Download.. - Pfarrei St. Benno
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90 Jahre <strong>St</strong>. Barbara<br />
Ein<br />
Fenster<br />
öffnet<br />
sich<br />
Geschichte & Geschichten
Ein Fenster öffnet sich …<br />
Am 4. Februar 1923 wurde<br />
die Barbarakirche in München<br />
von Erzbischof Michael<br />
Kardinal von Faulhaber<br />
geweiht.<br />
So unscheinbar die kleine Kirche auf den ersten Blick<br />
auch wirkt, so wechselvoll ist doch ihre 90-jährige<br />
Geschichte: Von der Garnisonskirche zum Zufluchtsort<br />
der polnischen Gemeinde erleben wir sie heute als Heimat<br />
der lebendigen Kirchengemeinde von <strong>St</strong>. Barbara.<br />
Kirche - das sind vor allem auch die Menschen, die<br />
jeden Sonntag zur Heiligen Messe kommen, gemeinsam<br />
Feste feiern und ihr Leben miteinander teilen. Wie könnte<br />
die Barbarakirche daher besser dargestellt werden,<br />
als von diesen Menschen, die hier ihre Geschichten erzählen?<br />
Geschichten von gestern und heute, vom persönlichen<br />
Glauben an Gott, nachdenklich und heiter.<br />
3
Ein– und Ausblicke<br />
zum 90-jährigen Jubiläum von <strong>St</strong>. Barbara<br />
- von Pfarrvikar Peter Höck -<br />
Jede Eucharistiefeier bedeutet ein Sich-<br />
Erinnern an Jesu Worte und Taten, damals<br />
zu seiner Zeit. Das wird erlebbar<br />
und real in der gegenwärtigen Begegnung<br />
in der Gemeinschaft mit dem<br />
Herrn und weist zugleich hin auf unsere<br />
Zukunft in der Vollendung.<br />
An diesem Festtag denken wir daran,<br />
dass Gott die Gemeinde von <strong>St</strong>. Barbara<br />
durch bewegte Zeiten geführt hat. Die<br />
Kirche war in diesen 90 Jahren ihres<br />
Bestehens Garnisonskirche, Militärpfarrei,<br />
geistige Heimat der polnischen Gemeinde<br />
in München und ist jetzt seit<br />
Jahren Filialkirche von <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>.<br />
Den vielen Seelsorgern, Gottesdienstfeiernden,<br />
Förderern und WohltäterInnen<br />
dieser Kirche, Künstlern und<br />
Architekten, allen Haupt– und Ehrenamtlichen,<br />
die bis heute mitgeholfen<br />
haben, und sich weiterhin einbringen<br />
für den Aufbau der Gemeinde, gilt unser<br />
herzlicher Dank und ein aufrichtiges<br />
Vergelt‘s Gott!<br />
Neben den unverzichtbaren und wesentlichen<br />
liturgischen und sakramentalen<br />
Handlungen ist es wichtig, zwischenmenschliche<br />
Begegnungen zu<br />
ermöglichen und zu vertiefen.<br />
In zahlreichen Veranstaltungen wie<br />
Glaubensforum, Konzerte, Gartenfeste<br />
oder Kirchenführungen konnten auf<br />
diese Weise viele Menschen Einblicke<br />
in die Barbarakirche und deren Gemeinde<br />
vermittelt werden.<br />
Durch die neue Siedlung im nahe gelegenen<br />
Ackermannbogen, die Schaffung<br />
neuer Wohnungen auf dem Areal der<br />
ehemaligen Luitpoldkaserne und auf<br />
dem bislang ungenutzten Gelände<br />
„Infanterie/-Dachauertraße“ wird die<br />
Gemeinde zahlenmäßig wachsen.<br />
<strong>St</strong>. Barbara wird daher auch in Zukunft<br />
ein wichtiger spiritueller Ort und eine<br />
Begegnungsstätte mit kulturellen Angeboten,<br />
Fortbildungsseminaren und Geselligkeit<br />
sein. So leistet sie ihren Beitrag<br />
für Kirche und Welt.<br />
4
Die Attributfenster der Hlg. Barbara<br />
- von Eva Raiser-Johanson -<br />
Feuer<br />
Hostie und Kelch<br />
Turm<br />
Palmzweige<br />
Schwert<br />
5
Geschichte der Barbarakirche´<br />
- zusammengetragen von Walter Elsner -<br />
Die Geschichte der Barbarakirche<br />
reicht zurück bis zum Ende des neunzehnten<br />
Jahrhunderts:<br />
Notkirche<br />
Um 1900 war die Verlegung der Kasernen<br />
aus der Innenstadt zum Oberwiesenfeld<br />
und Marsfeld weitestgehend<br />
abgeschlossen.<br />
Auf dem Areal gab es mehrere Kasernen,<br />
so z. B. die „Luftschifferabteilung<br />
der königlich-bayerischen Armee“ an<br />
der Ecke Barbara-/Heßstraße und die<br />
Eisenbahnerkaserne an der Dachauer<br />
<strong>St</strong>raße 126.<br />
Zur Sicherstellung der religiösen Betreuung<br />
der Soldaten wurde eine Kirche<br />
benötigt. So wurde die 1901 zur<br />
Unterbringung von Uniformen und<br />
Uniformstoffe errichtete Lagerhalle,<br />
die bis zur Heßstraße reichte, zu Beginn<br />
des ersten Weltkriegs zum Teil in<br />
eine Notkirche umfunktioniert.<br />
Garnisonskirche<br />
Nach dem ersten Weltkrieg wurde die<br />
Notkirche 1922/1923 durch Divisionspfarrer<br />
Balthasar Mayer zu einer Garnisonskirche<br />
umgebaut. Die ursprüngliche<br />
Lagerhalle wurde verkleinert<br />
und das Obergeschoss bis zur Höhe<br />
der Orgel abgetragen, so dass sie den<br />
Charakter einer Hallenkirche erhielt.<br />
Ingesamt dürfte der Bau etwa neun<br />
Millionen Mark gekostet haben. Während<br />
des Baustadiums klaffte eine<br />
erhebliche Lücke, die jedoch durch<br />
eine Millionenspende von Papst Pius<br />
XI. überwunden werden konnte .<br />
Manche <strong>St</strong>raßennamen erinnern noch<br />
heute an die militärische Vergangenheit.<br />
6
Weihe<br />
Die Barbarakirche wurde am 4. Februar 1923 von Michael Kardinal von Faulhaber,<br />
dem damaligen Erzbischof von München und Freising geweiht. Über dieses<br />
Ereignis berichtete damals der Bayerische Kurier:<br />
„Mitten im militärischen Viertel Münchens auf Oberwiesenfeld,<br />
eingeschoben in militärische Zweck- und Notbauten, erhebt sich<br />
jetzt die Pfarrkirche der Münchener Militärgemeinde (…).<br />
Der kühnen Initiative und ausdauernden Energie des H.H. Divisionspfarrers<br />
Balth. Mayer ist der Bau zu danken, der zum wesentlichsten<br />
Teil freiwilligen Zuwendungen sein Entstehen verdankt.<br />
Ursprünglich eine Kriegslagerhalle des Bekleidungsamts,<br />
zeigt sich jetzt die Kirche, wenn ihr Notcharakter auch augenfällig<br />
ist, als ein geschmackvolles, gut zusammengestimmtes, geschickt<br />
durchkonstruiertes und weihevolles Kultusgebäude. …“<br />
Enteignung<br />
Am 1. November 1940 wurden Kirche und Grundstück von den Nationalsozialisten<br />
enteignet und fielen der Wehrmacht zu. Militärpfarrer Wilhelm Bleyer<br />
konnte aber weiterhin den Gottesdienst in der Kirche feiern. Aus der Zeit des<br />
Krieges berichtete er in einer Ansprache:<br />
„… Im Laufe der Kriegsjahre sah ich bei Vereidigungs- und Abschiedsgottesdiensten<br />
Tausende von Soldaten, vom einfachen<br />
Rekruten bis zum hohen Offizier, die hier vor dem Ausrücken an<br />
die Front ihre Gebete verrichteten. Mit der Zeit fanden sich in<br />
unserer Kirche auch kriegsgefangene Priester verschiedenster<br />
Nationen ein, um hier die Heilige Messe zu zelebrieren.<br />
Von <strong>St</strong>. Barbara aus wurden auch die Gottesdienste für die im<br />
„Franzl“ (Gefängnis) in der Leonrodstraße Untergebrachten<br />
durchgeführt. Mancher von ihnen suchte hierbei<br />
Trost vor seiner Hinrichtung.“<br />
7
Polnische Gemeinde<br />
In den Jahren 1944 und 1945 erlitt<br />
das Kirchengebäude mehrmals Beschädigungen<br />
durch Bomben. Nach<br />
Behebung der Schäden wurde die<br />
Kirche von polnischen Katholiken<br />
und Pfarrangehörigen gemeinsam<br />
genutzt. Für etwa 3.000 polnische<br />
Christen (ehemalige Zwangsarbeiter,<br />
Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge<br />
und KZ-Priester) war sie lange Zeit<br />
das Zentrum ihres religiösen Lebens.<br />
An die Jahre, als die Polen in der<br />
Kirche beteten, erinnern zwei Glasfenster,<br />
die das Bild der Mutter<br />
Gottes und des heiligen Andreas<br />
Bobola zeigen, des Patrons der damaligen<br />
polnischen <strong>Pfarrei</strong>.<br />
Jeden zweiten Sonntag übertrug<br />
Radio Free Europe die Feier der heiligen<br />
Messe aus der <strong>St</strong>.-Barbara-<br />
Kirche nach Polen. Die Gottesdienste<br />
drangen trotz aller technischen<br />
<strong>St</strong>örversuche, die den Empfang des<br />
Senders Radio Free Europe in Polen<br />
behinderten, in die Heimat.<br />
Sie wurden sogar von den in der<br />
Sowjetunion lebenden Polen empfangen,<br />
die keine eigenen Kirchen<br />
und Geistlichen hatten. So versammelten<br />
sie sich in aller Heimlichkeit<br />
in Privatwohnungen, um die Übertragung<br />
aus der Kirche <strong>St</strong>. Barbara<br />
zu hören.<br />
Außerdem hängt im Kirchturm eine<br />
Glocke, die die in Dachau stationierten<br />
Soldaten der Polish Guard by US<br />
Army im Juni 1948 der polnischen<br />
Gemeinde gestiftet haben. Sie ist<br />
eine Kopie der Glocke, die im KZ-<br />
Dachau jeden Tag zum Appell rief.<br />
Sie läutet bis heute in Harmonie mit<br />
den deutschen Glocken und ruft alle<br />
Gläubigen zum Gebet.<br />
8
Johannes Paul II.<br />
Im September<br />
1974 hat der damalige<br />
Erzbischof<br />
von Krakau, Karol<br />
Kardinal Wojtyla,<br />
der spätere Papst<br />
Johannes Paul II.,<br />
nach einem Besuch<br />
in der KZ-Gedenkstätte Dachau<br />
gemeinsam mit Julius Kardinal Döpfner<br />
in der Barbarakirche gebetet.<br />
Im XX. Jahr des Pontifikats von Papst<br />
Johannes Paul II. wurde am 25. Oktober<br />
1998 eine Tafel enthüllt, die an<br />
diesen Besuch erinnert und die besondere<br />
Verbindung der Polen mit<br />
der Kirche <strong>St</strong>. Barbara in München<br />
bekundet.<br />
Als Papst Johannes Paul II. am<br />
2. April 2005 verstarb, trauerte nicht<br />
nur die christliche Welt. An den Trauerfeierlichkeiten<br />
nahmen 200 <strong>St</strong>aatsund<br />
Regierungschefs und hohe geistliche<br />
Vertreter verschiedener Religionen<br />
teil.<br />
Am 1. Mai 2011 wurde Papst Johannes<br />
Paul II. in Rom selig gesprochen.<br />
Der Termin der Seligsprechung wurde<br />
auf den ersten Sonntag nach Ostern<br />
gelegt, den so genannten Barmherzigkeitssonntag,<br />
den Johannes Paul II. im<br />
Heiligen Jahr 2000 selbst eingeführt<br />
hatte und an dessen Vorabend er gestorben<br />
war. In <strong>St</strong>. Barbara wurde<br />
anlässlich der Seligsprechung ein Festgottesdienst<br />
zelebriert.<br />
Wir haben auch in <strong>St</strong>. Barbara einen<br />
Ort des Gebetes und der Verehrung<br />
für ihn. Viele Menschen spüren diese<br />
Mystik und beten an seinem Bild um<br />
seine Fürsprache bei Gott. Das erzbischöfliche<br />
Ordinariat wurde gebeten,<br />
der <strong>St</strong>. Barbara-Kirche ein Zweit-<br />
Patronat des Seligen Johannes Paul II.<br />
zu geben.<br />
Insgesamt waren 3,5 Millionen Pilger<br />
zur Totenmesse nach Rom gekommen,<br />
die immer wieder auf Spruchbändern<br />
und in Sprechchören „santo<br />
subito“ – „sofort heilig“ forderten.<br />
9
1947—1983: Die „Ära Bleyer“<br />
Wilhelm Bleyer übernimmt 1947 das Kirchenrektorat<br />
von <strong>St</strong>. Barbara. Unter seiner Leitung wächst<br />
eine treue Gottesdienstgemeinde zusammen. 1950<br />
ist es ihm dank seines zähen Verhandlungsgeschickes<br />
gegenüber dem Freistaat Bayern gelungen,<br />
dass <strong>St</strong>. Barbara weiterhin bestehen bleibt.<br />
Am 4. Dezember 1983, dem Barbaratag, stirbt Monsignore<br />
Bleyer. Sein ständiger und innigster Wunsch<br />
soll uns als verpflichtendes Vermächtnis gelten:<br />
„Bleibt der Barbarakirche weiterhin treu!<br />
Sie muss erhalten bleiben!“<br />
Die Barbarakirche von heute<br />
Nach dem Tod von Monsignore Bleyer<br />
wird Peter Höck im Jahr 1984 Kirchenrektor<br />
von <strong>St</strong>. Barbara. Nach einer<br />
wechselvollen Geschichte hat sich die<br />
Filialkirche zum religiösen Mittelpunkt<br />
einer lebendigen und offenen Gemeinde<br />
entwickelt.<br />
10
Die Barbarakirche im Wandel der Zeit<br />
11
Die Pfarrer von <strong>St</strong>. Barbara von 1923 bis heute<br />
Der Gründer der Kirche, Divisionspfarrer<br />
Balthasar Mayer war ein kleiner<br />
Mann, ein sehr gütiger Priester. Die<br />
Soldaten waren seine „Kinder“, die ihn<br />
gern mochten, nur etwas lächelten,<br />
wenn er sie vor den Mädchen und dem<br />
Alkohol warnte.<br />
Divisionspfarrer Anieser verstand es,<br />
sich unter die Soldaten zu setzen und<br />
ihre Sprache zu sprechen. Als offener<br />
Gegner des NS-Regimes vertrug er sich<br />
als Wehrkreispfarrer in <strong>St</strong>uttgart nicht<br />
mit dem NS-General R. und musste gehen.<br />
Sein Nachfolger, Wehrkreispfarrer<br />
Lang erhielt eine Verwarnung, weil er<br />
von Russland aus gegen die Enteignung<br />
der Kirchenstiftung protestierte.<br />
Der letzte Wehrkreispfarrer war der<br />
Augsburger Msgr. Ulrich Müller. Als<br />
großer Organisator und guter Prediger,<br />
war er mit dem Päpstlichen Nuntius,<br />
dem Heeresbischof, den Soldaten und<br />
Offizieren ebenso vertraut wie mit seinen<br />
nebenamtlichen Militärpfarrern. Er<br />
begann, bis er 1947 ausschied, die Umgestaltung<br />
der Militärkirche zur Gemeindekirche.<br />
Von 1947 bis zu seinem Tod im Jahre<br />
1983 stand Msgr. Wilhelm Bleyer der<br />
Barbarakirche als Kirchenrektor vor.<br />
Dank seines Verhandlungsgeschicks<br />
konnte die Kirchenstiftung <strong>St</strong>. Barbara<br />
wieder erstehen. Unter seiner Ägide<br />
wurde die Barbarakirche für das im Umkreis<br />
erstehende Wohngebiet zum religiösen<br />
Mittelpunkt.<br />
28 Jahre Arbeit in <strong>St</strong>. Barbara und 25<br />
Jahre im Klinikum rechts der Isar haben<br />
Pfarrer Peter Höck jung erhalten. Er<br />
setzte sich für die Barbarakirche ein und<br />
kümmerte sich um ihren Fortbestand<br />
und ihre Verschönerung. Viele Besucher<br />
kennen ihn schon als Kaplan und feiern<br />
mit ihm Gottesdienst bis zum heutigen<br />
Tage. Wir wünschen ihm noch viele<br />
erfüllte Jahre in <strong>St</strong>. Barbara.<br />
Seit 2012 ist der Pfarrer von <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong><br />
Ludwig Sperrer Kirchenrektor von <strong>St</strong>.<br />
Barbara. Durch sein Wirken kommt es<br />
zwischen <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong> und <strong>St</strong>. Barbara zu<br />
einem neuen lebendigen Austausch.<br />
Seine ruhige, besonnene Art führt uns<br />
alle aufeinander zu und zum Ziel. Wir<br />
alle wünschen ihm viel Energie und<br />
Freude, unsere Barbarakirche zu erhalten<br />
.<br />
12
Erinnerungen an <strong>St</strong>. Barbara<br />
- von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle -<br />
Ich selbst habe wohl von 1966 bis in die<br />
Mitte der 1970er Jahre hier ministriert.<br />
Veränderungen in Sankt Barbara habe ich<br />
miterlebt. Ich kann mich als Bub noch an<br />
den alten Hauptaltar und die Schaffung<br />
des Volksaltares erinnern.<br />
© <strong>St</strong>MUK<br />
Meine Familie lebte seit Anfang der<br />
1960er Jahre in der Winzererstrasse. Als<br />
Kirche fanden meine Eltern bald Sankt<br />
Barbara. Für unsere Familie wurde die<br />
Filialkirche von Sankt <strong>Benno</strong> zum Teil unseres<br />
Lebenskreises.<br />
Die überschaubare Gemeinde mit vielen<br />
Familien, die über Jahrzehnte in Sankt<br />
Barbara am kirchlichen Leben teilnahmen,<br />
gab rasch so etwas wie religiöse<br />
Heimat. Mein Vater, Hans Spaenle, engagierte<br />
sich seit den 1970er Jahren im<br />
<strong>St</strong>iftungsvorstand und blieb bis zu seinem<br />
Tod im Jahr 1989 <strong>St</strong>. Barbara eng verbunden.<br />
Für meinen Bruder Martin und mich kam<br />
die Aufgabe, als Ministranten dienen zu<br />
dürfen, ganz natürlich.<br />
Viel wichtiger für mich und die große<br />
Schar der Ministranten waren aber Persönlichkeiten,<br />
die uns in Sankt Barbara<br />
begleiteten, ja prägten. Ich erinnere hier<br />
voll Dankbarkeit insbesondere an Kirchenrektor<br />
Monsignore Wilhelm Bleyer,<br />
Kirchenrektor Peter Höck und den unvergessenen<br />
Mesner Frank, der für uns Ministranten<br />
eine wichtige Person war.<br />
Ich erinnere mich gern an die Ministrantenausflüge<br />
mit Monsignore Bleyer und<br />
Herrn Frank ins Oberland. Die Adventfeiern<br />
im Konferenzraum, vor allem aber die<br />
wunderschönen Christmetten und manche<br />
Gottesdienste. Ebenso wie die Pfarrfeste<br />
im herrlichen Garten von Sankt Barbara.<br />
Die Zeit als Ministrant war und ist für<br />
mich mit dankbarer Erinnerung verbunden.<br />
Sankt Barbara ist für unsere Familie<br />
immer ein <strong>St</strong>ück Heimat geblieben.<br />
13
Einmal Ministrant—immer Ministrant<br />
- von Herbert Reiter -<br />
„Introibo ad altare Dei“ war in der<br />
Zeit vor dem Konzil nach dem Kreuzzeichen<br />
der Beginn des Gottesdienstes<br />
durch den Priester und die Antwort<br />
des Ministranten lautete dann:<br />
„Ad deum qui laetificat iuventutem<br />
meam“. Für uns Nichtlateiner: „Zum<br />
Altare Gottes will ich treten“ – „Zu<br />
Gott, der mich erfreut von Jugend<br />
auf“.<br />
Abgesehen davon, dass das lateinische<br />
<strong>St</strong>ufengebet etc. auswendig zu<br />
lernen viel Mühe gekostet hat, kann<br />
ich gerade den Anfang für mich bis<br />
zum heutigen Tag voll und ganz bestätigen.<br />
Als Bub in <strong>St</strong>. Barbara angefangen<br />
zu ministrieren, habe ich das nie<br />
ganz aufgehört und auch jetzt im<br />
„Rentenalter“ darf ich diesen schönen<br />
Dienst hauptsächlich in der Krypta<br />
von <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong> zu den Werktagsgottesdiensten<br />
noch ausüben. (Ab<br />
und zu auch in der Kirche, wenn z.B.<br />
in den Ferien oder bei der Pfarrwallfahrt<br />
kein jugendlicher Ministrant da<br />
ist).<br />
Aber wieder zurück zum Anfang: Geboren<br />
und aufgewachsen in der Barbarastraße<br />
in der sogenannten Barbarasiedlung,<br />
war es für mich selbstverständlich,<br />
in der nahen Barbarakirche<br />
das Ministrieren anzufangen.<br />
Personen, die mich dabei begleitet<br />
haben, sind neben dem damaligen<br />
langjährigen Mesner Max Frank – er<br />
hat mir die lateinischen Gebete beigebracht<br />
und war auch so ein väterlicher<br />
Freund – natürlich auch verschiedene<br />
Geistliche.<br />
Besonders Msgr. Wilhelm Bleyer ist<br />
mir in bester Erinnerung. Da dieser<br />
auch beruflich mit Jugendlichen zu<br />
tun hatte, war auch sein Kontakt mit<br />
uns Ministranten, zu denen auch der<br />
jetzige Kultusminister Ludwig Spaenle<br />
gehörte, immer bestens und es gab<br />
auch nie einen Mangel an fleißigen<br />
Helfern. Damals waren die Ministranten<br />
noch (leider) ausschließlich männlichen<br />
Geschlechts.<br />
14
Ebenfalls in guter Erinnerung sind mir<br />
die beiden polnischen Priester Pfarrer<br />
Kajka und Pfarrer Kirschke. Von letzterem<br />
bekam ich öfter wunderschöne<br />
Vatikan-Briefmarken geschenkt. Das<br />
Hochzeitsgeschenk von beiden haben<br />
wir noch immer in Benützung.<br />
Fronleichnam 1962 in <strong>St</strong>. Barbara mit<br />
polnischen Kindern in der Nationaltracht;<br />
2.v.links Herbert Reiter<br />
Da ich gerade bei den polnischen<br />
Geistlichen bin: Die polnische Gemeinde<br />
war lange Zeit in <strong>St</strong>. Barbara<br />
zu Gast und auch bei diesen Gottesdiensten<br />
Sonntag um 11 Uhr habe ich<br />
oft ministriert. Sprachliche Probleme<br />
gab es ja durch die lateinische Sprache<br />
nicht, die polnischen Lieder habe<br />
ich halt mit gesummt.<br />
Dabei erinnere ich mich auch noch an<br />
die farbenprächtigen Trachten der<br />
polnischen Kinder und Jugendlichen,<br />
die diese bei der damals stattfindenden<br />
Fronleichnamsprozession mit vier<br />
Altären im Barbaraviertel getragen<br />
haben.<br />
Auch vor meinem Elternhaus war<br />
ein Altar aufgebaut, das Werk<br />
meines Vaters in liebevoller stundenlanger<br />
Arbeit. Die Gottesdienstzeiten<br />
in der Barbarakirche<br />
haben sich im Verlauf der Zeit<br />
öfter geändert, aber egal ob es<br />
um ½ 9 Uhr oder auch später war,<br />
ich habe immer gerne den Dienst<br />
am Altar ausgeführt.<br />
Ein besonderes Erlebnis war die<br />
Zeit um den eucharistischen<br />
Weltkongress 1960 in München,<br />
der auch <strong>St</strong>. Barbara eine ganze Reihe<br />
von gleichzeitig gehaltenen Messen<br />
gebracht hat, heute kaum mehr vorstellbar.<br />
Es gab damals nicht nur mehr<br />
Priester sondern auch mehr Gläubige<br />
als heute!<br />
Bis zu meiner Hochzeit mit 26 Jahren<br />
habe ich regelmäßig ministriert (auch<br />
„vorgelesen“ und später als Kommunionhelfer<br />
mitgeholfen).<br />
15
Ich habe aber nicht „nur“ in der Barbarakirche<br />
ministriert, sondern relativ<br />
bald auch in der Mutterkirche<br />
<strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>.<br />
Ein damaliger Kaplan, Joseph Landesdorfer,<br />
hat mich angesprochen, warum<br />
ich denn eigentlich nicht ministriere.<br />
Auf meinen Einwand, dass ich<br />
dies ja in <strong>St</strong>. Barbara tue, kam der<br />
Hinweis, dass das kein Grund sei, diesen<br />
Dienst nicht auch in der <strong>Benno</strong>kirche<br />
auszuüben.<br />
So habe ich oft Sonntagvormittag in<br />
<strong>St</strong>. Barbara und bei der Abendmesse<br />
dann auch noch in <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong> gerne<br />
und freiwillig ministriert.<br />
Im ersten Pfarrgemeinderat unter<br />
<strong>St</strong>adtpfarrer Mayerhofer und noch<br />
länger war ich auch vertreten und<br />
arbeitete u.a. auch im AK <strong>St</strong>. Barbara<br />
mit. Dabei erinnere ich mich besonders<br />
noch an die Herren Jagemann<br />
und Spaenle, die beide sehr engagiert<br />
ihr Bestes für die Filialkirche gaben.<br />
Herr Spaenle war der Vater des jetzigen<br />
Kultusministers Ludwig Spaenle.<br />
Auch Inge Milenovic sei in diesem<br />
Zusammenhang sehr lobend erwähnt.<br />
Nach der Liturgiereform, die unter<br />
dem damaligen <strong>St</strong>adtpfarrer Josef<br />
Mayerhofer nicht so ganz durch-<br />
gedrungen war, durfte ich immerhin<br />
Teile der Messe am Mikrofon ins<br />
Deutsche übersetzen – welche Ehre.<br />
Nach meiner Hochzeit und dem Umzug<br />
in die Nähe der <strong>Benno</strong>kirche war<br />
mein aktives Mitwirken bei Gottesdiensten<br />
in der Filialkirche zwar sehr<br />
eingeschränkt, aber viele Jahre durfte<br />
ich noch bei der Karfreitagsliturgie in<br />
<strong>St</strong>. Barbara mitmachen, sowohl bei<br />
Msgr. W. Bleyer als später auch bei<br />
Pfarrer Höck.<br />
Letzterer wirkt ja seit Beendigung seiner<br />
Tätigkeit als Krankenhausseelsorger<br />
2011 viel in der Pfarrkirche mit,<br />
was sicher nicht nur mich sehr freut.<br />
Viele Gottesdienstbesucher habe ich<br />
früher in <strong>St</strong>. Barbara gekannt (und sie<br />
mich), aber natürlich hat sich - genau<br />
wie in der Ausgestaltung der Kirche -<br />
im Verlauf von Jahrzehnten vieles verändert.<br />
Geblieben sind viele schöne<br />
Erinnerungen an die Zeit in <strong>St</strong>. Barbara.<br />
Dem Gotteshaus und seinen Besuchern<br />
wünsche ich auf die Fürsprache<br />
der Hl. Barbara hin eine gute Zeit und<br />
dass auch in Zukunft eine lebendige<br />
Gemeinde den Kirchenraum erfüllt.<br />
16
Herz Jesu, ich grüße Dich!<br />
- Gebete aus der Kindheit -<br />
Eine Kirchenbesucherin von <strong>St</strong>. Barbara<br />
geht ihr Leben lang jeden Sonntag in den<br />
Gottesdienst. Früher mit den Eltern, später<br />
mit dem Ehemann und den Kindern.<br />
Heute alleine, manchmal mit der Tochter<br />
und dem Schwiegersohn. Sie möchte uns<br />
einen kurzen Einblick in ihre Kindheit<br />
geben, damit man versteht, warum ihr<br />
der Gottesdienstbesuch am Sonntag so<br />
wichtig war, so wichtig ist und immer so<br />
wichtig sein wird:<br />
Meine Eltern waren Mesner in einem<br />
kleinen bayerischen Dorf. Meine Mutter<br />
war eine herzensgute, fromme Frau. Unser<br />
Tagesablauf begann am Morgen mit<br />
Gebet und Gesang. Ich lag noch im Bett<br />
und hörte schon meine Mutter beten:<br />
Herz Jesu ich grüße dich. Vor dem Mittagessen<br />
beteten wir: Der Engel des Herrn<br />
brachte Maria die Botschaft. Am Abend<br />
beteten wir das Abendgebet.<br />
In der Weihnachtszeit kam meine Mutter<br />
mit dem Weihwasserkessel in der Hand<br />
aus dem <strong>St</strong>all und erzählte uns, dass sie<br />
unsere Tiere besprengt habe, um für ihre<br />
Gesundheit zu bitten. Neben der vielen<br />
Arbeit im <strong>St</strong>all und im Haus bildete meine<br />
Mutter auch die Ministranten aus.<br />
Meinen Vater traf ich öfters am Sonntag<br />
in der Kirche an, wo er wie es auch damals<br />
nicht unbedingt üblich war bei Männern<br />
den Rosenkranz betete. Mein Vater<br />
war Kirchenmusiker und so kam es, dass<br />
wir Kinder im Gottesdienst Orgel und Geige<br />
spielten. Besonders in der Kriegszeit,<br />
auch wenn wir das nicht besonders gut<br />
konnten, spielten und sangen wir in dieser<br />
schweren Zeit.<br />
Es waren glückliche und zufriedene Jahre<br />
in unserer Familie. Wir ehrten und achteten<br />
unsere Eltern sehr. Wenn wir am<br />
Abend zum heiligen Josef beteten, wurden<br />
auch unsere Verstorbenen bedacht.<br />
Meine Mutter sprengte auch Weihwasser<br />
aus, damit die Verstorbenen ihre Ruhe<br />
bei Gott finden sollten. Unsere Mutter<br />
erzählte dann, dass der Herrgott immer<br />
da sei und es darum sehr wichtig sei, auch<br />
zuhause zu beten.<br />
Oft schlief ich als kleines Mädchen beim<br />
Abendgebet ein. Mit den Gedanken, die<br />
Mutter ist da, der liebe Gott ist da, konnte<br />
ich wunderbar schlafen. Diese Tagesgebete<br />
haben mich meine ganze Kindheit und<br />
Jugend begleitet. Sie bedeuten mir bis<br />
zum heutigen Tag sehr viel und daher<br />
möchte ich sie an die Barbara-Gemeinde,<br />
an euch alle weitergeben:<br />
17
Morgengebet ans Herz Jesu<br />
Wenn ich erwach am frühen Morgen,<br />
Herz Jesu, dann begrüß ich Dich,<br />
um für des Tages Müh und Sorgen<br />
Dir innig zu empfehlen mich.<br />
Auf Dich o Herz will ich nun schauen,<br />
Du bist mein <strong>St</strong>ern, mein Trost, mein Licht<br />
und mutig will ich Dir vertrauen,<br />
denn Deine Treue wanket nicht.<br />
So nimm mein Herz Dir ganz zu eigen,<br />
gib Du ihm Kraft zur guten Tat<br />
und sollte es zur Sünde neigen<br />
halt Du es fest in Deiner Gnad.<br />
Von Dir soll heute nichts mich scheiden<br />
verbirg in Deiner Wunde mich<br />
dort will ich beten, opfern, leiden<br />
und sterben, wenn Du willst, für Dich.<br />
So oft wie heut mein Herz wird schlagen,<br />
will ich es stets auf’s neu Dir weih‘n<br />
und jeder Pulsschlag soll Dir sagen<br />
Herz Jesu für Dich ganz allein.<br />
In Deine Liebe ich empfehle,<br />
auch alle, die mir nahe stehen,<br />
behüte sie an Leib und Seele<br />
lass keinen heute irre gehen.<br />
Und nun gib mir den Morgensegen<br />
erweihe diesen Tag mir ein<br />
und sei mit mir auf allen Wegen<br />
bis ich werd ewig bei Dir sein.<br />
18
Mittags: Der Engel des Herrn<br />
Der Engel des Herrn<br />
brachte Maria die Botschaft,<br />
und sie empfing vom Heiligen Geist.<br />
Gegrüßet seist du, Maria voll der Gnade.<br />
Der Herr ist mit Dir<br />
Du bist gebenedeit unter den Frauen<br />
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes Jesus<br />
Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,<br />
jetzt und in der <strong>St</strong>unde<br />
unseres Todes. Amen.<br />
Maria sprach:<br />
Siehe, ich bin die Magd des Herrn;<br />
mir geschehe nach deinem Wort.<br />
Gegrüßet seist du, Maria …<br />
Und das Wort ist Fleisch geworden<br />
und hat unter uns gewohnt.<br />
Gegrüßet seist du, Maria …<br />
Bitte für uns, heilige Gottesmutter,<br />
auf dass wir würdig werden<br />
der Verheißungen Christi.<br />
Gegrüßet seist du, Maria …<br />
Lasset uns beten:<br />
Allmächtiger Gott,<br />
gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.<br />
Durch die Botschaft des Engels haben wir<br />
die Menschwerdung Christi, deines Sohnes erkannt.<br />
Führe uns durch sein Leiden und Kreuz<br />
zur Herrlichkeit der Auferstehung.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.<br />
Amen<br />
19
Abendgruß<br />
Den letzten Gruß der Abendstunde<br />
send ich zu Dir o göttlich Herz<br />
in Deine heil’ge Liebeswunde<br />
senk ich des Tages Freud und Schmerz.<br />
O göttlich Herz all meine Sünden<br />
bereue ich aus Lieb zu Dir<br />
o lasse mich Verzeihung finden<br />
schenk Deine Lieb aufs Neue mir.<br />
O Herz, der Liebe dir vertraute<br />
am Morgen ich des Tages Last<br />
und nicht umsonst ich auf Dich baute<br />
voll Huld Du mich gesegnet hast.<br />
Herz Jesu, innig ich empfehle<br />
auch alle meine Lieben Dir.<br />
Behüte sie an Leib und Seele,<br />
die Gutes je erwiesen mir.<br />
O habe Dank für Deine Güte,<br />
die schützend mir zur Seite stand<br />
Auch diese Nacht mich treu behüte<br />
durch Deines heilgen Engels Hand.<br />
In Deiner heilgen Herzenswunde<br />
schlaf ich nun sanft und ruhig ein.<br />
O lass sie in der letzten <strong>St</strong>unde<br />
mir eine Himmelspforte sein.<br />
Amen<br />
Das Angelusgebet (1857-1859)<br />
von Jean-François Millet<br />
20
Über allem Gottes Segen!<br />
- von der Organistin Frau Holzapfel -<br />
Die Organistin von <strong>St</strong>. Barbara, Frau<br />
Holzapfel sagt: „Ich brauch den Segen<br />
beim Gottesdienst. Was nützt<br />
mir der ganze Reichtum auf dieser<br />
Welt, wenn ich keinen Segen bekomme,<br />
denn den Segen beim Gottesdienst<br />
krieg ich von ganz oben. Das<br />
möchte ich euch allen weitergeben,<br />
Der Segen von oben, der beschützt<br />
euch und dann geht’s im Leben weiter,<br />
das ist meine Erfahrung mit<br />
Gott.“<br />
Meine Zeit in <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong><br />
Meine Erinnerung an die <strong>Benno</strong>kirche<br />
beginnt im Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>.<br />
Meine Eltern brachten mich als Einzelkind<br />
dorthin. In kurzer Zeit hatte ich<br />
mich dort eingelebt. Im Kindergarten<br />
hatte ich das erste Daheim-Gefühl.<br />
Als Schulkind kann ich mich besonders<br />
an die Schulmessen erinnern.<br />
Jeden Tag um sieben Uhr zehn im<br />
Sommer, im Winter um sieben Uhr<br />
fünfundzwanzig und am Sonntag um<br />
elf Uhr war Schulmesse. Nicht immer<br />
gerne und doch fast regelmäßig besuchte<br />
ich diese Gottesdienste.<br />
An einem Josephitag 19. März war<br />
meine erste heilige Kommunion. Meine<br />
Erinnerung daran ist nicht mehr<br />
sehr groß, aber ich möchte euch sagen,<br />
dass ich meine Kerze aufbewahrt<br />
habe und dass sie jemand in meiner<br />
Todesstunde anzünden möge.<br />
Bei meiner Firmung in <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong> waren<br />
wir ca. 700 Kinder. Es wurden<br />
mehrere <strong>Pfarrei</strong>en zusammengefasst.<br />
Wir standen alle im Kreis um den Altar<br />
herum. Kardinal<br />
von Faulhaber<br />
firmte uns, indem er jedem Kind die<br />
Hand auflegte.<br />
Auch meine Jugend verbrachte ich in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>. Die Jugendgruppe war sehr<br />
rege. Wir feierten Feste, machten viele<br />
schöne Ausflüge. Buben und Mädchen<br />
waren getrennt. Mein späterer<br />
Mann war in der Bubengruppe. Man<br />
hat sich gesehen, mehr war da nicht.<br />
Dann kam der Krieg. Mein späterer<br />
Mann musste einrücken und kam bei<br />
Kriegsende in russische Kriegsgefangenschaft.<br />
21
Meinen Trost in dieser schweren Zeit<br />
fand ich beim Kirchenchor <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>.<br />
Mit sechzehn Jahren wurde ich dort<br />
Chorsängerin und blieb fünfzig Jahre<br />
bis zu meinem 66. Geburtstag dabei.<br />
Was haben wir damals alles gesungen,<br />
was wurde alles aufgeführt: Die<br />
achtstimmige Bruckner-Messe in e-<br />
Moll, die Beethovenmesse in C mit<br />
der Fuge im Credo, an Weihnachten<br />
die Nicolaimesse (sie hat ein besonders<br />
schönes Gloria), oder die Kemptermesse.<br />
Ganz besonders gerne erinnere<br />
ich mich an die gesungenen Ölbergandachten<br />
in der Fastenzeit.<br />
Zum Kriegsende 1944 wurde München<br />
bombardiert. In <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong> war in<br />
der Krypta auf der rechten Seite eine<br />
Türe. Diese führte zu einem Raum,<br />
der als Luftschutzkeller eingerichtet<br />
war. Oft saßen wir mit den Pfarrern,<br />
Pater Otto, Pater Bobenstetter und<br />
Pfarrer Mayerhofer und beteten für<br />
unser Leben.<br />
Die Not lehrt beten, manche Leute<br />
sind zum Kreuz gekrochen vor Angst<br />
und Sorge. Keine Nacht habe ich geschlafen.<br />
Alarm, Alarm! Die Bombenangriffe<br />
ließen einen Schlaf nicht<br />
mehr zu.<br />
Am 4. Oktober<br />
1944 wurde die<br />
<strong>Benno</strong>kirche<br />
bombardiert.<br />
Eine Bombe<br />
schlug zwischen<br />
die beiden Türme<br />
ein. Das ganze<br />
Kirchenschiff war<br />
Frau Holzapfel als<br />
voller Schutt. junge Frau<br />
Nach und nach<br />
wurde das ganze <strong>Benno</strong>viertel ausgebombt.<br />
Das Elend wurde größer und<br />
größer. In Notkirchen suchten wir<br />
Trost und Hilfe.<br />
Als der Krieg endlich vorbei war und<br />
die <strong>Benno</strong>kirche auch mit meiner Hilfe<br />
wieder aufgebaut wurde, heiratete<br />
ich. Das war gleich nach dem Krieg.<br />
Mein Mann wünschte sich vom <strong>Benno</strong>chor<br />
das Händel-Halleluja, das er<br />
über alles liebte.<br />
Wir gründeten eine Familie, in der<br />
alles stimmte und wohnten in einem<br />
kleinen Haus in der Lothstraße. Jahrelang<br />
spielte ich in der <strong>Benno</strong>kirche die<br />
Orgel, bis dann 1966 ein ausgebildeter<br />
Organist, Herr Simbeck, kam. Ich<br />
wurde dann Aushilfsorganistin bei<br />
ihm.<br />
22
Als im Jahre 1979 unser kleines Haus<br />
geräumt werden musste, zog ich mit<br />
meinem Mann und meinen Kindern<br />
nach Schwabing-West. Der Abschied<br />
von der <strong>Benno</strong>kirche und dem <strong>Benno</strong>viertel<br />
schnürte uns fast die Luft ab.<br />
Wir gingen schweren Herzens von<br />
dannen.<br />
Meine Zeit in <strong>St</strong>. Barbara<br />
Doch der liebe Gott hatte ein Einsehen<br />
und nun beginnt meine Geschichte<br />
mit der Barbarakirche.<br />
Pfarrer Monsignore Bleyer rief mich<br />
eines Tages an und sagte mir, dass er<br />
eine Organistin suche. Ich ging in die<br />
Barbarakirche, traf Monsignore Bleyer.<br />
Ein untersetzter mittelgroßer sehr<br />
freundlicher Herr saß mir gegenüber.<br />
Wir schauten uns an, ich fand ihn sehr<br />
nett und er versuchte es mit mir. Und<br />
seit damals bis zum heutigen Tage<br />
spiele ich in <strong>St</strong>. Barbara jeden Sonntag<br />
die Orgel. Das sind inzwischen mehrere<br />
Jahrzehnte. Über dreißig Jahre.<br />
Als am 4. Dezember 1983 am Barbaratag<br />
Monsignore Bleyer starb, war<br />
ich tief betroffen und sehr traurig.<br />
1984 kam Pfarrer Peter Höck, sein<br />
Nachfolger. Ich hatte Glück: Auch mit<br />
ihm konnte ich wunderbar zusammenarbeiten.<br />
Jeden Sonntag freue ich mich auf die<br />
Messe. Aber am meisten freue ich<br />
mich auf den Segen, denn ohne den<br />
Segen kein Gottesdienst. Und mit<br />
dem Segen beginnt für mich eine gute<br />
Woche.<br />
Wenn ich nun zurückschaue auf die<br />
vielen Jahre meines Lebens, zurückdenke<br />
an meine Ehe, meine Kinder<br />
und jetzt sehe, wie sich meine Enkelkinder<br />
gut entwickeln, bin ich sehr<br />
zufrieden und frohen Herzens. Und<br />
so kann ich euch allen sagen:<br />
An Gottes Segen ist alles gelegen.<br />
Frau Holzapfel beim Läuten<br />
der Barbaraglocken<br />
23
„I mog eich alle und i bet‘ für eich."<br />
- Der sonntägliche Kirchgang des Alfons Schraml -<br />
Alfons und seine Rituale vor dem<br />
Gottesdienst<br />
Alfons kommt als erster mit seinem<br />
Fahrrad, in der letzten Zeit mit dem<br />
Rollator zur Barbarakirche. Er ist um<br />
9 Uhr als erster da.<br />
Er drückt Franziska erst und sagt dann:<br />
„Heit‘ schaust aber schee aus, Franziska.<br />
Lass di a bisserl drücken, aber nur<br />
wenn‘s dem Gerd recht is.“<br />
Die Entzündung der Kerzen<br />
Alfons sagt: „Jetza miassn mir aber die<br />
Kerzen ozünd‘n. Ich mach‘ den hintern<br />
Teil. Do braucht mir aa koaner z‘helfen.<br />
Zuerst mach i die zwoa Barbarakerzen.<br />
Dann dem Papst sei große Kerz‘n und<br />
dann kumma die Opferlichter für meine<br />
Verstorbenen dro. Für meine Frau,<br />
mein‘ Bua und meine Eltern.<br />
Die Begrüßung<br />
Alfons sagt: „Guten Morgen, liebe Franziska,<br />
guten Morgen lieber Gerd. Wia<br />
geht ‘s eich? Mi braucht‘s gar ned<br />
frag‘n, denn bei mir is‘s immer gleich!“<br />
Und des abbrennte Zündholz, des<br />
nimmst a glei mit, gell. - Und jetza<br />
muass i erst amoi wo hi und kumm glei<br />
wieder. Laff aber ned davo. Dann zünd i<br />
dem Josef sei Kerz‘n o. Dafür nimm i<br />
den Wachsdocht. Damit i ned tropf,<br />
sonst werd i wieder g‘schimpft vo dene<br />
Damen do.“<br />
24
Das Guatl-Verschenken<br />
Alfons: „Jetzt verschenk i meine Guatln.<br />
Franziska komm her i hab die Guatln<br />
vergessen. Beide Händ‘ aufhalten,<br />
Franziska.“<br />
Franziska: „Nicht so viele Guatln, Alfons.<br />
Wir haben einen ganzen Korb voll<br />
von deinen Guatln.“<br />
Alfons: „Des is mir wurscht. Du bekommst<br />
trotzdem die Guatln. Widerstand<br />
ist zwecklos.“<br />
Nun ist Alfons erschöpft. In der vierten<br />
Bankreihe von hinten genau in der<br />
Mitte ist sein <strong>St</strong>ammplatz. Dort setzt er<br />
sich hin. „Jetzt wird erst amoi a Vaterunser<br />
für Di bet‘ und für alle andern.“<br />
Langsam kommen andere Kirchenbesucher.<br />
Viele kennen den Alfons seit Jahrzehnten.<br />
Er grüßt alle freundlich und<br />
schenkt auch ihnen Guatln. Besonders<br />
die Frauen haben es dem Alfons angetan.<br />
So gerne hätte er mit seinen sechsundachtzig<br />
Lenzen noch eine fesche<br />
Frau. Und er versucht es weiter mit Guatln<br />
und guten Wünschen …<br />
Auf eine nette Alfonsgeschichte möchten<br />
wir noch hinweisen:<br />
In unserer Barbarakirche auf der rechten<br />
Seite unter der Orgelempore zwischen<br />
der Herz-Jesu-Figur und dem<br />
Konzertflügel sitzen jeden Sonntag in<br />
der letzten Kirchenbank eine Dame und<br />
ihre sehr hübsche Tochter.<br />
Auch heute hat die Dame ihr schönes<br />
Kind mitgebracht. Alfons besucht<br />
Mutter und Tochter freundlich und<br />
zückt seine Guatltüte. Entsetzt antwortet<br />
die Tochter: „Wir essen keine Süßigkeiten.“<br />
Doch Alfons lässt nicht locker<br />
und - schwupps - landet ein Guatl in der<br />
Hand des jungen Mädchens. Alfons<br />
geht glücklich an seinen Platz und feiert<br />
voll Inbrunst den Gottesdienst und<br />
denkt: „Im Grunde frei‘n se ja doch alle<br />
über meine Guatl’n.“<br />
„I mog eich alle!“, sagt der Alfons<br />
jedes Mal, wenn er am Sonntag die<br />
Barbarakirche verlässt. „Denn was dad<br />
i ohne eich, ohne die Barbarakirche<br />
und ohne unsern Herrgott. Solang‘s<br />
irgendwie geht kumm i - und wenn‘s<br />
mi mi‘m Rollstuhl fahren müssen. Also<br />
pfiat’s euch, bis nächsten Sonntag.<br />
I bet‘ für eich, weil i eich mog!“<br />
25
Alfons‘ Lebensgeschichte<br />
Alfons wurde 1926 in Schweinfurt geboren. Seine<br />
Kindheit, Jugend und Schulzeit verbrachte er in Kulmbach<br />
und Hamburg. 1944 wurde er zum Militärdienst<br />
eingezogen und geriet 1946 in amerikanische Kriegsgefangenschaft.<br />
1953 lernte er seine Frau Maria kennen,<br />
heiratete und bekam mit ihr drei Kinder.<br />
1964 zog die Familie nach München und er arbeitet<br />
bei der Oberfinanzdirektion. Die Familie ging regelmäßig<br />
in die Barbarakirche. Die beiden Buben waren Ministranten.<br />
Monsignore Bleyer war ihr großes Vorbild.<br />
Alfons ging mit seiner Familie oft zum Grab von Monsignore<br />
Bleyer, der im Waldfriedhof beerdigt ist, und<br />
die Familie betete für ihn.<br />
Alfons war mit seiner Frau 47 Jahre<br />
verheiratet. Leider verstarb sie im<br />
Jahre 2000 und ohne seine Frau<br />
fühlt er sich manchmal etwas verloren.<br />
Dafür wurde sein Hobby danach<br />
umso wichtiger für ihn: Modellflugzeuge<br />
bauen. Auch Fahrräder und Motorräder liebte er über alles und<br />
bastelte Tag und Nacht daran. Sein zweites großes Hobby ist die Musik:<br />
Er spielt Ziehharmonika, Mundharmonika und Keyboard.<br />
26
Kollektengeschichten<br />
- von der Mesnerin Franziska Wolfgramm -<br />
Das <strong>St</strong>rahlemädchen<br />
und seine Brüder<br />
Carlotta Vecchio, unsere kleine Italienerin,<br />
ist vier Jahre alt und kommt jeden<br />
Sonntag mit ihren beiden Brüdern Jacopo<br />
(12) und Bernardo (13) zum Sonntagsgottesdienst.<br />
Familie Vecchio besucht<br />
seit November 2008 regelmäßig<br />
die Barbarakirche. Außerhalb der Ferien,<br />
die sie in Italien verbringt, treffe ich<br />
die Familie sehr oft beim sonntäglichen<br />
Gottesdienst.<br />
Dieses Ritual haben wir lange beibehalten.<br />
Jedes Mal wenn ich beim Sammeln<br />
die Familie sehe, geht mir das Herz auf<br />
und wir alle freuen uns sehr, uns zu<br />
sehen.<br />
Carlotta freut sich auch noch besonders,<br />
wenn sie bei der Kommunion ihre<br />
Eltern und Brüder begleiten darf und<br />
das Kreuzzeichen von Pfarrer Höck bekommt.<br />
Ciao, amici! Arrivederci a Santa Barbara<br />
Als ich Carlotta zum ersten Mal sah,<br />
konnte sie gerade auf ihren Beinchen<br />
stehen. Der Papa hatte den Kinderwagen<br />
dabei und stand mit der kleinen<br />
Carlotta ganz hinten am Kircheneingang.<br />
Bei der Kollekte schaute mich die kleine<br />
Carlotta freudestrahlend an. Zwischen<br />
ihren kleinen Händen hielt sie ein Geldstück.<br />
Ich ging vor ihr in die Knie um mit<br />
ihr auf Augenhöhe zu sein und hielt<br />
meinen Korb unter ihr Händchen. Voller<br />
Freude ließ Carlotta das Geldstück los<br />
und es fiel in meinen Korb. Ich bedankte<br />
mich ganz herzlich bei ihr.<br />
Jacopo, Bernardo und Carlotta<br />
27
Der Sackerlgeber<br />
Ein Erlebnis, das sich bei mir besonders<br />
eingeprägt hatte, war gleich bei meiner<br />
allerersten Sammlung in <strong>St</strong>. Barbara:<br />
In der letzten Kirchenbank sitzt ein Herr<br />
mit einem weißen Haarschopf. Der Herr<br />
lächelte mich freundlich an, als ich mit<br />
meinem Korb vor ihm stand. Ich lächelte<br />
freundlich zurück. Plötzlich landete<br />
ein dumpfer Gegenstand in meinem<br />
Korb. Die Wucht des Aufpralls ließ mir<br />
fast den Korb aus der Hand fallen.<br />
Oh Schreck, der Korb ist weg, dachte<br />
ich. Das Geld liegt auf dem Boden. Der<br />
freundliche Herr ließ seine Lachmuskeln<br />
zucken, verkniff sich ein Lachen und<br />
sagte dann zu mir: „Den Inhoid kenna‘s<br />
b’hoitn, des Sackerl wui i wieder.“<br />
Nachdem das Sackerl geleert wurde, die<br />
Sammlung gezählt worden ist, stellten<br />
wir fest, dass besagter Herr sein Kleingeld<br />
monatelang für die Barbarakirche<br />
gesammelt hatte. An den weiteren<br />
Sonntagen blieb ich verschont. Denn<br />
ungefähr einmal im Monat kam es zu<br />
diesem Sackerlerlebnis.<br />
Wann dieser Sonntag sich wiederholen<br />
wird, verriet er aber nicht und somit<br />
muss ich immer auf der Hut sein. Vergelt’s<br />
Gott trotz allem.<br />
Der Münzenwerfer<br />
Im hinteren Kirchenschiff sitzen meine<br />
ganz besonderen Kirchenbesucher:<br />
Wieder ein freundlicher Herr, mit einem<br />
schönen Silberkranz auf seinem<br />
Edelhaupte hat mich in Angst und<br />
Schrecken versetzt. Noch beeindruckt<br />
von der Predigt, den Gedanken nachhängend<br />
stehe ich vor ihm. Seine großen<br />
dunklen Augen suchen meinen<br />
Blick.<br />
Auf einmal hebt er die geschlossene<br />
Hand und schleudert mit einer eleganten<br />
Bewegung eine Handvoll Münzen in<br />
meinen Korb. Ich jongliere hin und her,<br />
damit keine Münze danebenfällt. Alles<br />
landet Gott sei Dank im Korb.<br />
Verschiedene Damen haben das Spektakel<br />
beobachtet. Vor kurzem nahm<br />
mich eine zur Seite und sagte: „Sie, des<br />
miassens dem scho sog’n, dass ma net<br />
so vui Kleingeld in den Klingelbeutel<br />
schmeißt. Denn beim Zählen haben‘s a<br />
mords Arbeit damit. Des muass scho<br />
amoi g‘sagt werden. I schmeiß immer<br />
bloß ganze Eurostückl nei, damit Sie koa<br />
Arbeit beim Zählen hab’n.“<br />
Ich beruhigte die Dame und sagte ihr,<br />
dass ich um jeden Cent dankbar sei.<br />
Der liebe Gott werde es schon richten.<br />
Beiden Spendern, dem Herrn und der<br />
Dame, ein herzliches Vergelt‘s Gott!<br />
28
Das Heck des Kirchenschiffes<br />
Nie hätte ich mir vorstellen können,<br />
dass man beim Sammeln der Kollekte<br />
eine solche Freude erleben könnte.<br />
Besonders wie schon erwähnt das<br />
Heck des Kirchenschiffes hat es mir<br />
angetan: Viel <strong>St</strong>ammgemeinde! Je<br />
weiter der Korb nach hinten durchgereicht<br />
wird, desto mehr wird es mir<br />
auch möglich die Menschen zu begrüßen.<br />
Wenn man jeden Sonntag immer<br />
wieder dieselben Menschen an ihren<br />
festen Plätzen antrifft, freut man sich.<br />
Dort sitzen auch einige Familien mit<br />
Kindern, besonders erwähnen möchte<br />
ich die Familie Hölzel-López: Die<br />
Mutter eine gläubige Spanierin, der<br />
Vater Arzt, Sohn Lucas fünf Jahre alt,<br />
Rebeca drei Jahre alt, sie wurde bei<br />
uns in Barbara 2010 getauft. Es ist<br />
eine Freude, wenn man sieht, wie die<br />
Kinder größer werden.<br />
Eine weitere Familie liegt mir auch<br />
sehr am Herzen: Vater, Mutter und<br />
zwei erwachsene Töchter kommen<br />
wirklich jeden Sonntag zum Gottesdienst.<br />
Die beiden jungen Damen sind<br />
sehr hübsch und freundlich. Der Vater<br />
steht mit der einen Tochter beim Kircheneingang<br />
neben dem Weihwasserbecken.<br />
Die Mutter sitzt mit der anderen<br />
Tochter in der letzten Bank neben<br />
dem Herz Jesu. Wenn wir uns sehen<br />
begrüßen wir uns freundlich, sie legen<br />
ihre Spende in den Korb und dann<br />
wünschen wir uns einen schönen<br />
Sonntag.<br />
Jetzt beginnt Pfarrer Höck am Altar<br />
mit dem Heilig, Heilig, Heilig. Das<br />
heißt, ich muss den Korb nach vorne<br />
tragen. Wieder ist ein Sonntagsritual<br />
zu Ende.<br />
Lucas und Rebeca<br />
29
Erzählungen und Anekdoten<br />
- von Pfarrer Peter Höck –<br />
Ich wurde geboren am 14. Februar 1946 in Traunstein. Meine Kindheit verbrachte<br />
ich dort mit meiner Familie, die sehr christlich geprägt war. In sechsundsechzig<br />
Jahren erlebt man so manches und einige Geschichten möchte ich<br />
euch heute erzählen:<br />
Die Sonntagszigarre<br />
Als ich zehn Jahre alt war, erledigte<br />
ich für meine Eltern viele Aufgaben –<br />
diese sehr schnell, weil ich immer nur<br />
an Fußball dachte.<br />
Wie jeden Sonntag beauftragte mich<br />
mein Vater, für ihn in der nahegelegenen<br />
Wirtschaft eine Zigarre zu holen.<br />
Wie immer wollte ich diese Aufgabe<br />
ganz schnell erledigen. Auf dem Weg<br />
nach Hause kam ich ins <strong>St</strong>olpern und<br />
die Zigarre zerbrach in zwei Teile.<br />
Was sollte ich nun tun mit dieser Zigarre?<br />
Der Vater gibt mir eine<br />
Watsch‘n, wenn er das merkt, dachte<br />
ich mir. Ich war sehr einfallsreich und<br />
dachte angestrengt nach. Spucke<br />
klebt. Gedacht – getan. Ich spuckte<br />
kräftig auf beide Bruchstellen der Zigarre.<br />
Und sie klebten wirklich zusammen.<br />
Schnell zurück zum Vater.<br />
Er nahm die Zigarre und zündete sie<br />
an. Plötzlich neigte sie sich nach unten<br />
und machte eine tiefe Verbeugung.<br />
„Komm her, sagte der Vater<br />
und hol dir eine deftige Watsch‘n ab,<br />
du Saubua.“<br />
In der Zwischenzeit war die Zigarre<br />
am Boden gelandet und wieder in<br />
zwei Teile zerbrochen. Jetzt holte ich<br />
mir doch die Watsch‘n ab, duckte<br />
mich dabei aber ganz schnell zur Seite<br />
und konnte damit der Watsch‘n aus<br />
dem Weg gehen. In Zukunft kontrollierte<br />
mein Vater jede Zigarre, bevor<br />
er sie anzündete.<br />
30
Der verhinderte Musikus<br />
Meine Schulzeit verbrachte ich auch in<br />
einem Privatgymnasium in Salzburg-<br />
Liefering. Viele Instrumente wurden<br />
ausprobiert, um aus mir einen guten<br />
Musiker eventuell zu machen.<br />
Erstens die Geige: Im Geigenunterricht<br />
musste ich immer Tonleitern und Bogenstriche<br />
üben.<br />
Für einen aufgeweckten lebendigen<br />
Buben wie ich es war, war das sehr<br />
langweilig und es gefiel mir überhaupt<br />
nicht. Der liebe Gott hatte ein Einsehen.<br />
Beim Skifahren brach mein Fuß entzwei<br />
und so war ich wochenlang krank zuhause<br />
und konnte meine Eltern davon<br />
überzeugen, dass Geigenspiel nichts für<br />
mich sei.<br />
Zweiter Versuch: Die Trompete. Das<br />
wär doch was für mich, dachte ich mir.<br />
Meine Eltern, schon vorsichtig, schickten<br />
mich zu einem Musikwettbewerb<br />
um zu testen, wie weit ich mit diesem<br />
Instrument kommen würde, denn nur<br />
der Erste kam weiter und wurde im<br />
Gymnasium als Trompeter ausgebildet.<br />
Welch ein Pech. Ich wurde Zweiter.<br />
Ein weiterer Versuch: Die Oboe. Im<br />
Gymnasium gab es ein Blasorchester.<br />
Wie wär es als Oboist, dachte ich mir.<br />
Herr Professor W. leitete das Blasorchester.<br />
Ich mochte den Professor sehr<br />
gerne, denn der Unterricht war bei ihm<br />
immer temperamentvoll und laut.<br />
Doch auch dort gab es ein Problem: Der<br />
Professor hatte einen Sehfehler. Ich<br />
wusste nie, wohin er beim Unterricht<br />
schaute. Einmal schaute er so stark an<br />
mir vorbei, dass ich ganz laut lachen<br />
musste. Das war zu viel für den Professor.<br />
Er lief rot an und schmiss mich kurzerhand<br />
aus dem Unterrichtszimmer. Er<br />
sagte zu mir als wir uns wieder über<br />
den Weg liefen: Du bist als Musiker<br />
nicht geeignet. Und als Mensch zu unruhig.<br />
Jetzt probierte ich die Mandoline. Nach<br />
meiner Gymnasiumszeit und Berufsausbildung<br />
schenkten mir meine Eltern<br />
noch einmal ein Instrument – eine Mandoline.<br />
Ich nahm Unterricht und fuhr<br />
dazu regelmäßig zu einem Mandolinenlehrer.<br />
Eines Tages wurde mir auf dem<br />
Weg dahin die Mandoline gestohlen.<br />
Der Dieb wurde nie gefasst. Ich hoffe<br />
aber dass es ein guter Mandolinenspieler<br />
war und er das Instrument dringend<br />
gebraucht hat. Meine Musikkarriere<br />
wurde somit endgültig beendet.<br />
31
Ordonanz im Offizierscasino<br />
Mit 21 Jahren leistete ich meinen Wehrdienst<br />
bei der Bundeswehr. Aus dieser<br />
schönen Zeit ein paar Geschichten:<br />
Im Offizierscasino waren wir in zwei<br />
Schichten eingeteilt. Die Hauptleute<br />
und die Offiziere machten mich oft sehr<br />
grantig, besonders, wenn sie meinten,<br />
herablassend mit den Bediensteten<br />
umgehen zu können. Den ganzen Tag<br />
musste ich Kaffee kochen.<br />
Eines Tages war ich mittags schon so<br />
müde und der aufgesetzte Kaffee kochte<br />
so ein, dass nur noch der Kaffeesatz<br />
übrig blieb. Da ich eingeschlafen war,<br />
habe ich es einfach nicht gemerkt.<br />
Plötzlich stand ein Hauptmann vor mir:<br />
„Ich wünsche sofort heißen Kaffee, aber<br />
dalli. In zwei Minuten steht der auf meinem<br />
Tisch.“ „Jawoll, Herr Hauptmann.“<br />
In meiner Not goss ich heißes Wasser in<br />
den Kaffeesatz und servierte ihn sofort<br />
dem Hauptmann.<br />
„Ordonanz, der Kaffee schmeckt fürchterlich,<br />
was haben Sie gemacht?“<br />
„Herr Hauptmann, Sie sind heute schon<br />
der zweite Offizier, der mit der neuen<br />
Kaffeesorte nicht einverstanden ist.“<br />
Im Offizierscasino gab es auch lustige<br />
Zeiten. Besonders wenn die Herren Offiziere<br />
ihre ausgelassenen Feste feierten.<br />
Die Ordonanz saß dann in der Küche<br />
und konnte ungestört Noagerl austrinken<br />
und Resteessen veranstalten, denn<br />
die Offiziere waren froh, wenn wir sie<br />
bei ihren Gelagen nicht störten. Manch<br />
guter Tropfen und manch guter Braten<br />
blieb übrig und wir konnten uns daran<br />
laben.<br />
In solch einer fröhlichen Runde stand<br />
plötzlich der Kompaniechef vor mir. In<br />
meiner Weinseligkeit fiel mein Gruß wie<br />
folgt aus: „Grüß Gott, Herr Oberstleutnant“,<br />
sagte ich.<br />
„Gefreiter Höck, lassen’s bei der Begrüßung<br />
den lieben Gott weg. Wir sind<br />
beim Militär und nicht in der Kirche“. Er<br />
schüttelte den Kopf und ging von dannen.<br />
Ich freute mich, denn ich hatte<br />
Gott in die strenge Begrüßungsformel<br />
des Militärs eingebracht.<br />
Ja, ich war ein sehr guter Soldat.<br />
Ja, dachte ich, was bin ich für ein guter<br />
Soldat.<br />
32
Der lange Weg zur Berufung<br />
Ich lernte zuerst den Beruf des Schriftsetzers,<br />
dann den Beruf des Krankenpflegers<br />
und wurde dann Pfarrer aus<br />
Berufung. Als Kaplan kam ich in die Kirche<br />
<strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>, hatte viel Freude dort<br />
erfahren und im Jahre 1984 nach dem<br />
Tode von Monsignore Bleyer wurde ich<br />
Kirchenrektor von <strong>St</strong>. Barbara.<br />
Meine Hauptstelle als Pfarrer war aber<br />
das Krankenhaus rechts der Isar, wo ich<br />
als Krankenhausseelsorger tätig war.<br />
Eine schöne Aufgabe, die mir sehr viel<br />
Freude aber auch viele Einblicke in das<br />
Leid der kranken Menschen gewährte.<br />
Um einen seelischen Ausgleich zu<br />
schaffen, durfte ich an den Sonntagen<br />
immer den Gottesdienst in <strong>St</strong>. Barbara<br />
feiern. Aus dieser Barbarazeit möchte<br />
ich ein paar Anekdoten und Geschichten<br />
erzählen:<br />
Der Schmetterling<br />
Als ich bei einem Gottesdienst in der <strong>St</strong>.<br />
Barbarakirche die Worte sprach:<br />
„Geheimnis des Glaubens“, flog ein<br />
Pfauenauge zum Altar. Ich breitete die<br />
Arme aus und der Schmetterling setzte<br />
sich auf den Zeigefinger meiner rechten<br />
Hand und blieb dort sitzen bis zum Anfang<br />
des Vaterunsers. Danach flog der<br />
Schmetterling an die Kirchendecke.<br />
Der Glaube verleiht Flügel!<br />
Erstkommunion für Vitus<br />
Die Eltern von Vitus suchten einen<br />
Priester, der ihrem behinderten Sohn<br />
ihre Erstkommunion gestalten würde.<br />
Ich erklärte mich bereit, in <strong>St</strong>. Barbara<br />
die Erstkommunion in eine normale<br />
Messfeier zu integrieren. Ich bereitete<br />
Vitus viele Monate zuhause auf die Feier<br />
vor und erfüllte seine Musikwünsche,<br />
indem ich eine Organistin, einen<br />
Trompeter und eine Harfenistin bestellte.<br />
Vitus saß im Rollstuhl und ich schob ihn<br />
durch das Kirchenschiff. Die Orgel spielte.<br />
Der Trompeter blies sein <strong>St</strong>ück. Vitus<br />
und ich waren sehr ergriffen und voll<br />
Freude. Doch wo war die Harfenistin?<br />
Ich schwitzte Blut und Wasser.<br />
Bild: Simone Hainz/pixelio<br />
33
Endlich kurz vor der Kommunion traf sie<br />
ein. Die Harfe wurde aufgestellt. Ich<br />
betete die Gebete etwas langsamer.<br />
Und dann spielte sie. Es war wunderschön.<br />
Wie ein Engel. Die ganze Kirche<br />
war ergriffen und die Erstkommunion<br />
wurde zu einem wunderschönen Erlebnis<br />
für uns alle.<br />
Pfarrer Franz Xaver Eder und ich nahmen<br />
die Glockenweihe gemeinsam vor.<br />
Wir hatten gerade den Gebetsteil beendet<br />
und begannen den Psalm 118 zu<br />
sprechen: „Ich rief den Herrn an …“<br />
Ich rief den Herrn an<br />
und er erhörte mich …<br />
Bei der Glockenweihe in <strong>St</strong>. Barbara<br />
stand unsere neue Glocke geschmückt<br />
mit Girlanden auf einem Holzgestell im<br />
Pfarrgarten. Meine betagte Mutter saß<br />
auf einem <strong>St</strong>uhl in der Küche des Pfarrhauses<br />
und verfolgte bei geöffneter<br />
Küchentüre die Feierlichkeiten.<br />
Die Barbaraglocke<br />
Pfarrer F.-X. Eder (+ 27.4.2012)<br />
und Pfarrer Peter Höck<br />
Da hörten wir plötzlich ein lautes Telefongeräusch<br />
aus der Küche des Pfarrhauses.<br />
Meine fromme Mutter stand<br />
auf, ging ans Telefon und sagte: „Was<br />
wollen’s? Mir hab’n grad Glockenweihe.<br />
Mei Sohn und der Pfarrer Eder halten a<br />
Mess‘ und da derf ma ned stören.“<br />
Die ganze Gemeinde lachte und ich tat<br />
mich schwer, den Satz „… und er erhörte<br />
mich.“ zu vollenden. Meine Mutter<br />
war todtraurig über diese <strong>St</strong>örung und<br />
ich konnte sie nur mit einem guten Glas<br />
Rotwein nach der Glockenweihe trösten.<br />
34
Das verschwundene Brot<br />
Der Erntedankaltar war wie immer<br />
schön geschmückt. In der Mitte an<br />
der Oberkante des Altars stand ein<br />
Laib Brot. Man konnte das Brot im<br />
ganzen Kirchenschiff von allen Seiten<br />
wunderbar einsehen.<br />
Als ich bei der Wandlung sprach<br />
„Christus nahm das Brot“, den Leib<br />
Christi emporhob und das Knie beugte,<br />
sah ich, wie der Brotlaib langsam<br />
im Zeitlupentempo nach unten<br />
rutschte und verschwand.<br />
Brot verschwand, Christi Leib erstand.<br />
Mittlerweile bin ich 66 Jahre alt, 28 Jahre mit <strong>St</strong>. Barbara verbandelt und wünsche<br />
mir von ganzem Herzen noch viele Jahre als Pfarrer der Barbarakirche<br />
treu dienen zu dürfen. Vielleicht wird mir die Gnade zuteil, so alt wie meine<br />
Mutter zu werden, das heißt, ich strebe die 99 an.<br />
Macht’s gut und bis dahin,<br />
Euer Peter Höck<br />
35
36<br />
Gesichter von <strong>St</strong>. Barbara
Selig die Toten, die im Herrn sterben. Sie sollen ausruhen von ihren Mühen;<br />
denn ihre Werke begleiten sie. (Offb 14,13)<br />
Unvergessen gehören zu den Gesichtern von <strong>St</strong>. Barbara auch alle unsere Verstorbenen,<br />
die hier Gottesdienste und Feste gefeiert und durch ihr Mittun die Barbaragemeinde<br />
geprägt haben. <strong>St</strong>ellvertretend für die vielen seien an dieser <strong>St</strong>elle Ludwig<br />
Zeilbeck und Dorle Inderfurth genannt:<br />
Wiggerl nach „getaner Arbeit“<br />
in seinem geliebten Freisitz<br />
von <strong>St</strong>. Barbara<br />
Jahrzehntelang, auch schon während seiner Berufszeit,<br />
war Ludwig Zeilbeck, von allen Wiggerl<br />
genannt, der universelle Mann für alle Fälle in <strong>St</strong>.<br />
Barbara. Ob als ehrenamtlicher Hausmeister, Gärtner,<br />
Mitausrichter von Festen, am Getränkeausschank,<br />
Gesprächspartner der Mutter von Pfarrer<br />
Höck und vieles mehr, Wiggerl war immer, bei jeder<br />
Witterung und Zeit, in seinem geliebten <strong>St</strong>.<br />
Barbara zur <strong>St</strong>elle! Vieles, für uns jetzt ganz verständlich,<br />
wäre ohne die Arbeit und Mühen von<br />
Wiggerl in <strong>St</strong>. Barbara nicht vorhanden! So ist<br />
Wiggerl in <strong>St</strong>. Barbara, insbesondere bei den<br />
„alten Barbaranern“, immer noch gegenwärtig!<br />
Frau Dorle Inderfurths Liebe zu <strong>St</strong>. Barbara zeigte<br />
sich nicht nur in den sonntäglichen Gottesdienstbesuchen,<br />
sondern auch darin, dass sie und ihr Mann<br />
sich 1938 in der <strong>St</strong>.-Barbarakirche das gemeinsame<br />
Eheversprechen gegeben und 1988 die Goldene<br />
Hochzeit gefeiert haben. Durch ihre großzügigen<br />
Spenden hat sie viel zur Verschönerung und Gestaltung<br />
der Kirche beigetragen.<br />
Glaubend wagen wir es, über den Tod hinaus zu denken, das scheinbar<br />
endgültige Ende im Wunder eines neuen Anfangs zu deuten.<br />
41
Ein herzliches Vergelt’s Gott<br />
an unsere Gemeindemitglieder, die uns ihre Barbarageschichte<br />
erzählt haben. Sie haben dazu beigetragen, das Fenster<br />
unserer Kirche ein <strong>St</strong>ück weit zu öffnen.<br />
Wir haben reingeschaut und Kirche erlebt.<br />
Unzählige solcher Geschichten gäbe es noch zu erzählen. Am Ende<br />
dieses Heftes haben wir daher Raum gelassen für IHRE ganz<br />
persönliche Barbarageschichte—für Ihre eigenen Erinnerungen an<br />
Gottesdienste, Gartenfeste und vor allem an liebe Menschen.<br />
Für die Zukunft wünschen wir der Barbaragemeinde,<br />
dass auch Türen und Herzen immer weit geöffnet bleiben -<br />
für Gott und für die Menschen.<br />
Franziska Wolfgramm<br />
Monika Prestel<br />
Thomas Fuchs<br />
42
Meine ganz persönliche Barbarageschichte:<br />
43
Filialkirche <strong>St</strong>. Barbara<br />
Infanteriestraße 15, 80797 München<br />
Pfarramt <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong><br />
Loristraße 21 , 80335 München<br />
„Bleibt der<br />
Barbarakirche<br />
weiterhin treu.<br />
Sie muss<br />
erhalten<br />
bleiben!“<br />
Monsignore<br />
Wilhelm Bleyer<br />
(Pfarrer von <strong>St</strong>. Barbara<br />
1947—1983)<br />
Telefon (089) 12 11 49-0<br />
Telefax (089) 12 900 23<br />
st-benno.muenchen@erzbistum-muenchen.de