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Jahresbericht 2012/13 (PDF 2.52 MB) - Deutsche Gesellschaft für ...

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

© Okorok / Wikimedia Commons<br />

Menschen. Gleichzeitig war dieser politischen<br />

Kraft bewusst, dass nur Demokratisierung<br />

im Verständnis der EU diese positiven<br />

Signale längerfristig aufrechterhält. Die Integrationsperspektive<br />

wirkte somit stabilisierend<br />

und demokratisierend. Das belegen die<br />

Entwicklungen in Mittel- und Südosteuropa<br />

nach den dortigen Umbrüchen. Keines der<br />

dortigen Länder ist – bei allen Problemen,<br />

die auch gegenwärtig insbesondere auf dem<br />

Westbalkan noch zu beobachten sind – in<br />

diktatorische Strukturen abgerutscht. Die<br />

Perspektive auf einen EU-Beitritt ist damit<br />

der historisch erfolgreichste Stimulus für<br />

Demokratisierung.<br />

Östliche Nachbarschaft<br />

Der politische und gesellschaftliche Transformationsprozess<br />

in der östlichen Nachbarschaft<br />

der EU ist nicht abgeschlossen.<br />

Noch immer befinden sich die Staaten auf<br />

der Suche nach ihrer inneren und äußeren<br />

Balance. Die Kontrolle der staatlichen Machtmonopole<br />

und Institutionen bildet weiterhin<br />

das Hauptaugenmerk der politischen Eliten<br />

in diesen Ländern. Unter diesen Bedingungen<br />

ist noch völlig offen, ob sich eher<br />

demokratische oder autokratische Neigungen<br />

weiter verfestigen. Exemplarisch lassen sich<br />

solche Entwicklungen in der Ukraine und in<br />

Russland analysieren.<br />

Gerade in der Ukraine mit einer Vielzahl<br />

an konkurrierenden politischen und ökonomischen<br />

Machtgruppen besteht ein höheres<br />

Gefahrenpotenzial für scharfe soziale Auseinandersetzungen.<br />

Die Kluft zwischen einer um<br />

ihr tägliches Überleben kämpfenden Bevölkerung<br />

und einer Elite, die ausschließlich nach<br />

eigener politischer und wirtschaftlicher Macht<br />

strebt, vertieft sich stetig.<br />

Insbesondere junge Menschen, potenzielle<br />

Hoffnungsträger für einen proeuropäischen<br />

Wandel, sehen ihre Perspektiven zunehmend<br />

außerhalb der Ukraine und verlassen das Land.<br />

Zwischen 1991 und 2010 ist laut Internationaler<br />

Organisation für Migration die Bevölkerung<br />

von 51,7 Millionen auf 45,9 Millionen<br />

zurückgegangen. Bis 2050, so die Prognose,<br />

wird mehr als die Hälfte der Bevölkerung älter<br />

als 45 Jahre sein. Was bleibt, sind Frustration<br />

über das Versagen der politischen Eliten und<br />

eine Perspektivlosigkeit im eigenen Land, die<br />

radikale Positionen mehr befördert als demokratische<br />

Partizipation.<br />

Trotz Verschärfung des<br />

Versammlungsrechts<br />

protestieren im Juni <strong>2012</strong><br />

mehrere tausend Menschen<br />

in Moskau gegen<br />

Präsident Putin.<br />

Schwerpunkt: Demokratisierung in der europäischen Nachbarschaft<br />

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