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Technik für den Wald - Landesbetrieb Forst Brandenburg ...

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34 Der Beitrag der <strong>Forst</strong>wissenschaft zur Mechanisierung<br />

Zentralstelle die Kontrolle über <strong>den</strong> zeitlichen Ablauf<br />

der Erarbeitung und die Vorlage des Ergebnisses. Für<br />

die regelmäßige inhaltliche Prüfung der Standards war<br />

der ZfS der „Prüfungsausschuss <strong>für</strong> Standardisierung“<br />

beigegeben, der sich aus Vertretern der Abteilungen<br />

<strong>Forst</strong>wirtschaft der Räte der Bezirke, der StFB, der<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen, des KFTW und des<br />

VEB <strong>Forst</strong>projektierung Potsdam zusammensetzte.<br />

Erst nach der Entwurfsveröffentlichung im Mitteilungsblatt<br />

„Wissenschaftlich-technischer Fortschritt <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />

– TGL“ des IFE und der Bearbeitung der<br />

Einsprüche in der ZfS konnte die abschließende Beratung<br />

im Prüfungsausschuß durchgeführt und die TGL<br />

durch <strong>den</strong> Leiter der Hauptabteilung <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />

des MLFN <strong>für</strong> verbindlich erklärt wer<strong>den</strong>. Zur Gewährleistung<br />

ihrer Aktualität unterlagen alle Standards einer<br />

ständigen Kontrolle, in vielen Fällen einer Überarbeitung.<br />

Bei einer Wertung der Neuererbewegung und der<br />

Standardisierung in der <strong>Forst</strong>wirtschaft kann festgestellt<br />

wer<strong>den</strong>, dass mit bei<strong>den</strong> steuernde Elemente<br />

in <strong>den</strong> Produktionsprozess eingeführt wur<strong>den</strong>, wobei<br />

die Neuererbewegung vom Grundsatz her mehr auf<br />

Kreativität ausgerichtet war und außerdem das sozialpolitische<br />

Ziel der I<strong>den</strong>tifizierung mit dem Betrieb<br />

verfolgte. Die Standardisierung hingegen nahm regulieren<strong>den</strong><br />

Einfluß auf <strong>den</strong> Produktionsablauf.<br />

In Misskredit geriet die Neuererbewegung zunehmend<br />

durch die überzogene staatliche Forderung nach ständiger<br />

positiver Entwicklung ihrer sozialen und ökonomischen<br />

Kennziffern. Das betraf <strong>den</strong> ökonomischen<br />

Nutzen aus Neuerungen und Nachbenutzungen, die<br />

Anzahl der an der Neuererbewegung beteiligten Werktätigen,<br />

<strong>den</strong> Anteil der Frauen und Jugendlichen usw.<br />

So blieb neben der genannten großen Zahl wertvoller<br />

Neuerungen mit real entstan<strong>den</strong>em Nutzen schließlich<br />

auch ein Makel an der Neuererbewegung hängen.<br />

Anders verhält es sich mit der Standardisierung. Sie<br />

hat sich immer stärker in allen Bereichen der <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />

durchgesetzt und wurde maßgeblich von <strong>den</strong><br />

wissenschaftlichen Leistungen der Mitarbeiter des Instituts<br />

<strong>für</strong> <strong>Forst</strong>wissenschaften Eberswalde und von der<br />

Fakultät/Fachrichtung <strong>Forst</strong>wirtschaft der TU Dres<strong>den</strong><br />

bestimmt. Eine ganze Reihe dieser Standards sind<br />

noch, wenn auch nicht als TGL, so doch als Regulative<br />

oder Anordnungen in der <strong>Forst</strong>wirtschaft wirksam. Die<br />

Standardisierung endete in der <strong>Forst</strong>wirtschaft mit der<br />

Außerkraftsetzung der Standardisierungsverordnung<br />

am 01.Oktober 1990 (BaRucha 1992).<br />

2.5 Die Wissenschaftliche Sektion <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />

der Kammer der <strong>Technik</strong><br />

Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) regte<br />

1946 die Gründung der Kammer der <strong>Technik</strong> (KDT)<br />

als Ingenieurorganisation <strong>für</strong> die SBZ an. Ingenieuren,<br />

<strong>Technik</strong>ern und Wissenschaftlern sollte damit die Möglichkeit<br />

einer förderlichen Zusammenarbeit geboten<br />

wer<strong>den</strong>, wie es zuvor der Verein Deutscher Ingenieure<br />

(VDI) schon Jahrzehnte praktizierte. Als Hauptsitz<br />

der KDT wurde der ehemalige Dorotheenblock an der<br />

Ebertstraße im Zentrum Berlins gewählt. Dieser Büro-<br />

block wurde 1912 – 14 als Sitz <strong>für</strong> <strong>den</strong> VDI gebaut und<br />

nach schweren Kriegsschä<strong>den</strong> durch Mitglieder der<br />

KDT in freiwilliger Gemeinschaftsarbeit wieder aufgebaut.<br />

Er wurde bis 1991 Sitz des Präsidiums der KDT.<br />

Die Gremien der Kammer der <strong>Technik</strong> wollten vor allem<br />

dazu beitragen<br />

• die Gemeinschaftsarbeit, <strong>den</strong> Wettbewerb und die<br />

Qualifizierung zu fördern<br />

• die Erfahrungen der Neuerer im betrieblichen Erfinderwesen<br />

zu verbreiten<br />

• das Interesse der Frauen <strong>für</strong> technische Berufe zu<br />

wecken<br />

• die Jugend über technische Projekte zu fördern<br />

• technische Literatur auszuwerten und zu verbreiten<br />

• die Mitarbeit an der Entwicklung der Normung, Typisierung<br />

und der Gütevorschriften zu sichern.<br />

Das höchste Organ der Kammer der <strong>Technik</strong> war der<br />

Kongress, ihm gehörten Delegierte aller Gremien an.<br />

1955 erfolgte die Anerkennung der KDT als selbständige<br />

demokratische Fachorganisation <strong>für</strong> die technische<br />

Intelligenz der DDR (BölDicke und mainz o. J.). Dem<br />

Präsidium unterstan<strong>den</strong> 5 Wissenschaftlich-Technische<br />

Gesellschaften (WTG), 12 Fachverbände (FV)<br />

und 15 Bezirksverbände (BV). Im Jahr 1989 wur<strong>den</strong><br />

etwa 2.800 Betriebssektionen (BS) durch die Bezirksverbände<br />

unterstützt und angeleitet. Zu dieser Zeit waren<br />

in der KDT etwa 200.000 Mitglieder organisiert. Die<br />

Kammer der <strong>Technik</strong> war selbständiges, gleichberechtigtes<br />

Mitglied in zehn internationalen Organisationen<br />

verschie<strong>den</strong>er Fachgebiete und war Gründungsmitglied<br />

der Weltförderation der Ingenieurorganisationen.<br />

Das Präsidium unterhielt eine der größten wissenschaftlich-technischen<br />

Bibliotheken der DDR. Die<br />

KDT hatte einen eigenen Verlag, der <strong>für</strong> die Mitglieder<br />

die Monatszeitschrift „Technische Gemeinschaft“ und<br />

darüber hinaus noch 26 technische Fachzeitschriften<br />

herausgab. Die 120.000 Bände umfassende Bibliothek<br />

der KDT wurde 1991 dem Deutschen <strong>Technik</strong>museum<br />

Berlin als Schenkung zur Verfügung gestellt. Der Entwicklung<br />

in der Landwirtschaft folgend, gründete die<br />

Zentralleitung der KDT Mitte 1953 <strong>für</strong> die Landtechniker<br />

<strong>den</strong> Fachverband Land- und <strong>Forst</strong>technik, der<br />

später zur Technisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft<br />

Land-, <strong>Forst</strong>- und Nahrungsgütertechnik mit etwa<br />

23.000 Mitgliedern weiterentwickelt wurde.<br />

Im November 1953 fand in der Zweigstelle <strong>für</strong> <strong>Forst</strong>technik<br />

Menz-Neuroofen eine forsttechnische Arbeitstagung<br />

statt, auf der beschlossen wurde, eine Sektion<br />

<strong>Forst</strong>wesen in der KDT zu grün<strong>den</strong> (JacoB 1954). Die<br />

Zentralleitung der KDT bildete daraufhin in Abstimmung<br />

mit dem Ministerium <strong>für</strong> Land- und <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />

sowie der Sektion <strong>Forst</strong>wesen der Deutschen<br />

Akademie der Landwirtschaftwissenschaften (DAL)<br />

<strong>den</strong> Fachausschuss „<strong>Technik</strong> in der <strong>Forst</strong>wirtschaft“.<br />

Dem Vorstand gehörten Vertreter der Staatlichen<br />

<strong>Forst</strong>wirtschaftsbetriebe (StFB), Ingenieure und Wissenschaftler<br />

an. Zum Vorsitzen<strong>den</strong> wurde der Leiter<br />

des StFB Kamenz, H. RoBel, gewählt (BüTTneR<br />

1954a). Auf dieser Gründungsberatung wurde beschlossen,<br />

bezirkliche Fachausschüsse zu bil<strong>den</strong>, die<br />

durch Fachtagungen, Vorträge, Erfahrungsaustausch

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