Technik für den Wald - Landesbetrieb Forst Brandenburg ...
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46 Entwicklung und Produktion der <strong>Forst</strong>technik<br />
Belegschaft <strong>den</strong> <strong>Forst</strong>traktor FT 40 H produzierte aber<br />
bald Insolvenz angemeldet hat. Das Werk wurde geschlossen,<br />
ein Teil abgerissen.<br />
3.3.4 VEB Maschinenwerkstatt Zella-Mehlis<br />
Nach DaRR (2007) geht die Gründung der Maschinenwerkstatt<br />
der <strong>Forst</strong>wirtschaft in Zella-Mehlis auf<br />
das Jahr 1949 zurück. Sie entstand aus der Notwendigkeit,<br />
die bei der Aufarbeitung der riesigen Mengen<br />
Schadholzes aus der Windbruch- und Borkenkäferkatastrophe<br />
(1946 bis 1949) eingesetzten wenigen<br />
Zweimann-Motorkettensägen aus der Vorkriegszeit<br />
ständig einsatzfähig zu halten. Ingenieur Karl BecheR<br />
(1900 – 1971), ein erfahrener ehemaliger Berufsschullehrer,<br />
wurde mit der Leitung beauftragt. In <strong>den</strong><br />
Thüringer <strong>Forst</strong>ämtern gab es 11 verschie<strong>den</strong>e Typen<br />
Zweimann-Motorkettensägen. Es galt, diese Sägen<br />
solange wie möglich zu nutzen. Ein „Aufruf wegen Beschaffung<br />
von Motorsägen-Ersatzteilen an alle in der<br />
<strong>Forst</strong>wirtschaft“ von Mai 1951 bittet um Zusendung<br />
aller Ersatzteile, Sägenteile, Baugruppen aller Typen<br />
nach Zella-Mehlis oder Menz-Neuroofen und charakterisiert<br />
die komplizierte Lage. Auf der 1. Arbeitsberatung<br />
des Ausschusses <strong>für</strong> forstliche <strong>Technik</strong> in Berlin<br />
im April 1952 wurde u. a. festgelegt, dass achilles und<br />
BecheR einen Vorschlag <strong>für</strong> eine zentrale Motorsägenreparaturwerkstatt<br />
erarbeiten sollten. Im Januar 1953<br />
wurde die Maschinenwerkstatt dem StFB Schmalkal<strong>den</strong><br />
zugeordnet. Neben <strong>den</strong> Reparaturen an Motorsägen<br />
wurde ein erheblicher Anteil der Kapazität zur<br />
Instandhaltung <strong>für</strong> Hand- und Zugsägen verwendet.<br />
Die Sägeblätter wur<strong>den</strong> nach- oder umgestanzt, leistungsfähigere<br />
Zahnformen eingeführt. Der erfahrene<br />
<strong>Wald</strong>arbeiter Arno geyeR aus Großbreitenbach entwickelte<br />
die Sirius-Bezahnung weiter zur Geyer-Sirius-<br />
Zahnform, die bei der Prüfung in Menz-Neuroofen die<br />
höchste Schnittleistung erzielte. Die Maschinenwerkstatt<br />
förderte diese Entwicklungen durch <strong>Wald</strong>arbeiterschulungen.<br />
Zur Erweiterung der Maschinenwerkstatt<br />
wurde nach mehrfachem Standortwechsel Anfang der<br />
1960er Jahre ein zweigeschossiges Gebäude errichtet.<br />
Für Instandsetzungsarbeiten an <strong>Forst</strong>-LKW und<br />
Rücketraktoren wur<strong>den</strong> auf dem Grundstück eine<br />
Kraftfahrzeughalle errichtet, vorhan<strong>den</strong>e Wohnungen<br />
in <strong>den</strong> alten Gebäu<strong>den</strong> saniert. Mit dem Ausschei<strong>den</strong><br />
des verdienstvollen Ing. K. BecheR wurde 1965<br />
Ing. Günter Rössel (1928 – 1991) zum Direktor des<br />
VEB Maschinenwerkstatt der <strong>Forst</strong>wirtschaft der VVB<br />
<strong>Forst</strong>wirtschaft Suhl berufen.<br />
Zum Programm der Instandhaltungsarbeiten und der<br />
Ersatzteilversorgung <strong>für</strong> die <strong>Forst</strong>betriebe gehörten die<br />
ab 1956 etwa 180 Stihl-Motorsägen KS 43 und BLK,<br />
die ab 1953 vom VEB Werkzeugunion Steinbach-Hal-<br />
Abb. 48:<br />
Betriebsgebäude<br />
des VEB Maschinenwerkstatt<br />
(Darr)<br />
lenberg gelieferten Zweimannsägen Union-FAUN A<br />
und B sowie ab 1958 die Einmannsägen ES 35, die<br />
bis 1973 mit 20.550 Stück ausgeliefert wur<strong>den</strong>. In<br />
<strong>den</strong> 1960er Jahren wur<strong>den</strong> sowjetische Motorsägen<br />
„Drushba“, finnische „Termit“, Stihl Contra, 07 und<br />
08 sowie polnische Motorsägen importiert. Polnische<br />
Motorsägen, vor allem <strong>für</strong> Landwirtschaftsbetriebe,<br />
wur<strong>den</strong> zwischen 1967 und 1990 etwa 40.000 Stück<br />
importiert, <strong>für</strong> die die Maschinenwerkstatt auch zuständig<br />
war. Ab 1964 wur<strong>den</strong> <strong>für</strong> die <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />
schwedische Partnersägen, später auch Jonsereds<br />
und Husqvarna eingeführt. Jährlich waren das 3 bis<br />
4.000 Motorsägen, maximal 9.000. Der VEB Maschinenwerkstatt<br />
Zella-Mehlis wurde im Januar 1976 dem<br />
Kombinat <strong>Forst</strong>technik Waren zugeordnet. Schwerpunkt<br />
der Aufgaben blieben Motorsägen, Durchforstungsmaschinen,<br />
Schärfgeräte, Kleinseilwin<strong>den</strong>,<br />
Sprüh- und Stäubegeräte sowie der Ausbau der Kooperation<br />
mit neun Betriebswerkstätten in <strong>den</strong> <strong>Forst</strong>betrieben.<br />
Für die <strong>Forst</strong>rücketraktoren LKT aus der<br />
Tschechoslowakei mussten die Ersatzteilversorgung,<br />
der Kun<strong>den</strong>dienst und die Baugruppeninstandsetzung<br />
<strong>für</strong> die <strong>Forst</strong>betriebe Thüringens übernommen wer<strong>den</strong>.<br />
Durch Krankheit schied 1985 der Direktor G. Rössel<br />
aus, die Funktion übernahm Bernd WichT, unter dem<br />
1987 das Investitionsvorhaben „Technisches Versorgungszentrum<br />
(TVZ) der <strong>Forst</strong>wirtschaft Suhl“ vorbereitet<br />
wurde. Es sollte ein Leitbetrieb <strong>für</strong> forstspezifische<br />
Kleinmechanisierung und Rationalisierungsmittelbau<br />
wer<strong>den</strong>. Bis Ende 1989 waren eine zweigeschossige<br />
Produktionshalle und ein Verwaltungsgebäude rohbaufertig.<br />
Durch die Struktur- und Aufgabenänderungen<br />
in der <strong>Forst</strong>wirtschaft Thüringens 1989/90 erfolgte<br />
ein Baustopp. Nach komplizierten Verhandlungen mit<br />
der Treuhandanstalt gründete Dipl. <strong>Forst</strong>ing. S. DaRR<br />
1990 die Thüringer Handels GmbH <strong>für</strong> <strong>Forst</strong>- und Gartentechnik<br />
in Zella-Mehlis (DaRR 2007).<br />
3.3.5 VEB Instandsetzung <strong>Forst</strong>technik Müllrose<br />
Der Instandsetzungsbetrieb gehörte bis Dezember<br />
1975 zum StFB Frankfurt/Oder und führte <strong>für</strong> die<br />
<strong>Forst</strong>betriebe der VVB <strong>Forst</strong>wirtschaft Potsdam Instandsetzungsleistungen<br />
sowie Generalreparaturen<br />
an <strong>den</strong> LKW W 50-Langholz und anderen LKW aus.<br />
Der StFB war Vertragswerkstatt <strong>für</strong> IFA-W 50 und Vertragswerkstatt<br />
<strong>für</strong> die <strong>Forst</strong>aufbauten vom <strong>Forst</strong>technik<br />
Oberlichtenau. Aus Kapazitätsgrün<strong>den</strong> ließ die StFB-<br />
Werkstatt die Nachläufer aus Oberlichtenau im benachbarten<br />
Kreisbetrieb <strong>für</strong> Landtechnik, Sitz Birkholz<br />
grundinstandsetzen.<br />
Mit der Gründung des Kombinat <strong>Forst</strong>technik Waren<br />
wur<strong>den</strong> die Werkstatt und das Ersatzteillager mit<br />
20 Beschäftigten aus dem StFB Frankfurt/O. ausgegliedert<br />
und der VEB Instandsetzung <strong>Forst</strong>technik<br />
Müllrose (Direktor Ofm. Gerhard henning) gegründet.<br />
Der Betrieb wurde Mitglied der Erzeugnisgruppe<br />
22 (LKW W 50) im Bereich der Landtechnik, wo die<br />
Grundinstandsetzungen von Baugruppen koordiniert<br />
wur<strong>den</strong>. Die Baugruppen wur<strong>den</strong> spezialisiert instandgesetzt:<br />
W 50-Motore im VEB Landtechnisches Instandsetzungswerk<br />
(LIW) Neuenhagen, Getriebe und