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Schau mal rein Nr. 26 - Diakonie Württemberg

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Vorstellung Diakon Reider<br />

Roland Martin (R.M.) führte ein Interview mit Gerhard Reider (G.R.),<br />

dem neuen Diakon im Landesgehörlosenpfarramt.<br />

R.M.: Herr Reider, sind Sie Schwabe?<br />

G.R.: Haha, gute Frage. Ich bin kein Schwabe, aber zumindest bin<br />

ich mit einer echten Schwäbin verheiratet. Aufgewachsen bin ich in<br />

Heppenheim, in Südhessen. Ins Ländle bin ich vor 20 Jahren gekommen<br />

zur Diakonenausbildung an der Karlshöhe in Ludwigsburg.<br />

Seitdem ist Ludwigsburg meine Heimat – zu Hause ist man dort, wo<br />

man Freunde gefunden hat. Ich bin 43 Jahre alt und arbeite seit 15<br />

Jahren als Diakon.<br />

R.M.: Sie sind ab 1.12. der neue Diakon im Gehörlosenpfarramt.<br />

Was haben Sie denn bis jetzt gemacht?<br />

G.R.: Ich habe im Wernerhaus der Karlshöhe mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen gearbeitet.<br />

Dort gibt es eine Berufsausbildung für Menschen mit unterschiedlichen Körperbehinderungen.<br />

Meine Aufgabe war, im Internat die jungen Menschen, die das erste Mal weg von zu Hause sind,<br />

bei einem selbstständigen Leben zu unterstützen. Auch pflegerische Aufgaben haben dazu gehört.<br />

Die letzten siebeneinhalb Jahre war ich in der Jugendhilfe in Korntal tätig. Dort habe ich Kinder<br />

betreut, deren Eltern Schwierigkeiten mit der Erziehung haben. Viele der Kinder sind hyperaktiv,<br />

aggressiv oder sie trauen sich nichts zu. Streitereien sind dort an der Tagesordnung. Eine wichtige<br />

Arbeit war auch die Hausaufgabenhilfe. Ich habe mit den Kindern aber auch viel Sport gemacht,<br />

mit Holz gebastelt und manch<strong>mal</strong> sind wir auch Pfeil und Bogen schießen gegangen. Wöchentlich<br />

gab es auch eine Andacht in unserer Gruppe, in der ich immer wieder neu überlegen musste: wie<br />

kann ich Kindern, die nichts von Gott wissen wollen, die frohe Botschaft von Jesus erklären?<br />

R.M.: Was haben Sie in dieser Arbeit als berufliche Erfolge erlebt? In welchen Momenten haben<br />

Sie gemerkt, dass Sie etwas Positives bewirken konnten?<br />

G.R.: Im Wernerhaus war der größte Erfolg, wenn ein junger Mensch nach den drei Jahren bei uns<br />

auf eigenen Füßen stehen konnte. Manche haben mit unserer Hilfe eine Arbeit und eine eigene<br />

Wohnung gefunden. Aber oft war das nicht so einfach. Wichtig war mir dann immer, abzuklären,<br />

wie viel oder wenig Unterstützung jemand braucht und was er alleine kann. Dabei ist die Zusammenarbeit<br />

mit den Familien wichtig und mit entscheidend für den Erfolg.<br />

In der Jugendhilfe musste ich die Ansprüche etwas herunterschrauben: dort war es schon ein Erfolg,<br />

wenn drei Kinder eine halbe Stunde miteinander spielen, ohne dass sie sich beleidigen oder<br />

schlagen. Aber auch dort war klar: wenn es in der Beratung gelingt, mit den Eltern gemeinsame<br />

Ziele für die Kinder zu finden, war auch eher mit einer guten Entwicklung der Kinder zu rechnen.<br />

R.M.: Warum haben Sie sich auf die Stelle des Diakons beworben?<br />

G.R.: Als ich die Ausschreibung für die Stelle gelesen hatte, hat mir besonders gefallen, dass dort<br />

Vieles zusammenkommt, was ich gerne tue. Bei Gottesdiensten und Freizeiten arbeite ich seit<br />

Jahren in unserer Kirchengemeinde mit. Wichtig ist mir, dass Gottesdienst nicht nur geistliche<br />

Ermutigung ist, sondern auch eine Möglichkeit zur Begegnung. An einer Zeitschrift wie „<strong>Schau</strong> <strong>mal</strong><br />

<strong>rein</strong>“ mitzuarbeiten reizt mich, da ich auch in meiner Freizeit gerne am PC Sachen entwerfe. Den<br />

Internetauftritt der Gehörlosenseelsorge so zu gestalten, dass dort eine Seite entsteht, die man immer<br />

wieder gerne anklickt, ist auch eine Herausforderung, an der ich schon jetzt überlege.<br />

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