Technik für den Wald - Landesbetrieb Forst Brandenburg ...
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86 Mechanisierung in <strong>den</strong> forstlichen Produktionsbereichen<br />
Abb. 139: Chemische Pflege mit S 293 im Folienzelt<br />
(Archiv WSD)<br />
– Pflanzenernte: Engrillen- und Vollflächensaat gestattete<br />
nur <strong>den</strong> Einsatz von Ganzbeetaushebegeräten,<br />
abhängig von der zu ernten<strong>den</strong> Baumart mit oder ohne<br />
Rüttelvorrichtung. Danach mussten wie im Freiland<br />
die Pflanzen zeit- und kostenintensiv manuell aus der<br />
Erde entnommen, gebündelt und verpackt wer<strong>den</strong>.<br />
Zur raschen und effektiven Überleitung neuer Erkenntnisse<br />
auf diesem Spezialgebiet schloss sich die überwiegende<br />
Anzahl der Intensivanzucht betreiben<strong>den</strong><br />
Einrichtungen in einem Kooperationsverband (KOV)<br />
„<strong>Forst</strong>pflanzenanzucht in Foliengewächshäusern“ unter<br />
Federführung der ZWZ zusammen (BenDix 1988).<br />
1988 wurde eine direkte Anzuchtfläche von 5,5 ha<br />
unter Zelt ausgewiesen, die etwa 5 % des Gesamtbedarfs<br />
der <strong>Forst</strong>wirtschaft an Pflanzen lieferte; Pflanzen<br />
mit hinsichtlich ihrer Volumina, Trockenmassen und<br />
Höhenwerte gesteigertem Gebrauchswert.<br />
4.2.8.2 Autovegetative Anzucht unter kontrollierten<br />
Bedingungen<br />
Dieses Verfahren hatte die massenhafte Reproduktion<br />
ausgewählter Gehölzindividuen über das Bewurzeln<br />
von Pflanzenteilen unter Gewächshausbedingungen<br />
zum Ziel.<br />
Natürliches Bewurzeln von Grünteilen einiger Baumarten<br />
im Stecklingsverfahren, z. B. bei Pappeln<br />
und Wei<strong>den</strong>, wurde verbreitet genutzt. Die forstlichen<br />
Züchtungseinrichtungen in Graupa und <strong>Wald</strong>sieversdorf<br />
schufen Verfahren, mit <strong>den</strong>en Pappel- und Aspenarten<br />
sicher und mit vertretbarem Arbeitsaufwand<br />
auch unter Praxisbedingungen autovegetativ vermehrt<br />
Abb. 140: Walze zum Markieren der Steckplätze<br />
(Archiv WSD)<br />
wer<strong>den</strong> konnten (Grünstecklings-, Wurzelstecklings-<br />
und Wurzelschößlingsverfahren nach schRöck 1965).<br />
Kaltkästen des Gartenbaus verbesserten die Bewurzelungs-<br />
und Anwuchsbedingungen. Sie verursachten<br />
aber durch das manuelle Gießen, Schattieren und Lüften<br />
einen hohen Arbeitszeitaufwand. Später verfügbare<br />
Gewächshäuser erleichterten dies und ermöglichten<br />
erste Mechanisierungsschritte, so die Steuerung<br />
der Befeuchtung im „Sprühnebelverfahren“. Die<br />
umfangreichere Verfahrensanwendung fällt mit dem<br />
Einsatz von Gewächshäusern in der <strong>Forst</strong>wirtschaft<br />
zusammen (laTTke 1965; laTTke und näTheR 1967).<br />
Abb. 141: Manuelles<br />
Stecken<br />
von GFI-Reisern<br />
(Archiv WSD)<br />
In Graupa begonnen, intensivierte die ZWZ <strong>Wald</strong>sieversdorf<br />
die wissenschaftliche Grundlagenforschung<br />
<strong>für</strong> diese Form der <strong>Forst</strong>pflanzenanzucht. Primär auf<br />
die Vermehrung oder Vervielfältigung selektierter<br />
Ausgangsindividuen zu züchterischen Zwecken ausgerichtet,<br />
rückten mit zunehmen<strong>den</strong> Immissionsbelastungen<br />
die Selektion und Vermehrung von Klonen<br />
mit verringerter Anfälligkeit gegenüber SO 2 , sogen.<br />
„rauchtolerantes“ Pflanzmaterial, sowie die Erhaltung<br />
wertvoller Populationen der Schadgebiete in <strong>den</strong><br />
Vordergrund (schneck 1980; schachleR et al. 1986).<br />
Schwerpunktbaumart: Gemeine Fichte. Das da<strong>für</strong> an<br />
der ZWZ entwickelte Vermehrungsverfahren (schachleR<br />
et al. 1986) umfasste folgende Maßnahmen mit<br />
hohem Arbeitszeitbedarf:<br />
Abb. 142: GFI-Steckreiserbeet im Sprühnebelzelt<br />
(Archiv WSD)