Chancen und Möglichkeiten von AbsolventInnen der sozial ... - ibw
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<strong>ibw</strong>-Mitteilungen, Jänner 2004, Gertraud Seiser<br />
INGORAPS (International Non<br />
Governmental Organizations,<br />
Rechtsanthropologie, Internationale<br />
Einsätze, Peace Studies)<br />
Dieses Modul soll die Fähigkeiten för<strong>der</strong>n, spezifisch<br />
ethnologische Kenntnisse <strong>und</strong> Lösungsansätze bei<br />
internationalen Organisationen <strong>und</strong> Einsätzen einzubringen<br />
<strong>und</strong> somit zwischen unterschiedlichen Normensystemen<br />
zu vermitteln.<br />
Mögliche Anwendungen sind Internationale Einsätze,<br />
Internationale Organisationen <strong>und</strong> NGOs.<br />
MAKOTRA (Medical Anthropology,<br />
Körperbewusstsein,<br />
Transkulturalität)<br />
Das Modul MAKOTRA ist im Schnittfeld <strong>von</strong> Ethnologie,<br />
Medizin <strong>und</strong> Gesellschaft angesiedelt. Im<br />
Zentrum steht anwendungsorientiertes Wissen über<br />
kulturspezifische Vorstellungen <strong>und</strong> Praktiken hinsichtlich<br />
Ges<strong>und</strong>heit/ Krankheit.<br />
Mögliche Einsatzfel<strong>der</strong> erstrecken sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
im Ges<strong>und</strong>heitsbereich über die Entwicklungszusammenarbeit,<br />
Medien- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit bis<br />
zur Policy Beratung.<br />
MAPOB (Museum, Ausstellung, Public<br />
Events, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Bildung)<br />
Die Vermittlung <strong>von</strong> ethnologischem <strong>und</strong> <strong>sozial</strong>anthropologischem<br />
Wissen im Rahmen <strong>von</strong> Bildungseinrichtungen<br />
verschiedener Art – einschließlich Museen,<br />
Ausstellungen, an<strong>der</strong>en öffentlichen Ereignissen –<br />
gehört zu den traditionellen Berufsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Ethnologie.<br />
Das Modul MAPOB bezweckt eine gezielte Vorbereitung<br />
auf diesen wissenschaftsnahen Anwendungsbereich.<br />
Der Großteil <strong>der</strong> Lehrenden kommt direkt aus diesen<br />
Praxisfel<strong>der</strong>n, in <strong>der</strong> Umsetzung werden die Module<br />
aber <strong>von</strong> am Institut angestellten WissenschafterInnen<br />
koordiniert. Dies soll neue Formen <strong>der</strong> Kooperation <strong>und</strong><br />
Wechselwirkung zwischen außerwissenschaftlichen<br />
Berufsfel<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>der</strong> Forschung am Institut ermöglichen.<br />
Aus Son<strong>der</strong>auswertungen eines Forschungsprojekts<br />
verfügt das Fach inzwischen auch über recht brauchbare<br />
Daten zu den Berufseinmündungen <strong>von</strong> EthnologInnen<br />
im Jahr 2000 4 .<br />
Um die außerwissenschaftlichen aber fachnahen Anwendungsfel<strong>der</strong><br />
überhaupt greifbar zu machen, hat<br />
Német versucht, die <strong>der</strong>zeitigen Berufe entlang <strong>der</strong> für<br />
den Studienplan neu konzipierten Module zu kategorisieren.<br />
Zusätzlich wurde noch ein weiterer ethnologischer<br />
Tätigkeitsbereich konstruiert: Journalismus <strong>und</strong><br />
Medien mit Bezug zur Ethnologie. Berufstätigkeiten, die<br />
in eines dieser Module passten, wurden als berufstätig<br />
im Bereich <strong>der</strong> Ethnologie gezählt. Von den außerwissenschaftlich<br />
tätigen Befragten arbeiten demgemäß<br />
38 % innerhalb des Bereichs <strong>der</strong> Ethnologie, 54%<br />
außerhalb, <strong>und</strong> etwa 9% waren zum Befragungszeitpunkt<br />
nicht berufstätig. Interessant ist in diesem<br />
Zusammenhang auch, dass „jüngere <strong>AbsolventInnen</strong>“ –<br />
im Sinne <strong>von</strong> Lebensalter <strong>und</strong> nicht, wie lange <strong>der</strong><br />
Studienabschluss zurückliegt – wesentlich öfter innerhalb<br />
des ethnologischen Bereichs tätig sind.<br />
Die Verteilung <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeiten nach den<br />
einzelnen Modulen zeigt folgendes Bild: Spitzenreiter<br />
ist das Modul MAPOB mit etwa 40%, an zweiter Stelle<br />
liegt mit etwa 20 % ENTOUR. Erstaunlich stark<br />
vertreten sind mit 16% INGORAPS <strong>und</strong> mit 12 % IIMA.<br />
Weitere 12 % arbeiten in Medien mit Ethnologiebezug.<br />
Für Berufstätigkeiten, die MAKOTRA <strong>und</strong> CROCO<br />
zuzuordnen wären, fanden sich in <strong>der</strong> Erhebung keine<br />
Belege.<br />
„Explorationen ethnologischer<br />
Berufsfel<strong>der</strong>“<br />
Das vorliegende Buch ist im Zuge <strong>der</strong> Bemühungen,<br />
die Studienplangestaltung stärker auf neue berufliche<br />
Anwendungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ethnologie abzustellen, entstanden.<br />
Im Wintersemester 1999/2000 <strong>und</strong> im<br />
Sommersemester 2000 haben Andre Gingrich <strong>und</strong> ich<br />
zwei Seminare mit dem Thema „Explorationen<br />
ethnologischer Berufsfel<strong>der</strong>“ durchgeführt. Aufgabe <strong>der</strong><br />
Studierenden war es, Recherchen über größere mögliche<br />
Berufsbereiche anzustellen <strong>und</strong> mit den dort<br />
Tätigen Interviews zu führen. Dabei wurde ein großes<br />
Spektrum <strong>von</strong> Berufssparten entdeckt, in die nach<br />
Ansicht <strong>der</strong> SeminarteilnehmerInnen ethnologische<br />
Kompetenz sinnvoll eingebracht werden könnte.<br />
„Explorationen ethnologischer Berufsfel<strong>der</strong>“ besteht<br />
aus drei Teilen: Die ersten Beiträge befassen sich mit<br />
EthnologInnen am österreichischen Arbeitsmarkt, den<br />
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