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Vorwort und Zusammenfassung - Klaus-Heinrich-Standke.de

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Europaverdrossenheit in <strong>de</strong>r Bevölkerung noch vergrößere, antwortete <strong>de</strong>r Vertreter<br />

<strong>de</strong>s Auswärtigen Amtes, daß in <strong>de</strong>r Tat das Programm <strong>de</strong>r ‚Agenda 2000' eine<br />

Herkulesarbeit sei, aber um etwas erreichen zu können, müßte man auch die Kraft<br />

besitzen, unpopulär sein zu können. Das Reformprogramm <strong>de</strong>r EU berge viel<br />

Zündstoff. Vor allem gelte es daher, <strong>de</strong>n in Deutschland jahrzehntelang gültigen<br />

Konsens zwischen Regierung <strong>und</strong> Regierten nicht zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />

II. DIE SICHERHEITSPOLITISCHE DIMENSION<br />

Die Einführung in die Thematik <strong>und</strong> die Gesprächsleitung hat Wolfgang Harms<br />

übernommen. Er stellte die Eingangsfrage, warum sich Rußand durch die NATO-<br />

Osterweiterung, die ein ein<strong>de</strong>utiges Verteidigungsbündnis sei, bedroht sähe.<br />

General a.D. Werner von Scheven sieht <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r ‚NATO-Osterweiterung' als<br />

mißverständlich, weil es sich bei <strong>de</strong>n drei betroffenen Län<strong>de</strong>rn schließlich nicht um<br />

Osteuropa han<strong>de</strong>le, son<strong>de</strong>rn um Mitteleuropa. Während die alte B<strong>und</strong>esrepublik<br />

atlantisch orientiert war, richtet das neue Deutschland seinen Blick von <strong>de</strong>r Mitte<br />

Europas aus, ohne die transatlantische Dimension zu vernachlässigen.<br />

Das "Mo<strong>de</strong>ll Europa" müsse seine Optionen ausloten: Folgt es im Verhältnis zu <strong>de</strong>n<br />

USA <strong>de</strong>m britischen Mo<strong>de</strong>ll o<strong>de</strong>r im Verhältnis zu Rußland <strong>de</strong>m französischen<br />

Mo<strong>de</strong>ll? Sehen sich Europa <strong>und</strong> die USA primär als Han<strong>de</strong>lspartner o<strong>de</strong>r als<br />

Rivalen? Reicht die G-7 als Koordinierungsmechanismus aus?<br />

NATO <strong>und</strong> EU seien zwei Bausteine einer europäischen Frie<strong>de</strong>nsstruktur. Das<br />

NATO-Programm ‚Partnerschaft für <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n' insbeson<strong>de</strong>re mit Rußland sei ein<br />

wichtiger Bestandteil dieser gesamteuropäischen Frie<strong>de</strong>nsstruktur. Die NATO-<br />

Erweiterung dürfe unter keinen Umstän<strong>de</strong>n als Provokation für Rußland empf<strong>und</strong>en<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

In seiner Gastre<strong>de</strong> führte General v. Kirchbach aus, daß die NATO von heute längst<br />

nicht mehr die NATO <strong>de</strong>s Kalten Krieges sei. Das Bündnis stelle sich in wachsen<strong>de</strong>m<br />

Maße neuen Aufgaben wie z.B. <strong>de</strong>m frie<strong>de</strong>nsstiften<strong>de</strong>n Einsatz in Bosnien. Die<br />

Zielsetzung <strong>de</strong>r NATO sei die Bereitschaft zur Verteidigung <strong>de</strong>s Bündnisgebiets<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Die mit großer Mehrheit fraktionsübergreifend erfolgte Zustimmung <strong>de</strong>s Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages zur Osterweiterung <strong>de</strong>r NATO gebe diesem Prozeß eine wichtige<br />

<strong>de</strong>mokratische Legitimation. Eine ähnliche Zustimmung erwarte Werner von Scheven<br />

vom U.S.-Kongreß.<br />

Für Deutschland liege es im ureigensten Interesse, daß es von nun an nicht nur von<br />

Bündnispartnern im Westen, son<strong>de</strong>rn auch im Osten umgeben sei. Im Kern schaffe<br />

die Öffnung <strong>de</strong>r NATO für die drei MOE-Län<strong>de</strong>r eine neue Stabilität, weil es einen<br />

Raum bil<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>m es keinen Krieg mehr gäbe.<br />

Der neue NATO-Rußland-Rat wur<strong>de</strong> geschaffen, funktionsfähig erarbeitet <strong>und</strong><br />

schließt die Ukraine mit ein. General von Kirchbach zufolge wird <strong>und</strong> darf es keine<br />

Absprachen in <strong>de</strong>r NATO zu Lasten Rußlands geben.<br />

III. DIE WIRTSCHAFTLICHE DIMENSION<br />

Manfred Busche wies eingangs - ebenso wie Winfried Häusle (B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Wirtschaft) - darauf hin, daß die <strong>de</strong>utschen Wirtschaftsbeziehungen mit <strong>de</strong>n MOE-<br />

Län<strong>de</strong>rn im Jahre 1997 mit einer Steigerung von r<strong>und</strong> 25 % gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr<br />

neue Rekordhöhen erreichten <strong>und</strong> inzwischen etwa 10 % <strong>de</strong>s gesamten <strong>de</strong>utschen<br />

Außenhan<strong>de</strong>lsvolumens ausmachen. Damit fiel die Steigerung doppelt so hoch aus<br />

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