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Sport in BW - Badischer Sportbund Nord eV

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VEREINSMANAGEMENT<br />

e<strong>in</strong> zur Zahlung von Schadensersatz<br />

und der Abmahnkosten sowie<br />

zur Tragung der Prozesskosten verurteilt.<br />

Die Kosten waren erheblich.<br />

Das LG sah es als erwiesen an, dass<br />

das Vorgehen der R<strong>in</strong>ger die Namens-<br />

und Markenrechte der „Fußball-E<strong>in</strong>tracht“<br />

verletzt hat, da das<br />

Namensrecht der E<strong>in</strong>tracht Frankfurt<br />

e.V. bereits seit 1929 existiert<br />

und der Vere<strong>in</strong> Inhaber von e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl von Marken ist.<br />

H<strong>in</strong>weis: Namensgebung und Namensänderung,<br />

Markenbezeichnungen,<br />

Embleme und Wappen<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> sensibles Thema, vor allem<br />

wenn diese – bewusst oder unbewusst<br />

– kopiert, gefälscht oder<br />

nachgemacht werden. Dies kann<br />

sowohl im örtlichen Bereich zwischen<br />

rivalisierenden Vere<strong>in</strong>en, aber<br />

auch überregional passieren.<br />

Um sicherzugehen, ob Namen,<br />

Marken, Wappen etc. noch frei<br />

zur Verfügung stehen, sollte man<br />

sehr sorgfältig vorgehen, um nicht<br />

e<strong>in</strong>e Abmahnung oder e<strong>in</strong>e Unterlassungsklage<br />

zu kassieren, die <strong>in</strong><br />

der Regel sehr kosten<strong>in</strong>tensiv s<strong>in</strong>d,<br />

da es um hohe Streitwerte geht.<br />

Tipp: So gehen Sie vor<br />

• Anfrage beim örtlichen Vere<strong>in</strong>sregister,<br />

ob e<strong>in</strong> Name im<br />

Vere<strong>in</strong>sregister noch frei ist<br />

• Anfrage bei www.denic.de,<br />

ob e<strong>in</strong>e Doma<strong>in</strong>-Bezeichnung<br />

im Internet noch frei ist<br />

• Anfrage beim Deutschen und<br />

Europäischen Patent- und<br />

Markenamt, ob e<strong>in</strong>e geschützte<br />

Marke vorliegt.<br />

(Fundstelle: LG Frankfurt, Urteil v.<br />

24.8.2011, Az.: 2 – 06 O 162/11)<br />

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Mit den Artikeln auf den Seiten 28 und<br />

29 bietet die Haufe-Lexware GmbH<br />

& Co. KG den Lesern von „<strong>Sport</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>BW</strong>“ wichtige Informationen rund um<br />

das Vere<strong>in</strong>smanagement.<br />

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BSB-<strong>Nord</strong><br />

SPORT <strong>in</strong> <strong>BW</strong> 03|2013<br />

Gehaltsverzicht oder<br />

Verlust der Geme<strong>in</strong>nützigkeit<br />

Zu hohe Vergütungen stellen Verstoß gegen das Gebot der Selbstlosigkeit dar<br />

Die Entscheidung des BFH bezieht<br />

sich auf e<strong>in</strong>e Stiftung. Die Grundsätze<br />

der Entscheidung können jedoch<br />

auch auf geme<strong>in</strong>nützige Vere<strong>in</strong>e<br />

und Verbände übertragen werden.<br />

Im vorliegenden Fall g<strong>in</strong>g es<br />

um Tätigkeitsvergütungen an den<br />

Vorstand e<strong>in</strong>er Stiftung. Diese waren<br />

so hoch bemessen, dass kaum<br />

noch Mittel für die eigentlichen<br />

Zwecke der Stiftung übrig blieben.<br />

Im aktuellen Fall billigte der BFH<br />

e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzgerichtliche Entscheidung,<br />

die den Vorstand zur Reduzierung<br />

der an sich selbst gezahlten<br />

Vergütungen verpflichtete.<br />

E<strong>in</strong>zelheiten der Entscheidung<br />

Aufgrund der Vermögenslage der<br />

Stiftung konnten die Verwaltungskosten<br />

der Stiftung (Prüfungsentgelt<br />

und Vorstandsbezüge) kaum mehr<br />

gedeckt werden. Das F<strong>in</strong>anzamt erkannte<br />

<strong>in</strong> der gleichwohl erfolgten<br />

Auszahlung der Vorstandsvergütung<br />

e<strong>in</strong>en Verstoß gegen das Gebot der<br />

Selbstlosigkeit und versagte der Stiftung<br />

den Status der Geme<strong>in</strong>nützigkeit.<br />

Diese Entscheidung wurde<br />

durch den BFH bestätigt.<br />

Grundsätzlich s<strong>in</strong>d auch die Vorstände<br />

von geme<strong>in</strong>nützigen Vere<strong>in</strong>en<br />

und Verbänden verpflichtet, das<br />

Vere<strong>in</strong>svermögen gewissenhaft und<br />

sparsam zu verwenden. Dies kann<br />

auch dazu führen, dass der Vorstand<br />

gehalten ist, die Verwaltungsausgaben,<br />

das heißt <strong>in</strong>sbesondere die<br />

Vergütungen, auf e<strong>in</strong> angemessenes<br />

Maß zu reduzieren. Geme<strong>in</strong>nützige<br />

Stiftungen und Vere<strong>in</strong>e können nach<br />

der Rechtsprechung des BFH nicht<br />

<strong>in</strong> beliebiger Höhe Vergütungen ausbezahlen.<br />

Die Verfolgung des geme<strong>in</strong>nützigen<br />

Zwecks hat Vorfahrt. Im Zweifel<br />

müssen die für die Stiftung handelnden<br />

Personen ihre Gehaltsforderungen<br />

zurückhalten.<br />

H<strong>in</strong>weis<br />

Wenn die Vorstandsmitglieder bzw. die sonstigen Organmitglieder<br />

e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>s oder Verbands lediglich<br />

Vergütungen im Rahmen der Ehrenamtspauschale nach<br />

§ 3 Nr. 26a EStG erhalten, erübrigt sich freilich die Diskussion<br />

über die Höhe von Vergütungen.<br />

Sollten jedoch höhere Vergütungen bezahlt werden,<br />

muss stets der Grundsatz der Angemessenheit der Höhe<br />

der Vergütung <strong>in</strong> Relation zur Größe des Vere<strong>in</strong>s und<br />

dessen Vermögenslage beachtet werden.<br />

(Fundstelle: BFH, Beschluss vom<br />

07.09.2011, Az. I B 36/11)<br />

Fehlen von Pflichtangaben<br />

im Impressum der Internetseite<br />

Jeder Betreiber e<strong>in</strong>er Internetseite<br />

muss nach § 5 Telemediengesetz<br />

(TMG) alle wesentlichen Angaben<br />

zum Unternehmen (= Vere<strong>in</strong>) <strong>in</strong> das<br />

Impressum aufnehmen. Darauf sollte<br />

auch jeder Vere<strong>in</strong> achten, da Verstöße<br />

gegen die sog. Impressumspflicht<br />

gerne Grund für e<strong>in</strong>e kosten<strong>in</strong>tensive<br />

Abmahnung se<strong>in</strong> können.<br />

Anbieterkennung<br />

Wenn der Name des Vere<strong>in</strong>s nicht<br />

unter der Rubrik „Impressum“ sondern<br />

auf der leicht überschaubaren<br />

Startseite se<strong>in</strong>es Internetauftritts<br />

genannt wird, liegt nach der Entscheidung<br />

des LG München noch<br />

ke<strong>in</strong> Verstoß gegen die ke<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Ort der Anbieterkennung<br />

vorschreibende Regelung des § 5<br />

Abs.1 Nr.1 TMG vor.<br />

Umsatzsteuer-<br />

Identifikationsnummer<br />

In das Impressum muss auch die<br />

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer<br />

aufgenommen werden. Fehlt<br />

es an der Angabe dieser Nummer,<br />

kommt es zwar zu e<strong>in</strong>er Verletzung<br />

von § 5 Abs. 1 Nr. 6 TMG, § 4 Nr. 11<br />

UWG. Es fehlt jedoch an e<strong>in</strong>er spürbaren<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung, da praktisch<br />

ke<strong>in</strong>e Auswirkungen auf die anderen<br />

Marktteilnehmer gegeben s<strong>in</strong>d.<br />

(Fundstelle: LG München I, Urteil v.<br />

4.5.2010, Az.: 33 O 14269/09)<br />

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