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Ausgabe 01/2012 - infas GEOdaten

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Geomarketing<br />

Das Magazin für Markt und Raum<br />

13. Jahrgang . <strong>Ausgabe</strong> 1/2<strong>01</strong>2<br />

Es läuft...<br />

und läuft...<br />

und läuft...<br />

30 Jahre Geomarketing<br />

1982<br />

Beginn der Digitalisierung<br />

2002<br />

Geomarketing wird hausgenau<br />

2<strong>01</strong>2<br />

Virtuelle 3d-Städte


INHALT<br />

3<br />

EDITORIAL<br />

16-19<br />

STORY<br />

Vom Stimmbezirk zur Abbildung<br />

der Realität auf Hausebene<br />

Oder: Ein Unternehmen erfindet<br />

sich innerhalb von 30 Jahren neu<br />

4-6<br />

LEITARTIKEL<br />

Vom Wahlforscher zum<br />

Geomarketing-Trendsetter<br />

Eine Erfolgsstory im Zeitraffer<br />

20-23<br />

GEOMARKETING<br />

So geht Geomarketing heute<br />

Modernes Instrumentarium für<br />

erfolgreiches Business<br />

7<br />

INTERVIEW<br />

Das innovative Marketing<br />

Intelligence Network<br />

Interview mit Ulrich Schober<br />

24-25<br />

WHO IS WHO<br />

Neue Gesichter bei<br />

<strong>infas</strong> geodaten<br />

8-11<br />

STORY<br />

Zukunfts-Trends und wie wir ihnen<br />

im Marketing begegnen können<br />

Ansatzpunkte für das erfolgreiche<br />

Business von morgen<br />

26<br />

GEWINNSPIEL<br />

Gewinnen Sie jetzt einen<br />

originalen VW Käfer aus dem<br />

Geburtsjahr des Geomarketing<br />

12-15<br />

DATENSCHUTZ<br />

Was ändert sich zum 1. 9.2<strong>01</strong>2?<br />

Worauf Sie zukünftig achten müssen<br />

Die Umsetzung der BDSG-<br />

Novelle II in der Praxis<br />

27<br />

ZU GUTER LETZT<br />

Voll im Trend oder doch<br />

nur knapp daneben?<br />

2 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


Wer mehr weiß, gewinnt<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>infas</strong> geodaten GmbH<br />

Villa Marienforst<br />

Marienforster Str. 52<br />

53177 Bonn<br />

Phone 0228. 8496-0<br />

Fax 0228. 8496-130<br />

info@<strong>infas</strong>-geo daten.de<br />

Im Verbund der<br />

Schober Marketing Group<br />

Verantwortlicher Redakteur:<br />

Eckhard Georgi (EG)<br />

Erscheinungsweise:<br />

1/4-jährlich<br />

Auflage: 15.000<br />

Nur im Direktversand<br />

Gestaltung:<br />

Art:Büro, Dietmar Putscher, Köln<br />

Copyright: Copyright aller Karten<br />

by GeoContent, Tom Tom und <strong>infas</strong><br />

geodaten. Copyright des Journals<br />

by <strong>infas</strong> geodaten. Verwendung von<br />

Inhalten oder Abbildungen, auch<br />

in Auszügen, ist grundsätzlich nicht<br />

gestattet. Ausnahmen bedürfen<br />

einer schrift lichen Genehmigung<br />

durch den Herausgeber.<br />

Bildnachweis:<br />

Alle Karten: GeoContent,<br />

Tom Tom und <strong>infas</strong> geodaten.<br />

Abbildungen/Illustra tionen/<br />

Mon ta gen: <strong>infas</strong> geodaten GmbH/<br />

Dietmar Putscher<br />

weitere Fotos:<br />

Titel: 123RF.com, Vitezslav Valka<br />

(Motiv bearbeitet)<br />

S. 7 Schober / Markengold<br />

S. 5, 16-17 Dietmar Putscher<br />

fotolia.com:<br />

S. 2 Detlef (Füller)<br />

S. 4 Sergej Khackimullinx<br />

S. 8 itestro<br />

S. 9 Chariclo (oben)<br />

S. 9 Adam Radosavljevi (unten)<br />

S. 10 T.S-Fotodesign (links)<br />

S. 11 Kzenon (links)<br />

S. 11 maxkabakov (rechts)<br />

S. 14 food pictures studio<br />

S. 25 sellingpix (blaues Bild)<br />

S. 22 Kirill Kedrinski (links)<br />

S. 22 lassedesignen (Mitte)<br />

S. 22 ra2 studio (rechts)<br />

S. 23 INFINITY (Mitte)<br />

panthermedia.net:<br />

S. 6 Andres Rodriguez<br />

S. 10 choreograph (Mitte)<br />

S. 10 Andres Rodriguez (rechts)<br />

S. 11 ktsdesign (Mitte)<br />

S. 12+15 Andrew Ostrovsky<br />

S. 26 Kai Schirmer<br />

S. 28 Andrew Ostrovsky<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn ein Unternehmen das 30-jährige Jubiläum erreicht,<br />

dann hat es wohl einiges richtig gemacht. Darauf<br />

darf man ruhig mal stolz sein. Auch wenn nicht immer<br />

alles glatt lief, so basiert unser Erfolg doch vor allem auf<br />

dem stetigen Bedürfnis, das Geomarketing und somit<br />

uns als Unternehmen immer weiter zu entwickeln: Nie<br />

zufrieden sein mit dem Status Quo, immer die nächste<br />

Innovation suchen, das Angebot ständig ganz eng am<br />

Kundenbedarf ausrichten, nicht auf Bewegung warten,<br />

sondern selbst bewegen. Das Kompetenzforum Geomarketing,<br />

der Marktführer Geomarketing, das Handbuch<br />

Geomarketing oder auch unsere innovativen Produkte<br />

wie LOCAL® oder der MarktAnalyst und viele innovative<br />

Kundenprojekte sind Meilensteine unserer Entwicklung.<br />

Unseren Mitarbeitern, Kunden, Partnern, Freunden und<br />

der Familie Schober gebührt an dieser Stelle ein herzliches<br />

Dankeschön für ihre Treue und Unterstützung.<br />

Und unsere Mission ist noch lange nicht am Ende. Die<br />

Globalisierung, zunehmend gesättigte Märkte und vor<br />

allem die enorme Informationsvielfalt von heute und<br />

morgen bedeuten für die Wirtschaft Chance und Risiko<br />

zugleich. Früher war es die Größe, dann war die Schnelligkeit<br />

am Markt entscheidend, morgen gewinnt derjenige<br />

mit der besten Wissensbasis über Kunden, Zielgruppen<br />

und Märkte und dem besten Informationsmanagement.<br />

Und genau hier werden wir auch in Zukunft Trends setzen<br />

und unsere Kunden bei ihrem Erfolg unterstützen.<br />

Herzliche Grüße aus der Villa Marienforst,<br />

Eckhard Georgi<br />

Leiter Marketing, <strong>infas</strong> geodaten<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 3


LEITARTIKEL<br />

Vom Wahlforscher zum<br />

4<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


Kompetenz<br />

Geomarketing-<br />

30<br />

Geomarketing-Trendsetter<br />

Eine Erfolgsstory im Zeitraffer<br />

Es war einmal...<br />

Der Startschuss des Unternehmens fiel<br />

zusammen mit der Digitalisierung der<br />

Gemeinde grenzen. Der Anschub kam<br />

direkt aus dem Markt: Mercedes-Benz<br />

wollte in Verbindung mit Marktdaten<br />

seine regionale Vertriebsstruktur<br />

opti mie ren. Zur selben Zeit waren<br />

Straßen begehungen zur Bewertung<br />

der individuellen regionalen<br />

Wohnverhält nisse schon gängige<br />

Praxis, um die Wahlprognosen auf<br />

Stimm be zirksebene zu stabilisieren.<br />

Die Geodaten GmbH wurde geboren.<br />

Als Ableger aus dem Institut für<br />

ange wandte Sozialwissenschaft widmete<br />

man sich ab sofort verstärkt den<br />

geographischen Zuordnungen von<br />

Lebens- und Wohnverhältnissen<br />

nach geographischen Einheiten. Die<br />

Daten sollten nicht länger nur der<br />

Wahlforschung dienen – man hatte<br />

ihren Wert für die Marketing- und<br />

Vertriebssteuerung entdeckt.<br />

Für Planungen sind Gemeindegrenzen<br />

noch heute mit fast 12.500<br />

Einheiten gerade in ländlichen Gebieten<br />

sehr genau. Optional kann man<br />

in Großstädten auf die sogenannten<br />

Statistischen Bezirke zurückgreifen.<br />

Der Vorteil administrativer Strukturen<br />

lag klar auf der Hand: Es wurden<br />

bereits frühzeitig amtliche Daten dazu<br />

veröffentlicht, die als Analyse- und<br />

Planungsgrundlage genutzt werden<br />

konnten. Der Nachteil bestand darin,<br />

dass kein durchgängiges homogenes<br />

Feinraster zur Verfügung stand.<br />

Für eine feinräumige Darstellung von<br />

Kundendaten und ihren Beziehungen<br />

zu Filialen und Werbeträgern wie<br />

Plakatstandorten reicht ein Statistischer<br />

Bezirk mit einer Größe von mehreren<br />

Tausend Haushalten nicht aus.<br />

Die Lösung brachten die 90er Jahre:<br />

Die Digitalisierung der Stimmbezirke,<br />

was damals nichts anderes bedeutete<br />

als das digitale Abzeichnen amtlicher<br />

Wahlgrundlagen. Denn die<br />

Stimmbezirke waren damals wie<br />

heute ein flächendeckend amtliches<br />

System zur (demo-) geographischen<br />

Untergliederung der Gemeinden mit<br />

der Planungsprämisse von durchschnittlich<br />

1.000 Wahlberechtigten<br />

und einer (wenn möglich) auch fußläufigen<br />

Entfernung zum Wahlbüro.<br />

Ende der 90er Jahre startete der<br />

Siegeszug geographischer Informa<br />

tionssysteme, allen voran die<br />

Navi gationssysteme. Deren Kartengrund<br />

lage (vor allem von Tele Atlas<br />

und Navteq) eröffneten erstmals die<br />

Möglichkeit, Kundendaten adressgenau<br />

zu lokalisieren (die sogenannte<br />

Adressgeocodierung) und damit<br />

auch auswertbar zu machen. Neue<br />

Erkenntnisse konnten so erstmals in<br />

der Wirtschaft gewonnen werden:<br />

Wo genau wohnt ein Kunde und wie<br />

kann ich ihn am besten erreichen?<br />

30<br />

Jahre<br />

Geomarketing-<br />

Kompetenz<br />

Jahre<br />

Die Villa Marienforst, ehemals Kloster, dann Residenz des indischen Botschafters und heute<br />

Firmensitz der <strong>infas</strong> geodaten GmbH in Bonn<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 5


Für Adressanbieter wie den Marktführer<br />

Schober war dies damals eine<br />

ideale Gelegenheit, unzählige gesammelte<br />

Daten auf Adressebene zu<br />

geocodieren und nun auch räumlich<br />

auswertbar zu machen. Alleine in den<br />

90er Jahren ließ die Schober Gruppe<br />

Millionen von Häusern einzelhausgenau<br />

bewerten. Diese Daten konnten<br />

nun erstmals geocodiert werden. Ein<br />

strategisch folgerichtiger Schritt war die<br />

Integration der <strong>infas</strong> geodaten in die<br />

Schober Gruppe im Jahre 20<strong>01</strong>.<br />

Das neue Jahrtausend: Geodaten<br />

werden immer präziser. Viel feinräumigere<br />

Daten – auch amtliche – stehen<br />

nun der Wirtschaft zur Verfügung.<br />

Das Geomarketing wird fester Be -<br />

standteil bei Analysen für CRM- und<br />

Neukundenplanungen. Das „WO“<br />

durchdringt die Unternehmensprozesse.<br />

Inhaltlich müssen die aus den<br />

80er und 90er Jahre stammenden<br />

Daten grundlegend neu überdacht<br />

werden. Denn sozio-demographische<br />

Konzepte zur Berechnung und Prognose<br />

von Daten, die auf dem System<br />

des Top-Down (amtliche Gemeindedaten)<br />

und Bottom-Up (z. B. Kundendaten<br />

oder Einzelhausbewertung)<br />

beruhen, sind nun überholt.<br />

Auch die Zukunft spricht LOCAL,<br />

aber @Time. WANN befindet sich<br />

WER (welche Zielgruppe) WO (an welchem<br />

Ort) – und ist dort WIE (über<br />

welchen Kanal) erreichbar und besonders<br />

affin für ein Produktangebot<br />

oder eine Werbebotschaft? <strong>infas</strong><br />

geodaten wird sich auch den neuen<br />

Herausforderungen stellen und den<br />

Status als Pionier und Trendsetter des<br />

Geomarketing in den nächsten Jahren<br />

ausbauen. Auf die nächsten 30 Jahre.<br />

Kontakt<br />

Ludger Hertig<br />

Fon +49 228 84 96-202<br />

l.hertig@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

1982<br />

Wahlforscher <strong>infas</strong> entdeckt<br />

das Geomarketing | Gründung<br />

der mikrogeographischen Unit<br />

in Bonn<br />

1986<br />

All Business wird LOCAL |<br />

Erstes durchgängiges mikrogeographisches<br />

Raster auf<br />

Basis der Wahlbezirke<br />

20<strong>01</strong><br />

Koordinaten und Datenspektrum<br />

werden hausgenau | Eintritt in<br />

den Verbund der Schober Group<br />

2003<br />

Der JCoder wird als beste<br />

Geocodierungssoftware<br />

am Markt getestet<br />

2005<br />

Die Geosysteme erfahren ein<br />

Redesign | Der MarktAnalyst<br />

wird geboren und ist vom<br />

Start weg das Flaggschiff der<br />

Geomarketing-Systeme<br />

2<strong>01</strong>0<br />

Redesign LOCAL | Das gesamte<br />

Marktdaten- und Geodatenportfolio<br />

wird umfangreicher, amtlicher,<br />

präziser und realitätsgetreuer<br />

2<strong>01</strong>1<br />

Der MarktExplorer ermöglicht als<br />

Webvariante Ad Hoc-Geomarketing-Analysen<br />

| MarktMobile ermöglicht<br />

den Zugriff über mobile<br />

Endgeräte wie Smartphones<br />

2<strong>01</strong>2<br />

Geomarketing und <strong>infas</strong> geodaten<br />

werden 30 | Geomarketing wird<br />

3-dimensional | Wissen wer, Wissen<br />

was, Wissen wo revolutioniert die<br />

Mikrogeographie<br />

6 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


INTERVIEW<br />

Das innovative Marketing<br />

Intelligence Network<br />

Unternehmen in Bewegung<br />

gmj: Herr Schober, Sie haben vor<br />

knapp sechs Monaten den unternehmerischen<br />

Staffelstab von Ihrem Vater<br />

Klaus übernommen. Welches Erbe treten<br />

Sie an?<br />

Ulrich Schober: Mein Vater hatte<br />

immer eine unternehmerische Vision.<br />

Er wollte Konsumenten und Business-<br />

Zielgruppen auf Basis einer umfassenden<br />

Wissensbasis optimal beschreiben,<br />

um den Werbetreibenden einen<br />

effektiven Dialog zu ermöglichen.<br />

Mein Vater hat das Unternehmen erst<br />

zu einem Marktführer im Full Service<br />

Direktmarketing aufgebaut und das<br />

Angebot später sukzessive durch<br />

stra tegische Zukäufe ausgebaut. Der<br />

Aufbau und die erheblichen Investitionen<br />

in die Lifestyle-Befragung, die<br />

Hausbegehung, in hochmoderne<br />

Datenbanken, Kampagnen-Software<br />

oder Online-Leistungen belegen seine<br />

enorme Innovationskraft.<br />

gmj: Wo sehen Sie intern den größten<br />

Handlungsbedarf?<br />

Ulrich Schober, CEO der Schober Holding<br />

International GmbH<br />

Ulrich Schober: Die innovativen Ge -<br />

danken meines Vaters haben sich letztlich<br />

zu wenig im Gesamtunternehmen<br />

implementiert. Hier sah man vieles zu<br />

sehr aus dem Blickwinkel des Direktwerbers<br />

mit dem Fokus auf dem<br />

Adress verkauf. Genau dieses Business<br />

wird aber unter anderem wegen der<br />

zunehmenden Reglementierung durch<br />

den Datenschutz immer komplizierter.<br />

Crossmediale Ansätze und ein intelligenter<br />

Kanalmix sind beim Vertrieb<br />

und in der Werbung heute gefragt.<br />

Auch die rapide sinkende Bedeutung<br />

klassischer Adressverzeichnisse bei<br />

gleichzeitig enormer Vielfalt komplett<br />

neuer Informationen und Quellen<br />

machen ein radikales Umdenken er -<br />

forderlich. Auch die Werbetreibenden<br />

erwarten von einem modernen Dienstleister<br />

heute einfach ein breiteres<br />

Portfolio.<br />

gmj: Womit wir bei Ihrer Vision wären.<br />

Wie stellen Sie sich Ihr Unternehmen<br />

Schober vor?<br />

Ulrich Schober: Meine Vision ist der<br />

Aufbau eines dezentralen, flexiblen,<br />

modernen Marketing-Netzwerks, das<br />

schnelle, flexible und leistungsfähige<br />

Lösungen für Strategie, Vertrieb und<br />

Werbung anbietet. Im Zentrum steht<br />

dabei das Wissen um Zielgruppen<br />

und Märkte. Mit dem Ausbau der<br />

Informationsbeschaffung und der<br />

Optimierung des Daten ma nagements<br />

legen wir dafür die Basis. Im Grunde<br />

setze ich an dieser Stelle die Vision<br />

meines Vaters fort, aber übersetzt in<br />

eine immens dynamische Daten welt.<br />

gmj: Welche Rolle spielen dabei die<br />

Einzelunternehmungen der Holding?<br />

Ulrich Schober: Wenn man sich einmal<br />

die Unternehmen anschaut, so stellt<br />

man fest, dass sie sehr spezielle Kom -<br />

pe tenzen, Daten und Leistungen<br />

haben, die verschiedene Kanäle be -<br />

dienen. Allen ist gemeinsam, dass sie<br />

das Marketing eines Unternehmens<br />

unterstützen, besonders Management,<br />

Vertrieb und Kommunikation. Wir<br />

wollen die stabile Positionierung im<br />

jeweiligen Spezialmarkt stärken. Aber<br />

wir müssen uns deutlich mehr verzahnen,<br />

um die zweifellos vorhandenen<br />

Synergiepotenziale eines ganzheitlichen<br />

Ansatzes abzurufen. Hier ist ein<br />

ganzheitliches Denken erforderlich,<br />

ein neues Verständnis als Bestandteil<br />

eines gemeinsamen Marketing-Netzwerkes.<br />

gmj: Welche konkreten Innovationen<br />

dürfen wir erwarten?<br />

Ulrich Schober: Wir werden uns vom<br />

Adress-Anbieter zum Marketing-<br />

Service-Provider entwickeln. Eine<br />

der Kernaufgaben dürfte dabei das<br />

Zusammenführen aller Informationsund<br />

Wissensbe stän de aus allen Kanälen<br />

in einer einheitlichen Datenbank<br />

sein. Diese Datenbank hat das Ziel,<br />

eine der aktuellsten und umfassendsten<br />

zu sein. Sie soll Menschen und<br />

Unternehmen anhand tatsächlicher<br />

Lebensräume beschreiben. Deshalb<br />

wird die Datenbank auch „Life“ heißen.<br />

Darauf werden wir weitere Spezialprodukte<br />

aufsetzen. Wir werden darüber<br />

hinaus eine Marketingberatung<br />

aufbauen, die auf unserem stark operativ<br />

geprägten Know-how in Sachen<br />

Markt- und Zielgruppenwissen auf -<br />

baut. Alle Konzepte, Instrumente und<br />

Maßnahmen werden schnell anwendbar<br />

und absolut markt- und bedarfsorientiert<br />

sein. So wird Marketing effektiver.<br />

Genau das braucht die Wirt schaft<br />

heute in immer komplexeren Märkten.<br />

gmj: Vielen Dank für das Interview,<br />

Herr Schober.<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 7


STORY<br />

Zukunfts-Trends...<br />

8 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


... und wie wir ihnen im Marketing<br />

begegnen können<br />

Ansatzpunkte für das erfolgreiche Business von morgen<br />

Eines steht fest: Das Marketing wird<br />

auch morgen noch das tun, was es<br />

immer schon getan hat, nämlich dafür<br />

sorgen, dass Angebot und Nachfrage<br />

zusammen kommen. Nur das WIE wird<br />

zunehmend globaler, komplizierter,<br />

hektischer, gewaltiger, emotionaler<br />

und aufgeregter. Das Marketing von<br />

morgen unterliegt einer Vielzahl relevanter<br />

Herausforderungen, von denen<br />

wir hier einige beleuchten und für die<br />

wir Lösungsansätze aufzeigen.<br />

1Menschen verändern sich<br />

Unsere Zielgruppen werden sich<br />

demographisch und von den wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten her in den<br />

nächsten Jahren dramatisch verändern.<br />

Viele Menschen werden mehr<br />

Zeit aufbringen müssen, um ihren Le -<br />

bensunterhalt zu bestreiten und den<br />

Konsumerwartungen in ausschließlich<br />

auf Wachstum ausgerichteten<br />

Märkten gerecht zu werden. Die Schere<br />

zwischen Arm und Reich wird weiter<br />

auseinander klaffen, der stabilisie -<br />

rende Mittelstand bricht weg. Die Pro-<br />

Kopf-Verschuldung wird dramatisch<br />

zunehmen.<br />

Ansatz<br />

Die Kaufhürden minimieren! Ein<br />

Angebot, dessen Kommunikation<br />

und Verkauf, müssen immer individueller<br />

auf den potenziellen Empfänger<br />

zu geschnitten werden. Dafür<br />

muss man diesen sehr gut kennen.<br />

Nur dann kann man ihm zum richtigen<br />

Preis auf dem passenden Kanal<br />

das anbieten, was er haben möchte<br />

oder braucht.<br />

2Neue Werte sind gefragt<br />

Kunden und Zielgruppen werden<br />

immer klüger und machtvoller. Sofort<br />

und überall verfügbares Wissen minimiert<br />

den Wissensvorsprung und<br />

zwingt den Spezialisten zu einem<br />

partnerschaftliches Umgang mit dem<br />

Konsumenten. Besserwisserei, Uneinsichtigkeit<br />

oder Starrsinn von Unternehmensvertretern<br />

werden online<br />

gnadenlos und in nicht kontrollierba-<br />

rer Art und Geschwindigkeit verbreitet<br />

und rächen sich als Negativeinträge,<br />

die zumindest temporär veritable<br />

Imageschäden anrichten können.<br />

Dieser Trend wird sich zweifelsfrei<br />

verstärken.<br />

Ansatz<br />

Authentizität und Fairness zahlen<br />

sich aus! Ein Unternehmen kann mit<br />

Werten wie „Ehrlichkeit, Integrität<br />

und Fairness“ punkten – sofern dies<br />

ernst gemeint und im direkten<br />

(Web-) Kontakt dokumentiert wird.<br />

Qualitätsversäumnisse und Dienstleistungssünden<br />

werden ansonsten<br />

gnadenlos abgestraft.<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 9


STORY<br />

3Billig ist richtig,<br />

teuer aber auch<br />

Mit dem Auseinanderklaffen der<br />

Schere zwischen Arm und Reich wird<br />

der Kampf in den unteren Preisregio -<br />

nen zunehmen, aber es wird auch<br />

ver stärkte Nachfrage nach teuren<br />

Luxusartikeln geben. Insgesamt wird<br />

der Wunsch nach Qualität zunehmen.<br />

Billigprodukte aus Schwellenländern<br />

stehen dabei den hochwertiger positionierten<br />

heimischen oder regionalen<br />

Marken gegenüber.<br />

Ansatz<br />

Eine klare Positionierung in eine<br />

der beiden Richtungen ist wichtig.<br />

Preisinstrumente ausspielen: Höhere<br />

Preise im Internet, Rabatte, Zusatzprodukte,<br />

mehr Inhalt, usw. usf.<br />

4Produkte sind<br />

austauschbar<br />

Unsere Produkte werden beliebiger.<br />

Einheitliche Produktionsmärkte<br />

und weltweit verwobene Beteiligungen<br />

und Produktplattformen sowie ein<br />

globaler Kostendruck sorgen dafür,<br />

dass Produkte kaum noch Unter scheidungspotenzial<br />

bieten. Produkte werden<br />

so gebaut, dass eine Reparatur im<br />

Schadensfalle nicht lohnt oder sogar<br />

Sollbruchstellen verbaut sind, die den<br />

Lebenszyklus künstlich verkürzen und<br />

einen Neuanschaffung erfordern. Und<br />

natürlich entstammt das teure Produkt<br />

nicht selten derselben Produktionskette<br />

wie die Billigware, ist aber mit einer<br />

wertigeren, teureren Marke gebrandet.<br />

Ansatz<br />

Emotionalize me! Die Chancen liegen<br />

hier in der Innovationskraft, im<br />

Design und vor allem in der emotionalen<br />

Inszenierung des Produktes<br />

oder der Marke. Packende Stories<br />

sind gefragt, über alle Kanäle auf<br />

alle Sinne zielende Erlebniswelten,<br />

die dem Konsumenten eine fühlbare<br />

Unterscheidung ermöglichen.<br />

Hier sind vor allem Events, Sponsoring,<br />

Promotion, usw. gefragt.<br />

Auch Adgaming als spielerische<br />

Annähe rung an ein Produkt und<br />

seine Markenwelt gehört in diese<br />

Kategorie. Hier werden spielerische<br />

Ansätze mit Produkt- und<br />

Markenerlebnis optimal verknüpft.<br />

Hier taucht der Spieler komplett<br />

in die Welt des Anbieters<br />

ein. Oder virale Werbung: Kreative<br />

Botschaften werden weiterempfohlen,<br />

dabei entscheidet ausschließlich<br />

der Adressat, ob ihn eine Story<br />

bewegt oder nicht. Hier muss man<br />

mithin viele Versuche starten, um<br />

auch nur einen einzigen Erfolg zu<br />

erzielen. Rationalität sollte bei der<br />

Erstellung solcher Bewegtwerbung<br />

nicht immer im Vordergrund stehen.<br />

5Immer mehr Wege<br />

führen zur Zielgruppe<br />

Durch das Internet hat sich die<br />

Anzahl der Kontaktmöglichkeiten für<br />

Kommunikation und Vertrieb deut -<br />

lich erhöht. Eine besondere Herausforderung<br />

stellt dabei das Echt zeitphänomen<br />

dar. Botschaften oder<br />

Hinweise unterstützen den Besucher<br />

selbstlernend „live“ bei seiner Suche<br />

nach einem Produkt oder einer Information.<br />

Ansatz<br />

Das geschickte Verquicken von<br />

Botschaften und Kanälen wird auch<br />

weiterhin im Fokus stehen. Auch<br />

wenn diese Erkenntnis nicht die<br />

allerneueste ist, so kann man doch<br />

konstatieren, dass die Umsetzung<br />

in der Praxis bisher massiv hapert.<br />

Und ob die gute alte analoge<br />

Direktwerbung schon ausgespielt<br />

hat, bleibt zu bezweifeln. Das Me -<br />

dium ist real, nicht virtuell; es bietet<br />

über den digitalen optischen (und<br />

vielleicht akustischen) Reiz hinaus<br />

ein haptisches Erlebnis und bietet<br />

außerdem die Möglichkeit, olfaktorisch<br />

zu agieren. Diese Sinnenvielfalt<br />

bietet aktuell noch mehr<br />

Möglichkeiten als tatsächlich ausgeschöpft<br />

werden.<br />

10 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


6<br />

Shoppen erleben<br />

Trotz Internet: Die Städte sind voll,<br />

verkaufsoffene Sonntage werden bestens<br />

frequentiert, Outlets sind hervorragend<br />

besucht. Trotz des durch<br />

Zeitknappheit und Pragmatismus<br />

geprägten Vormarsches der Webshops<br />

zählt beim Einkaufen oft immer noch<br />

das echte Erlebnis. Die Produkte des<br />

täglichen Bedarfs werden zunehmend<br />

im Internet gekauft, weil es einfacher,<br />

schneller geht. Auch über alles andere<br />

informiert man sich im Internet, aber<br />

oft bleiben dabei Fragen offen, die nur<br />

durch das Anfassen, wenn nicht sogar<br />

die persönliche Beratung geklärt werden<br />

können. Davon abgesehen: Reales<br />

Shoppen macht einfach Spaß!<br />

Ansatz<br />

Der Webshop ist nicht der Totengräber<br />

des Einzelhandels! Dieser aber<br />

muss sich noch viel mehr am tatsächlichen<br />

Bedarf der Menschen orientieren.<br />

Wie soll man zwischen 9 und<br />

19 Uhr einkaufen, Behördengänge<br />

machen oder für Außendienst- oder<br />

Servicebesuche zuhause sein, wenn<br />

man am eigenen Arbeitsplatz zunehmend<br />

unter Druck steht und selbst<br />

den ganzen Tag dort verbringen<br />

muss? Hier ist ein radikales Umdenken<br />

erforderlich, auch was den<br />

Service und das eigene Selbstverständnis<br />

angeht.<br />

7Big Data muss zu<br />

Big Know ledge werden<br />

Ein Kernthema der Zukunft ist die<br />

intelligente Organisation der Unmengen<br />

an Informationen. Wie können<br />

wichtige Informationen von unwichtigen<br />

gefiltert werden? Wie gehen wir<br />

mit den gewaltigen Datenmengen<br />

um? Wie setzen wir diese intelligent<br />

ein, um Zielgruppen effektiv, nämlich<br />

zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen<br />

Botschaft am richtigen Ort mit<br />

dem richtigen Kommunikationskanal<br />

zu erreichen?<br />

Ansatz<br />

Big Data muss zu Big Knowledge<br />

werden! Die Informationsflut muss<br />

dazu genutzt werden, den potenziellen<br />

Konsumenten richtig zu verstehen.<br />

Dann kann die rationale, emotionale<br />

und räumliche Entfernung<br />

zwischen dem Unternehmen und<br />

dem Interessenten minimiert werden.<br />

Dazu müssen die Datenmen -<br />

gen intelligent gefiltert, auf<br />

leistungsfähigen Daten banken ab -<br />

gebildet und mit höchster Analysekompetenz<br />

zu realitätsnahen<br />

Zielgruppenmodellen verdichtet<br />

werden. Und der Datenschutz muss<br />

mitziehen...<br />

8Daten-Schlaraffenland<br />

mit Zutrittsverbot?<br />

In Sachen Nutzung von Konsumenten-<br />

und Interessentendaten wird<br />

immer stärker eingeschränkt und<br />

reguliert. Dabei ist ein effektiver<br />

Marktangang signifikant abhängig<br />

von der Auswertung dieser Daten.<br />

Wer mehr über seinen Markt und<br />

seine Zielgruppen weiß, kann seine<br />

Mittel einfach wirtschaftlicher ein -<br />

setzen und ein günstiges Angebot<br />

zielgenau im Markt platzieren. In einer<br />

Welt, in der im Grunde alle Bedürfnisse<br />

längst mehrfach befriedigt sind, ist<br />

diese Steuerungsmöglichkeit für ein<br />

wirtschaftliches Überleben schlicht<br />

erforderlich.<br />

Ansatz<br />

Von der Person zum Haus! Mikrogeographische<br />

Datenmodelle bieten<br />

einen wirkungsvollen Lösungs -<br />

ansatz. Personengenaue Daten<br />

lassen sich anonymisiert auf Hausebene<br />

übertragen und über statisti -<br />

sche Berechnungen gemäß dem<br />

Nachbarschaftsprinzip auf das<br />

Wohn umfeld übertragen. Informationen,<br />

die auf Gemeinde- oder<br />

anderen geographischen Ebenen<br />

vorliegen, können ebenso auf das<br />

einzelne Haus übertragen werden.<br />

Und auch das Gebäude selbst bietet<br />

eine Fülle an Informationen,<br />

die helfen, Zielgruppen in einem<br />

bestimmten Gebiet präzise zu<br />

beschreiben. Dieses Verfahren ist<br />

nicht nur „datenschutzsafe”, son -<br />

dern ermöglicht auch als einziges<br />

die Berechnung der individuellen<br />

Markt potenziale.<br />

Kontakt<br />

Eckhard Georgi<br />

Fon +49 228 84 96-270<br />

e.georgi@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 11


DATENSCHUTZ<br />

DATENSCHUTZ-NOVELLE<br />

Was ändert sich<br />

Zum 1. September 2<strong>01</strong>2 endet<br />

die dreijährige Übergangsfrist der in<br />

der BDSG-Novelle II (BDSG= Bundesdatenschutzgesetz)<br />

formulierten<br />

Änderungen im Datenschutzrecht.<br />

Diese Änderungen beziehen sich vor<br />

allem auf so genannte „Altdaten“.<br />

Dies sind personenbezogene Daten,<br />

die vor dem 1. September 2009 erho -<br />

ben wurden.<br />

Für alle Daten neueren Datums<br />

gal ten die Änderungen im novellierten<br />

Bundesdatenschutzgesetz bereits<br />

jetzt. Ziel der Novelle ist es, durch mehr<br />

Transparenz die Rechte von Betroffenen<br />

bzw. Verbrauchern zu schützen<br />

und Möglichkeiten des Widerspruchs<br />

hinsichtlich Nutzung und Weitergabe<br />

sensibler, personenbezogener Daten<br />

aufzuzeigen. Diese können gem. § 3<br />

Abs. 9 BDSG beispielsweise Angaben<br />

sein über die ethnische Herkunft,<br />

politische Meinungen, religiöse oder<br />

philosophische Überzeugungen,<br />

Gewerk schaftszugehörigkeit, Gesund -<br />

heit, etc. Werbetreibende und Adress -<br />

dienstleister müssen die Informa tionspflichten<br />

gem. BDSG umsetzen.<br />

12 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


zum 1. September 2<strong>01</strong>2?<br />

Worauf Sie zukünftig achten müssen<br />

Die wichtigsten Eck punkte der<br />

Neuregelung: Personali sierte<br />

Werbung<br />

Die Verarbeitung oder Nutzung<br />

per sonenbezogener Daten für Zwecke<br />

des Adresshandels oder der Werbung<br />

ist nur dann zulässig, wenn der<br />

Betroffene eingewilligt hat. Will man<br />

in der Formulierung der Einver ständniserklärungen<br />

wirkliche Rechtssicherheit,<br />

lässt man sich am besten<br />

von einem Fachanwalt beraten.<br />

Darüber hinaus ist die Verarbeitung<br />

oder Nutzung personenbezogener<br />

Daten auch ohne Opt-In bzw. Einwilligung<br />

des Betroffenen zulässig,<br />

wenn:<br />

• es sich um listenmäßig oder sonst<br />

zusammengefasste Daten über<br />

Angehörige einer Personengruppe<br />

handelt<br />

und<br />

• sich diese Daten ausschließlich auf<br />

die Zugehörigkeit des Betroffenen<br />

zu dieser Personengruppe, seine<br />

Berufs-, Branchen- oder Geschäftsbezeichnung,<br />

seinen Namen, Titel,<br />

akademischen Grad, seine Anschrift<br />

und sein Geburtsjahr beschränken.<br />

Der Grund, warum die Datenschüt -<br />

zer keine Übermittlung und Verarbeitung<br />

von Einzeldaten zulassen,<br />

sondern nur in listenmäßig zusammengefasster<br />

Form, ist der Schutz der<br />

persönlichen Daten des Einzelnen.<br />

Denn auf gar keinen Fall dürfen Rückschlüsse<br />

auf einzelne Betroffene bzw.<br />

Verbraucher möglich sein.<br />

Ein Beispiel dazu: Kundin A in der<br />

B-Straße 12 in 34567 C bestellt regelmäßig<br />

Bekleidung in der Größe XXL<br />

bei einem Online-Versender. Die Verknüpfung<br />

der personenbezogenen<br />

Daten (Adresse und Bestellverhalten),<br />

ließe Rückschlüsse auf die Lebens -<br />

weise von Frau A zu, worauf sie ver -<br />

stärkt Werbung für z. B. Diätprodukte<br />

erhält. Wenn sie eine Berufsunfähigkeits-<br />

oder Lebensversicherung ab -<br />

schließen möchte, wird sie von den<br />

Versicherungsgesellschaften abgelehnt<br />

oder sie erhält nur noch Angebote zu<br />

sehr teuren Tarifen. Mit dem aktuellen<br />

Datenschutzgesetz soll die Zuordnung<br />

der jeweiligen Selektionskriterien zu<br />

einzelnen Personen unbedingt vermieden<br />

werden.<br />

Darüber hinaus gilt, dass der/die<br />

Betroffene bei jeder Form werblicher<br />

Ansprache über die verantwortliche<br />

Stelle und sein Widerspruchsrecht<br />

informiert werden muss. Damit soll<br />

sichergestellt werden, dass der Kunde<br />

der Nutzung seiner Daten zu Werbezwecken<br />

jederzeit widersprechen<br />

kann.<br />

Im Vordergrund steht auch die<br />

transparente Übermittlung von personenbezogenen<br />

Daten. Im Einzelnen<br />

bedeutet dies: Der Absender (die werbetreibende<br />

Firma) und die Adress-<br />

Quelle (erste speichernde Stelle) müssen<br />

für den Empfänger klar und deut -<br />

lich identifizierbar sein. Betroffene<br />

müssen bei der Generierung „ihrer<br />

Daten“ erkennen können, dass sie bei -<br />

spielsweise bei einer Newsletter anmeldung<br />

der Speicherung, Nutzung<br />

und Übermittlung ihrer Daten zustimmen<br />

und zu welchen Zwecken die<br />

Daten generiert werden. Der Betroffene<br />

muss zu jeder Zeit erkennen können,<br />

wo z. B. entsprechende Newsletter<br />

(wieder) abbestellt werden können.<br />

Darüber hinaus muss deutlich beschrieben<br />

werden, wofür die personenbezogenen<br />

Daten verwendet werden<br />

sollen.<br />

Die Bewerbung eigener und<br />

fremder Produkte und Dienstleistungen<br />

Zulässig ist und bleibt die Verwendung<br />

personalisierter Daten von Kun -<br />

den, wenn Unternehmen eigene Produkte<br />

und Dienstleistungen bewerben.<br />

Auch die Nutzung von Daten, die<br />

aus öffentlich zugänglichen Quellen<br />

bzw. allgemein zugänglichen Adress-,<br />

Branchenverzeichnissen etc., entnommen<br />

wurden, ist unter bestimmten<br />

Voraussetzungen, wie es weiter oben<br />

bei den listenmäßig zusammengefassten<br />

Daten bereits beschrieben<br />

wurde, zulässig. Dasselbe gilt für die<br />

Ansprache von Unternehmen, also<br />

für den B2B-Bereich. Auch hier steht<br />

es Werbetreibenden offen, allgemein<br />

zugängliche Verzeichnisse als<br />

Quelle zu nutzen. Auch die Nutzung<br />

bzw. Weitergabe von Kundendaten<br />

an andere Unternehmen ist für werbliche<br />

Zwecke dann zulässig, wenn<br />

die Betroffenen bei der Generierung<br />

der Daten auf die Speicherung, die<br />

geplante Nutzung und den möglichen<br />

Widerspruch hingewiesen wurden.<br />

Also doch alles beim Alten?<br />

Nein, spätestens mit dem Ablauf<br />

der Übergangsfrist am 31.08.2<strong>01</strong>2<br />

müssen alle Firmen die gesetzlichen<br />

Grundlagen zur Speicherung und<br />

Nutzung von personenbezogenen<br />

Daten geprüft und auf das novellierte<br />

BDSG (Bundesdatenschutzgesetz)<br />

umgestellt haben.<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 13


DATENSCHUTZ<br />

Die Umsetzung der BDSG-Novelle II<br />

Für die Erhebung neuer Daten<br />

sind die Verhaltensvorgaben recht<br />

eindeutig und werden bei den meisten<br />

Unternehmen bereits umgesetzt.<br />

Es sind aber vor allem die vor dem<br />

<strong>01</strong>.09.2009 erhobenen Daten, die<br />

mitunter Kopfzerbrechen bereiten.<br />

Wie sind nun die Auswirkungen für die<br />

Unternehmen im täglichen Umgang<br />

mit diesen Daten?<br />

Der Wiedererkennungseffekt:<br />

Woher kommen die Daten?<br />

Zentrale Vorgabe ist, dass die Em p -<br />

fänger von Mailing-Aktionen insbesondere<br />

im Business-to-Consumer-<br />

Um feld genau erkennen können, wer<br />

ihre Daten generiert hat. Bei Adress-<br />

Datensätzen, die älteren Ursprungs<br />

sind, ist dies nicht immer möglich.<br />

Wie geht man also mit vor der Novellierung<br />

gespeicherten Datensätzen<br />

um? Wie verfährt ein Unternehmer,<br />

der ein anderes Unternehmen und<br />

damit dessen Kundendaten übernommen<br />

hat?<br />

Ein Beispiel aus der Praxis<br />

Ein süßes Geschäft, jenes der<br />

Confiserie Meier. Das Unternehmen<br />

hat sich als Hersteller von Pralinen und<br />

weiteren Köstlichkeiten einen Namen<br />

gemacht. Die bisherigen Inhaber<br />

möchten sich altersbedingt aus dem<br />

Geschäft zurück ziehen und verkaufen<br />

an den Schokoladenproduzenten<br />

Schoko Laden GmbH. Beide Unternehmen<br />

vertreiben ihre Produkte via<br />

Direktmarketing-Aktionen an ernäh -<br />

rungsbewusste und gut situierte<br />

Kunden ab 35 Jahre, es gibt also einiges<br />

an Synergiepotenzial in punkto<br />

Ver triebskanal und Zielgruppen. Aber<br />

Achtung: Der neue Besitzer muss sich<br />

vor Übernahme der Kundendaten<br />

vertraglich absichern, dass diese gesetzeskonform<br />

erhoben wurden, für<br />

werbliche Zwecke genutzt werden<br />

dürfen, und dass bei Mailingaktionen<br />

die Confiserie Meier als erste speichernde<br />

Stelle genannt werden darf.<br />

Best Practice und BDSG-konform:<br />

Die Vorgehensweise der<br />

Schoko Laden GmbH<br />

Die Schoko Laden GmbH muss<br />

also im ersten Schritt diese Daten konsolidieren<br />

und noch vor der ersten<br />

Werbemaßnahme folgende Fragen<br />

klären:<br />

Wie aktuell sind die Datensätze?<br />

Lässt sich nachvollziehen, wann<br />

sie von wem unter welchen<br />

Bedingungen und aus welchen<br />

Quellen generiert wurden? Ergibt<br />

sich daraus eine gesetzliche<br />

Grund lage für die Speicherung,<br />

Übermittlung und Nutzung dieser<br />

Daten?<br />

Wie muss er vorgehen, um die<br />

Aktualität der Daten und die BDSG-<br />

Konformität gewährleisten zu können?<br />

14 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


in der Praxis<br />

Schritt 1:<br />

„Duplikate“ finden<br />

Zuerst wird ein Abgleich der ei genen<br />

Datenbank mit jener der Confi serie<br />

Meier vorgenommen, Duplikate<br />

gelöscht und bei Unstimmigkeiten<br />

doppelter Datensätze auf die aktu -<br />

el lere Version zurückgegriffen. Hier<br />

empfiehlt es sich, die Datenbank um<br />

ein Feld für die erste speichernde<br />

Stelle zu erweitern.<br />

Schritt 2:<br />

Ansprache der Kunden<br />

Nun bereitet die Schoko Laden<br />

GmbH ein Initial-Mailing vor. Hierin<br />

werden die Kunden der Confiserie<br />

Meier auf die Übernahme durch die<br />

Schoko Laden GmbH hingewiesen.<br />

Die Kunden werden außerdem darüber<br />

informiert, dass:<br />

die Daten aus dem Bestand der<br />

Confi serie Meier stammen (erste<br />

speichernde Quelle),<br />

diese Ansprache werblichen<br />

Zwecken dient,<br />

die Angeschriebenen jederzeit<br />

das Recht haben, der Verwendung<br />

ihrer Daten zu Werbezwecken zu<br />

widersprechen.<br />

Selbstverständlich dürfen die vollständigen<br />

Kontaktdaten der Schoko<br />

Laden GmbH nicht fehlen.<br />

Schritt 3:<br />

Zukauf weiterer Adressen<br />

Die Schoko Laden GmbH möchte<br />

nun weiter expandieren und kauft<br />

für die Gewinnung neuer Kunden<br />

die Adressen bei der @dress Service<br />

ein.<br />

Auch für diese Daten muss die<br />

Schoko Laden GmbH gemäß der<br />

oben beschriebenen Schritte 1 und<br />

2 agieren, denn es ist unerheblich,<br />

ob die Daten von einem<br />

Adressdienstleister oder von einem<br />

anderen Unternehmen angemietet<br />

werden. Grundsätzlich sollten<br />

Duplikate ausgeschlossen und müssen<br />

die Adressaten über den werblichen<br />

Zweck, das Widerspruchsrecht<br />

und die erste speichernde Quelle<br />

(also @dress Service) informiert werden.<br />

Selbst wenn die gekauften oder<br />

gemieteten Datensätze der @dress<br />

Service nur für eine einmalige Aktion<br />

und/oder zeitlich begrenzt genutzt<br />

werden, ist die Informationspflicht<br />

zwingend.<br />

Kontakt<br />

Michael Herter<br />

Fon +49 228 84 96-100<br />

m.herter@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 15


STORY<br />

Vom Stimmbezirk zur Abbildung<br />

16 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


der Realität auf Hausebene<br />

Oder: Ein Unternehmen erfindet sich<br />

innerhalb von 30 Jahren neu<br />

Bislang war die Haushaltszahl<br />

der ausschlaggebende Parameter für<br />

die Grenzfestlegung feinräumiger bundesweiter<br />

Raster. Dieser Parameter<br />

entstammt der Einteilung des Bundesgebietes<br />

in Stimmbezirke. Für die<br />

Stimmbezirke waren eine Anzahl von<br />

1.000 Wahlberechtigten pro Bezirk<br />

sowie fußläufige Erreichbarkeit des<br />

jeweiligen Wahlbüros vorgegeben,<br />

wo durch die Rastersegmente relativ<br />

kompakt waren. Diese Segmente<br />

unterteilten Deutschland demographisch<br />

in flächendeckende Einheiten<br />

und waren Grundlage des ersten<br />

mikro geographischen intrakommunalen<br />

Rasters, das <strong>infas</strong> geodaten 1982<br />

unter dem Markennamen LOCAL® auf<br />

den Markt gebracht hat.<br />

Allerdings ändern sich die Stimmbezirke<br />

aufgrund ihrer kommunalen<br />

Hoheit ständig und stellen deswegen<br />

langfristig kein gültiges Marktsegmentraster<br />

dar. Insofern hat <strong>infas</strong><br />

geodaten über all die Jahre konsequent<br />

die Stimmbezirke auf der<br />

Grundlage der Bundestagswahlen<br />

87/90 (West-/Ostdeutschland) aktualisiert.<br />

Jährlich wurden neue Adressen<br />

und Straßen eingepflegt, administrative<br />

und postalische Änderungen<br />

vorgenommen, von Fall zu Fall auch<br />

Gebietsgrenzen angepasst. Dies<br />

hatte zur Folge, dass die später als<br />

Wohnquartiere bezeichneten Segmen<br />

te bezüglich der Haushaltszahl<br />

inhomogen wurden. Während das ur -<br />

sprüngliche Raster noch durchschnittlich<br />

450 Haushalte pro Wohnquartier<br />

enthielt, waren es im Jahre 2009 schon<br />

533 Haushalte; allerdings mit einer<br />

hohen Standardabweichung von 325<br />

Haushalten. Der maximal vorkommende<br />

Wert eines Wohnquartiers betrug<br />

sogar 5.832 Haushalte.<br />

Der Handlungsbedarf wurde sofort<br />

erkannt und führte mit dem Produkt<br />

LOCAL®2<strong>01</strong>0 zu einem vollständig<br />

überarbeiteten Datensatz. Hauptmerkmal<br />

dieses neuen Datensatzes war<br />

neben homogenen Haushaltszahlen<br />

auch die Eingliederung in amtliche<br />

statistische Bezirke. Diese bilden die<br />

kleinsten Bausteine aller amtlichen<br />

Ebenen. So lassen sich alle Informa tionen<br />

sauber über die geographischen<br />

Ebenen aggregieren.<br />

Einen völlig neuen Ansatz verfolgt<br />

nun das Produkt LOCAL®Neighbourhood.<br />

Hier erfolgt die räumliche<br />

Segmentierung nicht aufgrund gleicher<br />

Haushaltszahlen, sondern gemäß<br />

homogener Baustrukturen. Es entspricht<br />

gesicherten Erkenntnissen,<br />

dass insbesondere die Baustruktur die<br />

Güte der Wohnverhältnisse bestimmt.<br />

Die Wohnverhältnisse wiederum<br />

sind ein signifikantes Merkmal zur<br />

Kategorisierung von Kunden hinsichtlich<br />

Kaufkraft und Konsumverhalten.<br />

Durch die Bildung baustrukturell<br />

homo gener Gebiete gelingt die<br />

Abbildung ähnlicher Bevölkerungsschichten<br />

innerhalb einer Nachbarschaft<br />

(Neighbourhoods).<br />

Unser Ziel ist es, feinräumige Areale<br />

zu erstellen, die eine homo gene<br />

Baustruktur aufweisen und darüber<br />

hinaus Kriterien erfüllen wie etwa:<br />

flächendeckend, deutschlandweit,<br />

an amtliche Strukturen angepasst,<br />

aktuell, kompakt, lagegenau, etc.<br />

Um einen solchen Datensatz zu<br />

generieren, wird zunächst jedes Haus<br />

in Deutschland typisiert. Diese Typisierung<br />

erfolgt auf Basis hochdifferenzierter<br />

Gebäudebasistypen, die<br />

einerseits sehr vielfältig, andererseits<br />

aber auch eindeutig untereinander ab -<br />

grenzbar sind. >>>>><br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 17


STORY<br />

Dazu dient zum einen die eigene<br />

exklusive „Schober Hausbewertung“.<br />

Sie steht für eine systematische bundesweite<br />

Einzelhausbegehung, welche<br />

ca. 20 Millionen Gebäude vor Ort nach<br />

neun Kriterien Haus für Haus bewertet.<br />

Diese durch Sichtung gewonne -<br />

nen Kriterien umfassen sowohl ge -<br />

bäude spezifische als auch umgebungsbezogene<br />

Merkmale, wie z. B.<br />

die Wohngegend und die Straßencharakteristik.<br />

Zum anderen – und diese Kombination<br />

ist neu – werden die vorhande -<br />

nen Begehungsdaten durch Verk nüpfung<br />

mit hochgenauen amtlichen Ge -<br />

bäude grundrissen validiert und hoch<br />

ausdifferenziert. Diese Daten bestechen<br />

durch ihre Aktualität und den hohen<br />

geometrischen Detaillierungsgrad.<br />

Genau letztere Komponente liefert die<br />

essentiellen Parameter, um eine höhere<br />

Differenzierung der bestehenden<br />

Gebäudetypen zu gewinnen.<br />

Dies geschieht dadurch, dass<br />

Begehungsdaten und amtliche Gebäudeumrisse<br />

sowie weitere wohn -<br />

verhältnisrelevante Daten mit ein -<br />

ander verknüpft werden. Aus den<br />

Gebäudeumrissen werden durch<br />

räumliche Analysen für jedes spezi -<br />

fische Gebäude und seine Umgebung<br />

geometrische Merkmale wie z. B.<br />

Gebäudefläche, Bebauungsdichte,<br />

Bauwerkkomplexität und Entfernungs<br />

parameter abgeleitet. Die<br />

Begehungsdaten bieten neben dem<br />

bestehenden Gebäudetyp auch charakteristische<br />

Informationen zu Alter,<br />

Bauweise, Gestaltung, etc. Außerdem<br />

hat <strong>infas</strong> geodaten den exklusiven<br />

Zugriff auf eine deutschlandweit umfassende<br />

Firmendatenbank, die für die<br />

Typisierung aller gewerblich genutz -<br />

ten Objekte detaillierte Informationen<br />

beinhaltet. In die neuen Gebäu -<br />

debasistypen fließen schließlich<br />

Informationen aus allen genannten<br />

Quellen ein. Handelt es sich beispielsweise<br />

bei einem Gebäude gemäß<br />

Begehungsdaten um ein Mehrfamilienhaus,<br />

so liefern die Merkmale<br />

aus dem amtlichen Gebäudeumrisse-<br />

Datensatz Informa tionen darüber,<br />

ob dieses Objekt in geschlossener<br />

Bauweise, in Zeile oder freistehend<br />

vorliegt. Das Alter wie auch der<br />

Komplexitätsfaktor, welcher ein Maß<br />

für die Individualität der Baustruktur<br />

eines Gebäudes ist, ermöglichen eine<br />

weitere Differenzierung. Schließlich<br />

kann mit den Firmendaten bestimmt<br />

werden, ob das Gebäude gewerblich<br />

genutzt wird und welcher Art die<br />

gewerbliche Nutzung ist.<br />

Im Ergebnis liefert die Verknüpfung<br />

einer Vielzahl von Merkmalen aus<br />

unabhängigen Datenquellen einzelhausbezogen<br />

hochdifferenzierte Ge -<br />

bäu debasistypen.<br />

Im nächsten Schritt werden die<br />

so gewonnenen Gebäudebasistypen<br />

auch in den Raum übertragen, sodass<br />

Siedlungen gleichen Baustils zusammengefasst<br />

und als Nachbarschaften<br />

durch ein umgebenes Polygon abgebildet<br />

werden. Eine solche Gruppierung<br />

gleicher Siedlungstypen wurde im<br />

Rahmen eines Prototyps zunächst<br />

für den vereinfachten Datensatz<br />

„Wohnen“, „Gewerbe“ und „unbebaut“<br />

getestet. Das Resultat übertraf alle<br />

Erwartungen. Es entstand das Produkt<br />

eines Gewerbelayers mit den folgenden<br />

Charakteristika:<br />

• Gewerbeareale flächenhaft und<br />

kompakt erfasst<br />

• lagegenau (Abweichungen < 50m)<br />

• deutschlandweiter Datensatz<br />

• vollständig<br />

• Gewerbeflächen mit einer Mindestdimension<br />

müssen erfasst werden<br />

• Differenzierung der Gewerbeflächen<br />

durch Attribute<br />

• vorherrschender Branchentyp<br />

• Anzahl Firmen pro Gewerbegebiet<br />

• Ø Betriebsgröße pro Gewerbe -<br />

gebiet<br />

• Σ Mitarbeiter pro Gewerbegebiet<br />

Darstellung der Bebauungsstruktur am Beispiel Wesseling:<br />

Rot = Gewerbegebiet, Gelb = Wohngebiet<br />

18 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


Die so gewonnenen Areale homogener<br />

Baustruktur werden mit zahlreichen<br />

qualitativen Lagemerkmalen<br />

verknüpft. Dazu stehen umfangreiche<br />

Daten wie zum Beispiel Informationen<br />

zum Mietpreis und zu Verkaufswerten<br />

von Bauwerken von der Immoscout<br />

GmbH zur Verfügung. Außerdem runden<br />

lokale Lageinformationen, wie<br />

„angrenzendes Gewerbegebiet“ oder<br />

„Waldgebiet“ sowie „Lärmpegel aufgrund<br />

von Bahngleisen“ das Bild eines<br />

solchen Areals ab.<br />

Im folgenden Schritt werden<br />

diese feinräumigen Flächen übergeordneten<br />

siedlungsstrukturellen<br />

Regionstypen zugewiesen. Erst diese<br />

Verknüpfung ermöglicht eine deutschlandweite<br />

Vergleichbarkeit der lokalen<br />

Areale. Denn natürlich hat eine<br />

dichte Einfamilienhausbebauung in<br />

einer städtischen Region eine andere<br />

Bedeutung als in einem ländlichen<br />

Gebiet. Hier können die jeweiligen<br />

Bevölkerungsschichten stark differieren.<br />

Zum Schluss werden die Polygone<br />

homogener Baustruktur den Local<br />

Neighbourhood Typen zugewiesen.<br />

Als Grundlage haben wir homogene<br />

Flächen gleicher Baustruktur<br />

und passend dazu Kennwerte zum<br />

Gebäudebasistyp, zur Qualität und<br />

zum übergeordneten Regionstyp.<br />

Die Kennwerte sämtlicher Flächen<br />

werden interpretiert und auf wiederkehrend<br />

auftretende Konstellationen<br />

geprüft. Erst wenn sich bestimmte<br />

Kennwertkombinationen gehäuft wiederfinden,<br />

kann man von charakteristischen<br />

Siedlungsstrukturen ausgehen.<br />

Die Menge aller so gewonnenen typischen<br />

Siedlungsstrukturen sind unsere<br />

LOCAL®Neighbourhoods.<br />

Kontakt<br />

Ulrike Kähny<br />

Fon +49 228 84 96-255<br />

u.kaehny@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Unterteilung nach Wohntypen homogener Baustruktur<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 19


GEOMARKETING<br />

20 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


So geht Geomarketing heute<br />

Modernes Instrumentarium für erfolgreiches Business<br />

Unsere Geosysteme sind Softwarelösungen,<br />

die Unternehmen<br />

Inhouse-Geomarketing auf höchstem<br />

Niveau ermöglichen. Sie bestehen<br />

aus einer Basis-Software, den ArcGIS<br />

Produkten vom Weltmarktführer Esri,<br />

und verschiedenen Ergänzungen,<br />

Applikationen und individuellen<br />

Anpassungen für unterschiedlichste<br />

Geomarketing-Fragestellungen.<br />

Generell verknüpfen die Systeme<br />

unter nehmenseigene Daten mit Geodaten<br />

und Marktinformationen über<br />

umfangreiche Funktionalitäten zu<br />

verschiedensten, aufschlussreichen<br />

Analysen über Marktgebiete und<br />

Standorte.<br />

MarktAnalyst | Desktop<br />

Für den professionellen Poweruser<br />

steht der MarktAnalyst Desktop<br />

zur Verfügung. Es ist die umfangreichste<br />

Geomarketing-Komplettlösung<br />

am Markt und bietet sich für alle<br />

Unternehmen an, in denen Geomar ke -<br />

ting-Fragestellungen wie z. B. Standortwahl,<br />

Werbesteuerung oder Vertriebsgebiets-<br />

und Absatzplanung<br />

eine Rolle spielen.<br />

Mit der Standard-Version können<br />

schnell und umfassend Standorte und<br />

Gebiete bewertet und gesteuert werden.<br />

Hierzu stehen spezielle Analysen<br />

und Funktionen wie Geocodierung,<br />

Routing, diverse Zonenberechnungen<br />

und spezialisierte Scoring-Verfahren<br />

bereit.<br />

Der MarktAnalyst Enterprise ist eine<br />

unternehmensweite Geomarketing-<br />

Komplettlösung mit Voll-Ausstattung.<br />

Sie arbeitet auf Basis einer unternehmensweit<br />

einheitlichen, zentralen und<br />

aktuellen Datenbasis. Diese kann dann<br />

von mehreren Abteilungen aus über<br />

verschiedene Funktionalitäten individuell<br />

analysiert werden. Der Zugriff auf<br />

diese Analyseergebnisse bzw. deren<br />

kartographische Abbildung kann<br />

von beliebig vielen verschiedenen<br />

Arbeitsplätzen im Unternehmen aus<br />

vorgenommen werden.<br />

Marktinformationen<br />

Unternehmensdaten<br />

Karten<br />

MarktAnalyst | Enterprise<br />

MarktAnalyst<br />

Enterprise<br />

Geocodierung<br />

Routing<br />

Mapping<br />

MarktExplorer<br />

MarktAnalyst<br />

Desktop<br />

Reporting<br />

MarktAnalyst<br />

Desktop<br />

Vertriebssteuerung<br />

MarktExplorer<br />

Web-Mapping<br />

& Reporting<br />

MarktAnalyst<br />

Desktop<br />

Standortplanung<br />

Mit dem M a r k tE xp l or e r können<br />

über einen einfachen Internet-Brow -<br />

ser jederzeit Markt analysen durchgeführt<br />

werden – schnell, preiswert<br />

und ohne Installa tion einer Software.<br />

Er stellt den Anwendern Geomarke -<br />

ting-Basisfunk tionen zur Verfügung<br />

(u. a. Geocodierung, Entfernungszonen<br />

und die Erstellung von Standort-<br />

Exposés), die den schnellen und kostengünstigen<br />

Einstieg ins Geomarketing<br />

erlauben.<br />

MarktAnalyst | Mobile<br />

Der MarktAnalyst | Mobile ermöglicht<br />

den Zugriff auf Daten, Karten<br />

und Analyseergebnisse des zentralen<br />

Geomarketingsystems über mobile<br />

Endgeräte wie etwa Smartphones,<br />

Tablets oder Notebooks. Ideal geeignet<br />

etwa zum Steuern von Außendienstoder<br />

Promotionaktivitäten.<br />

JCoder<br />

Weitere innovative Lösungen<br />

wie die JCoder Produktpalette erlauben<br />

die Inhouse-Geocodierung Ihrer<br />

Adressbestände – schließlich haben<br />

diese per se einen Raumbezug. Geocodierung<br />

ist die Basis für Geomarketing.<br />

Die Software reichert Adressen<br />

mit hausgenauen Koordinaten und<br />

Geoschlüsseln an, die je nach Kundenbedürfnis<br />

mehrere Tausend bis zu<br />

vielen Millionen Adressen präzise lokalisieren<br />

kann. Als Referenzsubstanz<br />

nutzt der JCoder dazu alle 21,7 Mio.<br />

Hausanschriften und alle bekannten<br />

Straßen inkl. Postleitzahlen und Postorte.<br />

Kontakt<br />

Dirk Schneider<br />

Fon +49 228 84 96-205<br />

d.schneider@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 21


GEOMARKETING<br />

Durch den umfassenden Relaunch<br />

des LOCAL®-Systems beginnend mit<br />

dem Datenstand von 2009 erfolgte die<br />

Weiterentwicklung zu einem einzigartigen<br />

Marktsegmentations-System.<br />

Und das weiterhin flächendeckend,<br />

feinräumig, homogen, visualisierbar,<br />

statistisch stabil und segmentationsstark.<br />

LOCAL® wurde noch feinräumi -<br />

ger, homogener und vor allem auch<br />

amtlich - komplett kompatibel zu allen<br />

anderen Systemen und amtlichen<br />

Strukturen.<br />

der Bestandskunden ein Kundenprofil<br />

erarbeitet. Bestimmte Merkmale wie<br />

Alter, Kaufkraft, Lifestyle-Typologien<br />

oder Umfeldvariablen stellen sich oft<br />

als profilbildend heraus.<br />

In einem multivariaten Optimierungs<br />

modell werden diese Merkmale<br />

miteinander verknüpft. Je nach Profil-<br />

Ähnlichkeit zum Kundenbestand wird<br />

flächendeckend jedem Gebäude ein<br />

individueller Wert angespielt und in<br />

Segmente eingestuft.<br />

• Daten<br />

<strong>infas</strong> geodaten hat als erstes<br />

Unternehmen in Deutschland begonnen,<br />

mikrogeographische Daten zu<br />

erheben und nutzbar zu machen.<br />

Heute steht mit LOCAL® eines der<br />

umfangreichsten und genauesten<br />

Datensysteme zur Verfügung.<br />

LOCAL® ist ein feinräumiges Geo -<br />

datenraster unterhalb der Gemeindeebene,<br />

das als einziges in Deutschland<br />

flächendeckend feinräumig und mit<br />

sämtlichen amtlichen Strukturen kom -<br />

patibel ist. Der Anspruch ist die Abbildung<br />

der Realität.<br />

In verschiedenen räumlichen<br />

Rastern bis hin zum Haus beschreibt<br />

das System die Verteilung wirtschaftlich<br />

relevanter Kriterien in Deutschland.<br />

Dabei sind alle amtlichen Strukturen<br />

durchgängig enthalten und erweitert<br />

worden und die Ebenen alle hierarchisch<br />

homogen.<br />

LOCAL® setzt einen neuen Struktur-<br />

Standard und bietet sich als amtliches<br />

deutschlandweites Raster an wie keine<br />

andere Einteilung bisher. Ideal für Ihre<br />

marktbezogenen und wirtschaftlichen<br />

Analysen.<br />

• Analysen<br />

Mit Geomarketing-Analysen werden<br />

Zielgruppen, Märkte und Standorte<br />

untersucht. Sie sind somit Basis einer<br />

erfolgreichen unternehmerischen<br />

Tätigkeit. Die Unterlegung von unternehmerischen<br />

Entscheidungen mit<br />

objektiven Daten und Analysen sind<br />

eine Investition, die sich in allen Fällen<br />

lohnt, denn dieses Vorgehen verhindert<br />

teure Fehlentscheidungen und macht<br />

eine effiziente Steuerung von Markt<br />

und Zielgruppe möglich.<br />

Analysen werden in mehreren<br />

Steps durchgeführt. Meist steht die<br />

Ermittlung des zielgruppenspezifischen<br />

Gesamtpotenzials am Anfang.<br />

Wie sieht der Konsument aus? Mit<br />

Hilfe der umfangreichen LOCAL®Haus-<br />

Variablen wird nach einer Anreicherung<br />

Per stichprobenartiger Direkt mar keting-Aktion<br />

kann überprüft werden,<br />

ob die Top-Segmente eindeutig als<br />

Kundenpotenzial eingestuft werden.<br />

Jede Kunden- und Potenzialadresse<br />

wird einem Potenzialgebiet zugeordnet.<br />

Flächendeckend lassen sich für diese<br />

z. B. Marktanteile, Ausschöpfungs-<br />

Indizes, Kundendichte sowie Gesamtund<br />

Restpotenziale bestimmen.<br />

• Geomarketing Insights<br />

Unser Portfolio wird ergänzt durch<br />

maßgeschneiderte Speziallösungen<br />

rund um zielgenaue und individuelle<br />

Kundenansprache und Zielgruppenfindung.<br />

Kontakt<br />

Ludger Hertig<br />

Fon +49 228 84 96-202<br />

l.hertig@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

So geht<br />

22 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


• Postwurfspezial<br />

• Customer Cube<br />

In welchem Haus lebt Ihr Kunde?<br />

Woher fährt er zur Arbeit? Und wie und<br />

wo wohnt das Neukundenpotenzial?<br />

Wie oft besucht er Ihre Filiale?<br />

Die Grundlage dafür bildet der<br />

Customer Cube mit seiner drei- und<br />

vierdimensionalen Datenbasis aus<br />

Zielgruppe, Produkt, Raum & Zeit.<br />

Diese Kombination vereint sich für Ihr<br />

Unternehmen zu einer einzigartigen<br />

Marketing-Schatztruhe.<br />

Mittels verschiedener statistischer<br />

Verfahren kann das Konsumverhalten<br />

exakt analysiert und hausgenau lokalisiert<br />

werden. Scores ermitteln die optimalen<br />

Zielgruppen in Ihrem Marktgebiet<br />

mit exakten Affinitätsabstufungen.<br />

Ihr Kundenbestand wird hinsichtlich<br />

Kundenwert, Loyalität, Cross- &<br />

Upselling-Potenzial und Customer<br />

Lifestyle Value mit wertvollen Informationen<br />

angereichert. So erfahren<br />

CRM und Neukundengewinnung<br />

völlig neue Dimensionen.<br />

Postwurfspezial als Produkt der<br />

Deutschen Post AG schließt als teiladressierte<br />

Alternative die Lücke zwischen<br />

dem personalisierten Direktmailing<br />

und der unpersonalisierten<br />

Haushaltswerbung. Ziel ist dabei die<br />

Verteilung an Haushalte mit möglichst<br />

hoher Affinität zum beworbenen<br />

Produkt. Durch eine Potenzialanalyse<br />

werden zuvor die Zielgruppen-<br />

Haushalte feinräumig ermittelt.<br />

<strong>infas</strong> geodaten bietet im Full<br />

Service die Analyse und Selektion<br />

der geeigneten Haushalte, die Koordination<br />

zur Produktion des Werbe -<br />

mediums sowie die Koordination der<br />

Verteilung durch die Deutsche Post<br />

AG. Durch die Analysetiefe werden<br />

minimale Streuverluste bei hoher<br />

Responsewahrscheinlichkeit erreicht.<br />

Und dies deutlich preiswerter als ein<br />

volladressiertes Mailing.<br />

• One-2-One Mapping<br />

Mit Hilfe des One-2-One Mapping<br />

können kartographisch individualisierte<br />

Mailings in der Kommunikation mit<br />

Ihren Kunden eine höhere Response<br />

und damit letztlich mehr Geschäft erzielt<br />

werden. So kann für jeden Adressat<br />

eine individuelle Karte in das Mailing<br />

integriert werden. In Kombination mit<br />

der persönlichen Ansprache kann der<br />

Kunde z. B. das eigene Wohn- oder<br />

Arbeitsumfeld erkennen und somit<br />

einen emotionalen Mehrwert schaffen.<br />

Ebenso kann im Rahmen einer<br />

Kampagne die individuelle Ansprache<br />

durch eine kartographische Darstellung<br />

mit echtem Zusatznutzen ergänzt werden,<br />

so die Darstellung des jeweils<br />

nächstgelegenen Shops. Für Business-<br />

Kunden sind auch die kartographische<br />

Darstellung von Potenzialdaten<br />

aus dem geographischen Umfeld des<br />

Empfängers ein echter Hingucker.<br />

One-2-One Mapping wirkt. Das<br />

ist ein echter Fortschritt in der Kundenkommunikation.<br />

Mit einer persönlichen<br />

Ansprache und einer individuellen<br />

Gestaltung mit Karte oder<br />

Luftbild macht ein Postvertriebsstück<br />

einfach mehr Eindruck.<br />

Kontakt<br />

Norbert Stankus<br />

Fon +49 228 84 96-208<br />

n.stankus@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Geomarketing heute<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 23


WHO IS WHO<br />

Neue Gesichter<br />

Norbert Stankus<br />

Norbert Stankus ist seit Januar 2<strong>01</strong>2 als<br />

Senior Consultant bei <strong>infas</strong> geodaten.<br />

Der Diplom-Kaufmann war in seiner<br />

beruflichen Karriere unter anderem<br />

bei Henkel, bei der internationalen<br />

Unternehmensberatung Droege sowie<br />

bei der Werbeagentur Lauk & Partner<br />

tätig. Er spezialisierte sich auf das<br />

Direktmarketing und war dort zuletzt<br />

bei der Trebbau & Koop CrossMedia<br />

Adress in Bonn. Seine Expertise in<br />

Zielgruppenmarketing und crossmedialen<br />

Lösungsansätzen sowie seine<br />

Erfahrungen mit Agenturen bieten<br />

eine ideale Voraussetzung für die ganzheitliche<br />

Beratung von Geomarketing.<br />

Sein Spezialgebiet ist die Optimierung<br />

von CRM-Kundendatenbanken sowie<br />

Neukundengewinnung über Onlineund<br />

Offline-Maßnahmen.<br />

n.stankus@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Fon +49 (0) 228. 8496-208<br />

Torsten Lauszus<br />

Im Vertrieb von <strong>infas</strong> geodaten ist<br />

Torsten Lauszus seit 2<strong>01</strong>1 als Sales<br />

Manager mitverantwortlich für die<br />

Neukundenakquise. Nach dem<br />

Abitur absolvierte er ein erfolgreiches<br />

Studium mit dem Abschluss Diplom-<br />

Geograph. Bei der GfK GeoMarketing<br />

GmbH sammelte er anschließend<br />

seine Erfahrungen im Vertrieb von<br />

Geo marketingsoftware, Markt daten,<br />

Scoreberechnungen und digitalen<br />

Land karten. Mit diesen Kernkom petenzen<br />

betreut und akquiriert er heute<br />

die Kunden der <strong>infas</strong> geodaten GmbH.<br />

t.lauszus@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Fon +49 (0) 228. 8496-206<br />

Ina Wagner<br />

Ina Wagner verstärkt seit Januar 2<strong>01</strong>2<br />

das Marketingteam von <strong>infas</strong> geodaten.<br />

Die Marketing Managerin absolvierte<br />

nach Ihrer Ausbildung zur Werbekauffrau<br />

erfolgreich ein Abendstudium<br />

zur Marketing-Kommunikationswir tin.<br />

Nach sechs Jahren beim Ver sandhändler<br />

Walbusch im Bereich des Neukundenmarketings<br />

wechselte sie 1998<br />

zum Dialogmarketing-Spezialisten<br />

Trebbau in Köln. Zuletzt war Ina Wagner<br />

bei der Trebbau & Koop CrossMedia<br />

Adress verantwortlich für den Vertrieb<br />

von On- und Offline-Produkten sowie<br />

für die Kundenberatung im Bereich<br />

Zielgruppenmarketing. Mit diesem<br />

spezifischen Know-how ist sie damit<br />

zusätzlich eine wertvolle Unterstützung<br />

für unsere dialogorientierten Geomarketing-Produkte.<br />

ina.wagner@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Fon +49 (0) 228. 8496-272<br />

24 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


Artur Osmanov<br />

Artur Osmanov verstärkt bei <strong>infas</strong> geodaten<br />

seit letztem Jahr als Manager<br />

Geosysteme das Team Software<br />

Engineering. Der Mann mit den zwei<br />

Staatsangehörigkeiten (deutsch, russisch)<br />

hat seinen Abschluss als Diplom-<br />

Geoinformatiker an der Universität<br />

Münster gemacht. Nach drei Jahren<br />

Softwareentwicklung (JAVA, .NET, C#,<br />

Web-Entwicklung) als studentische<br />

Hilfskraft arbeitete er am Institut für<br />

Geoinformatik an der Westfälischen<br />

Wilhelms Universität Münster und<br />

später für die 52°North Initiative for<br />

Geospatial Open Source Software<br />

GmbH in Münster. Bei <strong>infas</strong> geodaten<br />

ist er als Softwareentwickler vor<br />

allem verantwortlich für die Weiterentwicklung<br />

des MarktAnalyst Desk -<br />

top.<br />

a.osmanov@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Fon +49 (0) 228. 8496-257<br />

Ernest Hadziresic<br />

Ernest Hadziresic verstärkt bei <strong>infas</strong><br />

geodaten seit 2<strong>01</strong>1 als Senior Manager<br />

Geosysteme das Team Software Engi -<br />

neering. Schon während seines<br />

Infor matik-Studiums arbeitete er<br />

als studentische Hilfskraft fünf Jahre<br />

für T-System Traffic in der Software -<br />

entwicklung. Nach erfolgreichem<br />

Diplomabschluss übernahm man ihn<br />

im Jahr 2004 in eine Festanstellung.<br />

Ende 2005 wechselte Ernest Hadziresic<br />

als System-Engineer zu Netcologne.<br />

Bei <strong>infas</strong> geodaten unterstützt<br />

und betreut er heute die<br />

Bereiche Softwareentwicklung, Pro -<br />

jekt management sowie Geo-Processing.<br />

e.hadziresic@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Fon +49 (0) 228. 8496-267<br />

Sandra Casper<br />

Nach dem Studium der Raumplanung<br />

an der TU Dortmund, die sie 2009 mit<br />

dem Titel Diplom-Ingenieurin verließ,<br />

war Sandra Casper Trainee GIS/<br />

Geomarketing bei der frankepartner<br />

GmbH in Dortmund. 2<strong>01</strong>0 nahm sie<br />

ein Praktikum bei <strong>infas</strong> geodaten in<br />

der Abteilung Projektmanagement &<br />

Produktdevelopment auf, das 2<strong>01</strong>1<br />

nahtlos in eine Festanstellung überging.<br />

Heute ist sie in in der Abtei lung<br />

Sales & Marketing Services mit den<br />

Schwerpunkten Inbound-Kundenbetreuung<br />

und Controlling. Dort<br />

ist sie vor allem verantwortlich für<br />

das Berichtswesen, die kaufmännische<br />

Abwicklung des Projekt- und<br />

Liefergeschäftes sowie das Monitoring<br />

der Unternehmensziele.<br />

s.casper@<strong>infas</strong>-geodaten.de<br />

Fon +49 (0) 0228. 8496-153<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 25


GEWINNSPIEL<br />

Gewinnen Sie jetzt einen originalen<br />

VW Käfer aus dem Geburtsjahr des<br />

Geomarketing.<br />

Gewinnspielfrage:<br />

Wann wurde das Geomarketing erfunden?<br />

1972 1982 1992<br />

Ihre Lösung bitte unter Angabe des Stichwortes<br />

„Gewinnspiel 30 Jahre“ bis zum<br />

5. September 2<strong>01</strong>2 entweder per E-Mail an<br />

gewinnspiel@<strong>infas</strong>-geodaten.de senden,<br />

per Fax an 0228. 8496-130 oder auch per Post<br />

an <strong>infas</strong> geodaten GmbH, Villa Marienforst,<br />

Marienforster Straße 52, 53177 Bonn.<br />

Bitte denken Sie an die Angabe Ihrer kompletten<br />

Kontaktdaten, damit wir Ihnen eine<br />

etwaige Gewinnbenachrichtigung adäquat<br />

übermitteln können! Die Ziehung erfolgt am<br />

6. September 2<strong>01</strong>2. Der Gewinner oder die<br />

Gewinnerin wird dann kurzfristig benachrichtigt.<br />

Foto nur beispielhaft<br />

26 Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2


ZU GUTER LETZT<br />

Voll im Trend oder doch<br />

nur knapp daneben?<br />

Deutschland und seine Trends:<br />

Die Einwohnerzahl Deutschlands<br />

schrumpft. Die Anzahl der Haushalte<br />

dagegen bleibt gleich – zunächst.<br />

Single-Haushalte wachsen, der Nachwuchs<br />

fehlt, die Gesellschaft über -<br />

altert. Die <strong>Ausgabe</strong>n für Brief, Post und<br />

Telekommunikation sinken. Die Mobilität<br />

hingegen steigt. Energie- und<br />

Benzinpreise auch – und damit die<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für Verkehr. Die Reallöhne<br />

stagnieren, was bedeutet, dass weniger<br />

Geld für den Konsum zur Verfügung<br />

steht.<br />

Wofür wird der Konsument also in<br />

den nächsten 10 Jahren das geringer<br />

werdende verfügbare Einkommen<br />

noch ausgeben? Etwa für DE-<br />

Mail? DE-Mail ist ein vom deutschen<br />

Bundesministerium des Innern koordiniertes<br />

Projekt, das das verbindliche<br />

und vertrau liche Versenden von Dokumenten<br />

und Nachrichten über das<br />

Internet ermög lichen soll. Realisiert<br />

und betrieben wird DE-Mail von privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen wie<br />

z. B. der Deutschen Telekom oder<br />

1und1.<br />

Aber benötigt der Konsument einen<br />

elektronischen Dienst, um zum Beispiel<br />

ein Einschreibeverfahren zu vereinfachen?<br />

Man kann diese Frage wie<br />

bei allen anderen Produkten auch genau<br />

dann mit „Ja“ beantworten, wenn<br />

es im Vergleich zum bestehenden Verfahren<br />

Geld und/oder Zeit spart.<br />

Und damit wären wir beim nächsten<br />

Trend: Der Konsument wird grundsätzlich<br />

bereitwilliger, für einen Gewinn an<br />

Freizeit auf mehr Lohn zu verzichten.<br />

Und er wird im Umkehrschluss mehr<br />

Geld ausgeben für die Gestaltung<br />

seiner Freizeit. Denn die Zukunft der<br />

immer weniger werdenden Konsumenten<br />

Deutschlands liegt in der Optimierung<br />

ihrer Lebensräume: Wohnen,<br />

Arbeiten, Freizeit und die Mobilität, um<br />

sich zwischen diesen Lebensräumen<br />

uneingeschränkt bewegen zu können.<br />

Connected Life heißt eines der großen<br />

Zauberworte. Als Unternehmen<br />

gilt es, die Produktwelten voll auf<br />

diese zukünftigen Bedürfnisse der immer<br />

weniger werdenden deutschen<br />

Konsumenten auszurichten. Vertreter<br />

dieses Innovations-Trends sind 2<strong>01</strong>2<br />

Smartphones und Tablet-PCs. Hier<br />

offenbart sich auch ein ultimatives<br />

Erfolgsgeheimnis: Trends machen statt<br />

Trends hinterherzulaufen.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Michael Herter<br />

Geschäftsführer, <strong>infas</strong> geodaten<br />

Geomarketing-Journal . Das Magazin für Markt und Raum . 1/2<strong>01</strong>2 27


Der Geomarketing-Film:<br />

http://www.youtube.com/watch?v=VoMC22sLUDw

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