Ein Zuhause auf Zeit - Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
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<strong>Ein</strong> <strong>Zuhause</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>Zeit</strong><br />
Spiritualität in<br />
evangelischen Krankenhäusern
2 Spiritualität im Krankenhaus
Geleitwort<br />
Menschen erwarten mehr, wenn sie in ein konfessionelles Krankenhaus kommen.<br />
Statt einer seelenlosen Gesundheitsfabrik erwarten sie ein Zentrum der Nächstenliebe.<br />
Statt einer ausschließlich guten medizinischen und pflegerischen Betreuung<br />
erwarten sie Zuwendung und ein offenes Ohr. Das Fachpersonal soll nicht<br />
gestresst, sondern freundlich sein. Ärzte sollen nicht als Halbgötter <strong>auf</strong>treten,<br />
sondern als Vertrauenspersonen.<br />
Es sind hohe Ansprüche, mit denen evangelische Krankenhäuser konfrontiert<br />
werden. Dass betroffene Menschen viel von uns erwarten, spornt uns an.<br />
Kirchlichkeit mag ein Wettbewerbsvorteil sein im umkämpften »Gesundheitsmarkt«.<br />
Unser evangelisches Profil schärfen wir aber vor allem, weil Heilung,<br />
Heil und Segen nach biblischem Verständnis zusammengehören.<br />
Fachlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit bilden einen Dreiklang.<br />
Spiritualität heißt dabei, der Menschenfreundlichkeit Gottes Gesicht und Ausdruck<br />
zu verleihen. Spiritualität gehört zum Profil eines jeden evangelischen Krankenhauses.<br />
Spiritualität kann man lernen, auch wieder erlernen und auch einüben.<br />
Wir möchten unsere evangelischen Krankenhäuser ausdrücklich ermutigen,<br />
hierfür Raum, <strong>Zeit</strong> und »Geist« zu geben. Wir danken herzlich der Steuerungsgruppe,<br />
die diese Broschüre erarbeitet hat, für ihre Ideen und Impulse, die in Bild<br />
und Text vielfältige, inspirierende Anregungen geben. Mögen sie <strong>auf</strong> fruchtbaren<br />
Boden fallen.<br />
Pastor Günther Barenhoff<br />
Sprecher der Vorstandes der<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> e.V.<br />
Karsten Gebhardt<br />
Vorsitzender des Verbandes<br />
Evangelischer Krankenhäuser <strong>Rheinland</strong>/<strong>Westfalen</strong>/<strong>Lippe</strong> e.V
4 Spiritualität im Krankenhaus<br />
In meines Vaters Haus<br />
sind viele Wohnungen. (Johannes 14,2)<br />
Evangelische Krankenhäuser<br />
verstehen sich als ein <strong>Zuhause</strong> <strong>auf</strong> <strong>Zeit</strong><br />
Evangelische Krankenhäuser sind Bestandteil der<br />
allgemeinen Daseinsvorsorge. Sie genießen in der<br />
Öffentlichkeit hohe Reputation. Seit jeher stehen<br />
evangelische Krankenhäuser für eine gute medizinische<br />
Versorgung und für eine hohe menschliche<br />
Zuwendung. Das kommt in einem Leitsatz des<br />
Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes<br />
aus dem Jahr 1998 zum Ausdruck: Evangelische<br />
Krankenhäuser verstehen sich als »ein <strong>Zuhause</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>Zeit</strong>.«<br />
Die Rahmenbedingungen des Gesundheitswe sens<br />
unterliegen ständigen Veränderungen: Demo -<br />
gra fischer Wandel, medizinisch-technischer<br />
Fortschritt, zunehmende Ambulantisierung und<br />
Wettbewerb – diese Schlagworte kennzeichnen<br />
die Veränderungen der letzten 20 Jahre. Dabei<br />
wurde kaum ein anderer Bereich in dieser <strong>Zeit</strong><br />
einem so starken Wettbewerb ausgesetzt wie die<br />
Kliniken – es gab geradezu einen Paradigmenwechsel<br />
in der Vergütung von Krankenhaus leistungen.<br />
Die tagesgleichen Pflegesätze wurden 2004<br />
abgelöst durch ein sogenanntes Fallpauschalensystem.<br />
Auf Basis eines landesweit einheitlichen<br />
Verrechnungssatzes werden seitdem die erbrachten<br />
Leistungen einer Klinik vergütet. Sie sollten<br />
Leistung und Qualität belohnen.<br />
So ist der Klinikalltag zunehmend durch wirtschaft<br />
lichen Druck gekennzeichnet. Diese »Ökonomisierung<br />
des Gesundheitswesens« führt<br />
zu hoher Arbeitsbelastung und -verdichtung für<br />
die Mitarbeitenden in den Krankenhäusern.<br />
Für die Träger evangelischer Krankenhäuser, die<br />
im Spannungsfeld zwischen Wettbewerb und<br />
evangelischem Anspruch stehen, bedeutet dies<br />
große Herausforderungen. Sie begegnen diesen<br />
Herausforderungen, etwa indem sie die Fragen<br />
nach dem evangelischen Profil in die Prozesse<br />
der Qualitätssicherung hineinnehmen, die der<br />
Gesetzgeber vorgeschrieben hat.<br />
Beispielhaft unter vielen anderen sei als Zertifizierungsverfahren<br />
proCum Cert erwähnt. ProCum<br />
Cert hat, um das Qualitätsprofil von kirchlichen<br />
Krankenhäusern zu stärken, Bereiche <strong>auf</strong>genommen,<br />
die konfessionelle Krankenhäuser in besonderem<br />
Maße prägen. Sie fragt unter anderem<br />
nach der Verantwortung der Träger gegenüber der<br />
Gesellschaft, nach der Rolle der Seelsorge und<br />
nach dem Vorhandensein von Kapellen und<br />
Abschiedsräumen.<br />
In der Frage einer »evangelischen Qualitätssicherung«<br />
nimmt die evangelische Krankenhausseelsorge<br />
eine zentrale Rolle ein. Im Jahr 2004 hat die<br />
Evangelische Kirche in Deutschland unter der<br />
Überschrift »Die Kraft zum Menschsein stärken«<br />
Leitlinien für die evangelische Krankenhausseelsorge<br />
formuliert.
Spiritualität im Krankenhaus 5<br />
Die Leitlinien betonen die hohe fachliche Qualifikation<br />
der Krankenhausseelsorge. Sie vertritt<br />
inner halb der Kliniken evangelische Positionen und<br />
Werte, die sie in unterschiedlichen Gremien und<br />
im interdisziplinären Dialog einbringt. Sie beteiligt<br />
sich an innerbetrieblicher Fortbildung, im Rahmen<br />
des Unterrichts in der Krankenpflegeschule, durch<br />
Mitgliedschaft oder Leitung des Ethikkomitees<br />
und durch Moderation und Teilnahme an ethischen<br />
Fallbesprechungen. Sie prägt wesentlich die<br />
Erar beitung von Leitbildern und hilft bei Krisensituationen<br />
<strong>auf</strong> den Stationen.<br />
Damit wirkt Krankenhausseelsorge <strong>auf</strong> die Kultur<br />
des ganzen Hauses ein, <strong>auf</strong> die Gesamtatmosphäre<br />
wie <strong>auf</strong> den Umgang des Personals mit den<br />
kranken Menschen und ihren Angehörigen.<br />
Für evangelische Krankenhäuser bleibt die<br />
Patienten orientierung bestimmend, auch für alle<br />
zukünftigen Leitbilder. Evangelische Krankenhäuser<br />
sehen sich hier in einer besonderen Verpflichtung.<br />
Sie wollen allen Patientinnen und Patienten und<br />
deren Angehörigen ein »<strong>Zuhause</strong> <strong>auf</strong> <strong>Zeit</strong>« sein –<br />
das Krankenhaus als eine besondere Wohnung<br />
»in meines Vaters Hause.«<br />
Elke Grothe-Kühn
6 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Welche der Geist Gottes treibt, die sind<br />
Gottes Kinder. (Römer 8,14)<br />
Evangelische Spiritualität im Krankenhaus –<br />
eine Spurensuche<br />
Nahezu acht Millionen <strong>Ein</strong>träge findet die Internet-<br />
Suchmaschine Google, wenn man den Begriff<br />
»Spiritualität« eingibt. Die Bandbreite reicht von<br />
Angeboten psychologischer Beratung bis hin zu<br />
Geistheilern. Keine Frage, Spiritualität hat Konjunktur,<br />
allein mit dem Wort verbindet sich eine<br />
»Aura« von Hoffnungen und Sehnsüchten. Vielfach<br />
wird Spiritualität in Verbindung gebracht mit<br />
einer weit verbreiteten Unzufriedenheit am<br />
»Materialismus«, als Ausdruck, gar Protest gegen<br />
die Kommerzialisierung von allem und jedem<br />
– eine Widerstandskraft gegen die Verzweckung<br />
unseres Lebens und die Instrumentalisierung<br />
unserer Seele. Spiritualität weist hin <strong>auf</strong> die allzu<br />
menschliche Sehnsucht nach Erfahrungen, die<br />
stärker sind als die kräftezehrenden, schnelllebigen<br />
<strong>Ein</strong>drücke und Herausforderungen des<br />
Alltags – die stärker sind als der umfassend<br />
erscheinende Herrschaftsanspruch der Ökono -<br />
mie unter dem Primat der Verwertbarkeitsfrage.<br />
In der Spiritualität ist der Mensch <strong>auf</strong> der Suche<br />
nach Ganzheit, nach dem tieferen Sinn des<br />
Lebens. Sowohl unser Schmerz als auch unser<br />
Glück lehren uns, dass wir noch nicht da sind,<br />
wohin wir gehören. Nach Heinrich Böll ist der<br />
Mensch in seiner Sehnsucht ein Gottesbeweis.<br />
Der Begriff Spiritualität kommt von lat. spiritus,<br />
»Geist«, »Hauch« bzw. spiro »ich atme«. Er leitet<br />
sich vom spiritus sanctus, dem Heiligen Geist her.<br />
Wo der Heilige Geist Fühlen, Denken und Handeln<br />
eines Menschen bestimmt, ist sein Leben spirituell.<br />
Spiritualität bezeichnet nach biblischem<br />
Verständnis ein Beziehungs- und Begegnungsgeschehen.<br />
Gottes Geist wirkt <strong>auf</strong> den Menschen<br />
ein, der Mensch nimmt diese Wirkung <strong>auf</strong> und<br />
verleiht ihr im Rahmen seiner Möglichkeiten in<br />
seinem Leben Gestalt. Spiritualität ist »Gestalt<br />
gewordener Glaube, veralltäglichte Glaubenspraxis«,<br />
so der Theologe Klaus Berger.<br />
So erschöpft sich Spiritualität nach evangelischem<br />
Verständnis nicht in außergewöhnlichen Erlebnissen<br />
oder ekstatischen Zuständen. Das Geheimnis<br />
des Lebens ist nicht an besonderen, heiligen<br />
Orten versteckt. Wenn es ein Versteck hat, dann<br />
ist das oft das ganz Gewöhnliche, Alltägliche,<br />
kaum Beachtete, so Fulbert Steffensky.<br />
Im Lebensmodus einer, wie Steffensky sagt,<br />
geformten, gebildeten Aufmerksamkeit wendet<br />
sich der spirituelle Mensch den großen und<br />
kleinen Fragen des Lebens zu, bewegt sie und<br />
lässt sich von ihnen bewegen immer da, wo er<br />
gerade ist.
Spiritualität im Krankenhaus 7<br />
Spiritualität im Krankenhaus – das ist gelebter<br />
Glaube in der Küche, <strong>auf</strong> dem Krankenhausflur,<br />
vor und nach der OP, beim Waschen eines<br />
Patienten, in der Intensivstation. Jederzeit –<br />
an jedem Ort.<br />
Spiritualität im Krankenhausalltag hat es ganz<br />
konkret mit Menschen zu tun, mit ihrem Glück<br />
und Unglück – um Gottes Willen. Spiritualität wird<br />
zu einer Lesekunst, sie glaubt an die Gegenwart<br />
des Geistes in oftmals schwierigen existentiellen<br />
Lebens- und Krisensituationen, sie hilft, Mehrdeutigkeiten<br />
wahrzunehmen und auszuhalten.<br />
Für Patienten, Mitarbeitende und Angehörige<br />
bedeutet das ganz elementar: die Erlebbarkeit von<br />
Zuwendung, Empathie, Beistand, ein Dableiben,<br />
Mit-Aushalten, Zuversicht geben, Präsent-Sein<br />
– mit Worten, mit Gesten, mit Gegenwart.<br />
Dabei versteht sich Spiritualität nicht als exklusives<br />
Expertenkonzept, sondern als Koproduktion,<br />
als gemeinsame, vom Geist Gottes getragene<br />
und begleitete Kraftanstrengung aller beteiligten<br />
Akteure im Krankenhaussystem – als gemeinsamer<br />
Orientierungs- und Lernprozess, in dem<br />
es immer wieder von Neuem für möglich gehalten<br />
wird, dass Gott in den Arbeitsalltag »einfällt«.<br />
<strong>Ein</strong>blicke in dieses »<strong>Ein</strong>fallen Gottes« zeigen<br />
die nachfolgenden Bilder und die dazugehörigen<br />
beschreibenden Texte. Die Fotos zeigen Aufnahmen,<br />
die mitten in den Krankenhausalltag hinein<br />
gemacht wurden.<br />
Unsere Broschüre zur Spiritualität im evangelischen<br />
Krankenhaus ist wie ein kleiner Katalog<br />
zum Blättern gedacht, ein Bilderbuch, das zeigt<br />
(und bezeugt), wie das Wirken des Geistes Gottes<br />
Gestalt annimmt – an den Orten, an denen auch<br />
im Krankenhaus verkündigt wird: in den Situationen,<br />
in denen Seelsorge geschieht, in den<br />
oft mals funktionalen Räumen, in der Auseinandersetzung<br />
um das angemessene professionelle<br />
Handeln im Rahmen der Fallbesprechungen,<br />
in der ganz lebenspraktischen Unterstützung,<br />
im Bereich einer umfassenden Bildung von jungen<br />
Menschen und in den viel fältigen Diensten von<br />
Gemeindegliedern oder Gemeindegruppen im<br />
Krankenhaus.<br />
Barbara Montag
8 Spiritualität im Krankenhaus
Herr, ich habe lieb die Stätte<br />
deines Hauses und den Ort,<br />
da deine Ehre wohnet. (Psalm 26,8)<br />
Kapellen spielen für evangelische Krankenhäuser eine besondere Rolle.<br />
Patienten, Angehörige und Mitarbeitende kommen gerne hierher, wenn sie abseits<br />
der Krankenhausflure einen Ort zur inneren <strong>Ein</strong>kehr und Besinnung suchen –<br />
wenn sie Unterstützung <strong>auf</strong> ihrem Weg brauchen. Die tröstende Gegenwart Gottes<br />
wird für manchen Besucher gerade in der Kapelle spürbar. Hier werden Kerzen<br />
entzündet, sie bringen Licht in dunkle Tage. Hier wird Gottesdienst gefeiert und<br />
das Abendmahl miteinander geteilt – Nahrung für Leib und Seele.<br />
Regelmäßige Patientengottesdienste finden hier genauso statt, wie besondere<br />
Veranstaltungen zu den Festen im Kirchenjahr und verbinden so die Krankenhausgemeinde,<br />
zu der übrigens auch die Mitarbeitenden gehören, mit den Menschen,<br />
die in ihren Ortsgemeinden Gottesdienst feiern. Im Gottesdienst erleben die<br />
Patienten Gemeinschaft mit anderen: Ich bin nicht allein, es gibt neben mir auch<br />
viele andere Kranke und uns verbindet die gemeinsame Hoffnung, die wir aus<br />
Jesus Christus schöpfen.<br />
In der Kapelle hat der Klang froher Choräle wie in »Lobe den Herren« genauso<br />
seinen Raum wie das leise Gebet, das in der Stille gesprochen wird. Dem Fürbittenbuch<br />
wird in offener Zwiesprache mit Gott anvertraut, was das eigene Herz<br />
im Innersten bewegt.
10 Spiritualität im Krankenhaus
Im Namen des Vaters und des Sohnes<br />
und des Heiligen Geistes. (Matthäus 28,19)<br />
Auch get<strong>auf</strong>t wird in evangelischen Krankenhäusern. Manchmal geschieht eine<br />
T<strong>auf</strong>e in Stunden der Lebensgefahr <strong>auf</strong> der Kinderintensivstation, manchmal<br />
geschieht sie als Erwachsenent<strong>auf</strong>e, weil jemand im Krankenhaus seinen Glauben<br />
gefunden hat.<br />
Die T<strong>auf</strong>e als Verheißung des lebendigen Bundes wird einladend gestaltet wie hier<br />
mit einem eigens dafür liebevoll hergerichteten Altar, den die Kinderkrankenschwestern<br />
vorbereitet haben. <strong>Ein</strong>e sehr persönlich gehaltene Feier am Ort der<br />
inneren Wende eines Menschen, am Ort des Heilwerdens mit sich und mit Gott –<br />
das Geschenk der T<strong>auf</strong>e.
12 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Lasset die Kinder<br />
zu mir kommen… (Markus 10,14)<br />
Kinder sind neugierige Entdecker und haben Freude an biblischen Geschichten –<br />
wenn sie ihnen interessant und spannend erzählt werden. Dann erkennen sie sich<br />
wieder in denen, die damals staunend zugehört haben, als Jesus gepredigt hat.<br />
Und dass unser christlicher Glaube überhaupt so viel mit Heilung zu tun hat,<br />
erschließt sich gerade den Kleinsten, wenn sie die Heilungsgeschichten Jesu<br />
hören. <strong>Ein</strong>e engagierte Kinderkranken schwester oder Erzieherin <strong>auf</strong> der Kinderstation<br />
eignet sich zum Erzählen biblischer Geschichten genauso gut wie der<br />
Krankenhauspfarrer.
14 Spiritualität im Krankenhaus
Was willst Du,<br />
dass ich für Dich tun soll? (Markus 10,51)<br />
Evangelische Seelsorge, die den Spuren der Seelsorge Jesu folgt, stellt sich<br />
ausdrücklich in den Dienst der Menschen und gehört in evangelischen Krankenhäusern<br />
grundsätzlich zur Gesamtkonzeption des Hauses.<br />
Seelsorgende begleiten Menschen <strong>auf</strong> ihrem Weg in der Auseinandersetzung mit<br />
ihrer Krankheit und knüpfen dabei an die individuelle Spiritualität der Patienten<br />
an. Manch alter Glaubensschatz, der im L<strong>auf</strong>e einer langen Lebensgeschichte<br />
erworben wurde, wird im seelsorglichen Gespräch noch einmal hervorgeholt und<br />
liebevoll betrachtet.<br />
Dieser Glaubensschatz kann helfen, die durch die Krankheit veränderte Lebenssituation<br />
im Horizont des Glaubens zu deuten und anzunehmen. Aufmerksames<br />
Hinhören beim Erzählen, aber auch das gemeinsame Aushalten von belastenden,<br />
unbeantwortbaren Fragen, gehören ebenso zu den seelsorglichen Aufgaben wie<br />
das Angebot zum gemeinsamen Abendmahl im Patientenzimmer, zusammen mit<br />
den Menschen, die dem Patienten nahestehen. Mancher Besuch des Seelsorgenden<br />
wird durch ein herzhaftes »Adieu – mit Gott« abgeschlossen, manchmal<br />
mündet das Gespräch in ein Gebet und wird mit der Bitte um Gottes stärkenden<br />
Segen beendet.<br />
Seelsorgende machen sich <strong>auf</strong> den Weg – hin zu den Menschen und Seelsorge<br />
hat ihren Platz überall dort, wo sie gebraucht wird: ob in der Not<strong>auf</strong>nahme, im<br />
Kreißsaal, am Krankenbett oder im Stationszimmer. Gute Sorge für die Seele<br />
geschieht in einer offenen zugewandten Haltung des Seelsorgenden, mit einer<br />
sensiblen Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des Gegenübers: ob Patient,<br />
Angehöriger oder Mitarbeitender. Solche gute Sorge für die Seele eröffnet in der<br />
menschlichen Begegnung Raum für die Begegnung mit Gott.
16 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Ich will dich segnen, und Du sollst<br />
ein Segen sein. (1. Mose 12,2)<br />
Wer in einem Krankenhaus arbeitet, braucht viel Kraft. Die Dienstgemeinschaft in<br />
einem evangelischen Krankenhaus wird von der Überzeugung getragen, dass die<br />
Mitarbeitenden segensreich arbeiten und auch immer wieder einen Segen für ihre<br />
Arbeit brauchen.<br />
Die Seelsorge gestaltet diese Aufgabe eines evangelischen Hauses mit.<br />
Dies kann durch buchstäbliche Hand<strong>auf</strong>legung geschehen. Meist geschieht es<br />
unspektakulär und im schönsten Sinne beiläufig. Manchmal im gottesdienstlichen<br />
Rahmen, wenn neue Mitarbeitende ihren Dienst im Haus beginnen und durch den<br />
Segen in die Dienstgemeinschaft <strong>auf</strong>genommen werden. Oder als Zuspruch und<br />
Ermutigung in der Akutsituation in der Notfallambulanz.
Spiritualität im Krankenhaus 17
18 Spiritualität im Krankenhaus
Ich bin das Licht der Welt.<br />
(Johannes 8,12)<br />
Evangelische Krankenhäuser haben dieselben Operationsbereiche wie alle nichtevangelischen<br />
Krankenhäuser. Sie haben dieselben Gerüche, dieselben weißen<br />
Kittel und die gleichen Regeln, wie eine große Organisation funktioniert.<br />
Und doch wird manchmal etwas anders gedeutet. Und doch ist es dem Träger, ist<br />
es den Mitarbeitenden wichtig, dass im Sterbezimmer eine Kerze in einem Windlicht<br />
steht, wird manchmal mit Bedacht ein Gebet gesprochen, still oder laut, oder<br />
niedergeschrieben im Fürbittenbuch in der Kapelle.<br />
<strong>Ein</strong> Fürbittenbuch und eine Kerze am <strong>Ein</strong>gang zum OP-Bereich, ein Bereich,<br />
zu dem uns der Zutritt verboten ist, haben eine besondere Aussagekraft. Beides<br />
erinnert uns daran, dass unser Leben nicht (nur) in ärztlichen Händen liegt, sondern<br />
dass da einer ist, der von sich sagt: Ich bin das Licht der Welt, ich bin auch<br />
hinter verschlossenen Türen zu finden. Wer mir nachfolgt, muss nicht im Finstern<br />
wandern, muss keine Angst haben …<br />
Diese Kerze und dieses Gebet haben – genauso wie der OP-Bereich – eine<br />
Bedeutung für das evangelische Krankenhaus und für sein Leitbild.
20 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Ich bin der Weg, die Wahrheit<br />
und das Leben. (Johannes 14,6)<br />
Krankenhausflure haben eine gewisse Nüchternheit und Zweckmäßigkeit.<br />
<strong>Ein</strong>e Uhr, ein Feuerlöscher, breite Gänge, strahlende Sauberkeit. Die <strong>Zeit</strong> bleibt<br />
auch dann nicht stehen, wenn Mitarbeitende oder auch Angehörige einem<br />
Verstorbenen <strong>auf</strong> den buchstäblich langen Krankenhausgängen das letzte Geleit<br />
geben.<br />
Der Tod wird in evangelischen Krankenhäusern nicht tabuisiert, weil das Sterben<br />
zum Leben gehört. Genauso wie Patientinnen und Patienten die bestmögliche<br />
Versorgung bekommen und die Familienangehörigen mit nötiger Sensibilität<br />
begleitet werden, so wird sterbenden Menschen und deren Anverwandten<br />
bewusst <strong>Zeit</strong> gewährt – und Raum. Die Verstorbenen werden entsprechend dem<br />
evangelischen Menschenbild würdig versorgt.<br />
Die <strong>Zeit</strong> hält dabei nicht an, auch wenn wir manchmal den Atem anhalten.<br />
Pflegende wie Angehörige brauchen ein Zeichen, ein Bild der Hoffnung wider<br />
alle Erfahrung, gerade wenn sie die ihnen Anvertrauten in die Prosekturen und<br />
Aufbahrungsräume bringen.<br />
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben – Wir vertrauen dar<strong>auf</strong>, dass auch<br />
die Verstorbenen unter diesem Bild-Wort <strong>auf</strong> ihrem Weg ins andere Leben <strong>auf</strong>gehoben<br />
sind.
Spiritualität im Krankenhaus 21
22 Spiritualität im Krankenhaus
Behandle die Menschen so, wie du selbst<br />
behandelt werden möchtest. (Matthäus 7,12)<br />
In evangelischen Krankenhäusern nimmt man sich <strong>Zeit</strong> für existenzielle Fragen<br />
und ethische Diskurse. Denn in Grenzsituationen des Lebens ist es wichtig, den<br />
Fragen nach dem Wofür und Wann, nach dem Wert jedes Lebens Raum zu geben.<br />
Innerbetriebliche Fortbildungen sensibilisieren die Mitarbeitenden für die Fragen<br />
der Patientinnen und Patienten.<br />
Gerade in evangelischen Häusern stellt sich die Frage nach den Werten und<br />
Prinzipien unseres Handelns. Ethische Fallbesprechungen finden nicht immer im<br />
Sitzungsraum statt, sondern manchmal auch <strong>auf</strong> dem Flur, aber immer <strong>auf</strong> Augenhöhe<br />
zwischen Angehörigen, Pflegenden, Ärztinnen und Ärzten und der Seelsorge.<br />
Es geht dabei nie um einen Fall, sondern immer um den einzelnen Menschen – als<br />
Ebenbild Gottes – und seine Situation ist immer mehr als rationale Laborwerte und<br />
Statistiken.
24 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Ich bin nackt gewesen und ihr<br />
habt mich bekleidet. (Matthäus 25,36)<br />
In evangelischen Krankenhäusern sieht man die Not der Menschen – auch über<br />
die medizinisch notwendige Versorgung hinaus. Da gibt es einen Kaffee und erste<br />
Hilfe in einem Gespräch, da wird weitervermittelt an die kompetenten Partner im<br />
Diakonischen Werk. Und manche Hilfe geschieht im Stillen, wenn die Patientinnen<br />
und Patienten zum Beispiel keine legale Aufenthaltsberechtigung haben.<br />
Grüne Damen und Herren, Seelsorge oder Sozialdienste helfen un<strong>auf</strong>geregt und<br />
unbürokratisch, getragen von dem Wort aus Matthäus 25 »Ich bin nackt gewesen<br />
und ihr habt mich gekleidet.« Wenn häusliche Versorgungssysteme zusammenbrechen,<br />
weil es keine Angehörigen mehr gibt, wenn Armut und Obdachlosigkeit<br />
nach praktischer Unterstützung schreien, wird mit einer warmen Jacke oder einem<br />
Paar Schuhen eine menschenwürdige Entlassung ermöglicht. Spiritualität ist<br />
immer auch diakonisch und durchbricht den Teufelskreis des Ausgegrenztseins.
26 Spiritualität im Krankenhaus
Mitten im Leben<br />
sind wir vom Tod umfangen.<br />
(Martin Luther – 1522)<br />
Lernen im evangelischen Krankenhaus erfolgt sehr bewusst in Auseinandersetzung<br />
mit existenziellen Situationen. Dazu zählt zum Beispiel auch der Besuch von<br />
Früh- und Totgeborenengräbern. Hier lernen jüngere Mitarbeitende von älteren –<br />
und so manches Mal auch umgekehrt.<br />
Ganzheitliches Lernen ermöglicht wahrzunehmen, dass der Tod nicht nur etwas<br />
ist, das am Ende des Lebens <strong>auf</strong> uns wartet, sondern der Tod greift bereits in das<br />
Leben ein. Er rückt schon nahe, wenn mitten im Leben etwas endgültig kommt<br />
und kein Ausweichen zulässt. Das kann der plötzliche Kindstod sein, aber auch<br />
das Ende von Beziehungen, wenn Lebenspläne zerbrechen oder im Aufmarsch<br />
von Krankheiten, in Kammern voller Kummer, im Scheitern.<br />
Ganzheitliches Lernen zeigt, dass das Mensch-Sein bedeutet, Grenzen zu erfahren<br />
– Grenzen der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, Grenzen der Gesundheit,<br />
der Lebenskraft und der Lebenszeit. Solche »<strong>Ein</strong>sichten« eröffnen sich in der<br />
Auseinandersetzung im Gespräch zu den komplexen Themen wie »Tod, Sterben,<br />
Trauer, Abschied«. Vielleicht wird aber auch der Trost erlebbar, der die Hoffnung<br />
für dieses Leben und die Hoffnung über dieses Leben hinaus zueinander ins<br />
Verhältnis bringt. Die Grundfragen unseres Menschenbildes spielen dafür eine<br />
wesentliche Rolle. Diesen immer wieder Raum zu geben, kann eine gemeinsame<br />
»Ethik der Würde« ermöglichen, die tragend für die Arbeit im Krankenhaus sein<br />
kann.<br />
Im ganzheitlichen Bildungsprozess gerät – um der Menschen willen – neben der<br />
wichtigen pflegerisch-medizinischen Bildung die emotionale Bildung in den Blick<br />
– das, was vormals zeitlos so schön »Herzensbildung« hieß.
28 Spiritualität im Krankenhaus
Spiritualität im Krankenhaus 29<br />
Kommet alle zu mir, die ihr müde seid und mit<br />
Sorge beladen. Ich werde euch erquicken.<br />
Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.<br />
(Matthäus 11,28 ff.)<br />
Zu einem ganzheitlichen Bildungsverständnis gehört auch die Meditation. »Meditatio« (lat.) versteht sich<br />
als Nachdenken, Nachsinnen, Überlegen, als spirituelle Praxis. Durch Achtsamkeits- und Stilleübungen<br />
kann sich der Geist beruhigen und sammeln – für die Mitarbeitenden bedeutet dies ein kurzes Ausklinken<br />
und Auftanken inmitten des hektischen Alltagsbetriebs. Der Verstand und das Denken können für<br />
einen Moment zur Ruhe kommen, Körper und Seele können Kraft schöpfen.<br />
Die Evangelien zeigen in vielen Bildern im Leben Jesu die Notwendigkeit der Balance zwischen<br />
Kontemplation und Handeln. Das Wirken Jesu steht stets in der Balance zwischen sozialem Engagement<br />
<strong>auf</strong> der einen und <strong>Zeit</strong>en der Stille und <strong>Ein</strong>kehr <strong>auf</strong> der anderen Seite.<br />
Mit der Möglichkeit der gemeinsamen Meditation eröffnet sich mitten im Krankenhausbetrieb ein<br />
spiritueller Raum, eine Kraftquelle, ein Ort der <strong>Ein</strong>kehr.
30 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Ich singe dir mit Herz und Mund<br />
(Lied 324)<br />
Gerne kommen Menschen aus der Gemeinde ins Krankenhaus – sie machen sich <strong>auf</strong> den Weg, um<br />
anderen eine Freude zu machen. <strong>Ein</strong>e besondere Freude ist es, wenn der Gemeindechor kommt, denn<br />
Kirchenmusik berührt und bewegt Leib und Seele heilsam. Im Singen hat der Mensch die Gelegenheit,<br />
sich ganzheitlich auszudrücken.<br />
Lobpreis, Anbetung und Rühmung gehören genauso zur Kirchenmusik wie Klage, Verzweiflung und<br />
Notschrei. Musik wird vom Wort getragen und deutet es musikalisch aus. Die Töne und der Klang legen<br />
sich wie ein Mantel um das Wort und bringen es über das Ohr zum Herzen der Hörenden. Dabei berührt<br />
das klanggewordene Wort den Menschen oftmals tief und ausdauernd.<br />
Der Gemeindechor lässt die christliche Botschaft und den christlichen Glauben erklingen – erreicht,<br />
bindet und verbindet. Gesungen hat das Wort Gottes zum Beispiel als Halleluja-Lied am Ostermorgen<br />
die Chance, die Auferstehungsbotschaft zu Herzen gehen zu lassen. Das gemeinsame Singen ist eine<br />
besondere Form der Verkündigung, des Zuspruchs, des Kraftgebens und der Ermutigung.<br />
Wenn der Gemeindechor <strong>auf</strong> den Fluren des Krankenhauses singt, wenn Menschen offenen Herzens<br />
und Mundes einander begegnen, dann ist das ein Moment von Reichtum menschlicher Gemeinschaft –<br />
von Kranken und von Gesunden. Musik wird so zu einer Art Brückenbauerin – ermöglicht eine<br />
»Verlebendigung der frohen Botschaft«.
Spiritualität im Krankenhaus 31
32 Spiritualität im Krankenhaus
... und lernet von mir (Matthäus 11,29)<br />
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Krankenhaus ist beliebt. Gerne kommen<br />
junge Menschen aus dem gemeindlichen Kontext, um ihre Jugendfreiwilligendienste<br />
in einem evangelischen Krankenhaus zu absolvieren. Es ist für sie eine<br />
gute Gelegenheit, Bildungs- und Orientierungszeiten zusammenzubringen.<br />
Es ist eine Art Erprobungszeit, zwischen Schule und Ausbildung oder Studium –<br />
eine Chance für die eigene Lebens- und Perspektiventwicklung. Das FSJ ist <strong>auf</strong><br />
Fortentwicklung der Persönlichkeit ausgerichtet – das Krankenhaus als Lernraum<br />
bietet für sie vielfältige Möglichkeiten der Übernahme von Verantwortung für und<br />
in der Gesellschaft und ganz konkret für einzelne Menschen.<br />
Das ganzheitliche Bildungsverständnis im Sinne des christlichen Menschenbildes<br />
zielt per se <strong>auf</strong> die Entfaltung der Gaben jedes <strong>Ein</strong>zelnen – im Krankenhauskontext<br />
ist dies sicherlich auch eine bereichernde Gelegenheit im generationsübergreifenden<br />
und multiprofessionellen Arbeiten in einer Krankenstation.<br />
Spürbar kann dann werden: Freiwilliges Engagement kann Ausdruck von demokratischer<br />
Beteiligung sein – es beheimatet und verbindet, es fördert Begegnungen<br />
und Beziehung. Engagierte junge Menschen setzen ihre individuellen<br />
Kompetenzen ein und vermitteln somit mögliche neue Sichtweisen und Impulse<br />
für das gesamte System – auch das ist ein Aspekt von Spiritualität in einem<br />
evangelischen Krankenhaus.
34 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Ich war krank und ihr habt<br />
mich besucht… (Matthäus 25,36)<br />
Man erkennt sie an ihren grünen Kitteln, die Grünen Damen und Herren der<br />
Evangelischen und Ökumenischen Krankenhaus-Hilfe. Anliegen der ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfer ist es, einen eigenen Beitrag zur Humanität im<br />
Krankenhaus zu leisten.<br />
Sie haben <strong>Zeit</strong> und ein offenes Ohr für die Patientinnen und Patienten und ihre<br />
Bedürfnisse. Sei es eine Besorgung von Dingen des alltäglichen Bedarfs, sei es<br />
eine ganz persönliche oder organisatorische Hilfe, sei es zur Unterstützung der<br />
Angehörigen und Besucher, sei es ein Begleit- oder Lotsendienst – die Palette der<br />
Anfragen ist groß.<br />
Ihr Engagement steht für eine praktische unkomplizierte Unterstützung in dem<br />
komplexen und oft unübersichtlichen Krankenhausbetrieb. Sie stehen für eine<br />
Hilfe von Mensch zu Mensch, die im ganzheitlichen Sinne die ärztlichen, pflegerischen,<br />
therapeutischen und seelsorglichen Bemühungen um den Menschen<br />
ergänzt. Vor allem Alleinstehende, Ortsfremde und Ältere brauchen oft besondere<br />
persönliche Zuwendung – Gesprächspartner, die <strong>Zeit</strong> zum Zuhören haben, mitmenschliche<br />
Nähe vermitteln und mit Aufmerksamkeit <strong>auf</strong> ihre Sorgen und Nöte<br />
eingehen.<br />
Das Kapital ihres Helfens ist ihre <strong>Zeit</strong>, die sie gerne verschenken: für Gespräche,<br />
zum Zuhören oder Spazierengehen. Sie möchten, ergänzend zur Betreuung des<br />
Fachpersonals, Menschlichkeit und Geborgenheit in das Krankenhaus bringen.<br />
Sie sind die »guten Geister in grün«. Sie stehen für Verlässlichkeit, Kontinuität und<br />
Verbindlichkeit. <strong>Ein</strong> Blumenstrauß-Dankeschön zeigt die Wertschätzung und Dankbarkeit<br />
von Seiten aller im Krankenhausbetrieb.
Spiritualität im Krankenhaus 35
36 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Wer gut mit anderen umgeht, muss auch<br />
gut zu sich selbst sein<br />
Spiritualität im evangelischen Krankenhaus<br />
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat<br />
sich in der Medizin ein Wandel vollzogen. Manche<br />
sprechen sogar von einem Paradigmenwechsel,<br />
der sich mit dem Konzept einer <strong>auf</strong> die individuelle<br />
Person und ihre Bedürfnisse abgestimmten<br />
Behandlungs- und Betreuungsstrategie verbindet.<br />
Im Zentrum geht es um einen ganzheitlichen, den<br />
ganzen Menschen in all seinen Lebensvollzügen<br />
betreffenden Ansatz der Betreuung, bei dem<br />
insbesondere spirituellen Aspekten große Bedeutung<br />
zugemessen wird. Er steht in Spannung –<br />
aber ohne <strong>auf</strong> diese verzichten zu können oder<br />
zu wollen – zur hoch technisierten und <strong>auf</strong> Evidenz<br />
basierenden, naturwissenschaftlich orientierten<br />
Medizin. Maßgeblich entwickelt hat er sich im<br />
Zusammenhang von Palliative Care und Hospizbewegung:<br />
Da sich manche Krankheiten auch<br />
durch beste Methoden nicht heilen lassen, sondern<br />
als chronische Erkrankungen die gesamte<br />
verbleibende Lebenszeit prägen werden, muss<br />
die Behandlung der Patienten ein anderes Ziel<br />
verfolgen und mit anderen Methoden arbeiten als<br />
nur mit dem Ziel der Heilung. Viele chronische<br />
Erkrankungen gehen mit Schmerzen, Schlaflosigkeit<br />
oder Übelkeit, Erbrechen oder Unruhe einher.<br />
Ziel ist dann die symptomorientierte und unterstützende<br />
Verbesserung der subjektiven Befindlichkeit<br />
der Patienten, seiner Lebensqualität.<br />
<strong>Ein</strong>e lebensbedrohliche Erkrankung wirkt sich<br />
aber über das körperliche Befinden auch <strong>auf</strong><br />
das psychische Gleichgewicht eines Menschen<br />
aus: Ängste, Depressionen oder Verzweiflung<br />
schränken die Lebensfreude erheblich ein.
Veränderungen im Erscheinungsbild oder auch im<br />
(Er-)Leben-im-eigenen-Körper fordern das Selbstbewusstsein<br />
und das Selbstbild heraus und verlangen<br />
dem Menschen eine erhebliche Adaptionsleistung<br />
ab: Er oder sie muss sich erst <strong>auf</strong> die<br />
neue Situation einstellen, nicht nur anderen – in der<br />
Familie oder am Arbeitsplatz – gegenüber, sondern<br />
auch jeden Morgen beim Blick in den Spiegel.<br />
Von einer Krankheit ist auch das Umfeld des<br />
Patienten betroffen: Familie, Partnerschaft, das<br />
berufliche Umfeld, gerade bei selbstständigen<br />
Unternehmern oder Mitarbeitenden in kleinen<br />
Betrieben. Es stellt sich häufig die Frage, wie es<br />
denn weitergehen kann, wie die Kinder, wie die<br />
pflegebedürftigen Eltern weiter versorgt werden.<br />
Zu diesen psychosozialen Aspekten gesellt sich mit<br />
dem Bereich der Spiritualität schließlich noch ein<br />
weiterer wichtiger Bereich. Denn eine Erkrankung<br />
wird oft auch als eine Krise der eigenen Lebensund<br />
Glaubensgewissheit erfahren. »Wie kann Gott<br />
das zulassen?« oder »Warum hört Gott meine<br />
Gebete nicht?« sind zwei der vielen Fragen, die<br />
Seelsorger häufig von Patienten und Angehörigen<br />
hören. Viele Untersuchungen zeigen mittlerweile,<br />
dass das <strong>Ein</strong>gehen gerade <strong>auf</strong> diese sozialen,<br />
psychischen und spirituellen Bedürfnisse für<br />
Patienten und ihre Zufriedenheit mit der Betreuung<br />
nicht weniger wichtig sind als die medizinische<br />
Heilbehandlung.<br />
wenn sie sich verstärkt dem zuwenden, was eine<br />
Krankheit an Prozessen und Veränderungen im<br />
Leben eines Patienten auslöst. Moderne Medizin<br />
braucht beides, und beides muss auch in einem<br />
Krankenhaus Platz haben, damit sich Patienten gut<br />
<strong>auf</strong>gehoben wissen.<br />
Das Gefühl, als ganzer Mensch behandelt zu<br />
werden, lebt von einer <strong>auf</strong> Vertrauen basierenden<br />
Beziehung zu allen Mitarbeitenden im Krankenhaus:<br />
Das Gefühl, in guten Händen zu sein, stellt sich ein,<br />
wenn medizinisch-pflegerische Kompetenz sich<br />
verbindet mit einer Haltung der Mitarbeitenden dem<br />
Patienten gegenüber, die von Respekt und Achtung<br />
vor seiner oder ihrer Würde geprägt ist. Dazu gehört<br />
es, dass der Patient und seine Angehörigen <strong>Zeit</strong>,<br />
Raum und Gelegenheit bekommen, sich über das<br />
Gedanken zu machen, was sich mit einer Krankheit<br />
im Leben verändert – und sich auch in Ruhe darüber<br />
aussprechen und beraten können.<br />
Spiritualität in einem evangelischen Krankenhaus<br />
ist darum ein Thema, das <strong>auf</strong> drei Ebenen wichtig<br />
ist: Erstens <strong>auf</strong> der Ebene des einzelnen Menschen,<br />
des Patienten, des einzelnen Angehörigen und des<br />
Mitarbeitenden. Zweitens <strong>auf</strong> der Ebene, wo<br />
<strong>Ein</strong>zelne zusammenarbeiten, als Team <strong>auf</strong> Station,<br />
als Team der Seelsorge oder als Team, das sich<br />
spontan in der Begleitung eines Patienten zwischen<br />
Betreuern, Angehörigen und Patient bildet. Und<br />
drittens <strong>auf</strong> der Ebene des ganzen Krankenhauses.<br />
Das ist – trotz der Rede vom Paradigmenwechsel<br />
– keineswegs etwas Neues, sondern steht ganz in<br />
der Tradition der Heilbehandlung seit ihren Ursprüngen<br />
in der Antike: Noch heute beruft sich die<br />
naturwissenschaftlich orientierte Medizin <strong>auf</strong><br />
Hippokrates von Kos (ca. 460 – 370 v. Chr.).<br />
Nicht weniger bedeutend ist aber die Verbindung<br />
zur mythologischen Figur des Gottes Asklepios,<br />
der den Patienten häufig im Traum die richtigen<br />
Weisungen gab und <strong>auf</strong> den sich Ärzte berufen,<br />
Spiritualität des <strong>Ein</strong>zelnen<br />
Jeder Mensch geht mit Herausforderungen anders<br />
um. Im Kontext von Gesundheit und Krankheit sind<br />
diese Herausforderungen vor allem die Konfrontation<br />
mit einer das Leben verändernden Erkrankung,<br />
mit Endlichkeit und Sterben und Leiderfahrung.<br />
Der gewohnte Fluss des Lebens gerät ins Stocken,<br />
Quellen der Lebensfreude drohen zu versiegen.<br />
Das gilt für einen Patienten genauso wie für einen
38 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Angehörigen, der um das Leben eines geliebten<br />
Menschen bangt oder sich um die Existenz der<br />
Familie, nicht zuletzt auch die materielle Seite,<br />
Sorgen macht. Aber es gilt auch für den einzelnen<br />
Mitarbeiter und die Mitarbeiterin, die sich in der<br />
täglichen Arbeit mit schwerem Leid konfrontiert<br />
sehen. Wie sollen sie die Balance halten zwischen<br />
Routine und Empathie? Wie können sie mitfühlend<br />
begleiten, ohne dabei innerlich auszubrennen?<br />
Viele Menschen greifen bei der Bewältigung<br />
dieser Herausforderungen <strong>auf</strong> religiöse und<br />
spirituelle Praxis zurück wie zum Beispiel das<br />
Gebet, die Meditation, den Besuch von Gottesdiensten.<br />
Manche nutzen Auszeiten wie Exer zitien<br />
oder Pilgern, um ihren persönlichen Glauben<br />
zu vertiefen.<br />
Sie begegnen den Herausforderungen durch<br />
Krankheit und Leid mit Achtsamkeit und in<br />
der Zuversicht, dass Glaube, Spiritualität und<br />
indi viduelle Frömmigkeit Ressourcen sind, die<br />
dazu helfen, Erfahrungen zu deuten und einen<br />
eigenen Umgang damit zu entwickeln. Sie unterstützen<br />
heilsame Prozesse, fördern die Erfahrung<br />
von Gesundheit auch bei schwerer Krankheit,<br />
Wohlbefinden und Trauerprozesse und tragen<br />
nicht zuletzt auch bei schwerster Erkrankung zu<br />
Lebensqualität bei.<br />
In der multikulturellen und durch religiöse Pluralisierung<br />
gekennzeichneten gesellschaftlichen<br />
Situation der Gegenwart kann auch in einem<br />
evangelischen Krankenhaus nicht davon ausgegangen<br />
werden, dass alle Menschen dies <strong>auf</strong><br />
ähnliche Weise tun. Die Patienten wie die Mitarbeitenden<br />
entstammen oftmals ganz unterschiedlichen<br />
Kulturen, praktizieren ihren Glauben und<br />
ihre <strong>Ein</strong>stellung zum Leben <strong>auf</strong> der Basis unterschiedlicher<br />
Überzeugungen und Lebenserfahrungen.<br />
Das macht es nicht einfach, von der<br />
Spiritualität zu sprechen, weil sich diese für jeden<br />
Menschen anders darstellt.<br />
Dennoch – oder gerade darum – ist es Aufgabe<br />
eines Krankenhauses, das der Tradition der<br />
evangelischen Freiheit (vor allem in Fragen des<br />
Glaubens) verbunden ist, Patienten, Angehörigen<br />
und Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, ihre<br />
Spiritualität als eine Ressource zu entdecken, <strong>auf</strong><br />
eine möglichst pragmatische Weise, sprich durch<br />
das Angebot von Orten – wie der Krankenhauskirche<br />
oder von Räumen für ein vertrauliches und<br />
ungestörtes Gespräch – und Gelegenheiten – wie<br />
Andachten und Gottesdienste, ein Buch, in dem<br />
man Gebete und Wünsche eintragen kann, oder<br />
Kunst, die den Blick öffnet für das Innen der Seele<br />
und das Außen der Transzendenz. Es braucht<br />
(hauptamtliches und ehrenamtliches) Personal –<br />
Menschen, die sich <strong>auf</strong> die Nöte und Sorgen<br />
einlassen, die »da sind« und sich <strong>Zeit</strong> nehmen<br />
und denen man vertrauen kann, dass sie sorgsam<br />
mit dem umgehen, was man ihnen anvertraut:<br />
Seelsorgende und psychologisch geschulte<br />
Begleitende.<br />
Spiritualität in Teams<br />
Die Bedeutung von Spiritualität in der Betreuung<br />
im Krankenhaus ist mehr als eine Behauptung<br />
in Hochglanzbroschüren. Es darf nicht davon<br />
ab hängen, ob eine einzelne Ärztin oder ein
Spiritualität im Krankenhaus 39<br />
be stimmter Krankenpfleger ein offenes Ohr für die<br />
spirituellen Bedürfnisse eines Patienten haben.<br />
Es ist wichtig, dass alle im Team gemeinsam dafür<br />
sorgen, dass die Begleitung wirklich ganzheitlich<br />
geschieht. Im Team und den Besprechungen<br />
zwischen Ärzten, Pflegenden, Seelsorgern und<br />
den weiteren Berufsgruppen wird immer wieder<br />
dar<strong>auf</strong> geachtet, dass mit Patienten und Angehörigen<br />
oder auch über sie so gesprochen wird,<br />
dass sie als ganze Personen im Blick bleiben.<br />
Dazu gehört auch, dass taktvoll und verlässlich<br />
auch nach der Spiritualität und dem Glauben<br />
gefragt wird, nicht um die Patienten oder einen<br />
Mitarbeitenden »zu bekehren«, sondern um ihm<br />
die Gelegenheit zu geben, sich seiner eigenen<br />
Ressourcen zu vergewissern oder die Bedürfnisse<br />
zu äußern, die nicht so einfach ins Wort zu bringen<br />
sind. Die Betreuung geschieht entsprechend <strong>auf</strong><br />
eine Weise, bei der verschiedene Berufsgruppen<br />
eng zusammenarbeiten: Sozialarbeiter, Psychologen<br />
und Pflegekräfte ebenso selbstverständlich<br />
wie Seelsorger und Ärzte.<br />
In regelmäßigen Be sprechungen werden die<br />
»Symptome« der betreuten Patienten in körperlicher,<br />
psychologischer, sozialer und spiritueller<br />
Hinsicht diskutiert; gemeinsam wird verabredet,<br />
wie man einem Patienten am besten helfen kann.<br />
Seelsorger tragen dazu bei herauszufinden, wo<br />
der Patient seine eigenen spirituellen Quellen<br />
hat und wie sein Glaube ihm helfen kann, aus -<br />
zu halten. Jederzeit ist auch gewährleistet, dass<br />
ein Patient, der über Spirituelles und Glaubens<br />
fragen nicht sprechen will, auch nicht weiter<br />
damit konfrontiert oder danach gefragt wird.<br />
Die gemeinsame Wertschätzung für Spiritualität<br />
kommt im Team auch dadurch zum Ausdruck,<br />
dass jede Station und jedes Team eine eigene<br />
Atmos phäre pflegt, <strong>auf</strong> die Gestaltung von Räumen<br />
Wert legt oder in dezenter Weise <strong>auf</strong> spirituelle<br />
Angebote <strong>auf</strong>merksam macht, beispielsweise<br />
durch einen Hinweis <strong>auf</strong> Gottesdienste oder eine<br />
Dekoration, die <strong>auf</strong> das Kirchenjahr abgestimmt ist.<br />
Spiritualität im Team heißt nicht zuletzt, dass das<br />
Team sich <strong>Zeit</strong> füreinander nimmt, für die Pflege<br />
einer gemeinsamen Haltung, für einen gemeinsamen<br />
Geist und für die Klärung von Konflikten,<br />
die auch im besten Team nicht ausbleiben.<br />
Wer gut mit anderen umgehen will, muss auch gut<br />
zu sich selbst sein. Zur Spiritualität des Teams<br />
gehört es darum auch, sich <strong>Zeit</strong> für Gespräche<br />
und Feiern, Austausch und Rituale zu nehmen und<br />
sich dabei von den Seelsorgern und Supervisorinnen<br />
unterstützen zu lassen.<br />
Spiritualität des evangelischen<br />
Krankenhauses<br />
<strong>Ein</strong> evangelisches Krankenhaus steht in der<br />
großen und jahrhundertealten Tradition der<br />
<strong>Diakonie</strong>, einer ganz bestimmten Spiritualität:<br />
Sie begreift das eigene Tun – die Sorge für und<br />
um kranke Menschen – als tätigen Ausdruck des<br />
christlichen Glaubens, der anderen absichtslos<br />
und ohne Vorbedingungen durch Beistand,<br />
Begleitung und Hilfe zur Seite stehen will, weil<br />
dies <strong>auf</strong> ein Gebot des Herrn selbst zurückgeht.<br />
Im Kranken und Hilfebedürftigen erkennt sie<br />
das Angesicht Gottes selbst und geht deshalb<br />
mit Respekt und Ehrerbietung mit Patienten,<br />
Angehörigen und Mitarbeitenden um.
40 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Als <strong>Diakonie</strong> setzt ein evangelisches Krankenhaus<br />
bei den Mitarbeitenden voraus, dass sie die<br />
individuelle Spiritualität von Patienten ebenso<br />
respektieren wie die eigene. Ebenso fördert sie<br />
Mitarbeitende und ermutigt sie, ihren Beruf<br />
auch als eine Berufung zu leben, ohne dies zur<br />
Verpflichtung zu machen.<br />
Sie ermutigt Mitarbeitende und Teams, den<br />
eigenen Geist, die eigene Haltung und die eigene<br />
Spiritualität zu pflegen und dies auch im Mit<br />
ein ander mit der Leitung zu tun. Während für<br />
Patien ten, Angehörige und Mitarbeitende ein<br />
offenes Verständnis von Spiritualität gilt, entsprechend<br />
den multikulturellen Gegebenheiten der<br />
Gegenwart, steht das Krankenhaus aber doch in<br />
der ganz bestimmten Tradition des evangelischen<br />
Glaubens. In dieser Tradition stehend, unterstützt<br />
sie jeden, der hier arbeitet, sich behandeln und<br />
begleiten lässt oder andere begleiten möchte,<br />
sich <strong>auf</strong> seine eigene Spiritualität, seinen eigenen<br />
Glauben zu besinnen, um damit den Herausforderungen<br />
von Krankheit und Leid begegnen zu<br />
können.<br />
Professor Dr. theol. Traugott Roser<br />
Evangelischer Pfarrer<br />
Lehrstuhl für Praktische Theologie,<br />
Westfälische Wilhelms Universität Münster
Spiritualität im Krankenhaus 41<br />
Steuerungsgruppe<br />
Hans Bartosch (Pfarrer, Krankenhausseelsorger am Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaisers -<br />
werther <strong>Diakonie</strong>, Düsseldorf), Anja Franke (Pfarrerin, Krankenhausseelsorgerin der Evangelischen Krankenhaus<br />
GmbH Dortmund), Elke Grothe-Kühn (Geschäftsbereichsleiterin Krankenhaus und Rehabilitation<br />
der <strong>Diakonie</strong> RWL, Geschäfts führerin des Verbandes Evangelischer Krankenhäuser <strong>Rheinland</strong>/<strong>Westfalen</strong>/<br />
<strong>Lippe</strong> e.V.), Meike Rudolph (Pfarrerin für Hospiz- und Krankenhausseelsorge am Evangelischen Krankenhaus<br />
Düsseldorf), Dr. Friederike Rüter (Pfarrerin, Dezernat 12, Referat Seelsorge im Landeskirchenamt der<br />
Evangelischen Kirche von <strong>Westfalen</strong>), Armin Schneider (Pfarrer, Superintendent des Kirchenkreises<br />
Duisburg, Leiter des Arbeitskreises Krankenhaus der Evangelischen Kirche im <strong>Rheinland</strong> ), Jürgen Sohn<br />
(Kirchenrat, Pfarrer, Leiter des Dezernats Seelsorge im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im<br />
<strong>Rheinland</strong>)<br />
Projektleitung<br />
Barbara Montag (Evangelische Theologin und <strong>Diakonie</strong>wissenschaftlerin, Referentin für Diakonisches<br />
Profil in der Stabsstelle Diakonisches Profil und Kommunikation der <strong>Diakonie</strong> RWL)<br />
Autorinnen und Autoren<br />
Pfarrerin Anja Franke (Seite 19-25), Elke Grothe-Kühn (Seite 4-5), Pfarrerin Meike Rudolph (Seite 8-17),<br />
Barbara Montag (Seite 6-7 und 26-35), Professor Dr. Traugott Roser (Seite 36-40)<br />
Redaktion<br />
Volker König, Barbara Montag, Reinhard van Spankeren<br />
(Stabsstelle Diakonisches Profil und Kommunikation der <strong>Diakonie</strong> RWL)
42 Spiritualität im Krankenhaus<br />
Impressum<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> e.V.<br />
Stabsstelle Diakonisches Profil und Kommunikation<br />
Volker König<br />
Lenaustraße 41 · 40470 Düsseldorf<br />
www.diakonie-rwl.de<br />
Fotos<br />
Christoph Bünten, Düsseldorf<br />
Grafische Gestaltung<br />
Beate Sonneborn, Wuppertal<br />
Druck<br />
Ströthoff und Hage, Wuppertal<br />
Mai 2013
Spiritualität im Krankenhaus 43
44 Spiritualität im Krankenhaus<br />
www.diakonie-rwl.de