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Landwirtschaft im Wandel - information.medien.agrar eV

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<strong>Landwirtschaft</strong> in der Gesellschaft<br />

Viele Menschen auf dem Land erhielten<br />

früher ihre Aufträge von den<br />

Landwirten – so auch der Schmied.<br />

Er beschlug nicht nur Pferde, sondern<br />

reparierte auch die Maschinen.<br />

Auch heute noch ist die <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>im</strong> ländlichen<br />

Raum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Landwirte<br />

verkaufen ihre Produkte...<br />

...oder kaufen neue Maschinen, Saatgut oder Dünger ein.<br />

Früher bestanden Dörfer hauptsächlich aus Bauernhöfen. Entsprechend prägten die Bauern das wirtschaftliche<br />

und soziale Leben <strong>im</strong> Dorf. Ihr Ansehen und Einfluss waren sehr groß, ihr Besitz an Boden und Viehbestand<br />

war die Grundlage der gesellschaftlichen Anerkennung. Bauern waren wichtige Arbeitgeber und es<br />

gewohnt, für viele Menschen Verantwortung zu tragen. Ihre Erfahrungen mit Boden und Kl<strong>im</strong>a, Tieren und<br />

Technik waren der Schlüssel zu erfolgreichen Ernten und damit wichtig für das Wohl aller <strong>im</strong> Dorf. Aufträge<br />

an den Schmied, Wagenmacher, Tischler und viele mehr waren ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor. Die<br />

Produkte der Bauern waren die Rohstoffe für Metzger, Müller, Bäcker und Gerber und versorgten auch die<br />

nahe liegenden Städte. Entsprechend groß war die Anerkennung, die sie von der Gesellschaft erhielten.<br />

Nicht selten war ein Bauer daher auch Bürgermeister oder Gemeinderat.<br />

Die Anforderungen an die Bauern sind heute vielfältig. Politiker fordern ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

mit entsprechenden Betriebsgrößen, Städter wollen ihr Land als billigen Baugrund, Urlauber suchen<br />

Idylle und kulturtypische Landschaften, Naturschützer verlangen eine naturnahe Landbewirtschaftung und<br />

Rückzugsgebiete für bedrohte Arten – und alle wollen Lebensmittel, die noch billiger sind. Da ist es nicht<br />

verwunderlich, dass die Bauern es heute niemandem recht machen können.<br />

Am deutlichsten zeigt sich die Entfremdung zur <strong>Landwirtschaft</strong><br />

am Beispiel des Erntedankfestes. In vielen<br />

Kulturkreisen stellt es einen der Höhepunkte <strong>im</strong><br />

Jahresablauf dar und auch bei uns war es Jahrhunderte<br />

lang eines der bedeutendsten Feste. Man<br />

dankte für die erfolgreiche Ernte und die Aussicht,<br />

den Winter ohne Hungertod zu überstehen. Heute<br />

müssen wir über die Herkunft der Lebensmittel<br />

nicht mehr nachdenken. Viele Menschen haben<br />

schon vergessen, wo Getreide, Kartoffeln und<br />

Milch eigentlich erzeugt werden. Heute kommen<br />

die Lebensmittel aus dem Kühlschrank, so wie das<br />

Wasser aus der Leitung. Das Erntedankfest ist oft<br />

nur noch ein bedeutungsloser Eintrag <strong>im</strong> Kalender.<br />

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