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Innovative Konzepte zur Wohnraumerweiterung<br />

Passivhaussanierungsstrategie bei<br />

1960er-Jahre-Hochhäusern<br />

Die Stadt Freiburg im Breisgau steht als „Green City“ für eine nachhaltige Stadtentwicklung und eine<br />

bewusste Lebensqualität. Von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für die Wohnversorgung sind die Projekte <strong>de</strong>r<br />

Freiburger Stadtbau GmbH (FSB). Die kommunale Gesellschaft mit ca. 11.000 Wohnungen investiert mit<br />

einer europaweit einzigartigen Sanierung von Hochhäusern aus <strong>de</strong>n 1960er-Jahren zu Passivhäusern in<br />

ein nachhaltiges und zukunftweisen<strong>de</strong>s Wohngebäu<strong>de</strong>konzept, das bezahlbare Mietpreise ermöglicht.<br />

René Derjung<br />

Administration und Finanzen<br />

Freiburger Stadtbau GmbH<br />

Die FSB verfolgt bei <strong>de</strong>r Sanierung ein ganzheitliches<br />

Konzept, das sich lohnt, näher zu betrachten:<br />

Lässt sich ein Hochhaus mit fast 100 Wohnungen<br />

überhaupt zu einem kostensparen<strong>de</strong>n und energieeffizienten<br />

Passivhaus sanieren? Die FSB zeigt<br />

an drei beispielhaften Objekten, wie erfolgreich<br />

diese Sanierungsmaßnahme ist. Nach <strong>de</strong>m Vorzeigeobjekt<br />

Bugginger Straße 50 und <strong>de</strong>m Passivhochhaus<br />

im Binzengrün 9 nimmt die FSB jetzt die<br />

Sanierung <strong>de</strong>s dritten 1960er-Jahre-Hochhauses<br />

in <strong>de</strong>r Bugginger Straße 2 in Angriff. Das Unternehmen<br />

profitiert dabei von <strong>de</strong>n Erfahrungen <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n vorangegangenen Sanierungen.<br />

„Sanierung von Kopf bis Fuß“<br />

Das 16-geschossige Hochhaus aus <strong>de</strong>n 1960er<br />

Jahren wird vollständig saniert. Hierfür ist ein<br />

Umzug <strong>de</strong>r Mieterinnen und Mieter erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

welche die FSB über das sich seit Jahren bewährte<br />

hauseigene Umzugsmanagement abwickelt. Für<br />

je<strong>de</strong>n Bewohner wird die passen<strong>de</strong> Übergangswohnung<br />

o<strong>de</strong>r eine bereits neu sanierte Wohnung<br />

im Bestand <strong>de</strong>r FSB gesucht. Nach Fertigstellung<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s können die Bewohner auf Wunsch<br />

wie<strong>de</strong>r zurück in ihre frisch sanierte „alte“ Wohnung<br />

ziehen. Im Jahr 2012 hat die FSB dabei für<br />

Umzüge, Übergangswohnungen und Zeitwerterstattungen<br />

von mietereigenen Möbeln, Küchen<br />

etc. ca. 450.000 € ausgegeben. „Das sind gut Südwestseite mit <strong>de</strong>m Anbau einer Gebäu<strong>de</strong>achse.<br />

eingesetzte Mittel. Unser Umzugsmanagement Die Gesamtwohnfläche erhöht sich so fast um ein<br />

sorgt dafür, dass die Menschen im Quartier bleiben Viertel von 7.200 auf 8.900 m 2 . Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

können“, stellt FSB-Geschäftsführer Ralf Klausmann<br />

fest, <strong>de</strong>nn die größte Befürchtung <strong>de</strong>r Be-<br />

steigt von 90 auf 135. Ohne zusätzliche Grund-<br />

die Grundrisse verän<strong>de</strong>rt. Die Zahl <strong>de</strong>r Wohnungen<br />

wohner bei einer anstehen<strong>de</strong>n Sanierung sei <strong>de</strong>r stücksfläche zu benötigen, schafft die FSB auf<br />

Verlust <strong>de</strong>s eigenen Zuhauses und <strong>de</strong>r gewohnten diesem Weg 45 neue Wohnungen. Neben <strong>de</strong>n 30<br />

Umgebung. Bezugsfertig wird das „neue“ Passivhochhaus<br />

ab Herbst 2014 sein.<br />

künftig 15 Vierzimmerwohnungen geben, die von<br />

Drei- und <strong>de</strong>n 90 Zweizimmerwohnungen wird es<br />

Neben <strong>de</strong>r Energieeinsparung liegt <strong>de</strong>r größte Vorteil<br />

<strong>de</strong>r Sanierung in <strong>de</strong>r Gewinnung neuer Wohntigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein weiterer positiver Effekt, <strong>de</strong>n das<br />

Familien im Stadtteil Weingarten dringend benöfläche<br />

bzw. neuer Wohnungen ohne zusätzlichen Gebäu<strong>de</strong> durch Sanierung erfährt, ist eine grundlegen<strong>de</strong><br />

Wertsteigerung <strong>de</strong>s gesamten Objektes.<br />

Grundstücksverbrauch. Für die Schaffung neuer<br />

Wohnungen fallen somit weniger Wohnungsneubauten<br />

sowie weniger Flächenversiegelung an. investiert die FSB über 15 Mio. € in die Sanierung<br />

Inklusive <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte im Erdgeschoss<br />

Damit leistet das Unternehmen einen wichtigen <strong>de</strong>s dritten Hochhauses zum Passivhaus.<br />

Beitrag zur Entlastung <strong>de</strong>s Freiburger Wohnungsmarktes,<br />

<strong>de</strong>r durch eine sehr hohe Nachfrage<br />

gekennzeichnet ist, und zur Reduzierung erfor<strong>de</strong>rn Flexibilität<br />

Unterschiedliche Mieteransprüche<br />

<strong>de</strong>r Neuinanspruchnahme von Siedlungs- und Die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen ermöglichen<br />

es <strong>de</strong>r FSB, mit großer Flexibilität <strong>de</strong>n un-<br />

Verkehrsflächen.<br />

Die zusätzliche Wohnfläche erreicht das Unternehmen<br />

durch die Erweiterung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r Paaren o<strong>de</strong>r älteren Menschen gerecht zu<br />

terschiedlichen Ansprüchen von Alleinleben<strong>de</strong>n,<br />

MEHR WOHNUNGEN UND PLATZ FÜR EINE GEWERBEEINHEIT<br />

Aus Sicht <strong>de</strong>r FSB ist die soziale Mischung im Freiburger Stadtteil Weingarten eine wichtige<br />

Voraussetzung für stabile Nachbarschaften. Für die Betreuung <strong>de</strong>r Kleinsten steht im Erdgeschoss<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s bereits seit 1997 die städtische Kita Wirbelwind bereit. Von <strong>de</strong>r<br />

Sanierung und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen Grundrissvergrößerungen profitieren die kleinsten<br />

Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kita, da diese nach <strong>de</strong>r Sanierung über wesentlich mehr Platz verfügen wird und<br />

dadurch mehr Kin<strong>de</strong>r aufnehmen kann. Für die Dauer <strong>de</strong>r Sanierung wur<strong>de</strong>n im benachbarten<br />

Gebäu<strong>de</strong> Binzengrün 34 entsprechen<strong>de</strong> Übergangsräumlichkeiten für die Kita Wirbelwind<br />

bereitgestellt und im Vorfeld an die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Betreuer angepasst.<br />

8 | 2013<br />

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