Technik für den Wald - Landesbetrieb Forst Brandenburg ...
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38 Entwicklung und Produktion der <strong>Forst</strong>technik<br />
Die Beladung von Langholz auf Traktorenanhänger,<br />
LKW und Waggons erfolgte bis in die 1950er Jahre mit<br />
Seilen und Pfer<strong>den</strong> oder Traktorenzug. Erst 1953 lieferte<br />
der VEB Fahrzeugbau Aschersleben 150 Motorbeladewin<strong>den</strong><br />
A 021 <strong>für</strong> seine Langmaterialanhänger<br />
mit 5 und 8 t Nutzlast sowie seine LKW-Nachläufer<br />
<strong>für</strong> andere Nutzer aus.<br />
Abb. 31: Die Motorbeladeseilwinde<br />
A 021 (Archiv<br />
römpler)<br />
Den Wismar-Anhänger ALL 8.02 <strong>für</strong> Traktorenzug mit<br />
6 t Nutzlast <strong>für</strong> Blöcke und Langholz lieferte der VEB<br />
Autoreparaturwerk Wismar. Maschinen und Geräte<br />
<strong>für</strong> die <strong>Forst</strong>wirtschaft, die in anderen Betrieben entwickelt<br />
und produziert wur<strong>den</strong>, fertigte ab 1958 der VEB<br />
(B) Apparate- und Maschinenfabrik Teterow. Das<br />
Produktionsprogramm umfasste die Ascherslebener<br />
Beladewinde, die Entrindungsmaschine ETR 26, <strong>den</strong><br />
Pflanzlochbohrer Wühlmaus, die Doppeltrommel-Anbauwinde<br />
zum RS 09-15, die Gelenkkreissäge B 701,<br />
Kettenförderer <strong>für</strong> Holzplätze, <strong>den</strong> Kalkstreuer KSB III,<br />
die Stockrodewinde „Peitz“ und eine Einholmleiter <strong>für</strong><br />
Zapfenpflücker. Für die Maschinenfabrik waren die<br />
ungenügen<strong>den</strong> Bedarfsermittlungen der <strong>Forst</strong>betriebe<br />
und die geringen Stückzahlen Anlass, das Produktionsprogramm<br />
zu reduzieren. Ab 1960 wur<strong>den</strong> nur<br />
noch die Beladewinde und die Heckseilwinde SW 02<br />
zum Kettentraktor KS 30 und KT 50 <strong>für</strong> wenige Jahre<br />
produziert.<br />
von Ersatzteilen. Ein <strong>Wald</strong>arbeiter, der lieber mit einer<br />
Einmannsäge statt der schweren Zweimannsäge arbeiten<br />
wollte, ließ die Idee reifen, so eine Maschine<br />
zu entwickeln und zu produzieren – zu dieser Zeit ein<br />
kühner Entschluss. Die Kleinserienfertigung begann<br />
1957. Auf der Landwirtschaftsausstellung „agra 57“<br />
wurde das durch <strong>den</strong> Minister <strong>für</strong> Land- und <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />
mit einer Auszeichnung gewürdigt. Von <strong>den</strong> Motorsägen<br />
AWB 1 wur<strong>den</strong> 92 Maschinen produziert, sie<br />
waren nicht alle völlig baugleich, wur<strong>den</strong> verbessert<br />
und <strong>den</strong> materiellen Möglichkeiten angepasst. Auf der<br />
Basis der Motorsäge wur<strong>den</strong> auch schultertragbare<br />
Freischneider <strong>für</strong> die Kulturpflege produziert.<br />
Abb. 32: H. D. Busch an einer Holzausformungsanlage<br />
(BuSch)<br />
Die Fa. Busch fertigte vor allem Holzbearbeitungsmaschinen.<br />
Größere Stückzahlen erreichten Bandschleifmaschinen,<br />
Astlochbohrmaschinen und Stanzvorrichtungen<br />
<strong>für</strong> das Verbin<strong>den</strong> von Schleifbändern. Um<br />
1960, als in <strong>den</strong> <strong>Forst</strong>betrieben mit dem Aufbau der<br />
Holzausformungsplätze begonnen wurde, entwickelte<br />
und fertigte sie eine hydraulische Einschnittsäge mit<br />
Folgesteuerung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Holzplatz Drübeck des StFB<br />
Wernigerode, der bis 1975 noch viele weitere Anlagen<br />
folgten. Auch spanlose Einschnittanlagen mit hydraulischem<br />
Messer und eine Kettenschwenksäge mit integrierter<br />
Steuertechnik der Förderanlagen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Holzplatz<br />
Dorndorf wur<strong>den</strong> geliefert und montiert. In <strong>den</strong><br />
1960er Jahren waren zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Für<br />
die Grubenholzplätze mit der Vielzahl ihrer Sortimente<br />
wur<strong>den</strong>, auf einer Welle gelagert, verstellbare Längenanschläge<br />
mit hydraulischer Unterstützung entwickelt<br />
und mehrfach mit <strong>den</strong> Kreissägen ausgeliefert. Eine<br />
Eine wichtige Rolle bei der Mechanisierung forstlicher<br />
Arbeiten haben in der Zeit von 1945 bis 1975 die<br />
Handwerksbetriebe im Territorium der <strong>Forst</strong>betriebe<br />
gespielt. Sie entwickelten und fertigten Maschinen und<br />
Geräte <strong>für</strong> die Mechanisierungslücken in der <strong>Forst</strong>wirtschaft.<br />
Nur wenige können genannt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Firma C. Oeser Wagen- und Fahrzeugbau in Lößnitz/Erzgebirge<br />
lieferte seit <strong>den</strong> 1940er Jahren Lang-<br />
holz- und Schichtholzanhänger <strong>für</strong> Pferdezug mit Spindellenkung<br />
der Hinterachse. Die Firma Busch Maschinenbau<br />
Wernigerode war ein <strong>für</strong> die <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />
bedeutender Betrieb. Die kriegsbedingte Zerstörung<br />
(1942) seiner Autoreparaturwerkstatt in Hamburg<br />
führte <strong>den</strong> Firmeninhaber August Wilhelm Busch<br />
über Aschersleben und Jerichow nach Wernigerode.<br />
Hier gründete er 1949 einen neuen Handwerksbetrieb.<br />
Dessen territoriale Nähe zur Försterei ermöglichte die<br />
Erfüllung des Wunsches des <strong>Forst</strong>betriebes nach rascher<br />
und verlässlicher Reparatur der alten Zweimann-<br />
Motorkettensägen STIHL und DOLMAR und Fertigung Abb. 33: Die Fa. Busch in Wernigerode (BuSch)