"SPORT in BW" Nr. 02/13 - Badischer Sportbund Nord eV
"SPORT in BW" Nr. 02/13 - Badischer Sportbund Nord eV
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VEREINSMANAGEMENT<br />
Vere<strong>in</strong>sf<strong>in</strong>anzierung mit Sonderumlagen?<br />
Erst die Vere<strong>in</strong>ssatzung prüfen!<br />
Vere<strong>in</strong>smitglieder können grundsätzlich<br />
zur Zahlung von Umlagen<br />
neben den laufenden Mitgliedsbeiträgen<br />
herangezogen werden, wenn<br />
dazu e<strong>in</strong>e satzungsmäßige Grundlage<br />
besteht. Umlagen können jedoch<br />
nur als außerordentliche Vere<strong>in</strong>sbeiträge<br />
zur Befriedigung e<strong>in</strong>es<br />
außergewöhnlichen F<strong>in</strong>anzbedarfs<br />
des Vere<strong>in</strong>s erhoben werden. Nach<br />
der Rechtsprechung gilt bei der konkreten<br />
Gestaltung der Satzung das<br />
sogenannte Transparenzgebot. Die<br />
Satzung muss danach die Arten der<br />
Beitragspflicht für die Mitglieder<br />
H<strong>in</strong>weis:<br />
Vorlagen für e<strong>in</strong>e Mustersatzung f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />
www.badischer-sportbund.de ➞ Vere<strong>in</strong>e führen und<br />
verwalten ➞ Service ➞ Vere<strong>in</strong>srecht.<br />
h<strong>in</strong>reichend genug bestimmen und<br />
beschreiben. Umlagen und Sonderbeiträge<br />
dürfen danach nicht verschleiert<br />
werden.<br />
Der Fall<br />
Anerkannt ist, dass die Satzung regeln<br />
muss, ob und welche Beiträge<br />
von den Mitgliedern zu leisten s<strong>in</strong>d<br />
(§ 58 <strong>Nr</strong>. 2 BGB). Die Höhe der Beiträge<br />
braucht die Satzung nicht ziffernmäßig<br />
festzulegen.<br />
Bei f<strong>in</strong>anziellen Belastungen, die<br />
über die reguläre Beitragsschuld h<strong>in</strong> -<br />
ausgehen, muss die Satzung aber so<br />
ausgestaltet se<strong>in</strong>, dass die Obergrenze<br />
der Umlage der Höhe nach bestimmt<br />
oder objektiv bestimmbar ist<br />
(BGH NJW-RR 2008, S. 194 u. OLG<br />
München NJW-RR 1998, S. 966).<br />
So ist es nach der Rechtsprechung<br />
des BGH (BGH NJW 2010, S. 3521)<br />
auch zulässig, als Vere<strong>in</strong>sbeitrag<br />
nicht e<strong>in</strong>en von vornhere<strong>in</strong> festgelegten<br />
Beitrag zu erheben, sondern<br />
diesen variabel, zum Beispiel bezogen<br />
auf den Umsatz des Vorjahres,<br />
zu ermitteln.<br />
Ausreichend geklärt ist <strong>in</strong> der<br />
Rechtsprechung auch die Tatsache,<br />
dass die Satzung konkret das Organ<br />
festlegen muss, welches für die Festsetzung<br />
e<strong>in</strong>er Umlage und deren Höhe<br />
zuständig ist und welches über<br />
den Zeitpunkt der Rechnungsstellung<br />
bzw. Fälligkeit entscheidet.<br />
Da diese Voraussetzungen <strong>in</strong>sgesamt<br />
<strong>in</strong> diesem Fall nicht erfüllt waren,<br />
fehlte es an e<strong>in</strong>er ausreichenden<br />
Satzungsbestimmung für die wirksame<br />
Erhebung e<strong>in</strong>er Umlage.<br />
(Fundstelle: OLG Stuttgart, Urteil vom<br />
15.12.2011, Az.: 3 U 149/11)<br />
Rückforderung von Sportfördermitteln<br />
E<strong>in</strong>e Kommune hatte e<strong>in</strong>em<br />
Sportvere<strong>in</strong> für den<br />
Unterhalt e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>seigenen<br />
Sportanlage e<strong>in</strong>en<br />
Zuschuss von ca.<br />
4.900 Euro gezahlt und<br />
forderte diesen zurück,<br />
weil der Sportvere<strong>in</strong> die<br />
zweckgemäße Verwendung<br />
des Zuschusses weder<br />
bei E<strong>in</strong>reichung des<br />
Verwendungsnachweises<br />
noch später nachgewiesen<br />
hatte. Die Kommune g<strong>in</strong>g<br />
damit von e<strong>in</strong>er zweckwidrigen<br />
Verwendung der<br />
Mittel aus. Gegen diese<br />
Forderung wehrte sich der<br />
Vere<strong>in</strong> mit Widerspruch<br />
und Klage – ohne Erfolg.<br />
Die Entscheidung<br />
Die korrekte und bestimmungsgemäße<br />
Verwendung von Fördermitteln<br />
oder Zuschüssen der öffentlichen<br />
Hand kann nur im Rahmen<br />
des Verwendungsnachweises nachgewiesen<br />
und geprüft werden.<br />
Fördermittel werden daher regelmäßig<br />
unter Vorbehalt ausgezahlt.<br />
Den Vere<strong>in</strong> trafen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
besondere Mitwirkungspflichten.<br />
Foto: ©LSB NRW,<br />
Andrea Bow<strong>in</strong>kelmann<br />
H<strong>in</strong>weis<br />
Kommt der Vere<strong>in</strong> diesen<br />
Pflichten nicht (rechtzeitig)<br />
nach, treffen ihn auch<br />
die nachteiligen Folgen,<br />
wenn z.B. der Verwendungsnachweis<br />
nicht<br />
ordnungsgemäß erbracht<br />
wird.<br />
Bei e<strong>in</strong>em Verstoß gegen<br />
die Mitwirkungspflichten<br />
gilt der Nachweis als nicht<br />
erbracht, sodass die zweckwidrige<br />
Verwendung der<br />
Mittel vermutet wird. Es<br />
obliegt also nicht der Behörde,<br />
das Gegenteil nachzuweisen.<br />
Der Vere<strong>in</strong> musste damit<br />
den gesamten Zuschuss<br />
zurückzahlen.<br />
(Fundstelle: VG München, Urteil v.<br />
03.<strong>02</strong>.2011, Az.: M 15 K 10.4062)<br />
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Aktuelle und künftige<br />
GEZ-Pflicht bei geme<strong>in</strong>nützigen<br />
E<strong>in</strong>richtungen<br />
Bisher werden durch die GEZ nur<br />
bestimmte soziale E<strong>in</strong>richtungen<br />
und geme<strong>in</strong>nützige Träger von der<br />
GEZ-Gebührenpflicht befreit. Sonstige<br />
geme<strong>in</strong>nützige Vere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d<br />
h<strong>in</strong>gegen voll gebührenpflichtig.<br />
Dies gilt vor allem auch für die Autoradios.<br />
Diese Ungleichbehandlung<br />
ist verfassungsgemäß, wie der<br />
Verwaltungsgerichtshof (VGH) <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Urteil entschieden hat.<br />
Erleichterungen ab 20<strong>13</strong><br />
Erleichterungen br<strong>in</strong>gt der neue<br />
Rundfunkänderungs-Staatsvertrag<br />
(Rundfunkbeitrags-Staatsvertrag)<br />
vom 07.06.2011, der zum 01.01.<br />
20<strong>13</strong> <strong>in</strong> Kraft getreten ist).<br />
H<strong>in</strong>weis: Danach wird allgeme<strong>in</strong><br />
für geme<strong>in</strong>nützige Vere<strong>in</strong>e und E<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Gebührenpflicht<br />
ab dem 01.01.20<strong>13</strong><br />
festgelegt. Mit der Gebühr s<strong>in</strong>d<br />
nicht nur alle weiteren Geräte, sondern<br />
auch die für diese geme<strong>in</strong>nützigen<br />
Organisationen zugelassenen<br />
Fahrzeuge abgegolten.<br />
(Fundstelle: VGH München, Urteil<br />
v. <strong>13</strong>.12.2011, Az.: 7 BV 11.127)<br />
28<br />
<strong>SPORT</strong> <strong>in</strong> BW <strong>02</strong>|20<strong>13</strong>