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"Liselotte" - Ausgabe Frühling Sommer 2013 als PDF-Datei

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Gelebte Völkerverständigung<br />

10 Jahre deutsch-französischer Austausch<br />

an der Meisterschule für Handwerker<br />

„Ça va?“ „Oui, ça va bien.“ Erste Annäherungsversuche unter angehenden<br />

deutschen und französischen Handwerkern, die sich im Rahmen eines<br />

Schüleraustauschs begegnen. Seit zehn Jahren pflegt die Meisterschule<br />

für Handwerker in Kaiserslautern intensiv Kontakte zu mehreren Handwerkerschulen<br />

in Frankreich.<br />

Vor 50 Jahren, <strong>als</strong> Charles de Gaulle und<br />

Konrad Adenauer den Elysee-Vertrag unterschrieben,<br />

hätte wohl niemand gedacht, dass<br />

sich Jugendliche unbefangen treffen und<br />

miteinander lernen und arbeiten können.<br />

Inzwischen haben an den verschiedenen<br />

Austauschkursen der Meisterschule für<br />

Handwerker schon rund 1.000 deutsche und<br />

französische Berufsfachschülerinnen und<br />

-schüler teilgenommen. In jeweils dreiwöchigen<br />

Besuchen lernen sie Land und Leute,<br />

Kultur und Sprache, aber auch das Handwerk<br />

der anderen kennen. Da es in Frankreich<br />

zum Teil andere Arbeitstechniken, anderes<br />

Werkzeug und andere Materialien gibt, ist<br />

der Austausch für die Schüler aus der Pfalz<br />

besonders interessant.<br />

Den Anfang machten die Steinmetze und<br />

-bildhauer, die mit dem Lycée Professionnel<br />

Les Marcs d’Or in Dijon einen regelmäßigen<br />

Austausch pflegen. Mit der gleichen Schule<br />

knüpften auch die Maler und Lackierer sowie<br />

die Tischler Kontakt. Die Metallbauer taten<br />

sich mit dem Lycée Professionnel „Le Mont<br />

Chatelet“ in Varzi/Burgund zusammen, und<br />

die Goldschmiede mit dem Lycée Professionnel<br />

in St. Amand-Montrond im Herzen<br />

Frankreichs. Noch jung ist die Beziehung der<br />

Feinwerkmechaniker mit dem Lycée Polyvalent<br />

Condorcet im lothringischen Schoeneck.<br />

Grenzüberschreitender<br />

Wissenstransfer<br />

Fester Bestandteil des Zusammenseins ist<br />

jeweils ein 20-stündiger Sprachkurs in der<br />

ersten Woche nach der sogenannten Tandemmethode.<br />

Das heißt die Schüler lernen<br />

zusammen die Sprache des Gastlandes. In der<br />

zweiten und dritten Woche widmen sie sich<br />

intensiv ihren handwerklichen Projekten, die<br />

sie dann am Ende präsentieren. Im vergangenen<br />

Herbst konnten die Maler und Lackierer<br />

stolz auf sich sein, denn sie erzielten mit<br />

ihrem Projekt, einen Flur der Meisterschule<br />

für Handwerker mit Schriftelementen<br />

zu gestalten, im Rahmen der Verleihung<br />

Gemeinsam kreativ: Angehende Maler<br />

des „Dr. Murjahn-Förderpreises“ einen mit<br />

5.000 Euro dotierten Anerkennungspreis.<br />

Ziel des grenzüberschreitenden Wissenstransfers<br />

ist es, die Schüler zu ermutigen<br />

und zu befähigen, sich bei der Jobsuche auf<br />

den europäischen Arbeitsmarkt zu begeben.<br />

Damit können sie ihre Berufschancen verbessern.<br />

Das Austauschprogramm nimmt<br />

in der beruflichen Bildung einen besonderen<br />

Stellenwert ein. Es widmet sich nämlich einer<br />

eher unterrepräsentierten Zielgruppe<br />

und gewinnt durch das Zusammenwachsen<br />

in der Europäischen Union zunehmend an<br />

Bedeutung. Gefördert werden die Aktionen<br />

durch das Deutsch-Französische Sekretariat,<br />

das sich speziell um den Austausch in der beruflichen<br />

Bildung kümmert. Wert wird auch<br />

auf ein kulturelles Rahmenprogramm gelegt,<br />

damit die Schülerinnen und Schüler das<br />

Gastland ein bisschen kennenlernen.<br />

Fremde Techniken kennenlernen: Deutsche und französische Steinmetzschüler beim Modellieren<br />

6<br />

Und die Jugendlichen, die vom Austausch<br />

begeistert sind, haben einen Gewinn, der<br />

sich nicht im ersten Moment erschließt.<br />

Etliche von ihnen waren zuvor noch nie<br />

im Ausland. Die Projekte geben ihnen die<br />

Chance, eine andere Kultur und Lebensweise<br />

kennenzulernen. Sie verlieren ihre<br />

Scheu, sich in fremder Umgebung zu bewegen<br />

und bauen Selbstvertrauen auf. Insofern<br />

eröffnet der Blick über den Tellerrand<br />

ganz neue Perspektiven. Weitere Infos unter<br />

www.meisterschule-kaiserslautern.de.

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