Gemeindeblatt - Reformierte Kirchgemeinde Solothurn
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gemeindeleben +<br />
<strong>Gemeindeblatt</strong> der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
Psalmen<br />
Aber den Durst in unseren Herzen<br />
und Seelen können wir schon eher<br />
vergessen oder überspielen. Wie<br />
steht es mit dieser Art des Durststillens<br />
? Auch dieser Durst hat grosse<br />
Auswirkungen auf unser Leben.<br />
Der Psalmschreiber lässt sich den<br />
Weg zur Quelle von Gott zeigen.<br />
Auch wir können mit diesem Verlangen<br />
und Dürsten zu Gott kommen<br />
und sehen, wohin er uns wie<br />
ein liebevoller Hirte leitet. Es klingt<br />
etwas abenteuerlich, dass Gott uns<br />
zur lebendigen Quelle führt, denn<br />
wir wissen gar nicht so recht, wo<br />
und was diese Quelle eigentlich ist<br />
– vielleicht das volle Leben? Wir<br />
können diesen Weg wagen und sehen,<br />
wohin er uns führt ...<br />
… mein Bodyguard<br />
Der Psalm ist keineswegs schwärmerisch<br />
oder weltfremd. Er bleibt<br />
nicht nur bei den Sonnenseiten,<br />
sondern er spricht im Vers 4 von den<br />
Schattenseiten des Lebens, dass der<br />
Hirte ihn auch durch dunkle Täler<br />
begleitet, und er sich nicht fürchten<br />
muss. Ein starkes Bild, welches aufzeigt,<br />
dass dieser Hirte im Psalm 23<br />
wie ein Bodyguard Sicherheit vermitteln<br />
muss. Und da stelle ich mir<br />
einen grossen und kräftigen Hirten<br />
vor, der es mit allen Bedrohungen<br />
eines Schafes aufnehmen könnte.<br />
Der es mit all unseren Bedrohungen<br />
(Krankheit, Unglück, Sorgen,<br />
Ungerechtigkeit, Lästereien ...) aufnehmen<br />
kann, und der hilft, dass<br />
man es durch dieses Tal schafft. Dieser<br />
Hirte weiss, dass es unrealistisch<br />
wäre, dieses Tal zu umgehen, und<br />
will mit mir mitten hindurch. Er<br />
versucht auch nicht, mir bloss den<br />
Weg zu erklären und beizubringen,<br />
dass man sich dann wieder am Ende<br />
des Tunnels sieht – er bleibt bei mir.<br />
Man kann auf diesen «Hirten» zählen<br />
– und trotzdem werden wir nicht<br />
zu uneigenständigen «Schäfchen»,<br />
wenn er die Führung übernehmen<br />
darf, sondern er bestreitet den Weg<br />
gemeinsam mit uns, Seite an Seite;<br />
durch dick und dünn.<br />
… mein Gastgeber<br />
Aus einem Bodyguard wird ab<br />
Vers 5 ein Gastgeber, der mich<br />
begrüsst wie ein willkommener<br />
Gast und mir einschenkt, bis der<br />
Becher fast überläuft. Welches<br />
«Schaf» darf beim «Hirten» am<br />
Tisch sitzen und sich so bedienen<br />
lassen? Gott begegnet uns hier in<br />
diesem Bild auf derselben Ebene<br />
und noch mehr: Er möchte uns<br />
sogar an seinem Tisch haben. Und<br />
ich kann mir vorstellen, dass, wenn<br />
man so zusammensitzt, dies zu sehr<br />
interessanten Gesprächen führt.<br />
Über Fussball, Schönheitsideale,<br />
den nervigen Nachbarn, über die<br />
Vergangenheit und die Zukunft ...<br />
Eventuell erzählt er etwas, so dass<br />
ihm für einmal die Aufmerksamkeit<br />
geschenkt und einfach zugehört<br />
wird, was er zu berichten hat.<br />
Nebenbei schenkt er den Becher<br />
voll ein – und zwar so voll, dass<br />
man fast «stopp» sagen muss, da<br />
es sonst zu einer Sauerei auf dem<br />
Tisch führen würde. Entweder ist<br />
der «Hirte» hier etwas ungeschickt,<br />
oder er hat einfach ein sehr gutes<br />
Gespür, wann es wirklich genug ist.<br />
Der übervolle Becher ist ein schönes<br />
Bild dafür, wie Gott uns versorgen<br />
will– der Gastgeber geizt hier<br />
nicht. Aber ich glaube nicht, dass<br />
Gottes Versorgung mit teuren Autos<br />
und Luxus zu tun hat, sondern<br />
mit Hoffnung, Leben und Vertrauen<br />
zu ihm. Und was hat es mit den<br />
Feinden auf sich, die nach Vers 5<br />
zuschauen, wie mir der Tisch gedeckt<br />
wird? Konfrontiert Gott uns<br />
etwa mit unseren Problemen und<br />
Feinden – das alles während eines<br />
gemütlichen Mahls? Ich las es immer<br />
so, dass Gott es meinen Feinden<br />
so richtig zeigen würde! Aber<br />
nun könnte es sein, dass meine<br />
Feinde ebenfalls an diesem Tisch<br />
sitzen. Zur Versöhnung? Weil Gott<br />
alle an seinem Tisch möchte – egal<br />
wie schlimm einer/eine drauf ist?<br />
...und WG-Freund<br />
Am Ende des Psalms schreibt der<br />
Psalmist, dass er im Haus des Hirten<br />
bleiben darf. Ergo kann man sagen,<br />
dass hier eine Wohngemeinschaft<br />
mit Gott entsteht. Wenn<br />
man nach den Ferien oder einem<br />
längeren Aufenthalt irgendwo anders<br />
wieder nach Hause kommt,<br />
hat man dieses Gefühl von «ankommen»<br />
und sich wieder «zuhause<br />
fühlen». Diesem «Schaf» ergeht<br />
es hier wohl genauso, da es<br />
nun ein Zuhause hat und weiss,<br />
dass es für immer in diesem Haus<br />
willkommen ist. In einer WG wird<br />
auch immer gelacht, ausgetauscht<br />
und das Leben gemeinsam durchlebt,<br />
aber vielleicht auch manchmal<br />
nebeneinander her gelebt. Ich<br />
stelle mir vor: Wenn sich nun dieses<br />
«Schaf» eingeengt fühlt und seinen<br />
eigenen Weg sucht und geht,<br />
dann wird in dieser WG immer<br />
ein Platz für dieses «Schaf» reserviert<br />
bleiben. Und wenn es zu Enttäuschungen<br />
und Streit in diesem<br />
Haus kommt, und es für eine Weile<br />
auszieht, würde es trotzdem zu jeder<br />
Tageszeit wieder herzlich aufgenommen<br />
werden.<br />
Eventuell begegnen auch Sie in<br />
nächster Zeit einem Schaf – vielleicht<br />
sogar bei einem Blick in den<br />
Spiegel …<br />
Herzlich grüsst Sie<br />
Christina Mäder,<br />
Jugendarbeiterin Plugin2<br />
Inhalt<br />
«Dankeschön-Raclette» in<br />
Bellach. S. 6<br />
Jugendbandevents. S. 7<br />
Mit der Kamera auf dem<br />
Weg zur Konfirmation. S. 7<br />
Aus den Gemeindekreisen<br />
S. 8–11<br />
Adressen S. 12<br />
«Romantische Orgel»: neue<br />
CD von Urs Aeberhard.<br />
S. 13<br />
Veranstaltungen S. 14/15<br />
Gottesdienste S. 15/16<br />
Impressum<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Reformierte</strong> <strong>Kirchgemeinde</strong><br />
<strong>Solothurn</strong>, Baselstrasse 12<br />
Postfach 1455<br />
4502 <strong>Solothurn</strong><br />
Tel. 032 626 30 30<br />
verwaltung@solothurnref.ch<br />
www.solothurnref.ch<br />
www.orgel-stadtkirche.org<br />
www.kantorei-so.ch<br />
Redaktion und Layout:<br />
Angelica Schorre (sch)<br />
Tel. 032 622 33 68<br />
Angelica.Schorre@solothurnref.ch,<br />
angelica.schorre@gawnet.ch<br />
Urs Scheidegger (us, Stv.)<br />
urs.scheidegger.4542@bluewin.ch<br />
Lektorat: Peter Bürgi<br />
Redaktionsschluss für die<br />
Juni/Juli-Ausgabe:<br />
1. Mai 2013<br />
Adressänderungen:<br />
Tel. 032 626 30 30<br />
verwaltung@solothurnref.ch<br />
Druck und Versand:<br />
Vogt-Schild Druck AG<br />
4552 Derendingen<br />
Auflage: 7000 Exemplare,<br />
erscheint 11 Mal im Jahr<br />
2 5/2013