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NEUBAU UND SANIERUNG<br />

warten. Dies war beim Campusgebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fall,<br />

das nach rund einjähriger Bauzeit termingerecht<br />

übergeben wur<strong>de</strong>.<br />

Fazit 1: Da das gesammelte Wissen und Gewusstwie<br />

über etliche Bauvorhaben „abgeschrieben“<br />

wird, kann das Kostenargument nicht als Hin<strong>de</strong>rungsgrund<br />

dienen.<br />

Innenansicht <strong>de</strong>s neuen Campusgebäu<strong>de</strong>s<br />

sün<strong>de</strong>ren Arbeitsumgebung und exakt <strong>de</strong>finierten<br />

Schnittstellen zwischen <strong>de</strong>n Gewerken.<br />

Gesundheit <strong>de</strong>s Nutzers im Mittelpunkt<br />

Warum dieser erst einmal zusätzliche Aufwand?<br />

Das Vorgehen grün<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r festen Überzeugung,<br />

dass es auf Dauer nicht sinnvoll ist, die<br />

Nachhaltigkeit eines Gebäu<strong>de</strong>s allein an seiner<br />

energetischen Qualität zu messen. Immer mehr<br />

zu dämmen, die Nebenwirkungen mancher erneuerbarer<br />

Energieträger auszublen<strong>de</strong>n und allein die<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s Treibhauseffektes in <strong>de</strong>n Fokus<br />

zu rücken, wird die Immobilien- und Wohnungswirtschaft<br />

auf Dauer nicht weiterbringen. Teilweise<br />

wer<strong>de</strong>n damit neue Probleme geschaffen,<br />

für <strong>de</strong>ren Lösung es heute noch keine Antworten<br />

gibt. Betrachtet man das Gebäu<strong>de</strong> als Ganzes, wird<br />

<strong>de</strong>utlich, dass die Gesundheit und das Wohlbefin<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Nutzer ein zentraler Aspekt ist. Schließlich<br />

halten wir uns zu 90 % in geschlossenen Räumen<br />

auf, <strong>de</strong>ren Raumluftqualität eine direkte Wirkung<br />

auf die Gesundheit hat. Immer mehr Schadstoffe<br />

in unserer Umwelt führen zu einer drastischen Zunahme<br />

von Allergien und Atemwegserkrankungen.<br />

Über diese persönliche Betrachtung hinaus prägen<br />

gera<strong>de</strong> die Unternehmen im GdW das Stadtbild<br />

und die Baukultur in ihrer Region. Nicht zuletzt<br />

sind wir mehr als an<strong>de</strong>re Akteure <strong>de</strong>m Gemeinwohl<br />

verpflichtet und tragen vor Ort unmittelbare<br />

Verantwortung.<br />

Positive Erfahrungen in <strong>de</strong>r Praxis<br />

Gutmenschentum allein schreibt aber keine positiven<br />

Geschäftszahlen. Deshalb ist es für die<br />

Stadtsiedlung Heilbronn unabdingbar, dass die<br />

Einbeziehung eines wohngesundheitlichen Qualitätsmanagements<br />

wirtschaftlich darstellbar ist.<br />

Dies ist <strong>de</strong>r Fall, ausgehend von <strong>de</strong>r Tatsache, dass<br />

qualitätsvolles Bauen zu <strong>de</strong>n zentralen Grundsätzen<br />

<strong>de</strong>s seit 1856 bestehen<strong>de</strong>n Unternehmens gehört.<br />

Selbstverständlich be<strong>de</strong>utet die Beschaffung<br />

und Implementierung <strong>de</strong>s nötigen Wissens einen<br />

zusätzlichen Aufwand. Der fin<strong>de</strong>t allerdings vorwiegend<br />

unternehmensintern statt und lässt sich<br />

wie viele an<strong>de</strong>re zukunftssichern<strong>de</strong> Aspekte <strong>de</strong>r<br />

Unternehmensentwicklung nicht auf Euro und<br />

Cent beziffern. Die externen Fortbildungs- und<br />

Schulungskosten sowie die wohngesundheitliche<br />

Baubegleitung und –überwachung sind in Relation<br />

zu <strong>de</strong>n Bausummen, die Unternehmen <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

bewegen, nahezu vernachlässigbar.<br />

Mehrkosten für die eingesetzten, geprüft<br />

wohngesun<strong>de</strong>n Baustoffe fielen beim Campusgebäu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Hochschule Heilbronn nicht an.<br />

Größere Verän<strong>de</strong>rungen gibt es in <strong>de</strong>r Baustellenplanung<br />

und -koordination. Hier muss früher und<br />

intensiver darüber nachgedacht wer<strong>de</strong>n, wo welche<br />

Baustoffe wie verarbeitet wer<strong>de</strong>n und worauf<br />

Bauleiter und Handwerker zu achten haben. Eine<br />

wichtige Rolle kommt vom Hersteller geprüften<br />

Bauteilsystemen zu, die nicht nur eine einwandfreie<br />

Verarbeitung, son<strong>de</strong>rn auch ein innenraumhygienisch<br />

unproblematisches Zusammenspiel<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Komponenten gewährleisten. Hier<br />

konnten die entsprechen<strong>de</strong>n Kriterien in die Ausschreibung<br />

und Vergabe <strong>de</strong>r Bauleistungen integriert<br />

und somit die (Rechts-)Sicherheit für alle<br />

Beteiligten verbessert wer<strong>de</strong>n. Auch müssen z. B.<br />

Ablüft- und Aushärtezeiten bei Klebern, Farben<br />

und Dichtmassen beachtet und kontrolliert wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer<strong>de</strong>n diese Zeiten vorab im Bauzeitenplan<br />

berücksichtigt, sind keine Verzögerungen zu er-<br />

Wohngesun<strong>de</strong>r Wohnungs- und Gewerbebau<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>n positiven Erfahrungen auch<br />

aus früheren Bau- und Sanierungsprojekten, wird<br />

die Stadtsiedlung Heilbronn in Zukunft nach und<br />

nach das wohngesundheitliche Qualitätsmanagement<br />

auf alle ihre Bau- und Sanierungsprojekte<br />

übertragen. Und zwar nicht nur im margenträchtigeren<br />

Bauträgergeschäft, son<strong>de</strong>rn ganz bewusst<br />

auch im geför<strong>de</strong>rten Wohnungsbau. Denn gera<strong>de</strong><br />

diese Immobilien bleiben fünf bis sechs Jahrzehnte<br />

im Bestand. Allein bei <strong>de</strong>r fälligen Generalsanierung<br />

nach ca. 30 Jahren genau zu wissen,<br />

welche Baustoffe verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, ist schon ein<br />

Gewinn. Und obwohl sich die Nachfrage unserer<br />

Kun<strong>de</strong>n nach explizit wohngesun<strong>de</strong>n Miet- und<br />

Kaufobjekten aktuell in einem sehr überschaubaren<br />

Rahmen hält, sind wir überzeugt, mit <strong>de</strong>r eingeschlagenen<br />

Strategie <strong>de</strong>m gesamtgesellschaftlichen<br />

Megathema Gesundheit gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Im gewerblichen Bereich ist eine Zertifizierung<br />

auch im Hinblick auf die Innenraumluftqualität<br />

im Übrigen bereits ein Thema. Diese professionellen<br />

Investoren schauen, auch mit Blick auf Ihre<br />

Finanzierungskosten und Vermarktungschancen,<br />

auf eine belegbare Gebäu<strong>de</strong>qualität, zu <strong>de</strong>r die<br />

Wohngesundheit mehr und mehr dazugehört. Hier<br />

fin<strong>de</strong>n dann auch Zertifizierungssysteme wie das<br />

Siegel „Nachhaltiger Wohnungsbau” und an<strong>de</strong>re<br />

verstärkt Anwendung, die ebenfalls Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Qualität <strong>de</strong>r Innenraumluft beinhalten.<br />

Fazit 2: Die Unternehmen <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft<br />

im GdW können auch im Bereich gesun<strong>de</strong>s<br />

Bauen eine Vorreiterrolle einnehmen und die<br />

Branche voranbringen. Dann hat auch in Zukunft<br />

<strong>de</strong>r Slogan „GdW, die beste Seite <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft“<br />

eine Berechtigung.<br />

STADTSIEDLUNG HEILBRONN<br />

Die Stadtsiedlung Heilbronn ist das zweitälteste<br />

Wohnungsunternehmen Deutschlands,<br />

1856 gegrün<strong>de</strong>t. Mit einem Wohnungsbestand<br />

von rund 3.700 Wohnungen,<br />

88 Gewerbeeinheiten und einem Anlagevermögen<br />

von ca. 120 Mio. € erzielte das<br />

zu 100 % kommunale Unternehmen 2012<br />

Umsatzerlöse von 23,5 Mio. €.<br />

30 8 | 2013

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