Wand gekürzt, sodass im Eingangsbereich Platz für<br />

eine Gar<strong>de</strong>robe bzw. einen tiefen Schrank und im hinteren Bereich ein zusätzlicher Stauraum<br />

entsteht.<br />

Quelle: WBM<br />

8 | 2013<br />

51


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Ein Bösewicht kommt ins<br />

Haus, seine Ankunft versetzt<br />

die Bewohner in Angst und<br />

Schrecken, sie verstecken<br />

alle Wertgegenstän<strong>de</strong>, nichts<br />

scheint vor ihm sicher.<br />

Der Kinospot <strong>de</strong>r Stuttgarter<br />

Wohnungsbaugenossenschaften<br />

kommt als humoriger<br />

Mini-Thriller daher<br />

Quelle: New Times<br />

Der Vermieter als<br />

Bösewicht, wenn er<br />

„seine” Mieter aufsucht<br />

und die Miete persönlich<br />

abkassiert...<br />

Dieser Kurz-Thriller tritt<br />

an das Kinopublikum heran,<br />

an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

neue Claim eingeblen<strong>de</strong>t<br />

wird: „Lust auf was<br />

Neues? Die Stuttgarter<br />

Wohnungsbaugenossenschaften”<br />

Das Monatsen<strong>de</strong> naht, die Mieter schauen sich ängstlich an, verstecken hektisch alles Wertvolle:<br />

Der Kinospot spielt mit Genre-Sehgewohnheiten und Klischees<br />

52 8 | 2013


Marketing<br />

Kinospot wirbt für Wohnen bei Genossenschaften<br />

Junge Zielgruppen zu erreichen, <strong>de</strong>nen die Vorzüge genossenschaftlichen Wohnens bisher<br />

nicht bekannt sind, ist eine spannen<strong>de</strong> Aufgabe. In Stuttgart wählte die örtliche Marketinginitiative <strong>de</strong>r<br />

Wohnungsbaugenossenschaften einen neuen Weg in <strong>de</strong>r Zielgruppenansprache. Hier wirbt ein Kinospot<br />

unter <strong>de</strong>m Motto „Lust auf was Neues?“ für das Wohnen bei Genossenschaften. Die Marketing- und<br />

Kommunikationsaktivitäten <strong>de</strong>r Stuttgarter Genossenschaften sind damit aber noch nicht erschöpft.<br />

Anke Pieper<br />

freie Journalistin<br />

Hamburg<br />

Wir erreicht man die jungen Zielgruppen? Facebook,<br />

Gewinnspiele, beson<strong>de</strong>re Wohnungsangebote?<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Wege bieten sich an (siehe<br />

auch DW 1/2013, S. 56). Die Stuttgarter Marketinginitiative<br />

<strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaften<br />

setzt auf einen Kinospot, <strong>de</strong>r als Kurz-Thriller daherkommt,<br />

Mitte Mai lief er in <strong>de</strong>n Kinos an. Der<br />

Bösewicht, <strong>de</strong>r ein nettes junges Paar in Angst und<br />

Schrecken versetzt, ist <strong>de</strong>r Vermieter. Mit <strong>de</strong>m<br />

Slogan „Lust auf was Neues?“ la<strong>de</strong>n die Genossenschaften<br />

ein zum Besuch ihrer gemeinsamen<br />

Internetpräsenz.<br />

Kurz nach seinem Start gewann <strong>de</strong>r Kinospot<br />

bereits Gold in <strong>de</strong>r Kategorie „Bau“ bei <strong>de</strong>n Fox<br />

Awards, die jährlich vom Branchendienst CPWissen<br />

ausgelobt wird. Die Fox Awards zeichnen die effizientesten<br />

Medienformate in <strong>de</strong>r externen wie<br />

internen Kommunikation aus. Die Jury begrün<strong>de</strong>te<br />

ihre Entscheidung: „Die Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften<br />

wollen mit ihrer Kampagne<br />

gezielt junge Menschen erreichen. Die Kombination<br />

aus <strong>de</strong>m Webmagazin ‚Wohnen & Leben’,<br />

Radio- und diesem Kinospot ist schlüssig.“ Der<br />

Agentur New Times Corporate Communications<br />

GmbH sei ein überraschen<strong>de</strong>r Plot, mit Spannung<br />

und Kinoqualität gelungen. Außer in Stuttgarter<br />

Kinos ist <strong>de</strong>r Spot auch auf <strong>de</strong>n lokalen Sen<strong>de</strong>rn<br />

Regio TV und Klinik-TV zu sehen, ein begleiten<strong>de</strong>r<br />

Radiospot läuft in Teilen Ba<strong>de</strong>n-Württembergs<br />

beim Privatsen<strong>de</strong>r Antenne 1.<br />

MARKETINGINITIATIVE STUTTGARTER WOHNUNGSBAUGENOSSENSCHAFTEN<br />

Der Marketinginitiative gehören 15 genossenschaftliche Wohnungsunternehmen<br />

mit rund 18.600 Wohnungen an. Sie sind im<br />

Raum Stuttgart einer <strong>de</strong>r wichtigsten Wohnungsanbieter, bieten<br />

ihren Mitglie<strong>de</strong>rn neben einer hohen Kun<strong>de</strong>norientierung viele<br />

Leistungen, wie betreutes Wohnen, Mehrgenerationenwohnen,<br />

Wohnen für junge Familien usw., was in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit häufig<br />

nicht wahrgenommen wird. Gemeinsame Informations- und<br />

Imagekampagnen sind daher Ziel <strong>de</strong>r Initiative.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.stuttgarter-wohnungen.info<br />

Spot mit <strong>de</strong>utlichem Augenzwinkern<br />

Der 30-Sekün<strong>de</strong>r „Miete in bar“ beginnt mit dramatischer<br />

Musik, ein junges Mieterpaar blickt sich<br />

verängstigt an, hektisch verstecken sie Schmuck<br />

und Wertgegenstän<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Vermieter kommt<br />

zum Abkassieren <strong>de</strong>r Miete, sein gieriger Blick fällt<br />

schließlich auf <strong>de</strong>n Ehering. Der Film en<strong>de</strong>t mit<br />

<strong>de</strong>m Slogan „Lust auf was Neues? – Stuttgarter<br />

Wohnungsbaugenossenschaften”.<br />

„Wir haben einen Weg gesucht, bei einer jungen<br />

Zielgruppe für die Wohnungsgenossenschaften zu<br />

werben. Der Film ist ungewöhnlich, frisch, ein Hingucker,<br />

das hat uns zugesagt“, erklärt Klaus-Dieter<br />

Kadner, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Baugenossenschaft<br />

Feuerbach-Weilimdorf eG und Sprecher <strong>de</strong>r<br />

Marketinginitiative. „Der Kinospot soll die junge<br />

Generation auf das neue Webmagazin ‚Wohnen<br />

& Leben’ locken. Hier können sie mehr über die<br />

Genossenschaften erfahren“, ergänzt Markus Elsen,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r Agentur New Times, die<br />

die Kampagne entwickelt und auch <strong>de</strong>n Kinospot<br />

verantwortet hat. Das Projektmanagement lag bei<br />

<strong>Haufe</strong>-Hammonia in Hamburg.<br />

Integraler Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r neuen Imagekampagne<br />

Elsen empfiehlt eine wohldurchdachte Auswahl<br />

<strong>de</strong>r Medien: „Natürlich konzipieren wir grundsätzlich<br />

crossmedial, aber es muss z. B. nicht<br />

in je<strong>de</strong>m Fall Facebook dazugehören.“ Für sehr<br />

wichtig hält <strong>de</strong>r Corporate-Publishing-Fachmann<br />

eine zeitgemäße technische Umsetzung. „Wir<br />

sprechen die junge Zielgruppe mit <strong>de</strong>m Stil <strong>de</strong>s<br />

Films an und sorgen zugleich dafür, dass sie mühelos<br />

beim Googeln auf das Webmagazin kommt.<br />

Dann muss es Spaß machen, sich darin zu bewegen.“<br />

Wer etwa „wohnen“ und „Stuttgart“ in die<br />

Google-Suchmaske tippt, gelangt unter <strong>de</strong>n ersten<br />

Treffern auf das Magazin „Wohnen & Leben“.<br />

Dessen Seiten wer<strong>de</strong>n dank <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten<br />

neuen Webstandards HTML5,<br />

CSS3 und Javascript auf Tablets,<br />

Smartphones jeweils individuell<br />

angepasst dargestellt.<br />

Wie geht es nun weiter für die<br />

armen Mieter und <strong>de</strong>n bösen<br />

Vermieter, <strong>de</strong>r sich die Miete in<br />

Schein und Münze bar auszahlen<br />

lässt? Die Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften<br />

<strong>de</strong>nken,<br />

ermutigt durch <strong>de</strong>n erfolgreichen<br />

Start, bereits über eine<br />

Fortsetzung <strong>de</strong>r Story nach.<br />

Parallel zum Kinospot entstand<br />

<strong>de</strong>r neue Webauftritt<br />

<strong>de</strong>r Marketinginitiative,<br />

<strong>de</strong>r sich verschie<strong>de</strong>nen<br />

Displaygrößen eigenständig<br />

anpasst, ganz gleich ob<br />

PC, Tablet o<strong>de</strong>r Smartphone.<br />

Die Seite enthält News,<br />

Wohnungsangebote und<br />

Hintergrundberichte<br />

8 | 2013<br />

53


MARKT UND MANAGEMENT<br />

„Bilanz- und Steuerwissen –<br />

Aktuelles aus <strong>de</strong>n Prüfungsorganisationen <strong>de</strong>s GdW“<br />

Effizienzprüfung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats –<br />

vom Kontrolleur zum Kontrollierten?<br />

Der Aufsichtsrat! Wer hätte gedacht, dass dieses Kontrollgremium, das ursprünglich aus „guten Kaufleuten“ 1<br />

bestehen sollte, einmal <strong>de</strong>rartig in <strong>de</strong>n Fokus von Aktionären, Teilnehmern am globalen Wettbewerb und<br />

Kapitalmarkt, Medien, Öffentlichkeit, Politik, Wirtschaft, Gesetzgeber und auch von Wirtschaftsprüfern<br />

rücken wür<strong>de</strong>. Teil 23 unserer Serie widmet sich <strong>de</strong>m Thema Effizienzprüfung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats.<br />

RA/WP/StB<br />

Dr. Klaus-Peter Hillebrand<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

DOMUS AG<br />

Berlin<br />

Im <strong>de</strong>utschen Gesellschaftsrecht sind die „Verfassungen“<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen häufig dual ausgerichtet.<br />

Leitung und Überwachung nehmen zwei<br />

unterschiedliche Organe wahr.<br />

Bücherregale könnten gefüllt wer<strong>de</strong>n mit sowohl<br />

fachlicher als auch Boulevardliteratur über Wirken<br />

und Aufgaben <strong>de</strong>s Aufsichtsrats, <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Kontrollgremiums, im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Zeiten. Skandale<br />

– gera<strong>de</strong> im Zusammenhang mit öffentlichen<br />

Großprojekten – haben <strong>de</strong>n Aufsichtsrat<br />

ins Scheinwerferlicht gezerrt. Seine Aktivitäten<br />

wer<strong>de</strong>n – wie unter einem Mikroskop – manchmal<br />

gera<strong>de</strong>zu genüsslich seziert. Ob das immer so seine<br />

Berechtigung hat, darf bezweifelt wer<strong>de</strong>n. Aufsichtsrat<br />

sein ist ein Beruf gewor<strong>de</strong>n. Fortbildung<br />

ist notwendig. Headhunter suchen Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r<br />

als „Financial Experts“. Die Fachzeitschrift<br />

„Der Aufsichtsrat“ versorgt allmonatlich<br />

Mandatsträger mit für sie relevanten wirtschaftlichen,<br />

juristischen und politischen Informationen<br />

und Neuigkeiten. Aufsichtsräte stehen seit<br />

<strong>de</strong>r Finanzkrise in <strong>de</strong>r persönlichen Haftung, die<br />

Rechtsprechung formuliert immer konkretere<br />

Pflichten, Aufsichtsräte benötigen heute spezielle,<br />

sog. D&O-Versicherungen. Aufsichtsräte sollen<br />

gleichberechtigt besetzt wer<strong>de</strong>n. „Frauen in die<br />

Aufsichtsräte“, FidAR unterstützt diese Initiative<br />

erfolgreich. Die Arbeit <strong>de</strong>s Aufsichtsrats soll<br />

transparent und nachhaltig sein.<br />

Der Aufsichtsrat ist also Ausdruck <strong>de</strong>s Zeitgeists?<br />

Nur um die Bandbreite <strong>de</strong>r Themen „um <strong>de</strong>n<br />

Aufsichtsrat herum“ und um die komplexe Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Aufsichtsratsarbeit, die in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

zehn Jahren eine ungeheure Dynamik<br />

entwickelt hat, in einer mo<strong>de</strong>rnen ökonomischen<br />

Gesellschaft aufzuzeigen, wer<strong>de</strong>n die oben genannten<br />

Aspekte <strong>de</strong>m eigentlichen Thema, <strong>de</strong>r<br />

Effizienzprüfung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats, vorangestellt.<br />

Deutscher Corporate Governance Ko<strong>de</strong>x<br />

empfiehlt Effizienzprüfung<br />

Im Jahr 2002 hat die Regierungskommission<br />

<strong>de</strong>n ersten Deutschen Corporate Governance<br />

(DCGK) erlassen. Er enthielt unter Punkt 5.6 die<br />

Empfehlung, „<strong>de</strong>r Aufsichtsrat soll regelmäßig<br />

die Effizienz seiner Tätigkeit überprüfen”. Diese<br />

Empfehlung hat zur Konsequenz, dass sich alle<br />

börsennotierten Unternehmen im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Entsprechenserklärung zum Corporate Governance<br />

Ko<strong>de</strong>x (§ 161 AktG) jährlich zur Einhaltung<br />

dieser Empfehlung erklären müssen.<br />

Effizienzprüfung in kommunalen Unternehmen<br />

Auch in <strong>de</strong>n „Public Corporate Governance Kodizes“<br />

von Bund, Län<strong>de</strong>rn und Kommunen, die<br />

bereits verabschie<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r auch erst im Entwurf<br />

veröffentlicht sind, ist diese Empfehlung ausgesprochen.<br />

Die Aufsichtsräte dieser kommunalen<br />

Unternehmen sollen ebenfalls regelmäßig Effizienzprüfungen<br />

durchführen.<br />

Sinn und Zweck <strong>de</strong>r Effizienzprüfungen<br />

„Durch Effizienzprüfungen sollen die Wirksamkeit<br />

und die Zielerreichung, also die Effektivität<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Aufsichtsrats, eine Verbesserung<br />

erfahren”, so die Hans Böckler Stiftung 2 . In <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen AG, Genossenschaft und GmbH mit Aufsichtsrat<br />

bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Aufsichtsrat einen <strong>de</strong>r wesentlichen<br />

Bestandteile <strong>de</strong>s unternehmensweiten Überwachungssystems.<br />

Effizienzprüfungen sollen die<br />

Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Gremiums zum Wohle <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens verbessern, und <strong>de</strong>r Aufsichtsrat<br />

soll belegen können, dass er seine Verantwortung<br />

angemessen wahrnimmt und ihr voll umfänglich<br />

gerecht wird. Dem einzelnen Aufsichtsratsmitglied<br />

soll die Effizienzprüfung rechtliche Sicherheit bieten<br />

und helfen, Haftungsrisiken zu vermin<strong>de</strong>rn.<br />

Effizienzprüfung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft?<br />

Die spektakulären Großprojekte wie <strong>de</strong>n Bahnhof<br />

in Stuttgart, <strong>de</strong>n Berliner Flughafen o<strong>de</strong>r die Hamburger<br />

Elbphilharmonie kennt je<strong>de</strong>r. Die Diskussionen<br />

über die Arbeit <strong>de</strong>r Aufsichtsräte in diesen<br />

Gesellschaften natürlich auch.<br />

Aber auch die <strong>de</strong>utsche Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

„dreht ein großes Rad“, sie ist alles<br />

an<strong>de</strong>re als nur „Häuslebauer“. Die Wohnungswirtschaft<br />

steht nicht so im Scheinwerferlicht wie die<br />

Gesellschaften <strong>de</strong>r Großprojekte, aber als Garant<br />

für Befriedigung humaner Grundbedürfnisse, nämlich<br />

Wohnen, ist sie extrem wichtig. Die Wohnungsunternehmen<br />

verfügen über riesige Vermögenswerte,<br />

das Kapital ist festgebun<strong>de</strong>n und langfristig<br />

investiert. Es steckt in <strong>de</strong>m gern zitierten „Betongold“<br />

fest. Dieses beson<strong>de</strong>re, stabile, nachhaltige<br />

und unbewegliche Geschäftsfeld erfor<strong>de</strong>rt auch<br />

beson<strong>de</strong>re Kontroll- und Überwachungskenntnisse<br />

und -mechanismen für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat.<br />

Außer<strong>de</strong>m haben <strong>de</strong>utsche Immobilien seit etwa<br />

zehn Jahren und nicht erst in <strong>de</strong>r Finanzkrise als<br />

Investitionsobjekt – auch bei Auslän<strong>de</strong>rn – einen<br />

ungeahnten Aufschwung erlebt. Die Häuser und<br />

Gebäu<strong>de</strong> mit ihren hohen Qualitätsstandards „Ma<strong>de</strong><br />

in Germany“, das verlässliche rechtliche Umfeld,<br />

eine eher konservative Preis- und Wertentwicklung<br />

haben <strong>de</strong>utsche Portfolios zu einem beliebten Anlageobjekt<br />

gemacht. An- und Verkäufe gehören in<br />

54 8 | 2013


<strong>de</strong>r Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zum Alltag.<br />

Es wer<strong>de</strong>n große Vermögenswerte transferiert.<br />

Auch diese Transaktionen muss <strong>de</strong>r Aufsichtsrat<br />

professionell überwachen und kontrollieren.<br />

Der Einfachheit halber wer<strong>de</strong>n lediglich diese<br />

bei<strong>de</strong>n Punkte hier exemplarisch beleuchtet als<br />

Aufsichtsratsaufgaben, die Überwachung <strong>de</strong>r<br />

allgemeinen Geschäftstätigkeit und die Überwachung<br />

von Immobilientransaktionen.<br />

Reicht es bei <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Aufsichtsratstätigkeit<br />

„Überwachung <strong>de</strong>r allgemeinen Geschäftstätigkeit<br />

aus“ aus, allen gesetzlichen<br />

Vorgaben zu folgen? Sind die für das Unternehmen<br />

formulierten „Best-Practice“-Regeln möglicherweise<br />

nicht mehr ausreichend o<strong>de</strong>r gar zu<br />

streng? Hat <strong>de</strong>r Aufsichtsrat ein verantwortliches<br />

Selbstbild entwickelt, und hält er sich auch an diese<br />

Verpflichtungen? Sind (lediglich) or<strong>de</strong>ntlich<br />

geführte Protokolle ausreichend, um die Effizienz<br />

<strong>de</strong>s Aufsichtsrats zu dokumentieren?<br />

Und wie überwacht <strong>de</strong>r Aufsichtsrat Immobilientransaktionen?<br />

Wie funktionieren im Unternehmen<br />

die Überlegungs- und Entscheidungsprozesse?<br />

Sind An- o<strong>de</strong>r Verkäufe Teil einer<br />

Unternehmensstrategie o<strong>de</strong>r nur einmalige<br />

Geschäfte? Wie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rartig substanzielle<br />

Entscheidungen für <strong>de</strong>n Aufsichtsrat vorbereitet<br />

und kommuniziert, wie die Unterlagen als<br />

Entscheidungshilfe aufgearbeitet? Wer<strong>de</strong>n die<br />

Entscheidungen or<strong>de</strong>ntlich abgewickelt und vom<br />

Aufsichtsrat entsprechend nachgehalten? Wie<br />

sieht es mit <strong>de</strong>m „Papierberg“ aus? Ergehen die<br />

Einladungen rechtzeitig?<br />

Nur diese wenigen Fragen führen zu einem klaren<br />

„Ja“ zur Effizienzprüfung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats<br />

– eigentlich zu einem „Ja, unbedingt“.<br />

Die Effizienzprüfung<br />

Die Effizienzprüfung ist eine eigene Einschätzung<br />

<strong>de</strong>s Aufsichtsrats, eine Selbstevaluation. Allein<br />

<strong>de</strong>r Aufsichtsrat und nicht <strong>de</strong>r Vorstand o<strong>de</strong>r Gesellschafter<br />

entschei<strong>de</strong>t über die Inhalte und das<br />

Verfahren <strong>de</strong>r Prüfung. Der Aufsichtsrat allein entschei<strong>de</strong>t<br />

darüber, wie das Ergebnis <strong>de</strong>r Prüfung<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Die Aufsichtsräte können und sollen ihre Eigeneinschätzung<br />

anhand <strong>de</strong>r individuellen Gegebenheiten<br />

ihres Unternehmens ausrichten. Die Eigeneinschätzung<br />

umfasst üblicherweise die Beurteilung<br />

<strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>s internen Kontroll- und Risikomanagementsystems,<br />

<strong>de</strong>r internen Revision und<br />

<strong>de</strong>s Rechnungslegungsprozesses sowie die Struktur<br />

und die Tätigkeit <strong>de</strong>r Aufsichtsratsausschüsse.<br />

In <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Prüfungen haben sich in <strong>de</strong>r<br />

Praxis im Wesentlichen zwei Herangehensweisen<br />

als praktikabel erwiesen:<br />

Effizienzprüfung mit Standard-Checklisten<br />

Von verschie<strong>de</strong>nen Institutionen, so z. B. auch<br />

von <strong>de</strong>r DOMUS AG, entwickelte Standard-<br />

Checklisten, z. B. für kommunale Unternehmen,<br />

Wohnungsunternehmen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Prüfungsausschuss,<br />

bieten <strong>de</strong>n Aufsichtsräten die Möglichkeit,<br />

die Effizienzprüfung mit relativ geringem<br />

Aufwand selbstständig durchzuführen. Die einzelnen<br />

Fragen <strong>de</strong>r Checklisten wer<strong>de</strong>n von je<strong>de</strong>m<br />

Aufsichtsratsmitglied beantwortet, eines <strong>de</strong>r<br />

Aufsichtsratsmitglie<strong>de</strong>r wertet die Listen und<br />

Antworten anonym aus und stellt die Ergebnisse<br />

im Plenum zur Diskussion. Gern ziehen die Unternehmen<br />

einen externen Berater, z. B. einen Wirtschaftsprüfer,<br />

hinzu, <strong>de</strong>r ihnen bei <strong>de</strong>r Auswertung<br />

<strong>de</strong>r Listen behilflich ist.<br />

Effizienzprüfungen mithilfe externer Berater<br />

und maßgeschnei<strong>de</strong>rter Fragenkataloge<br />

Um nicht innerhalb <strong>de</strong>s eigenen Kompetenzrahmens<br />

zu verbleiben und <strong>de</strong>n Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand<br />

heraus zu ermöglichen, ziehen es viele<br />

Aufsichtsräte vor, einen unabhängigen Experten<br />

an Bord zu nehmen, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Effizienzprüfung<br />

die Leitung und Begleitung übernimmt. Auch hier<br />

greifen Unternehmen gern auf z. B. einen Wirtschaftsprüfer<br />

zurück und beauftragen diesen mit<br />

<strong>de</strong>r Erstellung von für das Unternehmen maßgeschnei<strong>de</strong>rten<br />

Checklisten und auch mit <strong>de</strong>ren<br />

Auswertung. Die speziell auf das Unternehmen<br />

fokussierten Fragen und die Mo<strong>de</strong>ration von außen<br />

erlauben eine Einschätzung, die über die Bewertung<br />

<strong>de</strong>r Struktur und <strong>de</strong>r Arbeitsmetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Aufsichtsrats hinausgeht. Mit Hilfe <strong>de</strong>r maßgeschnei<strong>de</strong>rten<br />

Fragen kann man auch die inhaltliche<br />

Arbeit <strong>de</strong>s Aufsichtsrats ergrün<strong>de</strong>n. Arbeitet<br />

dieser an <strong>de</strong>n richtigen Themen?<br />

Effizienzprüfung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats,<br />

vom Kontrolleur zum Kontrollierten?<br />

Die Antwort lautet ganz klar ja, Kontrolle auch <strong>de</strong>r<br />

eigenen Arbeit ist gut und nicht nur in Zeiten <strong>de</strong>r<br />

Finanzkrise wichtig. Der Aufsichtsrat muss in einer<br />

hoch komplexen Wirtschaftswelt seine Aufgaben<br />

erfüllen. Die Aufgaben wer<strong>de</strong>n nicht weniger und<br />

schon gar nicht leichter. Aufsichtsräte sollten die<br />

Effizienzprüfung schätzen und die Prüfungsergebnisse<br />

für ihre Unternehmen fruchttragend und<br />

gewinnbringend verwen<strong>de</strong>n.<br />

1<br />

Kurt Bösselmann, Die Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Aktienwesens<br />

im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt, S. 59, Berlin 1939<br />

2<br />

Hans Böckler Stiftung, Arbeitshilfe für Aufsichtsräte 16,<br />

Die Effizienzprüfung <strong>de</strong>s Aufsichtsrats, 2003<br />

Verkehrsexperten<br />

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8 | 2013<br />

55


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Quelle: Heinz Kreutzer<br />

In <strong>de</strong>r Ketziner Karl-Liebknecht-Straße wur<strong>de</strong>n 1998 geför<strong>de</strong>rte Einfamilien-Reihenhäuser von <strong>de</strong>r GWV errichtet<br />

Effektiv, einfach, eigenständig<br />

Personalentwicklung beim kleinen Wohnungsunternehmen<br />

Zunehmen<strong>de</strong> Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Wohnungsmarktes und eine sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Arbeitsmarktsituation<br />

halten das Thema Personalentwicklung in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft im Fokus. Das ver<strong>de</strong>utlichen auch viele<br />

Veröffentlichungen und Initiativen zum Thema. Ob sich auch alle betroffenen Unternehmen dieser Notwendigkeit<br />

stellen, ist jedoch fraglich. Der GdW sah sich sogar veranlasst, seinen Mitglie<strong>de</strong>rn eine Personalentwicklungskampagne<br />

zu empfehlen. Wie dies auch kleineren Unternehmen gelingt, zeigt <strong>de</strong>r Beitrag.<br />

Janis Bailitis<br />

Janis Bailitis Consulting, Berlin<br />

Woran liegt die Diskrepanz zwischen „Not”, also<br />

<strong>de</strong>m Erfor<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>r Personalentwicklung, und <strong>de</strong>r<br />

„Wendigkeit”, also <strong>de</strong>r wahrgenommenen Reaktion<br />

<strong>de</strong>r Wohnungsunternehmen auf das Thema?<br />

Während große Unternehmen für ihre Personalentwicklung<br />

in <strong>de</strong>r Regel über einen eigenen Bereich<br />

verfügen und das Thema personell und finanziell<br />

gut bedienen können, stellt sich vor allem für<br />

kleine und mittlere Unternehmen die Frage, wie<br />

das Thema zielgerichtet und wirksam, vor allem<br />

aber auch kostengünstig bewältigt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Überschaubarer Aufwand<br />

Die Wohnungs- und Verwaltungsgesellschaft Ketzin<br />

mbH (GWV) bewirtschaftet mit acht Mitarbeitern<br />

einen Bestand von ca. 1.500 Wohnungen<br />

in drei Gemein<strong>de</strong>n. Der Geschäftsführer, Heinz<br />

Kreutzer, ist davon überzeugt, dass dies erfolgreich<br />

nur mit motivierten, gut ausgebil<strong>de</strong>ten und<br />

kun<strong>de</strong>norientierten Mitarbeitern gelingen kann.<br />

Regelmäßige Trainings zur För<strong>de</strong>rung überfachlicher<br />

Qualifikationen, fachliche Schulungen<br />

und auch ein Gesundheitstag (siehe hierzu DW<br />

6/2010, S. 48) waren <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

wichtige Elemente seiner Personalentwicklungsstrategie.<br />

56 8 | 2013


Aber welche Fähigkeiten sind an <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Arbeitsplätzen genau erfor<strong>de</strong>rlich, welcher Mitarbeiter<br />

eignet sich am besten für eine erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Vertretung und wie können Mitarbeiter noch individueller<br />

und systematischer geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />

Dies sind nur einige Fragen, welche die Ausgangslage<br />

in <strong>de</strong>r GWV-Ketzin umreißen. „Mir geht es<br />

darum, dass meine Mitarbeiter je<strong>de</strong>rzeit die für<br />

ihren Aufgabenbereich erfor<strong>de</strong>rlichen Fähigkeiten<br />

vor Augen haben, diese selbstständig einsetzen<br />

und stetig an <strong>de</strong>ren Ausbau arbeiten”, bringt Heinz<br />

Kreutzer seine Anfor<strong>de</strong>rungen auf <strong>de</strong>n Punkt. Die<br />

auf diese Anfor<strong>de</strong>rungen hin erarbeitete Lösung<br />

umfasst folgen<strong>de</strong> Komponenten:<br />

• unternehmensspezifischer Kompetenzkatalog<br />

• Stellenbeschreibungen mit Sollkompetenzprofilen<br />

• Gesprächs- und Beurteilungsbogen<br />

• jährliches Beurteilungs- und Zielvereinbarungsgespräch<br />

zwischen Mitarbeiter und Führungskraft<br />

und möglichst genaue Formulierung <strong>de</strong>r Kompetenzabstufungen.<br />

Bei aller Detailgenauigkeit ist<br />

<strong>de</strong>r Katalog <strong>de</strong>nnoch übersichtlich – eine notwendige<br />

Voraussetzung für <strong>de</strong>ssen einfache Handhabbarkeit<br />

wie auch das gemeinsame Verständnis.<br />

Stellenbezogene Sollkompetenzprofile<br />

Dieser Kompetenzkatalog ermöglichte nun die Erstellung<br />

von Sollkompetenzprofilen für die Stellen<br />

<strong>de</strong>r Wohnungsgesellschaft. Je Stelle erfolgte eine<br />

Festlegung <strong>de</strong>r jeweils erfor<strong>de</strong>rlichen Ausprägung<br />

<strong>de</strong>r Einzelkompetenzen. Neben Gesprächen mit<br />

Mitarbeitern und Führungskräften wur<strong>de</strong>n hierzu<br />

auch die im Unternehmen vorhan<strong>de</strong>nen Stellenbeschreibungen<br />

herangezogen und überarbeitet.<br />

Bereits hier entfaltete <strong>de</strong>r gemeinsam entwickelte<br />

Kompetenzkatalog seine Wirkung, in<strong>de</strong>m anhand<br />

<strong>de</strong>r verbalen Beschreibungen <strong>de</strong>r Kompetenzausprägungen<br />

eine schnelle und einmütige Festlegung<br />

von Sollkompetenzen für die Stellen erfolgen<br />

konnte.<br />

Quelle: JBC<br />

Instrumente <strong>de</strong>s Personalentwicklungskonzeptes: Kompetenz katalog,<br />

Sollkompetenzprofile sowie Gesprächs- und Beurteilungsbogen<br />

Der Kompetenzkatalog unterteilt je<strong>de</strong> Kompetenz in fünf Abstufungen<br />

Quelle: JBC<br />

Unternehmensspezifischer<br />

Kompetenzkatalog<br />

Grundlage <strong>de</strong>r Lösung bil<strong>de</strong>t ein auf das Unternehmen<br />

zugeschnittener Kompetenzkatalog.<br />

Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung war hierbei <strong>de</strong>r Entwicklungsprozess<br />

<strong>de</strong>s Kataloges: Um Verständnis<br />

und Akzeptanz <strong>de</strong>r betroffenen Mitarbeiter<br />

sicherzustellen, wur<strong>de</strong>n diese von Anfang an<br />

eingebun<strong>de</strong>n. So haben die Mitarbeiter in einem<br />

mo<strong>de</strong>rierten Workshop alle aus ihrer Sicht erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Kompetenzen gesammelt, diskutiert<br />

und zu Kompetenzbereichen gebün<strong>de</strong>lt. Der<br />

Vorteil gegenüber <strong>de</strong>r möglichen Vorgabe eines<br />

externen Kompetenzkataloges lag darin, dass die<br />

Mitarbeiter über die für ihre Tätigkeiten erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Kompetenzen nachdachten und sich<br />

diese somit intuitiv vergegenwärtigten. Parallel<br />

zum Workshop erarbeitete <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

aus seiner Sicht eine Liste erfor<strong>de</strong>rlicher Kompetenzen,<br />

die im Anschluss mit <strong>de</strong>m von seinen<br />

Mitarbeitern erarbeiteten Kompetenzkatalog<br />

abgeglichen wur<strong>de</strong>. Das erfreuliche Ergebnis:<br />

Die Kataloge waren in weiten Teilen inhaltlich<br />

<strong>de</strong>ckungsgleich. Vor diesem Hintergrund fiel es<br />

daher leicht, einen allgemein akzeptierten Kompetenzkatalog<br />

zu fixieren.<br />

Um die unterschiedlichen Anfor<strong>de</strong>rungen bezüglich<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Kompetenzen mess- und<br />

handhabbar zu machen, erfolgte in einem zweiten<br />

Schritt die Unterteilung aller Einzelkompetenzen<br />

in jeweils fünf verschie<strong>de</strong>ne Abstufungen.<br />

Anstelle einer bloßen Skala wur<strong>de</strong>n die Abstufungen<br />

jedoch ausführlich verbal beschrieben.<br />

Diese Beschreibungen erhöhen die Chance, dass<br />

auch unterschiedliche Personen zu einer gleichen<br />

Einschätzung kommen, eine wichtige Voraussetzung<br />

für die weitgehen<strong>de</strong> Objektivität <strong>de</strong>s<br />

Instrumentes.<br />

Nach wenigen Feinabstimmungen wur<strong>de</strong> schließlich<br />

ein Kompetenzkatalog mit sechs Kompetenzgruppen,<br />

28 Einzelkompetenzen und insgesamt<br />

140 Kompetenzausprägungen verabschie<strong>de</strong>t. Die<br />

größte Herausfor<strong>de</strong>rung dabei war die Festlegung<br />

Beurteilungsund<br />

Zielvereinbarungsgespräch<br />

Kern <strong>de</strong>s Personalentwicklungskonzeptes stellt<br />

jedoch auch in Zukunft das Gespräch zwischen<br />

Mitarbeiter und Führungskraft dar. Zum einen<br />

soll in diesem Gespräch eine einvernehmliche<br />

Einschätzung <strong>de</strong>r tatsächlichen Kompetenzen<br />

<strong>de</strong>s Mitarbeiters im Vergleich zum Sollkompetenzprofil<br />

erfolgen. Eine eigens entwickelte Bewertungsskala<br />

ermöglicht dabei zusätzlich eine<br />

zusammenfassen<strong>de</strong> Bewertung. Gleichzeitig<br />

8 | 2013<br />

57


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Geschäftsführer Heinz Kreutzer und Doreen Gäßner, kaufmännischen Leiterin,<br />

im Gespräch über die Personalentwicklung<br />

Quelle: JBC<br />

1996 errichteter, geför<strong>de</strong>rter Wohnungsbau im Finkenweg in Wustermark<br />

Quelle: Heinz Kreutzer<br />

In Ketzin/Havel sanierte die GWV 1995 die großzügig angelegte Wohnanlage Mühlenweg: die Grünflächen, Kin<strong>de</strong>rspielplätze<br />

an je<strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> sowie eine Europaschule, Kin<strong>de</strong>rgarten und Kin<strong>de</strong>rkrippe prägen <strong>de</strong>n Standort<br />

Das 1915 gebaute 4-Familien-Haus in <strong>de</strong>r Rathausstraße wur<strong>de</strong> 2000 saniert und zeigt sich heute als Kleinod<br />

Quelle: Heinz Kreutzer<br />

Quelle: Heinz Kreutzer<br />

geben etwaige Abweichungen <strong>de</strong>r Ist- von <strong>de</strong>n<br />

Sollkompetenzen Hinweise auf erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Handlungsbedarf. Zum an<strong>de</strong>ren bietet das Gespräch<br />

die Möglichkeit, Zielvereinbarungen mit<br />

<strong>de</strong>m Mitarbeiter zu treffen.<br />

Unterstützt wird das Gespräch durch einen standardisierten<br />

Gesprächs- und Beurteilungsbogen,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Rahmen sowie das Verfahren<br />

vorgibt, jedoch gleichzeitig Raum für einen<br />

gelingen<strong>de</strong>n Dialog lässt. Etwaige unterschiedliche<br />

Ansichten von Mitarbeiter und Führungskraft<br />

wer<strong>de</strong>n anhand von Beispielen dokumentiert und<br />

sind für eine weitere Beobachtung zugänglich.<br />

Fazit<br />

Das entwickelte Verfahren gewährleistet <strong>de</strong>r havelländischen<br />

Wohnungsgesellschaft, dass die Verantwortung<br />

für die Beurteilung <strong>de</strong>s Mitarbeiters bei<br />

<strong>de</strong>r Führungskraft verbleibt und im Dialog zwischen<br />

<strong>de</strong>n Beteiligten erfolgt. Gleichzeitig unterstützt es<br />

diesen Dialog durch das zu bearbeiten<strong>de</strong>, vorgegebene<br />

Sollkompetenzprofil sowie einzuhalten<strong>de</strong><br />

Verfahrensregeln. Somit „zwingt” es die Führungskraft<br />

zu einer umfassen<strong>de</strong>n Beurteilung <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter und beugt damit Fehleinschätzungen<br />

vor, die sich aus <strong>de</strong>r isolierten o<strong>de</strong>r überbewerteten<br />

Betrachtung einzelner Leistungen ergeben können.<br />

An<strong>de</strong>rerseits sorgen die verbalen Beschreibungen<br />

<strong>de</strong>r Kompetenzausprägungen für eine hohe Transparenz<br />

und Nachvollziehbarkeit <strong>de</strong>r Beurteilung.<br />

„Mit <strong>de</strong>m Kompetenzkatalog und <strong>de</strong>n Sollkompetenzprofilen<br />

für alle Stellen sind wir selbstständig<br />

in <strong>de</strong>r Lage, unsere Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

transparent zu beurteilen und gezielt erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Weiterbildungsbedarfe zu ermitteln. Weiterhin<br />

haben wir damit eine gerechte Basis für die<br />

Verteilung von Son<strong>de</strong>rzahlungen. Und Dank <strong>de</strong>r<br />

externen Begleitung konnten wir die Akzeptanz<br />

bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Systems von Anfang an<br />

sicherstellen”, betont Heinz Kreutzer.<br />

58 8 | 2013


66. Jahrgang C 3188<br />

Jetzt gleich anfor<strong>de</strong>rn!<br />

Per Fax: 0800/5050446 (kostenlos)<br />

Per Post: <strong>Haufe</strong> Service Center GmbH<br />

Postfach, 79091 Freiburg<br />

Sie haben nie rechtzeitig die aktuelle Ausgabe <strong>de</strong>r<br />

„DW Die Wohnungswirtschaft“ auf Ihrem Tisch?<br />

Dann bestellen Sie<br />

jetzt ein weiteres<br />

Abo plus Prämie<br />

für Ihre Abteilung.<br />

DW Die Wohnungswirtschaft August 2012<br />

DW Die Wohnungswirtschaft September 2012<br />

DW Die Wohnungswirtschaft Oktober 2012<br />

DW Die Wohnungswirtschaft November 2012<br />

DW Die Wohnungswirtschaft Dezember 2012<br />

DW Die Wohnungswirtschaft Januar 2013<br />

DW Die Wohnungswirtschaft Februar 2013<br />

DW Die Wohnungswirtschaft März 2013<br />

DW Die Wohnungswirtschaft April 2013<br />

DW Die Wohnungswirtschaft Mai 2013<br />

DW Die Wohnungswirtschaft Juni 2013<br />

DW Die Wohnungswirtschaft Juli 2013<br />

Mat.-Nr. D6504-5141<br />

07<br />

2013<br />

THEMA DES MONATS<br />

Wohnen für ein<br />

langes Leben<br />

22<br />

STÄDTEBAU + STADTENTWICKLUNG<br />

Was ist los in unseren<br />

Nachbarschaften?<br />

13<br />

ENERGIE + TECHNIK<br />

MARKT + MANAGEMENT<br />

Medienmärkte im Umbruch: Was<br />

Effektive Personalentwicklung<br />

be<strong>de</strong>uten die neuen Infrastrukturen? in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

48 12 Ausgaben 65 nur<br />

€ 121,–<br />

Ihre<br />

Prämie<br />

Ja, ich abonniere „DW Die Wohnungswirtschaft“ für mind. 1 Jahr zum Preis von € 121,- inkl. MwSt. und Versand. Das Abonnement verlängert sich<br />

jeweils um ein weiteres Jahr, wenn ich <strong>de</strong>n Bezug nicht spätestens 4 Wochen vor En<strong>de</strong> eines Bezugsjahres schriftlich kündige.<br />

Name, Vorname<br />

Ich zahle per Rechnung bequem per Bankeinzug<br />

Straße, Nr<br />

Kontonummer<br />

BLZ<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Name <strong>de</strong>r Bank<br />

Telefon<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

E-Mail<br />

Das Prämienangebot gilt nicht bei Geschenk-, Gutschein-, Stu<strong>de</strong>nten- o<strong>de</strong>r Ausbildungsabonnements.<br />

Ihre Prämie erhalten Sie innerhalb von 4 Wochen nach Bezahlung <strong>de</strong>s Abonnements.<br />

Bestellnummer: A06504VJ<br />

Werbenummer: 02687665<br />

Prämienbestellnummer: 6073212


MARKT UND MANAGEMENT<br />

STRATEGISCHE PERSONALENTWICKLUNG<br />

Interview mit Jörg Busse<br />

Ein starkes Team<br />

Quelle: HOWOGE, Berlin<br />

Die HOWOGE gehört zu <strong>de</strong>n größten kommunalen Wohnungsunternehmen Berlins. Sie betreut<br />

ca. 60.000 Mieteinheiten, davon aktuell rund 54.000 Wohnungen, vom grünen Stadtrand bis in Citynähe.<br />

Die HOWOGE soll in <strong>de</strong>n nächsten fünf Jahren bis zu 5.000 Wohnungen bauen o<strong>de</strong>r erwerben.<br />

Diese Wachstumsstrategie bedingt daher eine strukturierte und zielorientierte Personalentwicklung, sowohl<br />

für die ca. 350 kaufmännischen als auch für die 230 gewerblichen Mitarbeiter. Die Fragen zur strategischen<br />

Personalentwicklung <strong>de</strong>r HOWOGE beantwortet Jörg Busse, Prokurist für Personal und Recht.<br />

Auf welchen Zeitraum ist Ihre<br />

Personalbedarfsplanung angelegt?<br />

Unsere Personalbedarfsplanung ist auf fünf Jahre<br />

ausgelegt. Sie berücksichtigt die in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Jahren anstehen<strong>de</strong>n erheblichen <strong>de</strong>mografischen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen und <strong>de</strong>n Personalbedarf<br />

für die Umsetzung <strong>de</strong>r Wachstumsstrategie <strong>de</strong>r<br />

HOWOGE.<br />

Über welche Ressourcen rekrutieren Sie<br />

Ihre Mitarbeiter?<br />

Wir nutzen überwiegend Internetportale und Personalberater.<br />

Alle Stellen wer<strong>de</strong>n aber auch intern<br />

ausgeschrieben.<br />

Wie hoch ist die Ausbildungsquote?<br />

Die Ausbildungsquote liegt bei rund 8 % bezogen<br />

auf <strong>de</strong>n kaufmännischen Bereich. Wir<br />

bil<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Berufen Immobilienkauffrau/-<br />

mann, Kauffrau/-mann für Bürokommunikation<br />

sowie Informatik kauffrau/-mann und<br />

Veranstaltungskauffrau/-mann aus.<br />

Gibt es Anreize zur Mitarbeiterbindung?<br />

Es ist unser erklärtes Ziel, die HOWOGE intern<br />

und extern als Arbeitgebermarke zu etablieren.<br />

Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels sind<br />

die För<strong>de</strong>rung von Leistungsträgern durch die<br />

„HOWOGE Zukunftswerkstatt 1.0“, Teamprämien,<br />

unterstützen<strong>de</strong> Angebote zur Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie (audit berufundfamilie),<br />

das betriebliche Gesundheitsmanagement und<br />

die Gewähr sicherer Arbeitsbedingungen durch<br />

eine Beschäftigungssicherungsvereinbarung.<br />

Was zeichnet für Sie eine gute<br />

Personalplanung aus?<br />

Eine gute Personalplanung ist für mich sowohl<br />

fix als auch variabel. Fix vor allem in Bezug auf<br />

die Planung <strong>de</strong>r benötigten Stellen und <strong>de</strong>r sich<br />

daraus entwickeln<strong>de</strong>n Personalkosten, die sich<br />

aufgrund vorhersehbarer Ereignisse (z. B. Renteneintritte)<br />

ergeben. Variabel in Bezug auf unvorhergesehene<br />

Än<strong>de</strong>rungen, z. B. Personalbedarf<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Aufnahme neuer Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r,<br />

frühere Renteneintritte, Langzeiterkrankungen<br />

usw. Die fixe Personalplanung ist die Grundlage<br />

für die langfristige Unternehmensplanung. Gibt<br />

es unvorhersehbare Ereignisse, wer<strong>de</strong>n diese<br />

variabel angepasst. Die Verän<strong>de</strong>rungen lassen<br />

sich so je<strong>de</strong>rzeit nachvollziehen und sind dokumentiert.<br />

Wer<strong>de</strong>n die Potenziale <strong>de</strong>r Mitarbeiter systematisch<br />

analysiert? Nach welchem Ansatz?<br />

Regelmäßig fin<strong>de</strong>n Beurteilungsgespräche zwischen<br />

<strong>de</strong>m jeweiligen Vorgesetzten und <strong>de</strong>m<br />

Mitarbeiter statt.<br />

Die Komponenten dieses Gespräches beziehen<br />

sich auf die Arbeits- und Leistungsfähigkeit,<br />

60 8 | 2013


BUCHTIPP<br />

HR-Strategien<br />

Personalentwicklung 2013<br />

Das Fachbuch „Personalentwicklung 2013, Themen, Trends und Best Practices“<br />

befasst sich mit Trends und Zukunftsstrategien in Personalentwicklung<br />

sowie Aus- und Weiterbildung und liefert dazu Arbeitshilfen in Form<br />

von Metho<strong>de</strong>nanleitungen, Best-Practice-Beispielen, Musterschreiben,<br />

Checklisten, Tabelle etc.<br />

U. a. ins Auge gefasst wer<strong>de</strong>n die Bereiche Gesundheitsmanagement, Lernen<br />

in allen Lebensphasen sowie Bildungsmanagement und Bildungscontrolling.<br />

Ergänzt wird die Neuerscheinung durch 70 thematisch passen<strong>de</strong><br />

Managementstudien.<br />

Joachim Gutmann, Karlheinz Schwuchow; Personalentwicklung 2013, Themen, Trends,<br />

Best Practices; <strong>Haufe</strong> Verlag, 2012, 414 S. 99 €; ISBN: 978-3-648-03222-0<br />

benennen jedoch auch Potenziale, die för<strong>de</strong>rungsfähig<br />

sind.<br />

Gibt es ein <strong>de</strong>finiertes Budget<br />

für Mitarbeiterqualifizierungsprogramme?<br />

Ja, die HOWOGE gab in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

für die Fortbildung und Qualifizierung ihrer<br />

Mitarbeiter jährlich bis zu 300.000 € aus. Für die<br />

Zukunft gilt es, die neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />

wie <strong>de</strong>n möglichen Fachkräftemangel, die Bewältigung<br />

neuer Geschäftsfel<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Qualitätssicherung<br />

unserer Leistungen, zu meistern.<br />

Dafür stehen nun rund 500.000 € jährlich zur<br />

Verfügung, das sind pro Mitarbeiter und Jahr also<br />

rund 860 €, die durch strukturierte und substantiierte<br />

Fortbildung sowie Qualifizierungsprogramme<br />

untersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Welche Maßnahmen sind Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r Personalentwicklungsprogramme?<br />

Unser Personalentwicklungskonzept greift die<br />

üblichen Themenschwerpunkte auf. Wesentliche<br />

Grundlage für Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

ist die Altersstrukturanalyse unseres gesamten<br />

Unternehmens und <strong>de</strong>r einzelnen Bereiche, aus<br />

<strong>de</strong>r sich vieles herleiten lässt.<br />

Bereits 2012 haben wir die Ausbildungsquote<br />

erhöht, damit die aufgrund <strong>de</strong>r absehbaren<br />

Renteneintritte frei wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stellen im<br />

Wesentlichen mit selbst ausgebil<strong>de</strong>tem Nachwuchs<br />

besetzt wer<strong>de</strong>n können. In diesem Jahr<br />

widmen wir uns zwei Personalentwicklungsthemen:<br />

<strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

und <strong>de</strong>r strukturierten För<strong>de</strong>rung von Leistungsträgern.<br />

Wer<strong>de</strong>n diese Programme<br />

von <strong>de</strong>n Mitarbeitern angenommen?<br />

Die Handlungsfel<strong>de</strong>r, die in diesem Jahr im Fokus<br />

stehen, entsprechen <strong>de</strong>n Anregungen unserer<br />

Mitarbeiter aus <strong>de</strong>n regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Mitarbeiterbefragungen und <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

unseres Unternehmens. Wir dürfen daher davon<br />

ausgehen, dass diese von unseren Mitarbeitern<br />

gut angenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

In welchen Intervallen wer<strong>de</strong>n die Personalentwicklungspläne<br />

überprüft und angepasst?<br />

Bewährt hat sich bei uns ein dreijähriger Rhythmus,<br />

wobei es auch davon abhängt, wie dynamisch<br />

sich das Unternehmen entwickelt. In Anbetracht<br />

<strong>de</strong>r Wachstumsstrategie, die unser Han<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren bestimmen wird, kann es durchaus<br />

sein, das schnellere Anpassungen nötig sind.<br />

Gibt es Maßnahmen, ältere Mitarbeiter<br />

gezielt zu för<strong>de</strong>rn?<br />

Alle Maßnahmen aus <strong>de</strong>m Personalentwicklungsprogramm<br />

stehen allen Mitarbeitern zur Verfügung.<br />

Für die HOWOGE Zukunftswerkstatt 1.0, die<br />

Leistungsträger för<strong>de</strong>rn wird, gibt es z. B. keine<br />

Altersbeschränkung. Proaktiv achten wir natürlich<br />

auf die möglichst belastungsfreie Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsplätze und Tätigkeiten. Ebenso greift das<br />

betriebliche Gesundheitsmanagement, welches<br />

durch entsprechend ausgerichtete Maßnahmen<br />

die körperliche und psychische Gesundheit nachhaltig<br />

unterstützt.<br />

Ziel ist, dass je<strong>de</strong>r unserer Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Lage<br />

ist, bis zu seinem Renteneintritt gesund und leistungsfähig<br />

seine Arbeit zu verrichten.<br />

Für welche Tätigkeitsbereiche wird es zukünftig<br />

schwieriger, Personal zu rekrutieren?<br />

In Berlin wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n nächsten Jahren viele<br />

Wohnungen gebaut. Personal für dieses Geschäftsfeld<br />

zu fin<strong>de</strong>n, wird schwierig sein, da wir<br />

hier auf einem engen Markt für hochspezialisierte<br />

Fachkräfte im Wettbewerb mit an<strong>de</strong>ren stehen,<br />

die dieses Geschäftsfeld ebenfalls aufbauen und<br />

entwickeln wollen. Schwieriger ist inzwischen<br />

auch die Besetzung <strong>de</strong>r Stellen für die zentralen<br />

Bereiche in unserem Unternehmen.<br />

Weniger bis keine Probleme haben wir bislang<br />

in <strong>de</strong>n klassisch kaufmännischen Bereichen <strong>de</strong>r<br />

Immobilienwirtschaft sowie im gewerblichen<br />

Bereich. Hier ist die Bewerberlage nach wie vor<br />

sehr gut.<br />

Gibt es Beson<strong>de</strong>rheiten, z.B. eine<br />

Mitarbeiterbefragung?<br />

Es ist uns sehr wichtig, die Meinung unserer<br />

Mitarbeiter zu unserem Unternehmen und <strong>de</strong>m<br />

eigenen Arbeitsplatz zu erfahren.<br />

In dreijährigem Abstand führen wir daher Mitarbeiterbefragungen<br />

durch. Der In<strong>de</strong>x Gute Arbeit,<br />

<strong>de</strong>n wir hierfür nutzen, zeigt in 15 Dimensionen<br />

auf, welche Sicht die Mitarbeiter haben, welche<br />

Belastungen sie empfin<strong>de</strong>n, aber auch welche<br />

Ressourcen sie haben. Aus <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

entwickeln wir Handlungsfel<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>ren Inhalte<br />

möglichst bis zur nächsten Befragung umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die nächste Mitarbeiterbefragung fin<strong>de</strong>t 2014<br />

statt.<br />

Das Interview führte Alexandra May,<br />

freie Immobilienjournalistin, Wiesba<strong>de</strong>n.<br />

8 | 2013<br />

61


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Wir möchten Sie von <strong>de</strong>r Transparenz,<br />

Leichtigkeit und Lebendigkeit unserer<br />

Produkte begeistern. Daher realisieren<br />

wir neue, lichtdurchflutete Räume und<br />

schenken damit echte Lebensfreu<strong>de</strong>.<br />

STELLENMARKT<br />

ANZEIGENSCHLUSS<br />

Buchungsschluss für<br />

Stellenanzeigen in <strong>de</strong>r DW 9/2013<br />

ist am 29. Juli 2013.<br />

Unsere Erwartungen<br />

ı Vertrieb von Balkon-/Fassa<strong>de</strong>nverglasungen und Glas-Faltwän<strong>de</strong>n<br />

an die gewerbliche Wohnungswirtschaft sowie Architekten<br />

ı Technische und kaufmännische Beratung und Betreuung<br />

ı Marktbetreuung, Pflege und Ausweitung <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>nstamms<br />

ı Gebietsmanagement inkl. <strong>de</strong>s erfor<strong>de</strong>rlichen Reportings<br />

Peter Mair | Außendienstmitarbeiter bei Solarlux<br />

Außendienstmitarbeiter m/w<br />

im Objektvertrieb Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Ihr Profil<br />

ı Sie sind kontaktstark und verfügen über technische Erfahrungen<br />

ı Mehrjährige Erfahrung im Objektvertrieb<br />

ı Zielorientierte Arbeitsweise<br />

ı Professionelles Auftreten<br />

ı Fähigkeit zur Präsentation technisch komplexer Zusammenhänge<br />

Je<strong>de</strong> Woche die aktuellsten<br />

Informationen<br />

zur Wohnungswirtschaft<br />

Anmeldung kostenfrei unter: http://www.diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Interessiert?<br />

Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung inkl. Angabe Ihrer<br />

Gehaltsvorstellung sowie <strong>de</strong>s möglichen Eintrittstermins.<br />

SOLARLUX Aluminium Systeme GmbH<br />

Personalabteilung | Oliver Neils<br />

Gewerbepark 9-11 | 49143 Bissendorf<br />

Fon +49 5402 400 118 | Fax +49 5402 400 124<br />

personal@solarlux.<strong>de</strong> | www.solarlux.<strong>de</strong><br />

Wir suchen für die neu geschaffene Vollzeitstelle zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />

Assistent/in <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

(Kennziffer DW-GF-AS)<br />

zur Unterstützung bei <strong>de</strong>r Wahrnehmung von Koordinierungs-, Überwachungs- und Optimierungsaufgaben.<br />

Mit rund 12.700 Wohnungen<br />

in Karlsruhe gehört die<br />

VOLKSWOHNUNG GmbH zu<br />

<strong>de</strong>n drei großen kommunalen<br />

Wohnungsunternehmen in<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg.<br />

VOLKSWOHNUNG GmbH<br />

Team Personal<br />

Ettlinger-Tor-Platz 2<br />

76137 Karlsruhe<br />

www.volkswohnung.com<br />

www.kirchfeld-nord.<strong>de</strong><br />

www.knielingen-zweinull.<strong>de</strong><br />

Ihre Aufgaben<br />

Zum Aufgabengebiet gehören insbeson<strong>de</strong>re das Projekt- und Prozessmanagement sowie die Koordination abteilungsübergreifen<strong>de</strong>r<br />

Aufgaben. In dieser Funktion unterstützen Sie die Geschäftsführung maßgeblich, z. B. durch<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ihre Qualifikationen<br />

<br />

zung.<br />

Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n erwartet:<br />

<br />

<br />

<br />

Neben <strong>de</strong>r Fähigkeit, Aufgaben selbstständig und termingerecht zu organisieren, sollten Sie auch sehr gute Kennt-<br />

<br />

Sind Sie interessiert?<br />

Dann sen<strong>de</strong>n Sie uns bitte Ihre aussagekräftige Bewerbung<br />

unter Angabe <strong>de</strong>r Kennziffer und <strong>de</strong>s möglichen Eintrittstermins<br />

auf <strong>de</strong>m Postweg bis zum 08.08.2013.<br />

telefonischer Mieterservice<br />

betreute Mietinteressenten<br />

www.call-surf.<strong>de</strong><br />

62 8 | 2013


Die Allgemeine Deutsche Schiffszimmerer-Genossenschaft eG wur<strong>de</strong> 1875 gegrün<strong>de</strong>t und ist die älteste<br />

Wohnungsgenossenschaft Hamburgs. Der Wohnungsbestand umfasst 9.000 Wohnungen in Hamburg und<br />

Umgebung. Insgesamt beschäftigt die ADSG rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um <strong>de</strong>n<br />

Immobilienbestand und die rund 15.000 Mitglie<strong>de</strong>r kümmern. <strong>Als</strong> Ergänzung zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n amtieren<strong>de</strong>n<br />

Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn wird eine zusätzliche Führungspersönlichkeit gesucht, die unternehmerisch <strong>de</strong>nkt und<br />

sich <strong>de</strong>n Werten einer Genossenschaft verpflichtet fühlt.<br />

Vorstandsmitglied (m/w)<br />

Neben <strong>de</strong>r strategischen und unternehmerischen Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Unternehmens sind Sie im Schwerpunkt<br />

für das Bestandsmanagement <strong>de</strong>r Genossenschaft verantwortlich. Ihnen obliegen damit die langfristige und<br />

systematische Ausgestaltung <strong>de</strong>s Portfoliomanagements sowie die Instandhaltung und Mo<strong>de</strong>rnisierung. In das<br />

Aufgabengebiet fallen darüber hinaus die Bereiche Mitglie<strong>de</strong>rbetreuung, EDV, Controlling/Risikomanagement<br />

sowie Projektentwicklung/Grundstücksbeschaffung. Die Schwerpunkte dieser Aufgaben können im Hinblick auf<br />

Ihre Qualifikation und Erfahrung noch angepasst wer<strong>de</strong>n. Des Weiteren repräsentieren Sie die Genossenschaft<br />

und sind Ansprechpartner/in für Mitglie<strong>de</strong>r, Dienstleister und kommunale Einrichtungen. Abgerun<strong>de</strong>t wird das<br />

Aufgabenprofil durch die Führung und Motivation von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Um diese unternehmerische Gestaltungsaufgabe erfolgreich zu bewältigen, sollten Sie ein Studium erfolgreich<br />

abgeschlossen haben o<strong>de</strong>r über eine immobilienspezifische Ausbildung mit entsprechen<strong>de</strong>r Weiterqualifikation<br />

verfügen. Für diese Position sind ein gutes kaufmännisches und technisches Verständnis wichtig. Unabdingbar ist<br />

eine mehrjährige Führungserfahrung in einem Wohnungsunternehmen. In persönlicher Hinsicht erweisen Sie sich<br />

als kommunikationsstark und verfügen über ein hohes Maß an Sozialkompetenz. Darüber hinaus zeichnen Sie<br />

sich durch analytische Fähigkeiten, eine pragmatische Arbeitsweise und Führungsstärke aus.<br />

Wenn Sie diese mit großem Gestaltungsspielraum ausgestattete und verantwortungsvolle Position anspricht,<br />

freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Ihre aussagekräftigen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien,<br />

Gehaltsvorstellungen) sen<strong>de</strong>n Sie bitte unter Angabe <strong>de</strong>r Kennziffer MA 15.509/01 an die von uns beauftragte<br />

Personalberatung ifp. Für telefonische Informationen stehen Ihnen dort Herr Norbert Heinrich<br />

(Tel.: 0221/20506-52) sowie Herr Daniel Corbic (Tel.: 0221/20506-141, Daniel.Corbic@ifp-online.<strong>de</strong>)<br />

gerne zur Verfügung. Die vertrauliche Behandlung Ihrer Bewerbung ist für uns selbstverständlich.<br />

Postfach 10 31 44<br />

50471Köln<br />

www.ifp-online.<strong>de</strong><br />

8 | 2013<br />

63


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Die Gartenstadt Wandsbek eG ist eine über 100 Jahre junge Wohnungsbaugenossenschaft mit rund 3.100 Wohnungen in Hamburg. Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

mehr als 5.000 Mitglie<strong>de</strong>r durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung ist Zweck unserer Genossenschaft. Im Mittelpunkt<br />

unseres Han<strong>de</strong>lns stehen unsere Mitglie<strong>de</strong>r und ihre jetzigen und zukünftigen Bedürfnisse sowie die nachhaltige Bewirtschaftung, Mo<strong>de</strong>rnisierung,<br />

Instandhaltung und Erweiterung unseres Bestan<strong>de</strong>s. Hierfür engagieren sich <strong>de</strong>rzeit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie <strong>de</strong>r Vorstand mit<br />

Serviceorientierung, Flexibilität und Lei<strong>de</strong>nschaft.<br />

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir ein<br />

hauptamtliches Vorstandsmitglied (m/w).<br />

In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n leiten Sie die Geschäfte unserer Genossenschaft, gestalten die strategische<br />

Ausrichtung und setzen vereinbarte Ziele um. Sie zeichnen verantwortlich für die Bereiche Betriebswirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen,<br />

Controlling und Personal. Hinzu kommen Datenschutz, EDV und das Betriebskostenmanagement. Sie unterstützen die selbständige und effiziente<br />

Arbeitsweise Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nehmen gern auch selbst operative Tätigkeiten wahr.<br />

Wir erwarten<br />

- <strong>de</strong>n erfolgreichen Abschluss eines betriebswirtschaftlichen Studiums, i<strong>de</strong>alerweise aufbauend auf einer wohnungswirtschaftlichen Ausbildung,<br />

- Erfahrungen in leiten<strong>de</strong>r Tätigkeit in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft, vorzugsweise in einer Genossenschaft,<br />

- fundierte Kenntnisse und praktische Erfahrungen im Bereich Finanzierung/Rechnungswesen, Steuer- und Arbeitsrecht, Lohn- und<br />

Gehaltsbuchhaltung,<br />

- Sicherheit im Umgang mit Bilanzen und mo<strong>de</strong>rnen Steuerungsinstrumenten, wie Controlling, Portfolio- und Risikomanagement,<br />

- Steuerungs- und Umsetzungskompetenzen sowie ausgeprägtes unternehmerisches Denken und Han<strong>de</strong>ln,<br />

- ein hohes Maß an Engagement und Belastbarkeit sowie die Bereitschaft, einen aufgeschlossenen, kooperativen, aber auch entscheidungsbereiten<br />

Umgangsstil zu pflegen,<br />

- soziale Kompetenz im Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

- Kenntnisse <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft eingesetzten EDV-Programme sowie<br />

- eine hohe I<strong>de</strong>ntifikation mit <strong>de</strong>m Genossenschaftsgedanken.<br />

Sollte diese anspruchsvolle Position in einem gut aufgestellten, gesun<strong>de</strong>n Unternehmen mit langer Tradition Ihr Interesse geweckt haben, freuen<br />

wir uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung und <strong>de</strong>s möglichen Eintrittstermines<br />

bis zum 9. August 2013. Die vertrauliche Behandlung Ihrer Bewerbung ist für uns selbstverständlich.<br />

Manfred Noster<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates<br />

Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Gartenstadt Wandsbek eG<br />

Gartenstadtweg 81<br />

22049 Hamburg<br />

Die Baugesellschaft Nettetal,<br />

Gemeinnütziges Wohnungsunternehmen AG hat<br />

958 Wohnungen im eigenen Bestand und ist als<br />

professioneller Verwalter für an<strong>de</strong>re Eigentümer<br />

tätig. <strong>Als</strong> größtes lokales Wohnungsunternehmen<br />

leistet die Gesellschaft einen aktiven Beitrag zur Stadtentwicklung und versorgt breite Schichten <strong>de</strong>r Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem,<br />

bezahlbarem Wohnraum. Die direkte Nähe zur nie<strong>de</strong>rländischen Universitätsstadt Venlo eröffnet zusätzliche unternehmerische Perspektiven.<br />

Für <strong>de</strong>n weiteren Ausbau <strong>de</strong>s Unternehmenserfolgs suchen wir im Rahmen einer Nachfolgeregelung zum 01. April 2014 ein<br />

KAUFMÄNNISCHES MITGLIED DES VORSTANDES (m/w)<br />

Gemeinsam mit einer nebenamtlichen Kollegin übernehmen<br />

Sie Verantwortung für <strong>de</strong>n operativen Erfolg und die strategische<br />

Ausrichtung <strong>de</strong>r Baugesellschaft Nettetal AG. Sie sind<br />

verantwortlich für kaufmännische Steuerung, Bestandsbewirtschaftung,<br />

Finanzierung und Personal und übernehmen die<br />

Kontaktpflege zu <strong>de</strong>n wichtigen Ansprechpartnern in unserer<br />

Stadt. Sie setzen das Unternehmensleitbild nachhaltig um<br />

und entwickeln es gemeinsam mit <strong>de</strong>n Entscheidungsgremien<br />

weiter.<br />

Um dieser Position gerecht zu wer<strong>de</strong>n, verfügen Sie über<br />

einen immobilienwirtschaftlichen Hochschulabschluss o<strong>de</strong>r<br />

über eine einschlägige immobilienwirtschaftliche Fortbildung<br />

min<strong>de</strong>stens auf <strong>de</strong>m Niveau Immobilienfachwirt/-in. Sie besitzen<br />

unternehmerisches Potenzial, einen motivieren<strong>de</strong>n<br />

Führungsstil, ausgeprägte kommunikative Kompetenz sowie<br />

mehrjährige Berufserfahrung in einem Wohnungsunternehmen.<br />

Die Bereitschaft, <strong>de</strong>n Wohnsitz in Nettetal o<strong>de</strong>r Umgebung zu<br />

nehmen, ist wünschenswert.<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen<br />

bis zum 15.08.2013 ausschließlich per E-Mail an: Herrn Dr. Marcus<br />

Optendrenk (Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Aufsichtsrates) - marcus@optendrenk.<strong>de</strong><br />

Für Rückfragen steht Ihnen Frau Draeger im EBZ<br />

unter <strong>de</strong>r Tel. 0234/9447-625 zur Verfügung.<br />

Baugesellschaft Nettetal<br />

Gemeinnütziges Wohnungsunternehmen AG<br />

www.baugesellschaft-nettetal.<strong>de</strong><br />

64 8 | 2013


8 | 2013<br />

65


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Die Wohnstätte Sta<strong>de</strong> eG ist mit rd. 2.400 Wohnungen <strong>de</strong>r größte Wohnungsanbieter in <strong>de</strong>r Hansestadt Sta<strong>de</strong> und kann dabei<br />

auf eine über 85-jährige Tradition zurückblicken. Die 100 %ige Tochtergesellschaft, die Wohnstätte Sta<strong>de</strong> Immobilien GmbH, ist<br />

Dienstleister im Bereich <strong>de</strong>r Wohnungsverwaltung und übernimmt neben <strong>de</strong>m Portfoliomanagement Aufgaben im Bereich <strong>de</strong>s<br />

Energiecontractings für die Genossenschaft. 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich in diesen Aufgabenfel<strong>de</strong>rn.<br />

Im Zuge einer Nachfolgeregelung sucht die Genossenschaft eine unternehmerisch <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Persönlichkeit als<br />

hauptamtliches<br />

Vorstandsmitglied (m/w)<br />

für die Wohnstätte Sta<strong>de</strong> eG als auch für die Wohnstätte Immobilien GmbH in Personalunion eine/einen<br />

Geschäftsführer (m/w)<br />

In diesen Funktionen übernehmen Sie mit einem nebenamtlichen Vorstandskollegen, <strong>de</strong>r gleichzeitig Beiratsmitglied <strong>de</strong>r<br />

Tochtergesellschaft ist, die Gesamtverantwortung für die strategische und unternehmerische Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />

und ihrer Tochtergesellschaft. Zu <strong>de</strong>n wesentlichen Aufgabenfel<strong>de</strong>rn gehören die Bestandsbewirtschaftung, das Rechnungswesen<br />

und Controlling sowie das Portfoliomanagement und Bau- und Projektmanagement. Ihnen obliegen die Sicherstellung <strong>de</strong>r<br />

Ordnungsmäßigkeit aller Geschäftsvorfälle, die Wirtschafts- und Finanzplanung sowie die Steuerung und Entwicklung <strong>de</strong>r operativen<br />

Unternehmenseinheiten. Des Weiteren pflegen Sie ein tragfähiges Netzwerk zu Entscheidungsträgern und positionieren sich als kompetenter<br />

Ansprechpartner für Kooperationspartner und Auftragnehmer. Abgerun<strong>de</strong>t wird das Aufgabenprofil durch eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Aufsichtsrat und die motivieren<strong>de</strong> sowie ergebnisorientierte Führung einer loyalen Mitarbeiterschaft.<br />

Um diese verantwortungsvolle Position optimal auszufüllen, sollten Sie eine fundierte Ausbildung (Studium o<strong>de</strong>r eine vergleichbare<br />

Qualifikation) mit kaufmännischem Bezug vorweisen können. Unabdingbar ist zu<strong>de</strong>m eine mehrjährige Führungserfahrung in einer<br />

verantwortungsvollen Leitungsfunktion, die Sie i<strong>de</strong>alerweise in einem wohnungswirtschaftlichen Umfeld sammeln konnten. Nicht<br />

zuletzt bringen Sie ein ausgeprägtes Verständnis für betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Zusammenhänge mit. In persönlicher<br />

Hinsicht zeichnen Sie sich durch einen hohen Gestaltungswillen, Führungskompetenz, Kooperationsbereitschaft,<br />

Verantwortungsbewusstsein und Verhandlungsgeschick aus.<br />

Wenn Sie sich in dieser vielseitigen und interessanten Aufgabe wie<strong>de</strong>rerkennen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.<br />

Sen<strong>de</strong>n Sie Ihre aussagekräftigen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Gehaltsvorstellungen) bitte unter Angabe <strong>de</strong>r Kennziffer<br />

MA 15.510/01 an die von uns beauftragte Personalberatung ifp. Für telefonische Informationen stehen Ihnen dort Herr<br />

Norbert Heinrich (Tel. 0221 20506-52) sowie Herr Daniel Corbic (Tel. 0221 20506-141, Daniel.Corbic@ifp-online.<strong>de</strong>)<br />

gerne zur Verfügung. Die vertrauliche Behandlung Ihrer Bewerbung ist für uns selbstverständlich.<br />

Postfach 10 31 44<br />

50471Köln<br />

www.ifp-online.<strong>de</strong><br />

66 8 | 2013


Die bauverein AG ist einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Dienstleister<br />

<strong>de</strong>r Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Südhessen.<br />

Zum 01.10.2013 suchen wir einen<br />

Abteilungsleiter<br />

Betriebskosten (m/w)<br />

Ihre Aufgabenschwerpunkte<br />

beiter<br />

in <strong>de</strong>r Abteilung Betriebskosten<br />

-<br />

<br />

<br />

trolle<br />

<strong>de</strong>r Abrechnungsergebnisse<br />

<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Rechnungswesen<br />

-<br />

ment<br />

nagement<br />

<br />

<br />

Bereichsleiter<br />

-<br />

<br />

Betriebskosten<br />

Ihr Kompetenzprofil<br />

sene<br />

Ausbildung in <strong>de</strong>r Immobilienwirtschaft mit<br />

<br />

<br />

Betriebskosten<br />

nisse<br />

<br />

<br />

<br />

keiten<br />

<br />

<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann sen<strong>de</strong>n Sie<br />

bitte Ihre vollständigen schriftlichen Bewerbungsunter-<br />

<br />

12. August 2013 an gunkel@bauvereinag.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

straße<br />

20, 64289 Darmstadt<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

-<br />

<br />

Wollen Sie in einem motivierten und dynamischen Team mitarbeiten<br />

und Verantwortung für interessante Projekte übernehmen?<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis 25. Juli 2013.<br />

Die genaue Beschreibung Ihrer Aufgaben und unserer Erwartungen<br />

fin<strong>de</strong>n Sie unter www.stadtbau-wuerzburg.<strong>de</strong>/Unternehmen<br />

Effiziente<br />

Abwicklung<br />

von<br />

Wohnungsbauprojekten.<br />

Dipl.-Ing. o<strong>de</strong>r Architekt gesucht. (m/w)<br />

Projektsteuerung für Wohnungsbauprojekte.<br />

Ihre Aufgaben:<br />

<br />

<br />

<br />

Ihr Profil:<br />

<br />

<br />

Ihre Chance:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wir sind eine kommunale Wohnungsgesellschaft mit Standort in Marl,<br />

Hauptgesellschafter ist die Stadt Marl. Die Schwerpunkte unserer Aktivitäten<br />

liegen im Bereich <strong>de</strong>r Bestandspflege unseres rd. 3.600 Wohnungen<br />

umfassen<strong>de</strong>n Wohnungsbestands im Stadtgebiet <strong>de</strong>r Stadt Marl.<br />

Zum 01.09.2013 o<strong>de</strong>r später suchen wir zur Verstärkung unseres Teams<br />

<strong>de</strong>r Wohnungsverwaltung eine/n<br />

Immobilienkaufmann /-frau<br />

Ihr Aufgabengebiet umfasst die eigenständige kaufmännische Verwaltung<br />

unseres Wohnungsbestands. Hierzu gehört die Erstellung von Mietverträgen,<br />

die Führung <strong>de</strong>s allgemeinen Schriftverkehrs, die Mietenbuchhaltung,<br />

die Prüfung und Kontierung sämtlicher eingehen<strong>de</strong>r Rechnungen<br />

<strong>de</strong>r Heiz- und Betriebskosten sowie die Erstellung <strong>de</strong>r Heiz- und Betriebskostenabrechnungen.<br />

Daneben sind Sie Ansprechpartner unserer Mieter<br />

und Mieterinnen.<br />

Ihr Profil:<br />

Sie verfügen über eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Immobilienkaufmann<br />

/-frau o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren kaufmännischen Ausbildung mit<br />

immobilienwirtschaftlicher Erfahrung. Daneben verfügen Sie über eine<br />

mehrjährige Berufserfahrung und zeichnen sich durch hohe Einsatzbereitschaft<br />

aus, sind flexibel und vielseitig. Im Umgang mit unseren Mietern und<br />

Mieterinnen überzeugen Sie durch Ihr offenes, selbstsicheres und kun<strong>de</strong>nfreundliches<br />

Auftreten auch in schwierigen Situationen. Der Umgang mit<br />

Microsoft-Office-Produkten und branchenspezifischer Software (i<strong>de</strong>alerweise<br />

Aareon GES) ist für Sie selbstverständlich.<br />

Unser Angebot:<br />

Sie erwartet eine sehr abwechslungsreiche Vollzeittätigkeit in einem jungen<br />

Team mit flachen Hierarchien, eine leistungsgerechte Vergütung mit<br />

zusätzlicher Altersversorgung in Anlehnung an <strong>de</strong>n TVöD sowie soziale<br />

Zusatzleistungen. Die Stelle ist zunächst auf ein Jahr befristet, bei entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Bewährung kann diese in ein unbefristetes Anstellungsverhältnis<br />

mün<strong>de</strong>n. Gerne sind wir Ihnen bei einem Ortswechsel sowie <strong>de</strong>r Suche<br />

nach einer geeigneten Wohnung behilflich.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann sen<strong>de</strong>n Sie bitte Ihre aussagekräftigen<br />

Bewerbungsunterlagen mit Angabe von Eintrittstermin und Gehaltsvorstellung<br />

an die Geschäftsführung zu Hän<strong>de</strong>n Herrn Dipl. Ing. Christoph<br />

Thier.<br />

Neue Marler Baugesellschaft mbH, Willy-Brandt-Allee 2, 45770 Marl<br />

8 | 2013<br />

67


MARKT UND MANAGEMENT<br />

Erfolgreich durch eine 100-jährige Tradition und zukunftsweisen<strong>de</strong> Innovationen<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>(r)<br />

Vorstandsmitglied (m/w)<br />

Die Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG, Essen verfügt über mehr als 3.400 Wohneinheiten.<br />

Bei einer Bilanzsumme von rund EUR Mio. 100 betreut sie mehr als 4.400 Mitglie<strong>de</strong>r. <strong>Als</strong><br />

Ergebnis <strong>de</strong>r konsequenten und erfolgreichen Geschäftspolitik <strong>de</strong>r vergangenen Jahre besitzt die<br />

Wohnungsgenossenschaft heute eine gute Ertragskraft und ist gegen Risiken gesichert. Zur Fortsetzung<br />

dieser erfolgreichen Geschäftsentwicklung sowie zur Bewahrung unserer 100-jährigen<br />

christlich-sozialen Tradition suchen wir eine(n) Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>(n) und ein Vorstandsmitglied<br />

(m/w) für unsere bei<strong>de</strong>n im Jahr 2015 altersbedingt ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r.<br />

Zu Ihren Aufgaben gehören:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ihr Profil:<br />

<br />

-<br />

rung<br />

unserer überdurchschnittlich starken Position als Wohnungsanbieter in <strong>de</strong>r Region. Eine<br />

<br />

sein. Deshalb sind Erfahrungen im Bestandsmanagement von Vorteil. Die Rolle eines Wohnungs-<br />

<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung ansehen.<br />

O<strong>de</strong>r:<br />

-<br />

<br />

traut.<br />

Ein erfolgreicher beruflicher Wer<strong>de</strong>gang in bautechnischer Planung und Bauleitung bil<strong>de</strong>t<br />

die Basis Ihres Fachwissens.<br />

Darüber hinaus erwarten wir:<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

nicht Bedingung.<br />

Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Zeugniskopien sowie<br />

<br />

17.08.2013 an unseren Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>n,<br />

Herrn RA & Notar Dr. Thomas Hermes,<br />

<br />

45131 Essen.<br />

68 8 | 2013


RECHT<br />

MIETRECHT<br />

BGB §§ 546a, 562<br />

Nutzungsentschädigung <strong>de</strong>s<br />

Vermieters bei Nichtherausgabe <strong>de</strong>r<br />

Miet sache bei Geltendmachung <strong>de</strong>s<br />

Vermieterpfandrechts<br />

Gibt <strong>de</strong>r Mieter die Mietsache bei Vertragsen<strong>de</strong> nicht heraus, so<br />

schul<strong>de</strong>t er Nutzungsentschädigung auch dann, wenn <strong>de</strong>r Vermieter<br />

sein Vermieterpfandrecht geltend macht.<br />

KG, Beschluss vom 6.12.2012, 8 U 220/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Die Ausübung <strong>de</strong>s Vermieterpfandrechts hin<strong>de</strong>rt lediglich die vollständige<br />

Räumung <strong>de</strong>r Mietsache durch <strong>de</strong>n Mieter, lässt also die Räumungspflicht<br />

entfallen, än<strong>de</strong>rt aber nichts an <strong>de</strong>r Verpflichtung <strong>de</strong>s Mieters, die Mietsache<br />

an <strong>de</strong>n Vermieter herauszugeben. Die Behauptung, die Beklagte<br />

hätte die Schlüssel herausgegeben, wenn sie nicht im Auftrag <strong>de</strong>r Klägerin<br />

am Abtransport unpfändbarer Gegenstän<strong>de</strong> gehin<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n wäre,<br />

vermag die Beklagte nicht zu entlasten. Die Beklagte hat in keiner Weise<br />

substantiiert, was für Gegenstän<strong>de</strong> abtransportiert wer<strong>de</strong>n sollten und<br />

dass sie nicht <strong>de</strong>m Vermieterpfandrecht unterlagen, son<strong>de</strong>rn im Sinne von<br />

§ 811 Abs. 1 Nr. 5 ZPO zur Fortsetzung ihrer Erwerbstätigkeit erfor<strong>de</strong>rlich<br />

waren. Vielmehr ist die Beklagte <strong>de</strong>m Vortrag <strong>de</strong>r Klägerin, bei <strong>de</strong>m<br />

Abholversuch habe <strong>de</strong>r Abholer mitgeteilt, das Inventar kurz zuvor über<br />

eBay gekauft zu haben, nicht konkret entgegengetreten<br />

und verkennt offenbar auch, dass <strong>de</strong>r Warenbestand <strong>de</strong>s<br />

Mieters <strong>de</strong>m Vermieterpfandrecht unterliegt.<br />

Rechtsanwalt Heiko Ormanschick, Hamburg<br />

INHALT<br />

MIETRECHT<br />

69 BGB §§ 546a, 562<br />

Nutzungsentschädigung <strong>de</strong>s Vermieters<br />

bei Nicht herausgabe <strong>de</strong>r Miet sache bei<br />

Geltendmachung <strong>de</strong>s Vermieterpfandrechts<br />

69 BGB §§ 535, 556a<br />

Mietvertraglicher Nutzungsumfang,<br />

Son<strong>de</strong>r nutzungsfläche; vermietete Eigentumswohnung;<br />

Grundsteuer<br />

70 BGB §§ 823 Abs. 1, 1004, ZPO §§ 935 ff.<br />

Vi<strong>de</strong>oüberwachung:<br />

Mieter müssen Kamera nicht dul<strong>de</strong>n<br />

70 BGB §§ 305, 535<br />

Gewerberaummietvertrag; Sinn <strong>de</strong>r Vereinbarung<br />

einer Betriebspflicht; einstweilige (Leistungs-)<br />

Verfügung<br />

WEG-RECHT<br />

71 BGB §§ 280 ff:, 675; WEG § 27 Abs. 1; RDG § 5 Abs. 2<br />

Haftung <strong>de</strong>s Verwalters für verpasste<br />

För<strong>de</strong>rmittelfristen?<br />

71 BGB §§ 280 ff., WEG §§ 10 Abs. 6, 21<br />

Verfahrenskosten und Scha<strong>de</strong>nsersatzpflicht<br />

<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />

71 WEG § 27; BGB §§ 280 ff., 286<br />

Verwalterpflichten und Verwalter haftung<br />

bei einem Mangel im Gemeinschaftseigentum<br />

BGB §§ 535, 556a<br />

Mietvertraglicher Nutzungsumfang,<br />

Son<strong>de</strong>rnutzungsfläche; vermietete<br />

Eigentumswohnung; Grundsteuer<br />

Ein Mietvertrag kann nicht ohne Weiteres dahingehend ausgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass sämtliche <strong>de</strong>r Wohnung wohnungseigentumsrechtlich<br />

zugewiesenen Son<strong>de</strong>rnutzungsrechte Gegenstand <strong>de</strong>s Mietvertrages<br />

sind.<br />

RiAG Dr. Olaf Riecke<br />

WEG-Recht<br />

Baumweg 1, 22589 Hamburg<br />

Telefon: 040 871683<br />

olaf@riecke-Hamburg.<strong>de</strong>, www.riecke-hamburg.<strong>de</strong><br />

RA Heiko Ormanschick<br />

Mietrecht<br />

Blankeneser Bahnhofstraße 46, 22587 Hamburg<br />

Telefon: 040 866060-0<br />

kanzlei@ormanschick.<strong>de</strong>, www.ormanschick.<strong>de</strong><br />

LG Bonn, Urteil vom 15.11.2012, 6 S 25/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Die angewen<strong>de</strong>ten Umlageschlüssel sind materiell falsch, soweit nicht<br />

nach direkt umlegbarem Einzelverbrauch abgerechnet wur<strong>de</strong>, also insbeson<strong>de</strong>re<br />

soweit nach Miteigentumsanteilen umgelegt wur<strong>de</strong>. Eine Umlage<br />

<strong>de</strong>r Nebenkosten nach Miteigentumsanteilen ist nicht wirksam vereinbart<br />

wor<strong>de</strong>n. Die Vereinbarung im schriftlichen Mietvertrag, wonach bei<br />

Eigentumswohnungen <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Eigentümergemeinschaft verwen<strong>de</strong>te<br />

Umlageschlüssel, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r beiliegen<strong>de</strong>n letzten Abrechnung/Wirt-<br />

Muster<br />

Online:<br />

Die Urteile können Sie als Langversion im Internet<br />

unter www.diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong>/urteile<br />

einsehen.<br />

Nutzung <strong>de</strong>r QR-Co<strong>de</strong>s:<br />

1. La<strong>de</strong>n Sie sich eine QR-Co<strong>de</strong>-App auf Ihr SmartPhone<br />

(z. B. barcoo, QuickMark Barco<strong>de</strong> Scanner, i-nigma).<br />

2. Scannen Sie <strong>de</strong>n gewünschten QR-Co<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r App.<br />

3. Viel Spaß beim Lesen!<br />

8 | 2013<br />

69


RECHT<br />

schaftsplan ersichtlich sein sollte, gelten soll, begrün<strong>de</strong>t keine wirksame<br />

abweichen<strong>de</strong> Vereinbarung von <strong>de</strong>m vertraglich vereinbarten Grundsatz<br />

<strong>de</strong>r Umlegung nach Wohnfläche im Verhältnis zur Gesamtwohnfläche<br />

bzw. von <strong>de</strong>m gleich lauten<strong>de</strong>n Maßstab <strong>de</strong>s § 556a Abs. 1 S. 1 BGB.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s Inhalts <strong>de</strong>s schriftlichen Mietvertrags ist<br />

nicht davon auszugehen, dass die laut Teilungserklärung <strong>de</strong>r Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Beklagten gemieteten Wohnung B.<br />

zugewiesene „Son<strong>de</strong>rnutzungsfläche“ an <strong>de</strong>m begrünten Böschungsabschnitt<br />

und an <strong>de</strong>r Treppe, die zu <strong>de</strong>r Terrasse <strong>de</strong>r Wohnung führt, und an<br />

<strong>de</strong>m (Zwischen-)Po<strong>de</strong>st vor dieser Treppe zur alleinigen Nutzung <strong>de</strong>r Beklagten<br />

mit vermietet wur<strong>de</strong>. Bei <strong>de</strong>n Vertragsgesprächen kam nicht zur<br />

Sprache, dass es ein solches Son<strong>de</strong>rnutzungsrecht gab. Der schriftliche<br />

Vertrag schweigt hierzu. Mithin hätte es z. B. eines Hinweises <strong>de</strong>s Klägers<br />

vor o<strong>de</strong>r bei Vertragsschluss auf diesen Umstand bedurft, damit dies Gegenstand<br />

<strong>de</strong>s Mietvertrags gewor<strong>de</strong>n wäre. Die laut Teilungserklärung <strong>de</strong>r<br />

Wohnung B. zugewiesene Son<strong>de</strong>rnutzungsfläche ist folglich mietrechtlich<br />

im Verhältnis <strong>de</strong>r Parteien nicht mit vermietet wor<strong>de</strong>n und<br />

durch diese Fläche verursachte Kosten können nicht gemäß<br />

§ 556a Abs. 1 S. 2 BGB umgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Rechtsanwalt Heiko Ormanschick, Hamburg<br />

BGB §§ 823 Abs. 1, 1004, ZPO §§ 935 ff.<br />

Vi<strong>de</strong>oüberwachung: Mieter müssen<br />

Kamera nicht dul<strong>de</strong>n<br />

1. Die Installation einer Kamera, mit <strong>de</strong>r eine gezielte Überwachung<br />

<strong>de</strong>s Eingangsbereichs eines Mehrparteienhauses möglich ist, stellt<br />

einen Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht <strong>de</strong>r Mieter dar.<br />

Eine solche Anlage bedarf daher <strong>de</strong>r Zustimmung sämtlicher Mieter.<br />

2. Ein Mieter kann durch einstweilige Verfügung <strong>de</strong>m Vermieter die<br />

Überwachung <strong>de</strong>s Eingangsbereichs untersagen lassen.<br />

AG Schöneberg, Urteil vom 8.6.2012, 19 C 166/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Das Amtsgericht Schöneberg hat entschie<strong>de</strong>n, dass die Vi<strong>de</strong>oüberwachung<br />

von Mehrfamilienhäusern nur zulässig ist, wenn alle Bewohner einverstan<strong>de</strong>n<br />

sind. Schon wenn ein Mieter nicht zustimmt, darf <strong>de</strong>r Vermieter keine<br />

Kamera installieren lassen. Sogar eine Anlage, die noch gar nicht in Betrieb<br />

ist, können Betroffene gerichtlich per Eilverfahren verbieten lassen. Das<br />

Gericht begrün<strong>de</strong>te das Urteil damit, dass sich <strong>de</strong>r Mieter durch die Kameras<br />

in seinem privaten Bereich nicht mehr ungestört und unbeobachtet<br />

fühlen könne. Auch eine noch nicht aktivierte Kamera verletze daher schon<br />

das allgemeine Persönlichkeitsrecht.<br />

Die Entscheidung bewegt sich im Rahmen <strong>de</strong>r bisherigen Rechtsprechung<br />

zu diesem Problem. Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall ging es <strong>de</strong>m Vermieter um die<br />

Überwachung <strong>de</strong>r gesamten Hausanlage. In diesen Fällen richtet sich die<br />

Duldungspflicht <strong>de</strong>s Mieters zur Installation <strong>de</strong>rartiger Einrichtungen<br />

nach § 554 BGB, soweit im Einzelfall von einer Mo<strong>de</strong>rnisierung auszugehen<br />

ist. Das ist hier nicht <strong>de</strong>r Fall. Der Mieter muss solche Maßnahmen<br />

nicht hinnehmen, die lediglich für einen kleinen Kreis von Mietern von<br />

Be<strong>de</strong>utung sind. Zwar sind Maßnahmen zur Sicherheit <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

grundsätzlich als Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahme anerkannt, jedoch steht die<br />

Exklusivität <strong>de</strong>r Maßnahme einer generellen Duldungspflicht entgegen.<br />

Das Erkaufen <strong>de</strong>r maximalen Sicherheit im Mietobjekt mit <strong>de</strong>m Verlust <strong>de</strong>r<br />

freien Entfaltung <strong>de</strong>r Persönlichkeit <strong>de</strong>s Mieters dient nur einer kleinen<br />

Zahl von Bewohnern, die auf einen beson<strong>de</strong>ren und umfassen<strong>de</strong>n Schutz<br />

Wert legen. Für <strong>de</strong>n Durchschnittsmieter liegt in <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oüberwachung<br />

keine Erhöhung <strong>de</strong>s Gebrauchs- o<strong>de</strong>r Substanzwertes<br />

<strong>de</strong>r Mietsache, mithin keine Mo<strong>de</strong>rnisierung.<br />

Rechtsanwalt Rainer Maaß (VNW), Hamburg<br />

BGB §§ 305, 535<br />

Gewerberaummietvertrag; Sinn <strong>de</strong>r<br />

Vereinbarung einer Betriebspflicht;<br />

einstweilige (Leistungs-)Verfügung<br />

Der Sinn <strong>de</strong>r Vereinbarung einer Betriebspflicht, <strong>de</strong>r darin liegt,<br />

ein Einkaufszentrum durch ein möglichst großes und vielfältiges<br />

Angebot an Geschäften für Kun<strong>de</strong>n attraktiv zu halten, wür<strong>de</strong><br />

unterlaufen, wenn <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Erlass einer einstweiligen Verfügung<br />

beantragen<strong>de</strong> Vermieter darauf verwiesen wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, mit<br />

<strong>de</strong>r Durchsetzung <strong>de</strong>r Betriebspflicht bis zum Abschluss eines<br />

Verfahrens in <strong>de</strong>r Hauptsache zu warten.<br />

KG, Beschluss vom 28.1.2013, 8 W 5/13<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Die Antragstellerin hat gegen <strong>de</strong>n Antragsgegner einen Anspruch<br />

auf Erfüllung <strong>de</strong>r vereinbarten Betriebspflicht. Zwar nimmt die<br />

einstweilige Verfügung je<strong>de</strong>nfalls für die Zeit bis zu einer Entscheidung<br />

<strong>de</strong>s Rechtsstreits in <strong>de</strong>r Hauptsache diese vorweg. Eine (<strong>de</strong>rart<br />

eingeschränkte) Vorwegnahme <strong>de</strong>r Hauptsache durch eine Leistungsverfügung<br />

ist jedoch dann zulässig, wenn <strong>de</strong>r Gläubiger darlegt und<br />

glaubhaft macht, dass er auf die Erfüllung dringend angewiesen ist.<br />

Das ist im vorliegen<strong>de</strong>n Fall anzunehmen. Denn <strong>de</strong>r Sinn <strong>de</strong>r Vereinbarung<br />

einer Betriebspflicht, <strong>de</strong>r darin liegt, das Einkaufszentrum<br />

durch ein möglichst großes und vielfältiges Angebot an Geschäften<br />

für Kun<strong>de</strong>n attraktiv zu halten, wür<strong>de</strong> unterlaufen, wenn die Antragstellerin<br />

darauf verwiesen wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>r Durchsetzung <strong>de</strong>r<br />

Betriebspflicht bis zum Abschluss eines Verfahrens in <strong>de</strong>r Hauptsache<br />

zu warten. Es ist gerichtsbekannt, dass ein erhebliches wirtschaftliches<br />

Interesse aller Mieter eines Einkaufszentrums besteht, keine<br />

Leerstän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nachbarschaft hinzunehmen, weil sich dies auch<br />

auf die Umsätze <strong>de</strong>r übrigen Geschäfte nie<strong>de</strong>rschlägt. Demgemäß<br />

ist die Antragstellerin auch an<strong>de</strong>ren Mietern gegenüber gehalten,<br />

die vertraglich vereinbarte Betriebspflicht durchzusetzen. Die<br />

Antragstellerin hat auch ein eigenes Interesse an <strong>de</strong>r Fortsetzung <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsbetriebes, weil davon auszugehen ist, dass die Weitervermietung<br />

eines nicht betriebenen La<strong>de</strong>ns schwieriger ist als diejenige<br />

eines in Betrieb befindlichen. Der Antragstellerin ist es auch nicht<br />

zuzumuten, sich auf Scha<strong>de</strong>nsersatzansprüche verweisen zu lassen,<br />

<strong>de</strong>ren Nachweis – insbeson<strong>de</strong>re was die Kausalität zwischen<br />

Vertragsverletzung und Scha<strong>de</strong>n angeht – große<br />

Probleme mit sich bringt.<br />

Rechtsanwalt Heiko Ormanschick, Hamburg<br />

70 8 | 2013


WEG-RECHT<br />

BGB §§ 280 ff:, 675; WEG § 27 Abs. 1; RDG § 5 Abs. 2<br />

Haftung <strong>de</strong>s Verwalters für verpasste<br />

För<strong>de</strong>rmittelfristen?<br />

1. Die För<strong>de</strong>rmittelberatung ist von § 5 Abs. 2 Nr. 3 RDG eigenständig<br />

erfasst. Aus <strong>de</strong>r Systematik <strong>de</strong>s RDG geht hervor, dass auch <strong>de</strong>r<br />

Wohnungseigentumsverwalter gera<strong>de</strong> nicht zur För<strong>de</strong>rmittelberatung<br />

(an<strong>de</strong>rs LG Mönchengladbach ZMR 2007, 402) befugt ist, son<strong>de</strong>rn hier<br />

bereits im Rahmen <strong>de</strong>r unerlaubten Rechtsberatung agieren wür<strong>de</strong>.<br />

2. Haben die Wohnungseigentümer we<strong>de</strong>r einen Beschluss gefasst,<br />

<strong>de</strong>r im Grundsatz überhaupt die Umstellung <strong>de</strong>r Wärmeversorgung<br />

regelt, noch einen Beschluss dahingehend gefasst, dass För<strong>de</strong>rmittel<br />

beantragt wer<strong>de</strong>n sollen, so besteht auch insoweit keine Handlungsverpflichtung<br />

<strong>de</strong>s Verwalters.<br />

AG Oberhausen, Urteil vom 7.5.2013, 34 C 79/12<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Der WEG-Verwalter war nach bisheriger Meinung (vgl. LG Mönchengladbach<br />

ZMR 2007, 402) zumin<strong>de</strong>st dann verpflichtet, sich um Existenz<br />

und Konditionen von För<strong>de</strong>rmitteln zu kümmern, wenn Sanierungsmaßnahmen<br />

und <strong>de</strong>ren Finanzierung zur Beschlussfassung anstan<strong>de</strong>n. Seine<br />

Informationspflichten haben jedoch keine För<strong>de</strong>rmittelberatung im<br />

engeren Sinne zum Inhalt. Generelle Informationen z. B. über kommunale<br />

Darlehen o<strong>de</strong>r Zuschüsse sowie KfW-Mittel sind als Nebenleistung <strong>de</strong>m<br />

WEG-Verwalter aber wohl doch nicht über das RDG verboten, son<strong>de</strong>rn<br />

nötig. Dann mag die Gemeinschaft entschei<strong>de</strong>n, ob ein<br />

professioneller För<strong>de</strong>rmittelberater als Son<strong>de</strong>rfachmann<br />

eingeschaltet wer<strong>de</strong>n soll.<br />

BGB §§ 280 ff., WEG §§ 10 Abs. 6, 21<br />

Verfahrenskosten und Scha<strong>de</strong>nsersatzpflicht<br />

<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />

Die Pflicht zur ordnungsgemäßen Verwaltung beinhaltet auch gemäß<br />

§ 21 Abs. 5 Nr. 2 WEG die ordnungsgemäße Instandhaltung und<br />

Instandsetzung <strong>de</strong>s gemeinschaftlichen Eigentums. Dieser Anspruch<br />

richtet sich jedoch nicht gegen die Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

(Verband), son<strong>de</strong>rn gegen je<strong>de</strong>n einzelnen Wohnungseigentümer.<br />

Die Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s ist schon aus <strong>de</strong>m Grund<br />

wi<strong>de</strong>rsprüchlich, weil die Kläger bei einem Obsiegen zu einem Teil<br />

für ihre Klagefor<strong>de</strong>rung mit haften wür<strong>de</strong>n. Denn die Kläger sind an<br />

<strong>de</strong>r Ansammlung <strong>de</strong>s Verwaltungsvermögens, aus <strong>de</strong>m die Klagefor<strong>de</strong>rung<br />

letztlich bezahlt wer<strong>de</strong>n müsste, selbst beteiligt.<br />

AG Oberhausen, Urteil vom 14.5.2013, 34 C 9/13<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Zutreffend wur<strong>de</strong> ein Anspruch gegen <strong>de</strong>n Verband „Wohnungseigentümergemeinschaft”<br />

in <strong>de</strong>n Fällen, in <strong>de</strong>nen ein Wohnungseigentümer<br />

nach § 280 BGB Scha<strong>de</strong>nsersatz wegen einer nicht bzw. nicht rechtzeitig<br />

beschlossenen und/o<strong>de</strong>r durchgeführten Instandsetzungs- bzw. Sanierungsmaßnahme<br />

begehrt, wegen fehlen<strong>de</strong>r Passivlegitimation verneint.<br />

Unzutreffend ist dagegen die Ansicht <strong>de</strong>s BGH (Urteil vom 13.7.2012,<br />

V ZR 94/11, ZMR 2012, 974): Die Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

als Verband ist je<strong>de</strong>nfalls dann <strong>de</strong>m einzelnen Wohnungseigentümer<br />

gegenüber verpflichtet, die unverzügliche Umsetzung eines Beschlusses<br />

zur Sanierung <strong>de</strong>s Gemeinschaftseigentums gegenüber <strong>de</strong>m Verwalter<br />

durchzusetzen (Anm: durch wen?), wenn <strong>de</strong>r Beschluss <strong>de</strong>n Zweck hat,<br />

einen Scha<strong>de</strong>n am Gemeinschaftseigentum zu beseitigen,<br />

<strong>de</strong>r das Son<strong>de</strong>reigentum <strong>de</strong>s Wohnungseigentümers unbenutzbar<br />

macht.<br />

Dr. Olaf Riecke, Hamburg<br />

Dr. Olaf Riecke, Hamburg<br />

WEG § 27; BGB §§ 280 ff., 286<br />

Verwalterpflichten und Verwalter haftung<br />

bei einem Mangel im Gemeinschaftseigentum<br />

1. Lehnt es <strong>de</strong>r Verwalter bei einer im Son<strong>de</strong>reigentum aufgetretenen<br />

Feuchtigkeit und Schimmelbildung ab, <strong>de</strong>r Ursache nachzugehen,<br />

obgleich hierfür ein Mangel am Gemeinschaftseigentum nicht<br />

von vorneherein auszuschließen war, han<strong>de</strong>lt er pflichtwidrig.<br />

2. Stellt sich dann später heraus, dass Ursache ein Mangel im<br />

Gemeinschaftseigentum ist, hat <strong>de</strong>r Verwalter <strong>de</strong>m geschädigten<br />

Eigentümer <strong>de</strong>n entstan<strong>de</strong>nen Scha<strong>de</strong>n zu ersetzen.<br />

LG München I, Urteil vom 15.10.2012, 1 S 26801/11<br />

Be<strong>de</strong>utung für die Praxis<br />

Die Frage, ob ein Gegenstand zum Gemeinschafts- o<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>reigentum<br />

gehört, lässt sich oft nicht allein aus <strong>de</strong>m Wortlaut <strong>de</strong>r Teilungserklärung<br />

beantworten. Zwar hat <strong>de</strong>r BGH (Urteil vom 8.7.2011, V ZR 176/10,<br />

ZMR 2011, 971) gesagt: Heizkörper und dazugehörige Leitungen zum<br />

Anschluss an eine Zentralheizung können durch Teilungserklärung o<strong>de</strong>r<br />

nachträgliche Vereinbarung <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>reigentum zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese – falsche – Ansicht hat <strong>de</strong>r BGH (Urteil vom 26.10.2012, V ZR<br />

57/12, ZMR 2013, 454) revidiert; er fühlte sich von Stimmen in <strong>de</strong>r<br />

Wissenschaft missverstan<strong>de</strong>n und entschied: Durch die Teilungserklärung<br />

kann Son<strong>de</strong>reigentum an wesentlichen Bestandteilen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

nicht begrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n; diese kann die Grenze zwischen <strong>de</strong>m gemeinschaftlichen<br />

Eigentum und <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>reigentum nur zu Gunsten, nicht<br />

aber zu Ungunsten <strong>de</strong>s gemeinschaftlichen Eigentums verschieben. Der<br />

WEG-Verwalter ist gut beraten, wenn er über das Vorgehen bei einem Instandsetzungsbedarf<br />

mit unklarer Ursache, Beschlüsse fassen lässt. Denn<br />

<strong>de</strong>r BGH (Urteil vom 13.7.2012, V ZR 94/11, ZMR 2012, 974 = NJW<br />

2012, 2955) vertritt folgen<strong>de</strong> (umstrittene; vgl. Derle<strong>de</strong>r NJW 2012,<br />

3132, Elzer NZM 2012, 718 einerseits, Abramenko ZMR 2013, 174<br />

an<strong>de</strong>rerseits) Auffassung: Ein Anspruch auf Scha<strong>de</strong>nsersatz wegen verzögerter<br />

Beschlussfassung über notwendige Instandsetzungsmaßnahmen<br />

nach § 280 Abs. 1 und 2, § 286 BGB schei<strong>de</strong>t aus, wenn <strong>de</strong>r betroffene<br />

Wohnungseigentümer vorher gefasste Beschlüsse über die<br />

Zurückstellung <strong>de</strong>r Instandsetzung nicht angefochten hat.<br />

Dr. Olaf Riecke, Hamburg<br />

8 | 2013<br />

71


LETZTE SEITE / IMPRESSUM<br />

EINSCHÄTZUNGEN EINER STUDENTIN<br />

„In Ghana herrscht Bauchaos”<br />

Laura Lutwitzi studiert an <strong>de</strong>r EBZ Business School im Studiengang B. A. Real Estate (Distance Learning).<br />

Für eine Hausarbeit hat die 21-Jährige ein ungewöhnliches Thema gewählt: die ghanaische Immobilienwirtschaft.<br />

Was hat Sie am meisten überrascht?<br />

Ghana ist im Vergleich zu Deutschland ein armes<br />

Land, doch <strong>de</strong>r Mietpreis für die heute neu<br />

gebauten Apartments eines für uns akzeptablen<br />

Standard liegt bei ca. 30 $/m 2 . Diese hohen Preise<br />

machen klar, wie weit die Schere zwischen<br />

Arm und Reich auseinan<strong>de</strong>rklafft. In Accra, <strong>de</strong>r<br />

Hauptstadt Ghanas, fehlen <strong>de</strong>rzeit rund 1,6 Mio.<br />

Wohnungen für die Unterschicht.<br />

Was sind die größten Unterschie<strong>de</strong> zwischen<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Immobilienmärkten?<br />

In Ghana gibt es keine staatliche För<strong>de</strong>rung für<br />

Errichtung neuer Luxusappartments<br />

Geringverdiener, we<strong>de</strong>r für die Errichtung von<br />

Wohnraum noch für die Anmietung. Zu<strong>de</strong>m gibt<br />

es zwar Vorschriften für <strong>de</strong>n Grundstückserwerb<br />

und für die Genehmigung und Errichtung von<br />

Bauwerken, doch sie wer<strong>de</strong>n meistens nicht<br />

eingehalten. Es existieren keine nachhaltigen<br />

Kontrollmechanismen. Dadurch entstehen viele<br />

illegale Bauten. Auch kann durch die fehlen<strong>de</strong><br />

Registrierung beim Grundstückserwerb oft nicht<br />

festgestellt wer<strong>de</strong>n, wer <strong>de</strong>r Eigentümer eines<br />

Grundstückes ist.<br />

Zu welchen Erkenntnissen sind Sie gelangt?<br />

Projekte und Planungen früherer Regierungen<br />

wer<strong>de</strong>n nicht weitergeführt, was zu einem<br />

„Bauchaos“ geführt hat. Eine konzeptionellplanerische<br />

Kontinuität scheint nicht gegeben.<br />

Die hohen Preise begrün<strong>de</strong>n sich durch<br />

<strong>de</strong>n wachsen<strong>de</strong>n Auslän<strong>de</strong>ranteil: Nach Ghana<br />

treibt es Investoren und Arbeitskräfte aus Europa<br />

und Asien, vor allem aus China, Indien und<br />

<strong>de</strong>m Libanon. Es halten sich auch viele Investoren<br />

und Arbeiter aus an<strong>de</strong>ren afrikanischen<br />

Län<strong>de</strong>rn hier auf, beson<strong>de</strong>rs Südafrikaner und<br />

Nigerianer. Auch ihre höhere Kaufkraft lässt die<br />

Mieten weiter steigen. Für viele Ghanaer ist es<br />

daher unmöglich, ein Haus zu bauen o<strong>de</strong>r eine<br />

Wohnung zu mieten. Die meisten Prozesse scheinen<br />

nur durch Bestechungsgel<strong>de</strong>r in Bewegung<br />

gehalten zu wer<strong>de</strong>n. Woran es in Ghana fehlt,<br />

sind gut ausgebil<strong>de</strong>te immobilienwirtschaftliche<br />

Fachkräfte in <strong>de</strong>r Verwaltung.<br />

Das klingt alles recht rau. Wie hat es Ihnen<br />

<strong>de</strong>nn in Ghana gefallen?<br />

Die Fröhlichkeit und positive Einstellung <strong>de</strong>r Menschen<br />

hat mich begeistert. Durch ihre offene Art<br />

wird man als Frem<strong>de</strong>r sehr leicht aufgenommen,<br />

wobei viele <strong>de</strong>r dortigen Sitten für Mitteleuropäer<br />

aber gewöhnungsbedürftig sind. Ich wer<strong>de</strong> meinen<br />

Aufenthalt auch noch eine Weile fortsetzen,<br />

was mir ja Dank meines Fernstudiums bei <strong>de</strong>r EBZ<br />

möglich ist.<br />

Frau Lutwitzi, vielen Dank.<br />

Das Gespräch führte Andreas Winkler.<br />

IMPRESSUM >>> DAS TEAM DER DW DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT<br />

Ulrike Silberberg (US)<br />

Chefredakteurin<br />

ulrike.silberberg@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-20<br />

Olaf Berger (OB)<br />

Redakteur<br />

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Telefon: 040 520103-23<br />

Sarah Tekath (ST)<br />

Volontärin<br />

sarah.tekath@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-21<br />

Heike Tie<strong>de</strong>mann<br />

Anzeigenleiterin<br />

heike.tie<strong>de</strong>mann@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-39<br />

Wolfgang Boge<br />

Grafiker<br />

wolfgang.boge@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-33<br />

Nicole Behrendt<br />

Redaktionsassistentin<br />

nicole.behrendt@diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong><br />

Telefon: 040 520103-22<br />

HERAUSGEBER UND VERLAG<br />

<strong>Haufe</strong>-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Ein Unternehmen <strong>de</strong>r <strong>Haufe</strong> Gruppe<br />

Standort Hamburg, Tangstedter Landstraße 83, 22415 Hamburg<br />

Geschäftsführung: Isabel Blank, Markus Dränert, Jörg Frey,<br />

Birte Hackenjos, Randolf Jessl, Matthias Mühe,<br />

Markus Reithwiesner, Joachim Rotzinger, Dr. Carsten Thies<br />

Beiratsvorsitzen<strong>de</strong>: Andrea <strong>Haufe</strong>, Kommanditgesellschaft,<br />

Sitz Freiburg, Registergericht Freiburg, HRA 4408<br />

Komplementäre: <strong>Haufe</strong>-Lexware Verwaltungs GmbH,<br />

Sitz und Registergericht Freiburg, HRB 5557; Martin Laqua,<br />

USt-IdNr. DE812398835<br />

Redaktionsanschrift: DW Die Wohnungswirtschaft<br />

Tangstedter Landstraße 83, 22415 Hamburg,<br />

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für das Erfassen und Übertragen in Form von Daten. Die allgemeinen<br />

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von sechs Wochen zum Quartalsen<strong>de</strong> möglich und schriftlich an <strong>de</strong>n<br />

Verlag zu richten (Preise seit 1. Januar 2013).<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Dieses Produkt wur<strong>de</strong> auf<br />

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Druck: rewi druckhaus Reiner Winters GmbH,<br />

Wiesenstraße 11, 57537 Wissen / Sieg, druckhaus@rewi.<strong>de</strong>,<br />

www.rewi.<strong>de</strong>, PEFC/04-31-0829, ISSN 0939-625X<br />

72 8 | 2013


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Liebe Leser, liebe Freun<strong>de</strong>,<br />

1948: Harry Truman legt <strong>de</strong>n Marshallplan auf. Die D-Mark wird eingeführt. Während <strong>de</strong>r Blocka<strong>de</strong><br />

West-Berlins versorgen „Rosinenbomber“ die Bevölkerung mit <strong>de</strong>m Nötigsten.<br />

Alvar Aalto wird 50. Udo Jürgens 14. Und eine veritable Erfolgsgeschichte nimmt ihren Anfang:<br />

Die erste Ausgabe <strong>de</strong>r heutigen DW Die Wohnungswirtschaft erscheint. Seit nunmehr sechseinhalb<br />

Jahrzehnten begleiten, kommentieren, informieren wir über aktuelle Entwicklungen und Verän<strong>de</strong>rungen<br />

aus Bau- und Wohnungswirtschaft. Ob Ölkrise, Wohnungsnot, Wie<strong>de</strong>rvereinigung o<strong>de</strong>r Wärmeschutzverordnung:<br />

die Redaktion <strong>de</strong>r DW Die Wohnungswirtschaft ist immer am Puls <strong>de</strong>r Zeit.<br />

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Wir freuen uns auf Sie!

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