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Gemeindeblatt - Reformierte Kirchgemeinde Solothurn

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<strong>Reformierte</strong> <strong>Kirchgemeinde</strong><br />

<strong>Solothurn</strong><br />

<strong>Gemeindeblatt</strong> der <strong>Reformierte</strong>n <strong>Kirchgemeinde</strong> <strong>Solothurn</strong><br />

Aus den Gemeindekreisen<br />

Selzach-Lommiswil<br />

Liebe Gemeindeglieder<br />

Jetzt ist die Zeit der «letzten<br />

Male»: das letzte Mal ökumenischer<br />

Frauengottesdienst, die letzten<br />

Ostergottesdienste, die letzte<br />

Stundenplansitzung mit den Katechetinnen<br />

– niemals hätte ich<br />

gedacht, dass mir der Abschied so<br />

schwer fällt. Dies nicht zuletzt wegen<br />

der unglaublich vielen traurigwehmütigen<br />

Rückmeldungen, die<br />

selbst von Leuten kommen, von<br />

denen ich dachte, dass sie nicht<br />

mal wüssten, dass es einen reformierten<br />

Pfarrer im Dorf gibt. Es<br />

sind – auch katholische ! – Menschen<br />

weinend aus dem Gottesdienst<br />

gegangen und eine Person<br />

hat ihr Testament geändert, weil<br />

sie von mir bestattet werden wollte.<br />

Sehr berührt hat mich auch der<br />

Artikel meiner lieben Kollegin Sabine<br />

Palm im letzten «<strong>Gemeindeblatt</strong>».<br />

Ich bin zutiefst dankbar für<br />

all die Zeichen der Wertschätzung.<br />

Natürlich ist eine Pfarrperson<br />

(und deren Familie!) eine öffentliche<br />

Person, aber sage mir noch<br />

einer, die Kirche solle mit Dienstleistungen<br />

an der Gesellschaft<br />

punkten. Mehr denn je bin ich fel-<br />

Unsere Konfirmandengruppen...<br />

...würden sich riesig freuen,<br />

wenn sie an diesen Festtagen<br />

von vielen Gemeindegliedern<br />

begleitet würden.<br />

Selzach, Auffahrt, 9. Mai,<br />

Pfarreizentrum<br />

Cedric Kocher, Morris Hammel,<br />

Yves Suntiger, Oliver Andres,<br />

Céline Skrotzki, Mario Fracasso,<br />

Lars Buchser, Tanja Büschi,<br />

Delia-Christina Sollberger,<br />

Mercedes Rigassi, Raffaela<br />

Studer, Luc Löffel, Rico Lanz,<br />

Raphael Sutter, Naomi Cicoira,<br />

Svenja Leonie von Arx.<br />

Lommiswil, 12. Mai,<br />

Katholische Kirche<br />

Lisa Maria Zwahlen, Livia<br />

Kammer, Samuel Hofer, Patrik<br />

Schwarz, Nils Kofmel, Tim<br />

Tschannen, Rebecka Fahrni,<br />

Fabian Schaad, Sabrina<br />

Dorninger, Michael Räuftlin.<br />

senfest davon überzeugt, dass Kirche<br />

als Gemeinschaft vor allem Beziehungsarbeit<br />

knüpfen muss. Der<br />

Unterschied zu früher ist, dass ihr<br />

Beziehungen nicht mehr zufallen<br />

qua Status, die Beziehungen müssen<br />

erarbeitet und vor allem auch<br />

gepflegt werden.<br />

In einer sich immer stärker individualisierenden<br />

und segmentierten<br />

Gesellschaft braucht es<br />

eine Kirche, welche Menschen<br />

nicht nur Sinn-, sondern auch Beziehungsangebote<br />

macht. Für die<br />

meisten Menschen reicht es schon<br />

zu wissen, dass es dieses Angebot<br />

gibt, das heisst noch lange nicht,<br />

dass sie diese Angebote auch nutzen.<br />

Die Dienstleistungen und lebensbegleitenden<br />

Rituale sind<br />

wichtig, aber das können andere<br />

auch und werden das auch vermehrt<br />

tun. Aber die Einbettung in<br />

eine Gemeinschaft, die trägt und<br />

die rund um die Uhr für einen da<br />

ist, das können nur <strong>Kirchgemeinde</strong>n<br />

leisten.<br />

Ich spüre in diesen Tagen, wie<br />

tragfähig dieses Netz ist, und auch<br />

welche Ängste auf beiden Seiten<br />

damit verbunden sind, wenn man<br />

es verlässt. Es gehört aber auch zu<br />

meinen Lebens- und Glaubenserfahrungen,<br />

dass man an einem anderen<br />

Ort wieder daran anknüpfen<br />

kann bzw. sich neue, andere Personen<br />

in dieses Netz, in biblischer<br />

Sprache: in den Leib Christi, integrieren<br />

lassen.<br />

Seien Sie herzlich gegrüsst im<br />

schönsten Monat des Jahres,<br />

Ihr Pfarrer Stephan Hagenow<br />

Unterer Leberberg<br />

Innerlich jung bleiben –<br />

auch im Metallzeitalter!<br />

Liebe Konfschüler,<br />

liebe Gemeinde<br />

In diesem Jahr jährt sich meine<br />

eigene Konfirmation zum 32. Mal.<br />

Weit davon entfernt, einmal Pfarrer<br />

zu werden, stand ich an diesem<br />

Übergang ins Leben als Erwachsener.<br />

Brav erschien ich sonntags<br />

pünktlich im Gottesdienst.<br />

Ich stellt schon damals fest, dass<br />

die VIP-Zone ( geschnitztes Chorgestühl,<br />

die ersten drei Reihen im<br />

Kirchenschiff) leer blieben. Als Gemeinde<br />

sangen wir «Grosser Gott»<br />

und «In Dir ist Freude»; einzelne<br />

Stimmen tönten markant heraus.<br />

Ich habe sie noch heute im Ohr.<br />

Das Gospelzeitalter hatte das kleine<br />

Emmentalerdorf Eriswil noch<br />

nicht erreicht. Immer am Schluss<br />

gab es beim Portal eine Unterschriftensammlung.<br />

20 beglaubigte Unterschriften<br />

hatte ich am Schluss<br />

zusammengetragen. Nun war es an<br />

mir, die Initiative zu ergreifen.<br />

32 Jahre sind das her. Ich habe<br />

also die silberne Konfirmation bereits<br />

erfolgreich hinter mir. Ich bin<br />

also definitiv im Metallzeitalter<br />

angekommen: Silber habe ich tatsächlich<br />

in den Haaren, etwas Gold<br />

in den Zähnen, und beim Sport<br />

Blei in den Gliedern. Hingegen die<br />

Konfirmation hat ihre Wirkung bis<br />

heute! Ich möchte bis heute nicht<br />

leben ohne die Bibel: ihr Geschichten<br />

geben meinem Leben Orientierung.<br />

Ich möchte nicht leben ohne<br />

Gott: Der Glaube gibt meinem Leben<br />

den tieferen Sinn.<br />

Und heute: Vieles hat sich geändert.<br />

Die Sehnsüchte und Wünsche<br />

der Jugendlichen sind geblieben.<br />

In diesem Jahr darf ich selber<br />

wieder eine grosse Klasse konfirmieren.<br />

Ich darf sagen, dass ich 13<br />

Jugendliche begleiten konnte, die<br />

mich positiv stimmen. Es sind Jugendliche,<br />

die mir kritische Fragen<br />

stellten, Jugendliche, die nachdenken.<br />

Viele sind in Kultur und Sport<br />

engagiert. Sie gehen offen und beherzt<br />

auf die Welt zu.<br />

Ich hoffe, dass ich ihnen ein<br />

kleines Stück meiner eigenen Verbundenheit<br />

mit dem christlichen<br />

Glauben weitergeben konnte. Ich<br />

hoffe, dass sie auch im Erwachsenenalter<br />

innerlich jung und neugierig<br />

bleiben können.<br />

Bleibt dem Leben zugewandt<br />

Augen haben wir – braucht eure<br />

Augen, und dankt Gott, weil ihr<br />

noch sehen könnt.<br />

Ohren haben wir – braucht eure<br />

Ohren, und dankt Gott, weil ihr<br />

noch hören könnt.<br />

Köpfe haben wir – braucht eure<br />

Köpfe, und dankt Gott, weil ihr<br />

noch denken könnt.<br />

Hände haben wir – braucht eure<br />

Hände, und dankt Gott, weil ihr<br />

noch greifen könnt.<br />

Nach: K. Marti/S. Stucki<br />

Mit Gottes Segen für den Mai,<br />

Pfarrer Samuel Stucki<br />

8 5/2013

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