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Vorwort und Zusammenfassung - Klaus-Heinrich-Standke.de

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<strong>Heinrich</strong> Machowski vertrat die Auffassung, daß die EU seit Amsterdam nicht<br />

erweiterungsfähig sei. We<strong>de</strong>r in Amsterdam noch in Luxemburg wur<strong>de</strong>n<br />

Entscheidungen getroffen, die die hierfür erfor<strong>de</strong>rlichen Voraussetzungen geschaffen<br />

hätten. Er warnte davor, alle im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r EU-Osterweiterung<br />

genannten Zahlen für bare Münze zu nehmen: "Alle Zahlen sind unverbindlich <strong>und</strong><br />

haben keinen größeren Aussagewert als das heutige Datum". Die Osterweiterung -<br />

dies wer<strong>de</strong> gelegentlich vergessen - sei völlig an<strong>de</strong>rs als alle bisherigen<br />

Erweiterungsr<strong>und</strong>en. Dieses Mal gehe es um die Verbindung alter <strong>und</strong> junger<br />

Marktwirtschaften, um die Verbindung von entwickelten <strong>und</strong> unterentwickelten<br />

Volkswirtschaften. Ein weiterer häufig nicht ernst genug genommener ‚Stolperstein'<br />

vor <strong>de</strong>r nächsten Erweiterungsr<strong>und</strong>e sei die Zypernfrage.<br />

Machowski zitierte gewichtige Meinungen wie die <strong>de</strong>s als erweiterungsfre<strong>und</strong>lichen<br />

luxemburgischen Ministerpräsi<strong>de</strong>nten, Jean-Clau<strong>de</strong> Juncker, <strong>de</strong>r in ganz Westeuropa<br />

einen wachsen<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand gegen die Osterweiterung diagnostiziert habe. Die<br />

Gewerkschaften wünschten keine EU-Erweiterung vor <strong>de</strong>m Jahre 2005 - besser noch<br />

nicht vor <strong>de</strong>m Jahre 2010. Die CSU verlange, daß die Freizügigkeit <strong>de</strong>r Arbeitskräfte<br />

für die Beitrittskandidaten nicht vor <strong>de</strong>m Jahre 2015 erlaubt wer<strong>de</strong>n dürfe.<br />

Der B<strong>und</strong>esregierung hielt Machowski Unglaubwürdigkeit vor, mit ihrer Haltung<br />

gleichzeitig die Osterweiterung zu unterstützen <strong>und</strong> die Agrarreformen <strong>de</strong>r Agenda<br />

2000 aber abzulehnen <strong>und</strong> überdies als Nettozahler von <strong>de</strong>r EU Geld<br />

zurückzufor<strong>de</strong>rn. In dieser Frage lesen wir heute ein Zitat im ‚Tagesspiegel' wonach<br />

<strong>de</strong>r SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schrö<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n bayerischen Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />

Edm<strong>und</strong> Stoiber (<strong>und</strong> damit auch die These von <strong>Heinrich</strong> Machowski) unterstützt:<br />

"Deutschland sei als Partner beliebter, wenn es kalkulierbarer sei <strong>und</strong> stabiler sei:<br />

Das inner<strong>de</strong>utsche Chaos wird von <strong>de</strong>n Nachbarn mit großer Sorge gesehen."<br />

Wolfgang Schaaf stellte die nach seiner Auffassung im Gr<strong>und</strong>e unvergleichbaren<br />

Privatisierungskonzepte Ost<strong>de</strong>utschlands, Polens <strong>und</strong> Tschechiens gegenüber. Er<br />

hält bei<strong>de</strong> Län<strong>de</strong>r, Polen <strong>und</strong> Tschechien, reif für die Beitrittsverhandlungen. Für ihn<br />

ist allerdings das Jahr 2001 Illusion, bis 2004 seien wegen <strong>de</strong>s großen<br />

Nachholbedarfs weitere erhebliche Anstrengungen nötig:<br />

* in Tschechien auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s ‚Institution Building'<br />

* in Polen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s weiteren Realisierens <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />

Privatisierungspläne <strong>und</strong> <strong>de</strong>r wichtigen Regionalreform.<br />

Nach Herstellung <strong>de</strong>s Konsenses in bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn für <strong>de</strong>n EU-Beitritt, gelte es nun<br />

<strong>de</strong>n - möglicherweise weitaus schwierigeren - Konsens zur Herstellung <strong>de</strong>r<br />

Wettbewerbsfähigkeit herzustellen. Die Notwendigkeit hierzu seien in <strong>de</strong>r ‚Agenda<br />

2000' nachlesbar.<br />

IV. ERFAHRUNGEN AUS DER GRENZÜBERSCHREITENDEN ZUSAMMENARBEIT<br />

Dieses von <strong>de</strong>m Oberbürgermeister von Zittau, Jürgen Kloß, geleitete Programm-<br />

Modul war vielleicht das wirklichkeitsnäheste von allen Programmteilen <strong>de</strong>s<br />

Symposiums. Es stellte eine Reihe von wenig spektakulären, aber nachvollziehbaren<br />

Erfahrungen aus <strong>de</strong>m täglichen wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Zusammenleben in <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utsch-polnischen <strong>und</strong> <strong>de</strong>utsch-tschechischen Grenzregionen dar.<br />

Oberbürgermeister Kloß betonte, daß die Zusammenarbeit auf kommunaler Basis an<br />

<strong>de</strong>r EU-Ostgrenze zwar von internationaler Politik beeinflußt wer<strong>de</strong>, sich aber in<br />

vielen Punkten von ihr unterschei<strong>de</strong>.<br />

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