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Bye bye Biene? - Greenpeace

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Zusammenfassung<br />

Die europäische Agrarpolitik<br />

Die europäische Agrarpolitik, insbesondere die Gemeinsame<br />

Agrarpolitik (GAP), sollte die aktuellen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse über den Nutzen wilder und in Kultur<br />

gehaltener Bestäuberpopulationen und ihre Bedrohung<br />

berücksichtigen und dementsprechend handeln. Damit<br />

der Schutz der grundlegenden Ökosystemdienstleistung<br />

der Bestäubung gewährleistet ist, müssen dringend<br />

Maßnahmen ergriffen werden. Die in diesem Bericht<br />

aufgeführten Instrumente, die bereits zum Schutz von<br />

Bestäubern bestehen, sollten als Mittel zur Förderung<br />

bienenfreundlicher Anbaupraktiken in die Agrarpolitik<br />

integriert werden.<br />

Außerdem sollten strenge EU-Verordnungen über den<br />

Einsatz potenziell bienenschädlicher Substanzen erlassen<br />

werden, die auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

zur Schädigung und Anfälligkeit von Honigbienen<br />

basieren und sich am Vorsorgeprinzip orientieren.<br />

Die eingeführten Schutzmaßnahmen sollten auch auf<br />

Wildbestäuber ausgeweitet werden, da diese jetzt<br />

und auf unabsehbare Zeit eine entscheidende Rolle für<br />

die Sicherung von Bestäubungsleistungen spielen.<br />

<strong>Greenpeace</strong> fordert<br />

Honigbienen und Wildbestäuber spielen für die Landwirtschaft<br />

und Nahrungsmittelproduktion eine entscheidende<br />

Rolle. Beide Wirtschaftsbereiche sind durch das derzeitige<br />

industrielle, chemieintensive Landwirtschaftsmodell<br />

bedroht. Dadurch ist auch die Nahrungsmittelversorgung<br />

in Europa gefährdet.<br />

Wie dieser Bericht zeigt, gibt es deutliche wissenschaftliche<br />

Belege dafür, dass Neonicotinoide und andere Pestizide<br />

eine wichtige Ursache für den derzeitigen <strong>Biene</strong>nrückgang<br />

sind. Folglich sollten politische Entscheidungsträger:<br />

1. Den einsatz bienenschädlicher Pestizide verbieten,<br />

angefangen bei den gefährlichsten und populärsten<br />

derzeit in der EU zugelassenen Pestiziden; es sind<br />

Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin, Fipronil,<br />

Chlorpyrifos, Cypermethrin und Deltamethrin (siehe<br />

Tabelle 1).<br />

2. Durch die Verabschiedung nationaler Aktionspläne<br />

für Bestäuber landwirtschaftliche Praktiken<br />

unterstützen und fördern, die sich positiv auf Bestäubungsleistungen<br />

in Agrarsystemen auswirken, so<br />

z. B. Fruchtfolgen, ökologische Schwerpunktbereiche<br />

in landwirtschaftlichen Betrieben und biologische Landwirtschaftsmethoden.<br />

3. Den Schutz natürlicher und naturnaher Lebensräume<br />

innerhalb und in der Umgebung von Agrarlandschaften<br />

verbessern und die Biodiversität auf<br />

Agrarflächen erhöhen.<br />

4. mehr mittel für die erforschung, entwicklung<br />

und Anwendung ökologischer Anbaupraktiken<br />

zur Verfügung stellen, die Abstand von chemischen<br />

Schädlingsregulierungsmitteln nehmen und auf biodiversitätsbasierte<br />

Instrumente zurückgreifen, um<br />

Schädlinge abzuwehren und die Ökosystemqualität<br />

zu verbessern. Entscheidungsträger der EU sollten im<br />

Rahmen der GAP (Direktzahlungen) und im Rahmen<br />

von Horizont 2020 (EU-Forschungsrahmenprogramm)<br />

die wissenschaftliche erforschung ökologischer<br />

Landwirtschaftslösungen stärker finanzieren.<br />

<strong>Bye</strong> <strong>bye</strong> <strong>Biene</strong>? Report, <strong>Greenpeace</strong> Research Laboratories/ Universität Exeter (England) 11

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