Hassel- geschichtlicher Hintergrund
Hassel- geschichtlicher Hintergrund
Hassel- geschichtlicher Hintergrund
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Herzlich Willkommen!<br />
Im Familienzentrum <strong>Hassel</strong> Lukas
• <strong>Hassel</strong> ist der nördlichste Ortsteil von<br />
Gelsenkirchen<br />
• Mit einer Größe von 7,5 qkm wird der<br />
Stadtteil von ca. 16.000 Menschen<br />
bewohnt.<br />
• In <strong>Hassel</strong> gibt eine kath. und eine ev.<br />
Kirchengemeinde und seit 1980 eine<br />
Moschee.<br />
• Zweitgrößter Sportverein in Gelsenkirchen<br />
ist der SC <strong>Hassel</strong> 1919, in dem neben<br />
Fußball auch Breiten- und Behindertensport<br />
betrieben wird.<br />
• Vor 30 Jahren waren in <strong>Hassel</strong> noch 3<br />
Zechen, eine Kokerei, ein Kraftwerk und der<br />
größte Chemiepark Europas angesiedelt.<br />
Heute gibt es davon nur noch einen kleinen<br />
Chemiepark.
1900 1930<br />
<strong>Hassel</strong>- Geschichtlicher <strong>Hintergrund</strong>
1900 1930 1950 1970<br />
<strong>Hassel</strong>- Geschichtlicher <strong>Hintergrund</strong>
<strong>Hassel</strong>- <strong>geschichtlicher</strong> <strong>Hintergrund</strong><br />
• 2.<br />
• <strong>Hassel</strong>- <strong>geschichtlicher</strong> <strong>Hintergrund</strong><br />
• <strong>Hassel</strong> war vor 1900 eine bäuerlich geprägte Landschaft<br />
• Durch Industrialisierung wuchs die Nachfrage an Steinkohle aus dem Ruhrgebiet<br />
• Arbeitskräfte wanderten zum großen Teil aus Schlesien und aus Ostpreußen in das Ruhrgebiet<br />
• Daher benötigte man in kurzer Zeit viel Lebensraum.<br />
• Auf Initiative der ansässigen Industrien wurden Arbeitersiedlungen nach dem Vorbild englischer Gartenstädte gebaut, inklusive neuer Kirchen,<br />
Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten.<br />
• Durch die vielen Kulturen vermischten sich slavische, polnische und deutsche Sprache zu dem heute noch bekannten „Ruhrdeutsch“ – Der<br />
Kumpelsprache .<br />
• Schon damals eine große Herausforderung für den Stadtteil<br />
• In der Folge der Industrialisierung stieg die Bevölkerung Gelsenkirchens von 30.000 in nur 30 Jahren um das 11fache.<br />
• Nach dem Krieg war die Infrastruktur Gelsenkirchens und auch <strong>Hassel</strong>s weitestgehend zerstört, doch das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit<br />
führte zu einem rasanten Wirtschaftswachstum.<br />
• Der Norden Gelsenkirchens wuchs zu einem der wichtigsten Kohle und Öl-Standorte Deutschlands. (2 Bilder)<br />
• Im Zuge dessen verlagerte die Lukas Kirchengemeinde ihren Standtort vom Marktplatz <strong>Hassel</strong> in die „neue Eppmannssiedlung“. Ein<br />
Gemeindezentrum mit der Kirche, einem Haus für die Jugend und ein Kindergarten entstand. Der alte Kirchsaal wurde abgerissen und ein<br />
Seniorenzentrum mit Seniorenwohnungen gebaut.<br />
• In dieser Zeit kamen viele Gastarbeiter, vorwiegend aus der Türkei nach Deutschland.<br />
•<br />
• Durch das „Zechensterben“ und die Energiekrise 1973<br />
• wurde die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte eingestellt. Die Gastarbeiter holten aber Ihre Familien nach, so dass <strong>Hassel</strong> trotzdem eine stätige<br />
Zuwanderung an Migranten erfährt.<br />
• Bemerkenswert und Einzigartig ist die Umverteilung der Bevölkerung. Während immer mehr Migranten zuwandern, wandert die heimische<br />
Bevölkerung ab.<br />
• Von der Bevölkerung bleiben zum größten Teil die sog. A-Gruppen zurück („Alte“, „Ausländer“, „Alleinerziehende“, „Arme“) (Sozialraumanalyse von<br />
Prof Strohmeier Uni Bochum 2002)<br />
• Durch letzte Zechenschließung 2010 und der damit verbundenen zunehmende Arbeitslosigkeit verschärfen die Probleme des Stadtteiles <strong>Hassel</strong><br />
zusätzlich.<br />
• Während die alten Zechenhäuser privatisiert werden, saniert die Wohnungsbaugesellschaft Annington Stück für Stück die Mehrfamilienhäuser der<br />
Eppmannssiedlung. Ein hoher Leerstand entsteht.<br />
• <strong>Hassel</strong> gehört zu den Stadtteilen mit Erneuerungsbedarf.<br />
• Das bedeutet - eine gezielte Ausrichtung der Schwerpunkte der Arbeit des Familienzentrums ist von größter Bedeutung.<br />
•<br />
•
1900 1930 1950 1970 Heute
Entwicklung des Kindergartens der ev. Lukas<br />
Kirchengemeinde<br />
• 1962 - Eröffnung des Kindergartens mit 3 Gruppen und<br />
90 Kindern, als Teil des ev. Gemeindezentrums.<br />
• 1982 - werden 12 Kinder mit türkischem<br />
Migrationshintergrund in der Einrichtung betreut.<br />
• 1990 - Das erste Kind mit Behinderung besucht die<br />
Einrichtung und eine zusätzliche Fachkraft zur Integration<br />
wird eingestellt.<br />
• 2002 - Anerkennung als Schwerpunkteinrichtung für die<br />
Integration von Kindern mit und ohne Behinderung.<br />
• 2008 - Zertifizierung zum Familienzentrum NRW.<br />
• 2010 - Um- und Anbau für die Betreuung von Kindern<br />
unter 3 Jahren.<br />
• 2012- Wechsel der Trägerschaft in die ev.<br />
Kindergartengemeinschaft Gelsenkirchen und<br />
Wattenscheid.
Aktuelle Daten und Fakten des Familienzentrums<br />
• 75 Kinder im Alter von 4 Mon - 6 Jahren besuchen die Einrichtung.<br />
• Davon haben 5 Kinder eine Behinderung.<br />
• 36 Kinder haben einen Migrationshintergrund . (Mindestens ein Elternteil mit<br />
Zuwanderungsgeschichte)<br />
• 32 Familien leben von Unterstützungsangeboten. ( Harz IV, Bildung und Teilhabe)<br />
• 4 Kinder leben mit nur einem Elternteil.<br />
• 38 Kinder erhalten ein Mittagessen.<br />
• 16 Kinder sind unter 3 Jahre.
Aktuelle Daten und Fakten im Vergleich mit der<br />
Gesamtstadt<br />
• Aus dem Jugendhilfeplan der Stadt Gelsenkirchen<br />
Index GE <strong>Hassel</strong><br />
Kinder unter 6 Jahren 4,6 % 5,7 %<br />
Kinder unter 18 16 % 20 %<br />
Kinderreiche Familien mehr als 2 Kinder 13 % 17 %<br />
Familien mit Migrationshintergrund 37% 42%<br />
Sozialhilfeempfänger- mit Blick auf Kinderarmut 31 % 36 %<br />
Bildungsindex 1 niedrig 40 % 44 %<br />
2 mittel 47 % 49 %<br />
3 hoch 14 % 7 %
Schwerpunkte der Arbeit im Familienzentrum
Interkulturelle Arbeit im<br />
Familienzentrum
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
- Auszug aus der Konzeption<br />
• Das Familienzentrum ist offen für Kinder und Familien unterschiedlicher Herkunft,<br />
Kultur Religion und Fähigkeit.<br />
• Die gelebte Vielfalt von Anschauungen und Wertvorstellungen von Sitten und<br />
Bräuchen sind bei uns täglich erfahrbar.<br />
• Die Kinder bewegen sich in unterschiedlichen Kulturen, Gewohnheiten und<br />
Wertvorstellungen.<br />
• Wir wollen allen Kindern helfen und ihnen ein Verständnis von Kultur vermitteln,<br />
das Widersprüche und Brüche zulässt und mit diesen konstruktiv umgeht.<br />
• Das Wissen über andere Kulturen und Religion und die gemeinsamen Erfahrungen<br />
ermöglichen Verstehen und Nähe - in Teilen kann einseitiges oder wechselseitiges<br />
Unverständnis bleiben.<br />
• Wir üben deshalb nicht nur verstehende Nähe sondern auch respektvolle Distanz<br />
ein.<br />
• Für uns ist die interkulturelle und interreligiöse Arbeit eine Querschnittsaufgabe,<br />
die sich in der Umsetzung durch alle Aufgabenbereiche des Familienzentrums<br />
zieht.
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
Sprachförderprogramme
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter<br />
Im Tagesablauf<br />
Sprachförderprogramme<br />
Elternmitwirkung<br />
Interkulturelle<br />
Arbeit<br />
Feste vorbereiten<br />
und feiern<br />
Sprachförderung<br />
für Frauen<br />
Beratungsangebote<br />
für Familien<br />
Bildungsangebote<br />
für Familien
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
Familienbildung Kindergartenjahr 2011/2012<br />
Anzahl der Veranstaltungen 24<br />
Anzahl Anteil in %<br />
Teilnehmer gesamt 332 100 %<br />
Frauen 268 80,7 %<br />
Männer 64 19,3 %<br />
Deutsch 194 58,4 %<br />
Mit Migrationshintergrund 138 41,6%
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
Familienbildung Kindergartenjahr 2011/2012<br />
Bildungsangebote<br />
für Familien
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
Beratungsangebote<br />
für Familien
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
• Rat der Tageseinrichtung<br />
• Kompetenzteam<br />
– Gruppe zur Weiterentwicklung des Familienzentrums<br />
• Elterncafé<br />
• Kinderbücherei<br />
• Interreligiöse Arbeitsgruppe
Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum<br />
• Alle Mitarbeiter/ innen nehmen regelmäßig an<br />
Fortbildungsveranstaltungen teil.<br />
• Die Inhalten der Fortbildungen werden an Teamsitzungen<br />
den Mitarbeitenden vermittelt.<br />
• Die RAA als Kooperationspartner führt regelmäßig<br />
Teamfortbildungen durch. Inhalte werden individuell mit<br />
dem Team abgestimmt. Die Referenten sind kostenlos.
Interreligiöse Arbeit im<br />
Familienzentrum
Interreligiöse Arbeit im Familienzentrum<br />
- Auszug aus der Konzeption<br />
• Kinder sind eine Gabe Gottes. Sie sind ein Geschenk. (Psalm 127,3)<br />
• Das Ev. Familienzentrum <strong>Hassel</strong>- Lukas ist in evangelischer Trägerschaft. Unsere<br />
Arbeit ist im Evangelium von Jesus Christus begründet. Seine Botschaft bildet die<br />
Basis unseres täglichen Miteinanders.<br />
• Ein Kennzeichen unseres Familienzentrums ist eine verantwortungsvolle<br />
religionspädagogische Arbeit auf der Grundlage des christlichen Glaubens<br />
• Das Familienzentrum sieht sich im Dialog mit anderen Kulturen und Religionen.<br />
• Mit unserer Arbeit stellen wir uns den Herausforderungen der Gegenwart und<br />
wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten Kindern und Familien entsprechende<br />
Unterstützung anbieten. Dabei orientieren wir uns an den Bedürfnissen und<br />
Themen der im Sozialraum lebenden Menschen.<br />
• Wir wollen die Begegnung zwischen Religionen ermöglichen und durch<br />
gegenseitige Wertschätzung einen Beitrag zur Verständigung leisten.
Interreligiöse Arbeit im Familienzentrum<br />
• Ein interreligiöses Planungsteam, von Haupt- und Ehrenamtlichen trifft sich regelmäßig. Die<br />
Mitglieder gehören verschiedenen Glaubensgemeinschaften an.<br />
• Gemeinsames Ziel:<br />
Wir vermitteln elementare Inhalte des Glaubens in kindlicher Form vor allem in Wort,<br />
Spiel, Gesang. Wir feiern Gemeinsam traditionelle und religiöse Feste.<br />
Dieses geschieht in Achtung und Toleranz gegenüber Überzeugung und Glauben anderer<br />
Menschen, deren Kulturen und Religionen.<br />
Pädagogischer Alltag/Tagesablauf<br />
Kirchen im Stadtteil entdecken<br />
Leben und Sterben
Interreligiöse Arbeit im Familienzentrum<br />
Pädagogischer Alltag/Tagesablauf<br />
• Erzählen und spielen biblischer Geschichten.<br />
• Erzählen von lebenspraktischen Geschichten vom<br />
Zusammenleben - vertieft durch Rollenspiele.<br />
• Morgenkreis Rituale<br />
• Beten bei Tisch<br />
• Gestalten von Gottesdiensten<br />
• Feiern religiöser Feste
Interreligiöse Arbeit im Familienzentrum<br />
Kirchen im Stadtteil entdecken<br />
• Die jeweiligen Schulanfänger und ihre Eltern besuchen<br />
alle 4 Kirchen im Stadtteil.<br />
Ev. Lukas Kirche<br />
Moschee am Freistuhl<br />
Kath. St. Michael oder Pius<br />
Neuapostolische Kirche<br />
• Kirche zum „Anfassen“<br />
• Erfahren von Gemeinsamkeiten und Unterschieden<br />
• Regeln und Traditionen erleben und mitmachen<br />
• Ausprobieren<br />
• Gemeinsames „Kinderabendmahl“ feiern
Interreligiöse Arbeit im Familienzentrum<br />
Leben und Sterben<br />
• Auch Kinder begegnen bereits dem Tod. Ein Haustier stirbt<br />
ein entfernter Verwandter, Urgroßeltern, Nachbar. Es<br />
bleiben Fragen auf die wir kindgemäß antworten wollen.<br />
• Der Friedhof wird als Ort für Ruhe, Begegnung,<br />
Naturbetrachtungen und Gespräche über das Leben und den<br />
Tod genutzt.<br />
Die jeweiligen Schulanfänger besuchen den Friedhof im<br />
Stadtteil.<br />
Gräber werden angeschaut und Symbole erklärt.<br />
Besuch des türkischen Friedhofes.<br />
Naturmaterialen werden gesammelt und ein Kreuz damit<br />
gelegt, Lichter angezündet und Lieder gesungen.<br />
Kinder zeigen Gräber von Angehörigen und berichten von<br />
Erlebnissen.
Netzwerke und<br />
Kooperationen
Netzwerke und Kooperationen -<br />
Auszug aus der Konzeption<br />
Auszug aus der Konzeption<br />
• Die Vernetzung von Ressourcen im Sozialraum ist bei der Lösung von Aufgaben<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
• Wir konzentrieren uns in unserer Arbeit auf die Ressourcen der im Stadtteil<br />
lebenden Menschen und auf die sozialräumlichen Strukturen, kooperieren mit<br />
unterschiedlichen Akteuren.<br />
• Dabei orientieren wir uns an den Bedürfnissen und Themen der Kinder und<br />
Familien, fördern Selbsthilfeorganisation und Selbsthilfekräfte und arbeiten<br />
Zielgruppen- und bereichsübergreifend.<br />
Gemeindeinterne Partner<br />
Kooperationspartner<br />
Netzwerk-und Bündnispartner
Netzwerke und Kooperationen
„Es ist normal verschieden zu sein.“<br />
Johannes Rau<br />
Das bedeutet für uns:<br />
Verschiedenheit ist eine Bereicherung<br />
und<br />
Vielschichtigkeit eine Herausforderung!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />
Das Team des Familienzentrums <strong>Hassel</strong> Lukas