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Voller Einsatz fürs Dorf Voller Einsatz fürs Dorf

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158<br />

Betriebsspiegel<br />

dlz Leben<br />

Betriebsleiter: Dipl.-Ing. agr. (FH) Jan-<br />

Wilhelm Strampe (30 Jahre)<br />

Arbeitskräfte: 1 Betriebsleiter, 1 landwirtschaftlicher<br />

Mitarbeiter, 0,3 Altenteiler,<br />

0,5 Familienarbeitskraft<br />

Betriebsgröße: 266 ha Streulage (160 ha<br />

Eigentum, 106 ha Pacht), 5 ha Wald, durchschnittliche<br />

Schlaggröße 9 ha<br />

Betriebssystem: Ackerbaubetrieb mit<br />

Schwerpunkt Marktfruchtbau, Lohnarbeiten<br />

in den Bereichen Zuckerrübe und Getreide<br />

Boden: Schluffiger Lehm, durchschnittlich<br />

55 Punkte<br />

Bodenbearbeitung: Mulchsaat zu Zuckerrüben,<br />

Raps und Winterweizen, Pflugsaat<br />

(einmal in drei Jahren) zu Wintergerste<br />

Getreidelagerung: 700 t Lagerbelüftungstrocknung<br />

(Baujahr 1995), 1.800 t Getreidesiloanlage<br />

mit Durchlauftrockner (Baujahr<br />

2013)<br />

Maschinen: 4 John-Deere-Schlepper (75,<br />

110, 145, 180 PS), 1 Holmer-Zuckerrübenroder<br />

(6-reihig), 1 John-Deere-Mähdrescher,<br />

1 Pflug (5 Schar), 3 Lemken-Grubber<br />

(3 m, 3 m, 5 m), 1 Drillmaschine (6 m),<br />

1 Zuckerrübendrillmaschine (12-reihig),<br />

1 John-Deere-Pflanzenschutzspritze<br />

(30 m), 1 Rauch-Mineraldüngerstreuer,<br />

4 Oelkers-Dreiseitenkipper (18 t), 1 Muldenkipper<br />

(18 t), 2 Irrimec-Beregnungsmaschinen<br />

(320, 550 m), 1 Grasmulcher<br />

(3 m), 1 Zinkenrotor (3 m), 1 Hoflader<br />

Beregnungsanlage: 160 ha Betriebsfläche<br />

können beregnet werden. Hierzu dient ein<br />

Tiefbrunnen mit 140 m³/h Förderleistung<br />

Geografische Lage: Lüneburger Heide<br />

Niederschläge: 600 bis 650 mm<br />

Verkehrslage: Durchschnittliche Entfernung<br />

zum Acker 2 km, entfernteste Parzelle 4 km,<br />

Landhandel 10 km, Landmaschinenwerkstatt<br />

9 km<br />

Um in Zukunft noch gezielter am Markt agieren zu können errichtet Strampe zurzeit ein<br />

neues Getreidelager im <strong>Dorf</strong>außenbereich.<br />

Nachhaltige, aber intensive Produktion ist für Diplomgraringenieur Jan-Wilhelm Strampe die<br />

Antwort auf die Ernährungsanforderungen der wachsenden Menschheit.<br />

Foto: Preugschat<br />

werden die Bauern im Regen stehen gelassen.<br />

Dieselbe grüne Klientel beklage<br />

dann die Vermaisung der Landschaft, fordert<br />

mehr Gülle in Biogasanlagen, macht<br />

aber auch wiederum den Viehhaltern das<br />

Leben schwer.<br />

Die von Meyer geforderte Abluftin-stallation<br />

bei Schweineställen beispielsweise betrifft<br />

nach Strampes Auffassung keineswegs<br />

nur Großbetriebe, sondern ganz normale<br />

Familienbetriebe. „Mir tun die Tierhalter<br />

leid, die sich mit viel Geld spezialisiert haben<br />

und nun an den öffentlichen Pranger<br />

gestellt werden“, so der AK-Vorsitzende.<br />

Dazu zählt er auch die wenigen Hähnchenmäster<br />

um Uelzen herum, die nach<br />

medialer Hetze einem Spießrutenlaufen<br />

ausgesetzt sind. Von der Politik mit Forderungen<br />

übergestülpt zu bekommen, das<br />

mag er überhaupt nicht – und die einseitige<br />

Förderung der Ökobetriebe passt ihm<br />

auch nicht.<br />

Gute Lage<br />

Im Verhältnis zu den 1990er-Jahren mit den<br />

miesen Getreidepreisen sei die derzeitige<br />

Lage der Landwirtschaft als gut zu bezeichnen,<br />

meint Strampe. Dass dann auch die<br />

Preise für Pachten und Acker steigen, sei<br />

eine Nebenwirkung, deren Dimension nicht<br />

vorhersehbar gewesen sei. Im Kreis Uelzen<br />

stehe auch bei den Preisen für Neupachten<br />

schon gelegentlich eine Sieben vorn.<br />

Sorgen bereitet ihm die 2015 auslaufende<br />

Zuckermarktordnung, über die derzeit in<br />

Brüssel verhandelt wird. „Von der Zuckerrübe<br />

lebt hier die ganze Region. Nicht nur<br />

die hiesigen Bauern sind betroffen, sondern<br />

auch die zu Nordzucker gehörende Fabrik<br />

im 10 km entfernten Uelzen, bei der in der<br />

Kampagne täglich 20.000 t Rüben verarbeitet<br />

werden – und bei der viele Menschen<br />

ihren Lebensunterhalt verdienen.“<br />

Dörfer erhalten<br />

Hier Arbeitsplätze zu erhalten, sei Aufgabe<br />

der Politik. Die Menschen dürfen nicht in<br />

die Städte abwandern. Entsprechende Rahmenbedingungen<br />

von der Politik bräuchten<br />

Bauern und die der Landwirtschaft vorund<br />

nachgelagerten Bereiche. „Unsere über<br />

Jahrhunderte gewachsenen Dörfer dürfen<br />

nicht sterben. Dazu will ich beitragen“,<br />

sagt Strampe noch und düst mit seinem<br />

Schlepper mit der 30-m-Anhängespritze<br />

zum nächsten Weizenschlag. <br />

<br />

Werner Preugschat<br />

Foto: Preugschat<br />

dlz agrarmagazin ◾ Juni 2013

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