IHK Magazin Fulda 12/2013 - B4B MITTELHESSEN
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Zwei Paar Schuhe______________________________<br />
„Spenden und Sponsoring sind zwei verschiedene Paar Schuhe“, stellt<br />
Dr. Gabriele König klar. Sponsoring gehört zum Instrumentarium und Budget<br />
der Öffentlichkeitsarbeit eines Unternehmens, mit dem Ziel, auf den<br />
eigenen Betrieb, dessen Produkte oder Dienstleistungen, aufmerksam zu<br />
machen“, erklärt die Geschäftsführerin der Kinder-Akademie <strong>Fulda</strong>.<br />
Der Sponsor und der Gesponserte vereinbaren in einem Vertrag die Leistungen,<br />
die die jeweiligen Partner erbringen. In der Regel stellt der Sponsor<br />
einen Geldbetrag zur Verfügung, während der Gesponserte sich zu einer<br />
Gegenleistung bereiterklärt. Bei Spenden gibt es im Gegensatz dazu keine<br />
ökonomischen Gegenleistungen. Zuwendungen an gemeinnützige Einrichtungen<br />
sind steuerlich abzugsfähig.<br />
Mehr denn je sind Kunst- und Kulturprojekte heute auf die Förderung<br />
durch Partner angewiesen. Für viele Unternehmen gehört die Unterstützung<br />
solcher Projekte zum festen Programm – entweder als Sponsorleistung<br />
oder als Spende. „Wichtig ist, dass die Partner im Vorfeld ihre jeweiligen<br />
Vorstellungen ausloten und abgleichen“, empfiehlt König. „Zahlreiche<br />
Unternehmen haben ein festes Budget für solche Zwecke und überlegen<br />
jedes Jahr neu, was sie Gutes damit tun können. Ob und für welches Projekt<br />
sie sich entscheiden, hängt auch davon ab, wie viel eigenes Herzblut<br />
fließt“, erläutert Gabriele König.<br />
Kultursponsoring ist ein interessanter<br />
Kommunikationsweg, um regionale<br />
Verantwortung und Präsenz zu zeigen<br />
Was macht Kultur mit den Unternehmen?_________<br />
Kunst und Kultur werden häufig in einem Atemzug genannt. Löst Kunst<br />
etwas aus? Gregor Pchalek, Chef der Full Service Werbe- und Marketing<br />
Agentur M3-Communication aus <strong>Fulda</strong>, hatte sein Team zu einem Ausflug<br />
nach Kleinsassen eingeladen. Als Weihnachtsgeschenk durften sich<br />
alle Mitarbeiter in der Kunststation ein Bild aus der Artothek ausleihen.<br />
Die Gemälde wurden in den Büros der Agentur so gehängt, dass der Blick<br />
der Mitarbeiter direkt auf sie fiel.<br />
Eine messbare Korrelation zwischen den Werken und ihrer Wirkung auf<br />
die Belegschaft kann auch Pchalek nicht liefern, sondern nur seine eigenen<br />
Erfahrungen schildern: „Bei mir persönlich löst Kunst Erinnerungen<br />
aus. Ich nehme sie häufig nur unterbewusst wahr. Das Kognitive ist gar<br />
nicht so wichtig“, ist der Vorsitzende des Kunstvereins <strong>Fulda</strong> überzeugt.<br />
Das belegen auch zahlreiche neuere wissenschaftliche Untersuchungen.<br />
„Ich kann nur jedem raten, Werke einfach wirken zu lassen und wahrzunehmen,<br />
was sie auslösen.“<br />
Kunst kann auch als Ergänzung im Sinne eines ästhetischen Unternehmensalltags<br />
kommunikationsfördernd wirken. Die geschmackvoll eingerichtete<br />
Küche, guter Kaffee und Kunst an den Wänden fördern die Kommunikation.<br />
Hier entstehen die besten Ideen. „Leider ist es noch immer<br />
schwierig, den Wertzuwachs durch Imagesteigerungen zu vermitteln.<br />
Aber ich bin sicher, das wird sich nicht zuletzt vor dem Hintergrund des<br />
demografischen Wandels langsam ändern“, hofft Pchalek.<br />
Ob Sachzuwendungen, Organisationskompetenz, Spezialwissen oder Ehrenämter:<br />
Die Unterstützung von Kunst, Kultur und Sport beschränkt<br />
sich keinesfalls nur auf finanzielle Zuschüsse. Wie breit der Begriff Kultursponsoring<br />
gefächert ist, zeigen auch die Beispiele auf den nächsten<br />
Seiten.<br />
WRF<br />
Wirtschaft Region <strong>Fulda</strong> <strong>12</strong>/<strong>2013</strong> 19