Ausländische Unternehme - IHK Lüneburg-Wolfsburg
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Aus den Geschäftsbereichen<br />
INNOVATION UND UMWELT<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Deutschlands Innovationskraft lässt nach<br />
Investitionen in Forschung und Technologische Entwicklung sichern Wohlstand<br />
und Beschäftigung in der Zukunft. Deutsche <strong>Unternehme</strong>n haben in den vergangenen<br />
Jahren stetig ihre Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöht<br />
– aber das wird nicht so bleiben.<br />
Gelder für Forschung und Entwicklung<br />
haben vergangenes Jahr 2,5 Prozent des<br />
Bruttoinlandproduktes in Deutschland<br />
ausgemacht. 1,8 Prozent davon haben die<br />
<strong>Unternehme</strong>n aufgebracht. Aber bei diesem<br />
hohen Anteil der Wirtschaft wird es<br />
nicht bleiben. Der jüngste Bericht zur<br />
technologischen Leistungsfähigkeit<br />
Deutschlands ist alarmierend: Erstmals<br />
seit 1995 sind für 2003 Kürzungen der<br />
Firmenbudgets für Forschung und Entwicklung<br />
zu erwarten. Die schwache<br />
Binnenkonjunktur schlägt damit auch auf<br />
das technologische Fundament Deutschlands<br />
durch – mit fatalen Folgen.<br />
Andere Länder holen auf<br />
Im internationalen Wettbewerb drohen<br />
vor allem deutsche Hightech-<strong>Unternehme</strong>n<br />
zurückzufallen. Das Ausland hat<br />
längst erkannt, wie wertvoll Wissen für<br />
die eigene Volkswirtschaft ist. Deutschland<br />
belegt bei den Ausgaben für Forschung<br />
und Entwicklung im internationalen<br />
Vergleich nur den 7. Rang. Während<br />
andere Länder ihre Ausgaben stetig gesteigert<br />
haben, stagniert der Anteil staatlicher<br />
und privater Forschungsausgaben<br />
am Bruttoinlandsprodukt seit Jahren bei<br />
2,5 Prozent. Am Forschungsstandort<br />
Deutschland herrscht Stillstand. Nicht nur<br />
<strong>Unternehme</strong>n wissen die besseren Rahmenbedingungen<br />
im Ausland zu nutzen,<br />
auch junge deutsche Spitzenwissenschaftler<br />
gehen in andere Länder, weil sie<br />
dort besser bezahlt werden und attraktivere<br />
Forschungsbedingungen vorfinden.<br />
Während Deutschland immer noch an<br />
vorhandenen Strukturen festhält, haben<br />
andere Länder ihre Ausbildungssysteme<br />
rechtzeitig an die Erfordernisse der Wissenswirtschaft<br />
angepasst. Selbst die in<br />
Zukunft steigende Absolventenzahl in<br />
technikrelevanten Studiengängen wird<br />
nicht ausreichen, um den steigenden Bedarf<br />
an akademischem Nachwuchs zu<br />
decken. Die demographische Entwicklun<br />
in Deutschland lässt keine Entwarnung<br />
beim Werben um junge Leute für eine naturwissenschaftlich-technische<br />
Ausbildung<br />
zu. Die Schwäche in der akademischen<br />
Ausbildung wird sich in einer herbeigesehnten<br />
Aufschwungphase als fundamentaler<br />
Engpass für das deutsche Innovationssystem<br />
erweisen.<br />
Dieses Defizit können auch internationale<br />
Spitzenpositionen in anderen Bereichen<br />
– wie die bei der Anmeldung von Patenten<br />
und Schutzrechten nicht wettmachen.<br />
Selbst hier nützt die herausragende<br />
Stellung wenig, wenn es an der Umsetzung<br />
der Ideen in innovative Produkte<br />
mangelt. Auch die vom Staat rasch aus<br />
UMTS-Mitteln errichteten staatlichen Patentverwertungsagenturen<br />
konnten keine<br />
Abhilfe schaffen. Immer weniger Gründer<br />
führen ihre technologische Entwicklung<br />
erfolgreich zum Markt. Es fehlt ausreichend<br />
Risikokapital – gerade für Spitzentechnologien.<br />
Forschungsbedingungen auf<br />
Vordermann bringen<br />
Stattdessen findet sich vor allem staatliches<br />
Kapital in Bereichen, die für den Innovationsstandort<br />
Deutschland weitaus<br />
weniger erfolgversprechend sind. Staatliche<br />
Förderung versickert in Erhaltungssubventionen<br />
– wie das Beispiel Steinkohle<br />
zeigt. Bereiche mit Zukunftspotenzial<br />
wie die Grundlagenforschung vernachlässigt<br />
der Staat hingegen. Durch<br />
Kürzung des versprochenen Mittelaufwuchses<br />
bei der vielversprechenden Umstellung<br />
von einer institutionellen auf eine<br />
projekt- und programmorientierte Förderung<br />
stellt der Staat sein eigenes Reformvorhaben<br />
für mehr Wettbewerb in<br />
der deutschen Forschungslandschaft in<br />
Frage. Während der Staat in anderen Bereichen<br />
mehr Wettbewerb zulassen sollte,<br />
braucht die Grundlagenforschung mehr<br />
staatliche Fürsorge. Denn auch wenn diese<br />
Förderung weitaus weniger politisch<br />
populär vermarktet werden kann als die<br />
neuer Technologien, bringt doch gerade<br />
die Grundlagenforschung häufig Startups<br />
als Hoffnungsträger hervor. Aber, so<br />
groß die Bereitschaft, unternehmerisch<br />
tätig zu werden auch sein mag, entscheidend<br />
sind die Rahmenbedingungen.<br />
Die geeigneten Voraussetzungen zu<br />
schaffen – das muss der Beitrag der Politik<br />
sein. Öffentliche Mittel sollten sich<br />
deshalb stärker als bisher auf konkrete<br />
Projekte an Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />
konzentrieren, um<br />
die notwendige Exzellenz zu schaffen.<br />
Anwendungsorientierte Forschung muss<br />
dagegen in einem viel höheren Maße in<br />
direktem Kontakt mit den <strong>Unternehme</strong>n<br />
gestaltet werden, um so möglichst zügig<br />
exzellente Ideen zu Markterfolgen zu führen.<br />
Hierfür gilt es die richtigen Rahmenbedingungen<br />
zu setzen – und zwar im<br />
internationalen Kontext, denn Wissenstransfer<br />
macht vor nationalen Grenzen<br />
nicht halt, sondern findet in internationalen<br />
Netzwerken statt. Diese Netzwerke<br />
sind dynamisch und nicht bürokratisch.<br />
Deshalb bringen unter anderem Cluster,<br />
beispielsweise bestehend aus Industrie<br />
mit einem Umfeld aus Forschungseinrichtungen<br />
und Start-ups, das Öl hervor, das<br />
der deutsche Innovationsmotor dringend<br />
braucht.<br />
Staatliche Forschungsförderung gestaltetet<br />
sich in Deutschland wie ein Flickenteppich,<br />
die Änderung des Rahmens insgesamt<br />
wird aber nicht in Angriff genommen.<br />
Das ist aber notwendig, wenn<br />
Deutschland mit Spitzenforschern und<br />
Spitzentechnologien im internationalen<br />
Wettbewerb ganz vorn mit dabei sein will.<br />
Dr. Gabriele Rose<br />
AK ‘Innovation & Presse’<br />
Das Image<br />
des <strong>Unternehme</strong>ns – Mehr<br />
als nur ein gutes Logo<br />
Der im letzten Jahr erfolgreich gestartete<br />
neue <strong>IHK</strong>-Arbeitskreis ‘Innovation & Presse’<br />
hat sich kürzlich in seiner ersten Sitzung<br />
in diesem Jahr schwerpunktmäßig<br />
mit dem Thema ‘Image des <strong>Unternehme</strong>ns’<br />
beschäftigt. Dabei machte Cornelia<br />
Gewiehs von der Rotenburger Agentur<br />
‘Communicate! – Agentur für Öffentlichkeitsarbeit’<br />
in einem einleitenden Referat<br />
deutlich, dass es mit einem neuen Logo in<br />
der Regel nicht getan ist, wenn man sich,<br />
sein <strong>Unternehme</strong>n und seine Produkte vor<br />
den Mitbewerbern in einem Markt platzieren<br />
will, in dem die Produkte sich durch<br />
Qualität oder Preis kaum noch unterscheiden.<br />
Die Imagegestaltung für das<br />
<strong>Unternehme</strong>n erweist sich als ein komplizierter<br />
Prozess. Um es fachspezifisch auszudrücken:<br />
Bei einem CI (Corporate Identity)-Prozess<br />
müssen CD (Corporate Design),<br />
CC (Corporate Communication) und<br />
CB (Corporate Behaviour) zusammenfließen<br />
und ein einheitliches Ganzes bilden.<br />
„Es bringt z. B. überhaupt nichts, wenn ich<br />
ein tolles Logo und einen entsprechenden<br />
26 UNSERE WIRTSCHAFT • Industrie- und Handelskammer Lüneburg-<strong>Wolfsburg</strong> 7-8/2003