Handwerkskunst aus Thüringen - E.ON Thüringer Energie - E.ON ...
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14 Stadt-Land-Fluss<br />
Barocke Romantik im Schlosspark<br />
Viele <strong>Thüringer</strong> kennen Ebeleben nur vom Durchfahren auf dem Weg von Erfurt Richtung<br />
Harz. Doch es lohnt sich durch<strong>aus</strong>, in der Stadt einmal anzuhalten. Eine liebevoll sanierte<br />
Innenstadt und ein barocker Schlosspark laden zum Verweilen ein.<br />
Cl<strong>aus</strong> Rödiger, der Chef des <strong>Thüringer</strong> Hofs,<br />
kann schon mal ins Schwärmen kommen,<br />
wenn er vom Schlosspark Ebeleben erzählt.<br />
Denn er ist Vorsitzender des Schlossparkvereins.<br />
„Keiner weiß, was sich hier im Mittelalter<br />
abgespielt hat. In alten Schriften war nur von<br />
einer Ritterburg zu Ebeleben die Rede“, beschreibt<br />
Cl<strong>aus</strong> Rödiger die Faktenlage. Sicher<br />
ist allerdings, dass es in Ebeleben bereits seit<br />
fast 1 000 Jahren eine Ritterburg gab, wie die<br />
jüngsten archäologischen Untersuchungen bestätigen.<br />
Überliefert ist, dass Mühlhäuser Bürger<br />
nach Plünderungen im Bauernkrieg einen<br />
Teil der Anlage als Wiedergutmachung aufbauen<br />
mussten. Anfang des 17. Jahrhunderts,<br />
Die Kirche von<br />
Ebeleben: Die Stadt<br />
wurde 1198 erstmals<br />
urkundlich<br />
erwähnt<br />
als die Schwarzburger Grafen die Ritterburg<br />
kauften, wurde sie zum Schloss. Anfang des 19.<br />
Jahrhunderts wurden hier ein Gericht, ein Katasteramt<br />
sowie später eine landwirtschaftliche<br />
Berufsschule eingerichtet. Im April 1945<br />
fiel schließlich das Schloss einem amerikanischen<br />
Angriff zum Opfer. Es wurde so schwer<br />
beschädigt, dass man es in den 50er-Jahren<br />
abriss. Heute hat Ebeleben deshalb zwar einen<br />
Schlosspark, aber kein Schloss dazu.<br />
Zurück zu den Wurzeln<br />
So konzentrieren sich die Eigentümer (Stadtverwaltung<br />
und Diakonieverein) sowie der<br />
Schloss parkverein auf die Erhaltung des Parks.<br />
Ihr gemeinsames Ziel ist es, den Park wieder<br />
in den barocken Urzustand zu versetzen. Die<br />
Grundzüge sind noch erhalten. Inzwischen<br />
profiliert sich der Schlosspark als kulturelles<br />
Zentrum der Stadt. Neben dem Tag des offenen<br />
Denkmals, zu dem der Schlossparkverein<br />
regelmäßige Führungen anbietet, finden<br />
hier Rock- und Popveranstaltungen statt, die<br />
von den Vereinen der Stadt organisiert werden.<br />
Seit 1992 gibt es auch jedes Jahr Anfang<br />
Juli das Schloss parkfest.<br />
Für Bürgermeister Uwe Vogt ist es ein Glücksfall,<br />
dass sich der Förderverein gemeinsam<br />
mit den Eigentümern um den Park kümmert.<br />
So kann er andere wichtige Dinge für die Stadt<br />
angehen. Der demografische Wandel in<br />
Deutschland ist dabei eines seiner Lieblingsthemen.<br />
„Wir versuchen, mit geeigneten Maßnahmen<br />
schon frühzeitig darauf zu reagieren“,<br />
so der Bürgermeister. Beispielsweise wurde<br />
eine alte Schule in ein Objekt für altersgerechtes<br />
Wohnen umgestaltet. Gleichzeitig hat<br />
man den Kindergarten umfassend saniert und<br />
in ein attraktives Schwimmbad investiert. „Eine<br />
Stadt muss für jede Altersgruppe ein gutes<br />
Umfeld bieten“, betont Uwe Vogt.<br />
Strom für die Region<br />
Wichtig für die Stadtentwicklung sind natürlich<br />
neue Industrie- und Gewerbeansiedlungen.<br />
Die Industrie in Ebeleben ist dabei traditionell<br />
eng mit der Landwirtschaft verbunden. So<br />
entstand hier eines der wichtigsten Getreidezentren<br />
in der Region. Schon von Weitem sind<br />
heute noch die großen Getreidesilos sichtbar.<br />
Sie dienen in Zukunft jedoch auch noch einem<br />
anderen Zweck: Sie nehmen den Rohstoff<br />
für eine zukunftsträchtige Technologie auf.<br />
In Ebeleben entsteht eine moderne Anlage,<br />
die <strong>aus</strong> nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise<br />
Raps wertvollen Diesel-Kraftstoff