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Chancen und Möglichkeiten von AbsolventInnen der sozial ... - ibw

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<strong>ibw</strong>-Mitteilungen, Jänner 2004, Gertraud Seiser<br />

Jahren absolvierten seit 1998 jährlich etwa 50<br />

Personen das Studium <strong>der</strong> Völkerk<strong>und</strong>e, 2002 waren<br />

es sogar 80. Trotz <strong>der</strong> Einführung <strong>von</strong> Studiengebühren<br />

im Wintersemester 2001 stieg – an<strong>der</strong>s als in<br />

den meisten Fächern – die Zahl <strong>der</strong> AnfängerInnen <strong>und</strong><br />

jene <strong>der</strong> <strong>AbsolventInnen</strong> nimmt sogar dramatisch zu.<br />

Dies hängt mit einer deutlichen Erhöhung <strong>der</strong><br />

Erfolgsquote bei gleichzeitigem Sinken <strong>der</strong> Studiendauer<br />

zusammen. Die <strong>Chancen</strong> dieser <strong>AbsolventInnen</strong><br />

eine bezahlte Einstiegsmöglichkeit in Wissenschaft <strong>und</strong><br />

Forschung zu finden liegen bei etwa 1:100.<br />

Dadurch sah sich das Institut für Ethnologie, Kultur<strong>und</strong><br />

Sozialanthropologie <strong>der</strong> Universität Wien vor<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen gestellt:<br />

Können <strong>und</strong> wollen wir Kompetenzen anbieten, nach<br />

denen ein gesamtgesellschaftlicher <strong>und</strong> auch außerwissenschaftlicher<br />

Bedarf besteht <strong>und</strong> worin liegt<br />

dieser?<br />

Wie muss das Fach / die Ausbildung aussehen, damit<br />

unsere Studierenden auch berufliche Zukunftsperspektiven<br />

haben?<br />

Ausgehend <strong>von</strong> <strong>der</strong> Überzeugung, dass Sozial- <strong>und</strong><br />

Kulturanthropologie bei entsprechen<strong>der</strong> Fokussierung<br />

in Lehre <strong>und</strong> Forschung zur Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme beitragen kann, initiierte <strong>der</strong> damalige Vorsitzende<br />

<strong>der</strong> Studienkommission Andre Gingrich<br />

zwischen 1998 <strong>und</strong> Juni 2001 eine intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

darüber, wie die Ausbildung im Fach<br />

Ethnologie, Kultur- <strong>und</strong> Sozialanthropologie in Zukunft<br />

aussehen soll. An diesem Prozess waren alle Institutsmitglie<strong>der</strong>,<br />

beson<strong>der</strong>s auch die externen LektorInnen<br />

<strong>und</strong> viele <strong>AbsolventInnen</strong> engagiert beteiligt. Ein<br />

vorläufiger Abschluss <strong>der</strong> Debatte liegt mit dem neuen<br />

Studienplan vor, <strong>der</strong> seit Wintersemester 2002/2003 in<br />

Kraft ist.<br />

Ziel bei <strong>der</strong> Studienplanentwicklung war, eine f<strong>und</strong>ierte<br />

methodische Gr<strong>und</strong>ausbildung zu bieten, inhaltlich am<br />

Stand <strong>der</strong> internationalen Entwicklung zu sein <strong>und</strong><br />

gleichzeitig auch eine akzeptable berufliche Orientierung<br />

zu ermöglichen.<br />

Ein Ergebnis <strong>der</strong> Diskussionen um den neuen<br />

Studienplan war die Entwicklung <strong>von</strong> „Modulen“, die in<br />

fachnahe aber außerwissenschaftliche Anwendungsfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Ethnologie einführen sollen. Unter Modulen<br />

werden dabei aufeinan<strong>der</strong> aufbauende Bündel <strong>von</strong><br />

Lehrveranstaltungen verstanden, in denen explizit<br />

versucht wird, BerufspraktikerInnen in die Ausbildung<br />

<strong>der</strong> Studierenden miteinzubeziehen. Vorläufig werden<br />

sechs solcher Module angeboten, wo<strong>von</strong> die Studierenden<br />

mindestens eines <strong>und</strong> maximal zwei zu<br />

absolvieren haben. Alle Module haben ein Ausmaß <strong>von</strong><br />

10 Semesterwochenst<strong>und</strong>en 3 <strong>und</strong> können durch ein<br />

Berufspraktikum sowie Zusatzausbildungen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> „Freien Wahlfächer“ ergänzt werden.<br />

Die Module im neuen Studienplan<br />

CROCO (Cross Cultural<br />

Organizations)<br />

Das Modul CROCO soll Studierenden <strong>der</strong> Völkerk<strong>und</strong>e<br />

Einblicke in mögliche Einsatzfel<strong>der</strong> im „Human<br />

Resource Management“ geben. Interkulturelle Fragestellungen<br />

in international tätigen Unternehmungen<br />

stehen dabei im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>.<br />

Mögliche Einsatzfel<strong>der</strong> sind Expatriate Betreuung,<br />

Consulting, Betriebs– <strong>und</strong> Organisationsanthropologie.<br />

ENTOUR<br />

(Entwicklungszusammenarbeit,<br />

angepasste Technologien,<br />

Umweltfragen, sanfter Tourismus)<br />

ENTOUR vermittelt die theoretischen <strong>und</strong> praktischen<br />

Gr<strong>und</strong>kenntnisse <strong>der</strong> internationalen Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Dabei wird beson<strong>der</strong>s das Konzept<br />

des „Sustainable Human Development“ berücksichtigt.<br />

Mögliche Einsatzfel<strong>der</strong> liegen in <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> im Tourismus.<br />

IIMA (Integration, Identität,<br />

Migration, Asyl)<br />

Hier werden die theoretischen Positionen in den<br />

Bereichen Integration, Identität, Migration <strong>und</strong> Asyl<br />

vorgestellt sowie eine Einführung in bereits bestehende<br />

Praxisfel<strong>der</strong> geboten.<br />

Mögliche Einsatzfel<strong>der</strong> bestehen in <strong>der</strong> Migrationsforschung,<br />

in themenspezifischer Sozialberatung <strong>und</strong><br />

Mediation sowie spezialisierter Verwaltung im österreichischen<br />

sowie EU-Kontext.<br />

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