Simulation und Analyse von Kommunikationssystemen - IEM
Simulation und Analyse von Kommunikationssystemen - IEM
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Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
Wahlpflichtfach im Fachbereich <strong>IEM</strong>:<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Kommunikationssystemen</strong><br />
Prof. Dr.-Ing. J. Habermann, Raum 110 <strong>und</strong> 111<br />
e-mail: joachim.habermann@iem.fh-friedberg.de<br />
Tel. 06031/604-220 (243,222)<br />
Einführung in den Kurs<br />
Vorwort<br />
Die Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> ist heute nur unter Verwendung <strong>von</strong> modernen<br />
<strong>und</strong> effizienten Softwaretools möglich. Auch die modernen Systeme verfügen sowohl<br />
über analoge als auch digitale Komponenten. Für die analogen <strong>und</strong> digitalen Komponenten<br />
gibt es unterschiedliche Entwicklungskonzepte <strong>und</strong> -werkzeuge. Die Signalverarbeitung wird<br />
aber in heutigen Systemen zum großen Teil digital realisiert; die analoge Technik beschränkt<br />
sich im wesentlichen auf die Komponenten der Hoch- <strong>und</strong> Höchstfrequenztechnik.<br />
Im Rahmen dieses Kurses soll die Entwicklung <strong>und</strong> <strong>Simulation</strong> <strong>von</strong> digitalen Komponenten<br />
für Kommunikationssysteme mit Hilfe eines effizienten <strong>und</strong> modernen Softwaretools<br />
erlernt werden. Der in diesem Kurs realisierte Entwicklungsansatz wird <strong>von</strong> allen Firmen bei<br />
der Entwicklung größerer Systeme verwendet <strong>und</strong> kann als top down Ansatz bezeichnet werden.<br />
Dazu wird in einem ersten Schritt ein Blockdiagramm des Systems entworfen. Jeder<br />
Block repräsentiert einen logischen Teilaspekt des Kommunikationssystems <strong>und</strong> wird zunächst<br />
durch ein Programm z.B. in C repräsentiert. Diese Blöcke lassen sich dann zu dem<br />
gewünschten Gesamtsystem zusammenfügen, das dann hinsichtlich bestimmter Gütekriterien<br />
simuliert <strong>und</strong> danach optimiert wird. In diesem Kurs wird das moderne <strong>und</strong> effiziente <strong>Simulation</strong>stool<br />
COSSAP ® verwendet, das auch <strong>von</strong> den meisten Firmen z.B. bei der Entwicklung<br />
der GSM-Handys eingesetzt wurde. Eine Entwicklung mit COSSAP hat den Vorteil, daß<br />
schon sehr viele Komponenten (Module) in einer Bibliothek vorhanden sind, nur die spezifischen<br />
Komponenten sind neu zu entwickeln.<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 1 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
In einer zweiten Realisierungsphase lassen sich aus den einzelnen Modulen mit Hilfe automatisierter<br />
Werkzeuge Vorlagen für ASICs erzeugen. Diese Werkzeuge sind zwar im Labor<br />
für Telekommunikation verfügbar, die zweite Realisierungsphase ist aber nicht Inhalt des<br />
Kurses.<br />
Modellbildung <strong>und</strong> <strong>Simulation</strong> in der Informationstechnik<br />
In der Nachrichten- <strong>und</strong> Informationstechnik steht man bei Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsvorhaben<br />
vor der Aufgabe, das Verhalten <strong>von</strong> realen Systemen erklären oder vorhersagen zu<br />
müssen. Mögliche Problemstellungen sind hierbei:<br />
- Es stehen mehrere Varianten eines Systems zur Auswahl; aus Kosten -aber noch<br />
wichtiger aus Zeitgründen- ist es nicht möglich, alle Varianten aufzubauen. Eine<br />
Abhilfe ist die Modellbildung <strong>und</strong> <strong>Simulation</strong> der Systeme. Die Ergebnisse der<br />
<strong>Simulation</strong> dienen dann zur Entscheidungsfindung bei der Auswahl eines Systems.<br />
- Der optimale oder auch nur ein günstiger Parametersatz für ein System, wie z.B.<br />
die Sendeleistung <strong>und</strong> die Kanalbitrate, kann nur durch eine <strong>Simulation</strong> ermittelt<br />
werden.<br />
- Die im Empfänger des Kommunikationssystems für die unterschiedlichsten Applikationen<br />
verwendeten Algorithmen (wie z.B. Sprachdecoder) können nur unter<br />
Berücksichtigung des kompletten Systems untersucht werden. Eine Optimierung<br />
einer Komponente ist nur per <strong>Simulation</strong> des Gesamtsystems möglich.<br />
Die <strong>Simulation</strong> eines Kommunikationssystem enthält Komponenten wie Sender <strong>und</strong> Empfänger,<br />
die nach abgeschlossener Optimierung direkt mit einem ASIC oder DSP realisiert<br />
werden können, da diese Bausteine im Prinzip auch nur eine „Echtzeitsimulation“ <strong>von</strong> Modulen<br />
durchführen. Damit ist das <strong>Simulation</strong>stool auch ein wichtiges Entwicklungswerkzeug.<br />
Modelle wie ein Übertragungskanal, der gerade im Mobilfunk sehr komplex sein kann, werden<br />
nur zur <strong>Simulation</strong> benötigt. Hier ist die Beschreibung der relevanten physikalischen Effekte<br />
<strong>von</strong> besonderer Bedeutung.<br />
Die mit COSSAP realisierte <strong>Simulation</strong> erlaubt eine beliebige Beschreibung der Komponenten<br />
des System, d.h. es kann eine Gleichung wie die Übertragungsfunktion im Frequenzbereich<br />
oder ein Differenzengleichungssystem benutzt werden. Dort wo die Aufstellung eines<br />
Gleichungssystems nicht mehr möglich ist, können Tabellen oder andere Relationen zwischen<br />
Aus- <strong>und</strong> Eingang eines Blocks verwendet werden. Somit ist die <strong>Simulation</strong> beliebiger nicht-<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 2 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
linearer, zeitvarianter Systeme möglich. Diese Systeme sind in der Regel nicht mehr analytisch<br />
beschreibbar <strong>und</strong> entziehen sich jeder Untersuchung auf dem Papier.<br />
Strukturierung des Kurses <strong>und</strong> allgemeine Hinweise<br />
Der Kurs strukturiert sich in einen theoretischen <strong>und</strong> praktischen Teil. Im Vorlesungsteil<br />
(Theorie) werden jeweils in einer Woche die Gr<strong>und</strong>lagen erarbeitet, die dann in der darauffolgenden<br />
Woche im Praxisteil mit dem <strong>Simulation</strong>stool umgesetzt <strong>und</strong> vertieft werden.<br />
Folgender Ablauf ist geplant (St<strong>und</strong>e = 4SWS):<br />
1. St<strong>und</strong>e (Vorlesung): Einführung in die <strong>Simulation</strong>stechniken <strong>und</strong> Betrachtung <strong>von</strong><br />
Tools zur <strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> Implementierung <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong>.<br />
2. St<strong>und</strong>e (Praxis): Einführung in COSSAP.<br />
3. St<strong>und</strong>e (Vorlesung): Gr<strong>und</strong>lagen zur digitalen Modulation.<br />
4. St<strong>und</strong>e (Vorlesung): Gr<strong>und</strong>lagen zur digitalen Filterung.<br />
5. St<strong>und</strong>e (Praxis): Realisierung eines einfachen 16-QAM Modems, Teil 1.<br />
6. St<strong>und</strong>e (Praxis): Realisierung eines einfachen 16-QAM Modems, Teil 2.<br />
7. St<strong>und</strong>e (Praxis): Realisierung <strong>von</strong> Transversalfiltern <strong>und</strong> hierarchischen Modulen.<br />
8. St<strong>und</strong>e (Vorlesung): Modellierung <strong>von</strong> Übertragungskanälen mit Schwerpunkt auf<br />
Mobilfunkkanäle.<br />
9. St<strong>und</strong>e (Praxis): Erstellung eines Mobilfunkkanals unter Verwendung eines eigenen<br />
Primitivmodells in C.<br />
10. St<strong>und</strong>e (Vorlesung): Gr<strong>und</strong>lagen der Spreizbandcodierung.<br />
11. St<strong>und</strong>e (Praxis): Erweiterung des 16-QAM Modems mit der Spreizbandcodierung.<br />
12. St<strong>und</strong>e (Vorlesung): Zellulare Netzplanung <strong>und</strong> Interferenzen im Mobilfunk.<br />
13. St<strong>und</strong>e (Praxis): Durchführung eines Projekts, Teil1.<br />
14. St<strong>und</strong>e (Praxis): Durchführung eines Projekts, Teil 2.<br />
Die Versuchsdurchführungen der Praxisst<strong>und</strong>en werden in den davor liegenden Vorlesungsst<strong>und</strong>en<br />
verteilt. Für eine sinnvolle Vorbereitung der praktischen Übungen ist ein Durcharbeiten<br />
der Übungsanleitungen erforderlich.<br />
Einführung in COSSAP<br />
Das Communication System <strong>Simulation</strong> and Analysis Package (COSSAP) ist eine integrierte<br />
Umgebung zur Entwicklung, <strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> Implementierung <strong>von</strong> Signalverarbeitungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Kommunikationssystemen</strong>. Es besitzt eine optionale VHDL-(Very High Description Langua-<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 3 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
ge)-Codegenerierung zur Erzeugung <strong>von</strong> ASICs, sowie die Möglichkeit zur Erzeugung <strong>von</strong><br />
Programmcode für digitale Signalprozessoren.<br />
Der Simulator arbeitet blockorientiert, d.h. die <strong>Simulation</strong>serstellung erfolgt interaktiv auf<br />
einer grafischen Oberfläche, dem COSSAP Block Diagram Editor (CBDE). Hinter den Blöcken<br />
bzw. Modulen verbergen sich Funktionen, die entweder als C- oder Fortran-Code implementiert<br />
sein können (sogenannte primitive Module), oder selbst wieder aus solchen Modulen<br />
aufgebaut sind (sogenannte hierarchische Module). Bezüglich der Handhabung bzw. dem<br />
Einsatz in <strong>Simulation</strong>en ist für den Anwender jedoch kein Unterschied sichtbar. In den Übungen<br />
drei <strong>und</strong> vier werden die hierarchischen bzw. primitiven Module näher erläutert.<br />
Die Verarbeitung im Simulator erfolgt ereignisgetrieben (stream driven) <strong>und</strong> nicht zeitgesteuert<br />
(time driven). Ein Modul wird also nur dann aufgerufen, wenn am Eingang eine für die<br />
Bearbeitung erforderliche Mindestzahl an Abtastwerten anliegt. Der Anwender kann deshalb<br />
in einer <strong>Simulation</strong> mit verschiedenen Abtastraten arbeiten, muß sich aber stets im Klaren<br />
über das momentan gültige Zeitraster sein.<br />
Im Gegensatz dazu werden bei zeitgesteuerten Simulatoren die Module innerhalb eines festen<br />
Zeitrasters aufgerufen, unabhängig da<strong>von</strong>, ob Abtastwerte am Eingang anliegen oder nicht.<br />
Dieses Prinzip läßt sich einfach realisieren <strong>und</strong> wird deshalb in einfacheren <strong>Simulation</strong>sprogrammen<br />
verwendet. Jedoch verlängert dies im allgemeinen die <strong>Simulation</strong>szeiten <strong>von</strong> zeitgesteuerten<br />
gegenüber ereignisgetriebenen Simulatoren.<br />
Ein weiterer Vorteil des COSSAP-Programmpaket im Gegensatz zu einfacheren <strong>Simulation</strong>stools<br />
ist die umfangreiche Modulbibliothek. Sie beinhaltet über 1200 Blöcke aus verschiedenen<br />
Bereichen der Signalverarbeitung. Aus der Mobilkommunikation sind z.B. Blöcke des<br />
GSM <strong>und</strong> des DECT Standards enthalten. Viele namhafte Firmen wie z.B. Nokia, Ericsson,<br />
NEC, Nortel Dasa oder auch ASCOM verwenden COSSAP für die Entwicklung in den Bereichen<br />
Mobilkommunikation, Satellitennetzwerke, DVB (digital video broadcast) <strong>und</strong> Wireless<br />
Lans. Dadurch wächst die Modulbibliothek ständig weiter <strong>und</strong> ermöglicht es einem Entwickler<br />
auf getestete oder sogar standardisierte Blöcke zurückzugreifen.<br />
Die Dateistruktur <strong>von</strong> COSSAP<br />
Im folgenden soll die Dateistruktur <strong>von</strong> COSSAP am Beispiel eines Teams erläutert werden.<br />
Der Pfad für das aktuelle COSSAP-Projekt (SAK) vom Hauptverzeichnis ausgehend lautet:<br />
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Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
/home/simlab/team1/cossap/SAK<br />
Im Verzeichnis SAK befinden sich drei Unterverzeichnisse:<br />
- c- (Configuration-) Verzeichnis<br />
Wird für die Erstellung <strong>von</strong> <strong>Simulation</strong>en verwendet.<br />
- d- (Development-) Verzeichnis<br />
Steht für die Erzeugung <strong>von</strong> neuen primitiven oder hierarchischen Modulen zur<br />
Verfügung (siehe Übungen drei <strong>und</strong> vier).<br />
- v- (Viewing-) Verzeichnis<br />
Hier werden die Ergebnisse der <strong>Simulation</strong>en gespeichert.<br />
Im c- <strong>und</strong> v-Verzeichnis existieren noch die Unterverzeichnisse schematic <strong>und</strong> symbol:<br />
schematic:<br />
Dieses Verzeichnis enthält die erzeugten schematics (Layouts) die<br />
der Benutzer erstellt hat.<br />
symbol:<br />
In diesem Verzeichnis werden die Symbole (Grafik) der vom Benutzer<br />
erstellten primitiven oder hierarchischen Module bzw. eines schematics<br />
(Layouts) gespeichert.<br />
Für das Projekt SAK können verschiedene Modulbibliotheken angelegt werden, die sich in<br />
einem Unterverzeichnis für Bibliotheken im d-Verzeichnis befinden. Dieses Thema wird<br />
ebenfalls in den Übungen drei <strong>und</strong> vier eingehend erläutert.<br />
Der COSSAP Block Diagram Editor (CBDE)<br />
Der COSSAP Block Diagram Editor dient der Erstellung <strong>von</strong> Blockdiagrammen (schematics),<br />
zur Verwaltung <strong>von</strong> primitiven <strong>und</strong> hierarchischen Modulen, dem Compilieren <strong>und</strong> der<br />
Durchführung <strong>von</strong> <strong>Simulation</strong>en sowie zum Speichern <strong>und</strong> Laden <strong>von</strong> Konfigurationen. In der<br />
ersten Übung erhalten Sie eine Einführung in die Benutzungsweise des CBDE. Der Block<br />
Diagram Editor wird in einer Shell durch das Kommando cbde aufgerufen.<br />
Das Data Visualization Tool DAVIS<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 5 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
Mit DAVIS können die <strong>Simulation</strong>sergebnisse grafisch dargestellt, nachbearbeitet <strong>und</strong> gespeichert<br />
werden. Es wird im Block Diagram Editor mit im Menüpunkt aufgerufen.<br />
Die verschiedenen Funktionen dieses Tools werden in den Übungen näher erläutert.<br />
Weitere Tools<br />
In COSSAP stehen noch weitere Tools wie z.B. der Library Manager oder der Model Maker<br />
zur Verfügung, deren Anwendung <strong>und</strong> Eigenschaften Sie im Verlaufe des Praktikums kennenlernen<br />
werden.<br />
COSSAP-Dateien<br />
COSSAP vergibt den verschiedenen Dateitypen entsprechende Endungen:<br />
- *.sch<br />
enhält Informationen speziell für das Blockdiagramm einschließlich der Information<br />
über Grafik (Symbol), Netzverbindungen, Parameter <strong>und</strong> Wertzuweisungen<br />
- *.sym<br />
enthält die grafischen Eigenschaften sowie Informationen über Parameter <strong>und</strong><br />
Eigenschaften <strong>von</strong> Modulen<br />
- *.dsh <strong>und</strong> *.dwb<br />
kennzeichnen Dateien, die mit dem DAVIS-Tool erzeugt wurde<br />
Die weiteren existierenden Dateiendungen *.asn, *.mdef, *.attr, *.v_arc,<br />
*.v_ent, *.gc, *.c <strong>und</strong> weitere werden in den entsprechenden Übungen näher erläutert.<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 6 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
Einführung in UNIX<br />
Das auf den Sun-Workstations eingesetzte Betriebssystem ist Solaris 2.5.1. Es handelt sich<br />
hierbei um ein UNIX Betriebssystem. Der Zugriff auf die Rechnerhardware <strong>und</strong> die angeschlossene<br />
Peripherie erfolgt durch die Eingabe <strong>von</strong> Kommandos in einem eigens dafür vorgesehenen<br />
Fenster (der sogenannten Shell) auf der grafischen Oberfläche.<br />
Zunächst müssen Sie sich jedoch als Benutzer an diesem System anmelden. Dies geschieht<br />
am Login-Bildschirm. Dort geben Sie zuerst Ihren Benutzernamen (z.B. team1) <strong>und</strong> anschließend<br />
Ihr Paßwort ein.<br />
Die Benutzer sind so eingerichtet, daß nach einem kurzem Moment die grafische Oberfläche<br />
OpenWindows mit einer Reihe <strong>von</strong> Voreinstellungen, wie zum Beispiel einer Korn-Shell <strong>und</strong><br />
der Uhrzeit erscheint. Damit jedes Team immer die gleiche Systemumgebung vorfindet sollten<br />
keine Änderungen am Login-Bildschirm <strong>von</strong> Ihnen durchgeführt werden.<br />
Um Befehle in einer Shell eingeben zu können, müssen Sie den Mauszeiger auf diese Shell<br />
führen.<br />
Im Rahmen des Laborpraktikums „<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong>“<br />
(SAK) werden Sie gelegentlich auf Betriebssystemebene arbeiten müssen. Es folgt deshalb<br />
eine Auflistung der wichtigsten Befehle <strong>und</strong> ihrer Wirkung:<br />
- cd <br />
Wechselt in das Verzeichnis mit dem angegebenen Namen.<br />
- ls<br />
Auflistung aller Dateien bzw. Unterverzeichnisse des aktuellen Verzeichnisses.<br />
Verzeichnisse sind durch einen ‘/’ hinter dem Verzeichnisnamen gekennzeichnet.<br />
- Pwd<br />
Ausgabe des Pfades ausgehend vom Hauptverzeichnis (/) bis zum aktuellen Ver<br />
zeichnis, in dem Sie sich befinden.<br />
- cdir<br />
Wechsel in das c-Unterverzeichnis des aktuellen COSSAP-Projektes (SAK). In<br />
diesem Verzeichnis werden die <strong>von</strong> Ihnen erstellte Konfigurationen <strong>und</strong> Charts gespeichert.<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 7 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
- ps<br />
Auflistung aller Prozesse, die <strong>von</strong> Ihnen gestartet wurden. Jeder Prozeß besitzt eine<br />
PID(Process-ID)-Nummer, die beim Start vom Betriebssystem vergeben wurde.<br />
- cbde<br />
Startet den COSSAP Block Diagram Editor (CBDE).<br />
- exit<br />
Dieses Kommando beendet die aktuelle Shell.<br />
Um sich am Ende der Sitzung vom Rechner abzumelden, klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />
auf eine freie Fläche in der Oberfläche <strong>und</strong> wählen Exit. Bestätigen Sie anschließend<br />
diesen Befehl durch nochmaliges Anklicken <strong>von</strong> Exit. Nach einem Moment wird wieder<br />
der Login Bildschirm angezeigt.<br />
Der Texteditor vi<br />
Sie werden verschiedene Dateien, wie z.B. das Assignment-File oder das Model Definition<br />
File (*.mdef) mit dem bildschirmorientierten Texteditor vi bearbeiten müssen.<br />
Der vi-Editor arbeitet in zwei Modi, dem Kommandomodus <strong>und</strong> dem Eingabemodus. Sobald<br />
Sie eine Datei öffnen, um sie mit dem vi-Editor zu bearbeiten, befinden Sie sich zunächst im<br />
Kommandomodus. Die wichtigsten Editierbefehle sind an dieser Stelle aufgeführt:<br />
Kommandomodus:<br />
Pfeiltasten in der Datei bewegen<br />
:q! Datei verlassen ohne abzuspeichern<br />
:w Änderungen speichern<br />
:wq Änderungen speichern <strong>und</strong> Datei verlassen<br />
dd Zeile löschen<br />
dw Wort löschen<br />
x<br />
Zeichen löschen<br />
Eingabemodus:<br />
i<br />
a<br />
Esc<br />
fügt Text vor dem Cursor ein<br />
fügt Text nach dem Cursor ein<br />
Zurückwechseln in den Kommandomodus<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 8 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
Ausgewählte Blöcke <strong>von</strong> COSSAP mit Parametern <strong>und</strong> deren Funktion<br />
Model Name Parameter Name<br />
Funktion der Parameter<br />
<strong>und</strong><br />
Prinzipielle<br />
Funktion<br />
APLC_QC SignalPower<br />
Mittlere Signalleistung am Ausgang<br />
(Verstärker mit<br />
geregelter Ausgangsleistung)<br />
AWGNQC SNR Signal-zu-Rauschsignalabstand in dB<br />
(Kanal mit additivem<br />
Gaußschen<br />
SIGNAL_POWER<br />
Eingabe der bekannten Signalleistung<br />
(nicht in dB), wenn keine<br />
Messung erfolgen soll.<br />
Rauschsignal) FACTOR Anzahl der Abtastwerte pro Symbol;<br />
wird zur Normierung benötigt.<br />
SIGNAL_POWER_KNOWN Hier wird festgelegt, ob die Signalleistung<br />
<strong>von</strong> dem Block selbst gemessen<br />
wird;<br />
1: es wird die eingegebene<br />
Signalleistung verwendet<br />
0: die Signalleistung wird gemessen;<br />
der Wert <strong>von</strong> SIGNAL_POWER ist<br />
ohne Bedeutung.<br />
RANDOM_SEED<br />
Startwert für den Rauschgenerator<br />
BITS2SYM<br />
(Bits auf Symbol<br />
Umsetzer)<br />
COUNTP<br />
(Zähler: zählt<br />
die Einsen in<br />
einem binären<br />
Datenstrom <strong>und</strong><br />
gibt die Rate<br />
aus)<br />
NumberOfBits<br />
MAX_NUM_ONES<br />
MAX_NUM_ITEMS<br />
X_VALUE<br />
Bildet NumberofBits Bits auf ein<br />
Symbol ab.<br />
Positiver Integer Wert: Maximale<br />
Anzahl der Einsen, die gezählt werden<br />
sollen.<br />
-1: der Eins - Zähler zählt bis zum<br />
Ende der <strong>Simulation</strong>.<br />
Positiver Integer Wert: Maximale<br />
Anzahl der Werte, die gezählt werden<br />
sollen.<br />
-1: der Item – Zähler zählt bis zum<br />
Ende der <strong>Simulation</strong>.<br />
Abszisse, über der die Anzahl der<br />
Fehler aufgetragen werden soll, z.B.<br />
über dem Signal-zu-Rauschsignalabstand.<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 9 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
DMPNI<br />
(Anzeige eines<br />
FIRST_ITEM<br />
Erster Wert zur Anzeige des Datenstroms<br />
eines Integer - NUM_ITEMS Anzahl der Werte für die Anzeige<br />
Datenstroms) SAMPLING_TIME Zeitbasis (siehe IMPMOD): kann<br />
prinzipiell beliebig gewählt werden<br />
DELAY_QC<br />
(Verzögerungselement<br />
für<br />
komplexe Signale)<br />
DELI<br />
(Element zum<br />
Ausschneiden<br />
<strong>von</strong> Werten aus<br />
einem Integer<br />
Datenstrom)<br />
Delay<br />
NUM_ITEMS<br />
Anzahl der Abtastwerte, um die das<br />
komplexe Eingangssignal verzögert<br />
wird.<br />
Anzahl der ersten Werte, die aus einem<br />
diskreten Integer Datenstrom<br />
ausgeschnitten werden sollen.<br />
EYE<br />
(Darstellung des<br />
FIRST_ITEM<br />
Erster Wert für die Anzeige des Augendiagramms<br />
Augen- NUM_ITEMS Anzahl Werte des Augendiagramms<br />
Diagramms) NUM_ITEMS_IN_PERIOD Anzahl Werte pro Periode des Auges<br />
SAMPLING_TIME<br />
Zeitbasis für die Darstellung des Augendiagramms<br />
(siehe IMPMOD)<br />
IMPMOD<br />
(Impulsmodulator)<br />
RATE_FACTOR<br />
SAMPLING_TIME<br />
M_RAYLEIGH VELOCITY_KM_H<br />
(Rayleigh-<br />
Schw<strong>und</strong>kanal)<br />
PSD_QC<br />
(Spektrumanalysator<br />
für<br />
komplexe Zeitsignale)<br />
POWER_DB<br />
SEED<br />
SEGMENT_LENGTH<br />
OVERLAP_LENGTH<br />
Gibt an, wieviel Abtastwerte auf ein<br />
Symbol kommen.<br />
Für RATE_FACTOR=8 werden z.B.<br />
auf einen Abtastwert des Symbols 7<br />
zusätzliche Nullen eingefügt, so daß<br />
8 Abtastwerte pro Symbol entstehen.<br />
Ist die Zeitbasis für eine <strong>Simulation</strong>.<br />
Wenn z.B. ein Symbol eine Rate <strong>von</strong><br />
1 [Symbol/s] haben soll, dann gilt:<br />
SAMPLING_TIME = 1/RATE_FACTOR<br />
Geschwindigkeit des Fahrzeuges in<br />
km/h.<br />
Zur Eingangssignalleistung relative<br />
Ausgangssignalleistung in dB.<br />
Startwert des Zufallsgenerators, der<br />
das multiplikative Rayleigh-Signal<br />
erzeugt.<br />
Anzahl der Abtastwerte zur Berechnung<br />
der spektralen Leistungsdichte<br />
(Zweierpotenz)<br />
Anzahl der Abtastwerte, die die<br />
Segmente überlappen.<br />
<strong>Simulation</strong> <strong>und</strong> <strong>Analyse</strong> <strong>von</strong> <strong>Kommunikationssystemen</strong> 10 Seite <strong>von</strong> 11
Einführung in den Kurs<br />
Aug-02<br />
RANDOM_<br />
BITS<br />
(binärer Zufallsgenerator)<br />
FFT_LENGTH<br />
DATA_WINDOW_INDEX<br />
FIRST_ITEM<br />
NUMBER_OF_SEGMENTS<br />
SAMPLING_TIME<br />
Seed<br />
Anzahl der Abtastwerte, die für die<br />
FFT verwendet werden. Muß größer<br />
oder gleich SEGMENT_LENGTH<br />
sein. Dient zur Verbesserung der<br />
Auflösung bei der FFT.<br />
Legt die Fensterfunktion des Zeitsignals<br />
fest.<br />
Erster Wert des komplexen Datenstroms,<br />
der zur Spektrumberechnung<br />
verwendet wird.<br />
Anzahl der Segmente<br />
Zeitbasis (siehe IMPMOD)<br />
Startwert des Zufallsgenerators. Der<br />
Zufallsgenerator wird z.B. durch ein<br />
rückgekoppeltes Schieberegister realisiert.<br />
RCRFQC SAMPLING_TIME Siehe IMPMOD<br />
(Root Raised CUTOFF_FREQUENCY_3DB 3 dB Grenzfrequenz<br />
Cosine Filter ROLLOFF Roll-off Faktor<br />
für komplexe GAIN Verstärkungsfaktor des Filters<br />
Ein- <strong>und</strong> Ausgangssignale)<br />
SCAT<br />
(Scatterplot)<br />
SRDR<br />
(Dezimator)<br />
SYM2BITS<br />
(Symbol auf<br />
Bits Umsetzer)<br />
FFT_LENGTH<br />
ATTENUATION_ISI<br />
ATTENUATION_NCD<br />
FIRST_ITEM<br />
NUM_ITEMS<br />
SAMPLING_TIME<br />
DECIMATION_FACTOR<br />
NumberOfBits<br />
Anzahl Werte, die für eine Zeitsegment<br />
zur Filterung im Frequenzbereich<br />
nach der add and overlap Methode<br />
verwendet werden.<br />
Wird nicht verwendet<br />
Wird nicht verwendet<br />
Erster Wert für die Anzeige des Scatterplots<br />
Anzahl Werte des Scatterblocks<br />
Zeitbasis für die Darstellung des<br />
Scatterplots<br />
Nur jeder DECIMATI-<br />
ON_FACTOR´te Wert wird weiter<br />
verwendet<br />
Bildet ein Symbol auf NumberofBits<br />
Bits ab.<br />
TRANS NSPS Anzahl der Abtastwerte pro Symbol<br />
(Transversalfilter)<br />
NumFIRCoeff<br />
Anzahl der Koeffizienten des Transversalfilters<br />
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