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<strong>50</strong><br />

BZB Dezember 13<br />

Wissenschaft und Fortbildung<br />

Behandlung von Patienten mit<br />

multifaktoriellen Dysfunktionen<br />

Orthopädie – Wenn ja, wann bringt sie etwas?<br />

Ein Beitrag von Dr. med. dent. Uta Steubesand, Hürth, und Dr. med. Axel Schulz, Köln<br />

Die Voraussetzung für ein restaurativ erfolgreiches<br />

Behandlungskonzept ist eine stabile Funktion des<br />

Kauorgans. Diese muss vor jedem restaurativen<br />

Eingriff vorhanden sein oder hergestellt werden.<br />

In vielen Fällen bedarf dies einer interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit und oft der Mitarbeit eines Spezialisten/Orthopäden.<br />

Eine von der Abteilung für Prothetik in Göttingen<br />

im Jahr 1993 veröffentlichte Studie unterstreicht<br />

die Bedeutung der Kiefergelenke für das atlantoaxiale<br />

Gleichgewicht. Gemessen wurde der Einfluss<br />

der Okklusion auf die Körperhaltung. Die Patienten<br />

mit Dysfunktionen zeigten ein signifikant höheres<br />

Schwankungsverhalten als die gesunden Patienten.<br />

Schon allein dies verdeutlicht, dass bei der Behandlung<br />

von Patienten mit einer craniomandibulären<br />

Dysfunktion (CMD) Spezialisten, zum Beispiel<br />

Orthopäden, einbezogen werden müssen. Es<br />

gibt diverse Krankheitsbilder, die durch den unmittelbaren<br />

Zusammenhang von funktioneller Zahnmedizin<br />

und Orthopädie verursacht werden, zum<br />

Beispiel:<br />

· Myotendinosen vorwiegend der Hals-Nacken-<br />

Schulter-Region,<br />

· Gesichtsschmerz,<br />

· Vertigo,<br />

· Lumbalgien, Dorsalgien,<br />

· Augenschmerz, Augenbrennen oder<br />

· Schulter-Arm-Schmerzen.<br />

Patienten wollen vorhersagbare, nachhaltige Behandlungsergebnisse<br />

und fordern immer häufiger<br />

ästhetische, festsitzende Rehabilitationen.<br />

Hierfür ist eine höchstmögliche Therapiesicherheit<br />

erforderlich, vor allem bei multifaktoriellen<br />

be ziehungsweise funktionellen Problemen. Bereits<br />

die Anamnese und das Funktionsscreening<br />

können für den Verlauf der Therapie wegweisend<br />

sein. Spätestens bei der manuellen Funktionsanalyse<br />

wird die Notwendigkeit der Konsultation<br />

eines Orthopäden und/oder Physiotherapeuten<br />

geklärt.<br />

Strukturierter Ablauf für Therapiesicherheit bei<br />

multifaktoriellen Dysfunktionen<br />

1. Diagnostik inklusive Funktionsanalyse, Fotostatus<br />

und Situationsmodelle<br />

2. Modellanalyse mit Erstellung eines diagnostischen<br />

Wax-ups zur Visualisierung der funktionellen<br />

Problematik<br />

3. Funktionelle Vorbehandlung: manuelle und ins -<br />

trumentelle Funktionsanalyse<br />

Fragestellung: Welche interdisziplinären Behandler<br />

müssen involviert werden?<br />

4. Schienenbehandlung und Einschleifen der Schiene<br />

mittels elektromyographischer Kontrolle zur<br />

Sicherung/Überprüfung des Therapieerfolgs<br />

Fragestellung: Wann ist die Schienentherapie abgeschlossen?<br />

5. Therapeutische Restauration <strong>bis</strong> zu dem Stadium,<br />

an dem Behandler und Patient sich mit dem<br />

Ergebnis identifizieren können (Ästhetik, Phonetik<br />

und Funktion)<br />

6. Definitive Restauration: Kopie der therapeutischen<br />

Versorgung in hochwertige Materialien<br />

Aller Anfang ist schwer ...<br />

Ein Zahnarzt, der beginnt, sich intensiv mit einer<br />

Zusammenarbeit mit dem Orthopäden zu beschäftigen,<br />

steht vor vielen Fragen:<br />

· Wie sieht eine optimale interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zwischen einem Zahnarzt und einem<br />

Orthopäden bei einer multifaktoriellen Dysfunktion<br />

aus?<br />

· Was gilt es dem Teampartner zu kommunizieren?<br />

· Welche Erwartungen hat der Kollege beziehungsweise<br />

welche Befundungen benötigt er?<br />

· Was erwarte ich von dem Kollegen und wann ist der<br />

Zeitpunkt der restaurativen Weiterbehandlung?<br />

Wann ist der Orthopäde einzubeziehen?<br />

Der Orthopäde sollte nur einbezogen werden, wenn<br />

es notwendig ist. Bei einem klassischen Kieferproblem<br />

oder einer Myalgie der Kaumuskulatur bedarf<br />

es nicht zwingend der orthopädischen Diagnostik<br />

oder Therapie. Klagt der Patient jedoch über


Wissenschaft und Fortbildung BZB Dezember 13 51<br />

Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule (HWS),<br />

der Brustwirbelsäule (BWS), der Lendenwirbelsäule<br />

(LWS) oder im Bereich der Extremitäten, muss dies<br />

vor einer zahnmedizinischen Behandlung orthopädisch<br />

abgeklärt werden. Eine aufwendige CMD-<br />

Therapie sollte erst nach der Konsultation eines<br />

Orthopäden erfolgen. Das ist auch aus juristischen<br />

Gründen wichtig. Der „geschulte“ Orthopäde wird<br />

sich den Patienten von Kopf <strong>bis</strong> Fuß (und den besonders)<br />

ansehen. Eine Differenzialdiagnostik sollte unbedingt<br />

orthopädische sowie neurologische Erkrankungen<br />

einbeziehen. Maligne Symptome (z.B. Hirntumor)<br />

müssen vor einer Behandlung ausgeschlossen<br />

werden. Negativ-Fallbeispiel aus dem Jahr 2010:<br />

Ein Kopfschmerzpatient wurde ohne die Konsultation<br />

von Spezialisten mit einer aufwendigen Schienentherapie<br />

und nachfolgend mit Implantaten<br />

versorgt. Der Patient verstarb nach drei Monaten<br />

aufgrund eines nicht erkannten Hirntumors. Eine<br />

zahnmedizinische CMD-Behandlung erfolgt daher<br />

erst, wenn der Patient orthopädisch untersucht und<br />

die Diagnose „CMD“ bestätigt wurde.<br />

Wann erfolgt die restaurative Weiterbehandlung?<br />

Die Schienenbehandlung gilt als erfolgreich abgeschlossen,<br />

wenn sich der Patient nach mindestens<br />

drei <strong>bis</strong> sechs Monaten Tragedauer der Schiene<br />

subjektiv besser fühlt und diese Verbesserung orthopädisch<br />

objektivierbar ist, zum Beispiel durch<br />

lichtoptische Wirbelsäulenvermessung.<br />

Was erwartet der Orthopäde vom Zahnarzt?<br />

1. Zeit – viele Patienten leiden seit Jahren und eine<br />

Besserung der Statik kann nicht bereits nach vier<br />

Wochen erwartet werden.<br />

2. Präzise Diagnostik der Bisslage in Verbindung<br />

mit einem Therapievorschlag (z.B. zunächst Entspannungsschiene,<br />

dann Übergang auf Korrektur<br />

etc.). Außerdem ist es wichtig zu wissen, ob<br />

chronische Entzündungsherde vorhanden sind,<br />

da diese orthopädische Krankheitsbilder verursachen<br />

können.<br />

3. Einbeziehen in den Therapieablauf: Tritt der erwartete<br />

Therapieerfolg der Schienenbehandlung<br />

nicht ein, muss der Orthopäde erneut involviert<br />

werden. In diesem Falle erfolgt eine gemeinsame<br />

Ursachenforschung.<br />

4. Keine orthopädischen Diagnosen vom Zahnarzt:<br />

Die instrumentelle Diagnostik ist nur sinnvoll,<br />

wenn das orthopädische Grundhand werkszeug beherrscht<br />

wird und die Ergebnisse entsprechend interpretiert<br />

werden können. Der Orthopäde möchte<br />

Behandlungsfrequenz, Praxisbesuche pro Jahr 1997-2007<br />

Abb. 1: Behandlungsfrequenz <strong>bis</strong> zum Beginn der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit<br />

nicht, dass sich der Zahnarzt einen Wirbelsäulenscanner<br />

kauft und selbst die Diagnostik der<br />

Statik vornimmt. Dies bedarf eines Spezialisten.<br />

Exemplarische Fallvorstellung<br />

Die heute 49-jährige Patientin ist glücklich verheiratet<br />

und Mutter dreier mittlerweile erwachsener<br />

Kinder. Seit 1997 befindet sie sich in orthopädischer<br />

Behandlung, jedoch ohne Erfolg (Abb. 1).<br />

Diagnosen<br />

Cephalgien temporal, Vertigo, chronische Myogelosen<br />

des Muskulus trapezius, BWS-Blockaden D6-8,<br />

rezidivierende Blockierungen beider Iliosakralgelenke<br />

(ISG) und der distalen LWS, Beinlängendifferenz<br />

Bisherige Therapien<br />

· Manuelle Mobilisation, Chirotherapie (beginnend<br />

bei C1 <strong>bis</strong> ISG)<br />

· Krankengymnastik (<strong>54</strong>-mal; Rezepte mit je sechs<br />

<strong>bis</strong> zehn Verordnungen, das entspricht 432 Behandlungen),<br />

Rückenschulen et cetera<br />

· Infusionen, Injektionen peri- und intra-artikulär,<br />

Triggerpunktbehandlungen, Proliferationstherapie,<br />

Myotonolytika<br />

· Drei stationäre Kur- beziehungsweise Rehabilitationsaufenthalte<br />

· Akupunktur seit 1998 (fast durchgängig)<br />

· Psychologische Mitbehandlung seit 1999<br />

· Beinlängenausgleich nach optischer Wirbelsäulenvermessung<br />

· Propriozeptive Einlagenversorgung<br />

· Mehrmaliger Ausschluss (durch verschiedene Kliniken<br />

und wiederholte Blutuntersuchungen) einer<br />

rheumatischen Erkrankung oder einer Kollagenose<br />

· Ausschluss einer relevanten Bandscheibenläsion<br />

durch MRT und CT<br />

Therapievorgehen<br />

Nach einer Vielzahl an erfolglosen Behandlungen<br />

und einem mittlerweile zehnjährigen Leidensweg


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BZB Dezember 13<br />

Wissenschaft und Fortbildung<br />

Abb. 2: Behandlungsbeginn: Diese Patientin litt unter starken<br />

Beschwerden des Rückens, Nackens und des Kopfes.<br />

Abb. 3: Verdacht: intraorale Zwangs<strong>bis</strong>slage<br />

konsultierte die Patientin im Februar 2007 den Orthopäden<br />

erneut mit massiven Rückenschmerzen<br />

unter Beteiligung des Nackens und des Kopfes. Ein<br />

„zahnärztliches“ Screening (intraorale Zwangs<strong>bis</strong>slage)<br />

und die lichtoptische Wirbelsäulenvermessung<br />

haben dann die Verdachtsdiagnose CMD<br />

bestätigt (Abb. 2 und 3). Wir begannen unser bereits<br />

beschriebenes interdisziplinäres Behandlungskonzept.<br />

In Zusammenarbeit Zahnmediziner – Orthopäde<br />

– Physiotherapeut wurde der Patientin<br />

eine Detonisierungsschiene eingegliedert. Dazu<br />

wurde nach einer Modellanalyse das Ober- und<br />

Unterkiefermodell schädelbezüglich mittels Zentrikregistrat<br />

in den Kausimulator gebracht. Vor der<br />

Bestimmung der Zentrik wurde die Patientin mit<br />

einem Aqualizer über Nacht deprogrammiert und<br />

die Kiefergelenkkapsel händisch gedehnt. Der Aqualizer<br />

ist eine temporäre Schiene mit Wasserkissen<br />

im dorsalen Bereich zur direkten Erstentlastung des<br />

Kiefergelenkes.<br />

Die nun gefertigte Schiene ist im <strong>Seite</strong>nzahnbereich<br />

relativ plan mit zentralen Kontaktpunkten<br />

der tragenden Höcker in der Okklusionsebene und<br />

führt zur Senkung des Muskeltonus und Entkoppelung<br />

in der dynamischen Okklusion durch die Eckzahnführung.<br />

Das primäre zahnärztliche Vorgehen<br />

der Schienentherapie zielte in diesem Fall darauf<br />

ab, die an der Entwicklung der muskulären Dysfunktion<br />

beteiligten Reflexbögen zu unterbrechen<br />

beziehungsweise reflexbedingte Verspannungen der<br />

Kaumuskulatur zu lösen. Zudem wurde die Therapie<br />

mit Krankengymnastik, Akupunktur et cetera<br />

unterstützt.<br />

Bereits in den ersten Untersuchungen nach dem<br />

Einsetzen der Schiene (sechs Wochen) gab die Patientin<br />

ein subjektiv deutlich besseres Gefühl an.<br />

Vermessen wurden bei diesen Untersuchungen die<br />

HWS-Rotation in Flexion und in der Ruheposition<br />

sowie die Triggerpunkte an Occiput und Muskulus<br />

trapezius. Gleichzeitig nahm die Frequenz der Blo-<br />

Abb. 4: Die optische Wirbelsäulenvermessung nach der umfangreichen<br />

Behandlung<br />

mit Schiene<br />

ohne Schiene<br />

Abb. 5: Die Körperhaltung ist neu ausgerichtet beziehungsweise<br />

korrigiert.<br />

ckaden im Bereich der gesamten Wirbelsäule (HWS<br />

<strong>bis</strong> ISG) ab. Dieses „subjektiv“ positive Gefühl der<br />

Patientin wurde mittels optischer Wirbelsäulenver-


Wissenschaft und Fortbildung BZB Dezember 13 53<br />

Abb. 6 und 7: Nach der erfolgreichen Schienenbehandlung und einer dreimonatigen Haltephase (therapeutische Restauration) konnte die<br />

Patientin mit einem definitiven Zahnersatz versorgt werden.<br />

Abb. 8 und 9:<br />

Nach einer zehnjährigen Leidensphase konnte dieser Patientin<br />

durch die strukturierte Zusammenarbeit von Zahnmedizin<br />

und Orthopädie geholfen werden.<br />

messung mit und ohne Schiene im August 2007<br />

verifiziert.<br />

Der Rückenscan<br />

Die optische Wirbelsäulenvermessung ist eine strahlungsfreie<br />

Untersuchungsmethode, die die Möglichkeit<br />

bietet, eine dreidimensionale Abbildung der<br />

Rückensituation zur Analyse von Fehlstellungen zu<br />

liefern. Nach einer manuellen Befundung wird der<br />

Rückenscan zur Erstdiagnostik und für Verlaufskontrollen<br />

bei Wirbelsäulenproblemen, wie zum Beispiel<br />

Skoliosen und Fehlhaltungen, eingesetzt. Die<br />

Vermessung und Analyse der Rückenform wird<br />

am unbekleideten Oberkörper mittels eines optothermo-elektronischen<br />

Verfahrens vorgenommen.<br />

Dazu werden zuerst die knöchernen Strukturen mit<br />

einem Metallpunkt versehen und mithilfe einer<br />

Lichtquelle die Rückenform gescannt und über ein<br />

Computerprogramm ausgewertet. Diese Thermographie<br />

macht Verspannungen und entzündliche<br />

Prozesse in der Muskulatur sichtbar. Es können<br />

unter anderem Fehlstellungen der Wirbelsäule, des<br />

gesamten Bewegungsapparates, der Kiefergelenke<br />

oder der Hüften <strong>bis</strong> auf ein Zehntel Millimeter (Genauigkeit<br />

von 98 Prozent) festgestellt werden. Herkömmliche<br />

Röntgenmethoden arbeiten nur mit<br />

einer 90- <strong>bis</strong> 92-prozentigen Genauigkeit. Wird ein<br />

Problem diagnostiziert, wird durch das Unterlegen<br />

von neuro-podologisch stimulierenden Teilen (zwei<br />

<strong>bis</strong> drei Millimeter dicke Plättchen) die Körperhaltung<br />

neu ausgerichtet beziehungsweise korrigiert<br />

und die Veränderungen mit Einzelaufnahmen dokumentiert.<br />

Ebenso ist, wie im beschriebenen Fall, die Effektivität<br />

einer Schienenbehandlung verifizierbar<br />

(Abb. 4 und 5). Nach der hier erfolgreichen Schienenbehandlung<br />

und einer Haltephase ist die Patientin<br />

im Jahr 2010 nach dreimonatiger therapeutischer<br />

Restauration definitiv versorgt worden<br />

(Abb. 6 und 7). Nach der zehnjährigen Leidensphase<br />

der Patientin und unzähligen Therapieversuchen<br />

konnten wir ihr mit einer – im Vergleich<br />

zu den bereits vorgenommenen Behandlungen<br />

– relativ einfachen Behandlung helfen<br />

(Abb. 8 und 9).<br />

Verlagerung des Körperschwerpunktes<br />

Ein weiteres Fallbeispiel aus unserer Praxis unterstreicht<br />

ebenfalls, wie wichtig die Zusammenarbeit<br />

zwischen Zahnmediziner und Orthopäde ist.<br />

Die 79-jährige Patientin ist seit Jahren in der orthopädischen<br />

Praxis bekannt. Durch diverse Stürze


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BZB Dezember 13<br />

Wissenschaft und Fortbildung<br />

erlitt sie mehrfache Frakturen, beispielsweise des<br />

Sprunggelenks, des Unterarms, der Patella und des<br />

Oberschenkelhalses, sowie durch einige Unfälle<br />

Distorsionen am Knie und Commotio cerebri. Zur<br />

Abklärung der Fallneigung erfolgten ambulant<br />

sowie stationär mehrere neurologische und internistische<br />

Untersuchungen, jedoch ohne Nachweis<br />

einer Pathologie. Im September 2009 wurde eine<br />

Laufanalyse aufgrund von Schmer zen im Bereich<br />

der Vorfüße vorgenommen, mit folgendem Ergebnis:<br />

Die 3-D-Messung zeigt deutlich, dass der Körperschwerpunkt<br />

signifikant vor den Spitzen des<br />

Fußes liegt. Damit ist die erhöhte Sturzrate eindeutig<br />

erklärbar.<br />

Eine Verbesserung war einzig durch die Entkoppelung<br />

der Kieferrelation zu erzielen, hierfür reichten<br />

bereits Watterollen zwischen den Zahnreihen. So<br />

wurde zuerst eine Korrektur der vorhandenen Prothesen<br />

mit neuer, distaler Position des Unterkiefers<br />

vorgenommen beziehungsweise in einem zweiten<br />

Schritt die Totalprothesen der Patientin neu angefertigt.<br />

Seither ist sie nicht mehr gestürzt.<br />

Fazit<br />

Die Funktion des stomatognathen Systems beruht<br />

auf einem komplexen Regelkreis, dessen harmonisches<br />

Zusammenspiel die Eufunktion des Kauapparates<br />

gewährleistet. Der Zahnmediziner sollte<br />

dies wissen und gegebenenfalls den Rat und die<br />

Hilfe des Spezialisten hinzuziehen. In einem funktionierenden<br />

Behandlungskonzept gehört der Orthopäde<br />

genauso zum Team wie zum Beispiel der<br />

Kieferorthopäde, der Endodontologe oder der Zahntechniker.<br />

Je nach Patientensituation werden die<br />

jeweiligen Partner ins Boot geholt. Dieser Artikel soll<br />

verdeutlichen, welche Auswirkungen die Kiefergelenke<br />

auf das atlanto-axiale Gleichgewicht haben<br />

und wie bei Störungen die Teamarbeit zwischen<br />

Zahnmediziner und Orthopäde ohne Berührungsängste<br />

funktionieren kann.<br />

Literatur bei den Verfassern<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dr. Uta Steubesand<br />

Ernst-Reuter-Straße 29, <strong>50</strong>3<strong>54</strong> Hürth<br />

www.dr-steubesand.de<br />

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