Vorwort und Zusammenfassung - Klaus-Heinrich-Standke.de
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Neugier<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Künstler im Westen Europas auf Begegnungen mit ihren Kollegen in<br />
Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa.<br />
Die wechselseitige Kenntnis <strong>und</strong> das wechselseitige Verständnis von Geschichte<br />
<strong>und</strong> Kulturen europäischer Völker ist nach wie vor außeror<strong>de</strong>ntlich unbefriedigend.<br />
Wichtig sei, Grenzen <strong>und</strong> Möglichkeiten nicht nur innerhalb von Konferenzen zu<br />
benennen, son<strong>de</strong>rn konkrete ost-westeuropäische Projekte zu initiieren.<br />
Für Dietger Pforte besteht eines <strong>de</strong>r wesentlichen Probleme in <strong>de</strong>r kulturellen<br />
Zusammenarbeit zwischen Deutschland <strong>und</strong> seinen östlichen Nachbarn in <strong>de</strong>m<br />
fö<strong>de</strong>rativen <strong>de</strong>utschen Kultursystem, d. h. konkret im Fehlen eines zentralen<br />
Ansprechspartners. Im Prozeß <strong>de</strong>s Zusammenwachsens von Europa <strong>und</strong> nach <strong>de</strong>r<br />
Einigung Deutschlands erweist sich das kulturpolitische Instrumentarium<br />
Deutschlands als unzulänglich. Den europäischen Verbün<strong>de</strong>ten fehle ein ständiger<br />
kompetenter Ansprechpartner in kulturpolitischen <strong>und</strong> kulturellen Angelegenheiten.<br />
Es müsse leichter möglich sein für die Län<strong>de</strong>r Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Bran<strong>de</strong>nburg, Sachsen <strong>und</strong> Bayern mit ihren östlichen Nachbarn eine gemeinsame<br />
regionale Kulturpolitik betreiben, so wie Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das<br />
Saarland <strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen mit ihren westlichen Nachbarn.<br />
Unter dieser Voraussetzung wür<strong>de</strong> Deutschland die von ihm gebil<strong>de</strong>te Brücke für die<br />
Kulturen Ost- <strong>und</strong> Westeuropas, Nord- <strong>und</strong> Sü<strong>de</strong>uropas begehbarer <strong>und</strong> belastbarer<br />
machen können, weil <strong>de</strong>r B<strong>und</strong> die gesamtstaatlichen <strong>und</strong> die europäischen<br />
kulturpolitischen Interessen nicht bloß koordinieren, son<strong>de</strong>rn im Konzert mit <strong>de</strong>n<br />
europäischen Nachbarn Kulturpolitik gestaltend betreiben könnte.<br />
Auch auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Kulturpolitik sollte das Europa <strong>de</strong>r Regionen endlich die<br />
aus <strong>de</strong>r Kleinstaaterei erwachsene Mentalität <strong>de</strong>r gegenseitigen Ab- <strong>und</strong><br />
Ausgrenzung überwin<strong>de</strong>n.<br />
Berthold Ettrich illustrierte anhand zahlreicher Darstellungen am Beispiel <strong>de</strong>r Fürst<br />
Pückler'schen Parks seine Überlegungen zur Erhaltung <strong>und</strong> Zusammenführung eines<br />
europäischen Gartenkunstwerkes in einer historisch bestimmten Kulturlandschaft in<br />
<strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s neuen alten Europas.<br />
VI. ‚SENSIBLE' THEMEN<br />
Wir haben in Teil I <strong>de</strong>r Veranstaltung gelernt, daß ‚alles Politik ist' <strong>und</strong> wir haben in<br />
Teil VI <strong>de</strong>r Veranstaltung gelernt, daß alles gleichzeitig auch ‚sensibel' ist.<br />
Der Gesprächsleiter Hanns-D. Jacobsen führte in die Diskussion mit 7 Thesen ein:<br />
1. Die Dimensionen <strong>de</strong>r Sensibilität beginnen sich erst allmählich zu entfalten.<br />
2. Fragen <strong>de</strong>r nationalen I<strong>de</strong>ntität in Ost- <strong>und</strong> Mitteleuropa gewinnen an Be<strong>de</strong>utung.<br />
3. Die Lastenteilung in NATO <strong>und</strong> EU ist unklar.<br />
4. Die vielfältigen Konsequenzen <strong>de</strong>s Anpassungsschocks sind noch nicht absehbar.<br />
5. Die Komplexität <strong>de</strong>s EU-Beitrittsprozesses ist größer als bei bisherigen<br />
Erweiterungsr<strong>und</strong>en.<br />
6. Hoffnungen (gottlob - möchte man hinzufügen) überwiegen vor <strong>de</strong>n Ängsten.<br />
7. Bei<strong>de</strong> Seiten müssen zu Kompromissen bereit sein.<br />
Frau Ludmilla Rakusanova erinnerte daran, daß die Einglie<strong>de</strong>rung Tschechiens in die<br />
euroatlantischen Strukturen zwar seit Jahren erklärtes Ziel <strong>de</strong>r tschechischen<br />
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