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Die Privatisierung der Bundeswehr - Goethe-Universität

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Wissenswelten – Essay – Anna Eberhardt/Tim Engartner<br />

schaffung einsparen; bislang hatten allein die Beschaffungskosten circa 350<br />

Millionen Euro pro Jahr betragen. Seit Beginn <strong>der</strong> Partnerschaft wurden rund<br />

zwölf Millionen Euro investiert, wobei unter an<strong>der</strong>em die bisherigen Klei<strong>der</strong>kammern<br />

in eine geringere Zahl von Servicestationen umgewandelt wurden.<br />

<strong>Die</strong> LHBw beliefert aber nicht nur die <strong>Bundeswehr</strong>, son<strong>der</strong>n mit ihrer Tochtergesellschaft<br />

auch die hiesige Polizei, die US-Armee sowie private Großkunden.<br />

<strong>Die</strong> Verantwortlichen <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong> werten diese öffentlich-private<br />

Partnerschaft als großen Erfolg, da diese dem Bund eine weitreichende finanzielle<br />

Entlastung und <strong>der</strong> LHBw mit ihrer Tochtergesellschaft ein weltweit<br />

lukratives Geschäft beschert habe.<br />

2005 wurde das privatwirtschaftliche Outsourcing noch weiter getrieben, indem<br />

ein weiterer logistischer Bereich, die Instandsetzung von Heeresgerät,<br />

an die Heeresinstandsetzungslogistik GmbH übergeben wurde. Nur ein Jahr<br />

später wurde die BWI Informationstechnik GmbH gegründet, um die „Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

und den zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb <strong>der</strong> gesamten<br />

nichtmilitärischen Informations- und Kommunikationstechnik <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>“<br />

voranzubringen, wie es in den Worten <strong>der</strong> drei Gesellschafter Siemens,<br />

IBM und <strong>Bundeswehr</strong> heißt. 35 Sie soll durch ihre informationstechnische Unterstützung<br />

in den Bereichen <strong>der</strong> Administration und Logistik die wirtschaftliche<br />

und technische Effizienz erhöhen. Mit insgesamt rund 2900 Mitarbeitern<br />

ist die Gesellschaft nach eigenen Angaben inzwischen die größte öffentlichprivate<br />

Partnerschaft Europas.<br />

Während die genannten Beteiligungen von zahlreichen Beschäftigten und kritischen<br />

Beobachtern als durchweg o<strong>der</strong> zumindest überwiegend nachteilig<br />

empfunden werden, gilt eine PPP als unzweifelhaft gescheitert: das Pilotprojekt<br />

„Truppenküchen München II“, das in einem Market Testing-Verfahren die<br />

für die <strong>Bundeswehr</strong> optimale Lösung zwischen einem optimierten „Inhouse-<br />

Modell“ einerseits und einer Verantwortungsübernahme durch den Privatanbieter<br />

Dussmann an<strong>der</strong>seits ermitteln sollte. Aber nach nur einem Jahr<br />

Vertragslaufzeit kündigte das Privatunternehmen die „Liaison“ mit <strong>der</strong> <strong>Bundeswehr</strong>.<br />

In dem zum August 2005 lancierten Pilotprojekt wurden Mitarbeiter<br />

77<br />

35 http://www.bwi-it.de/index.php?id=32 (abgerufen am 21.02.2013)

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