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methodik

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M E T H O D I K<br />

A N R E G U N G E N F Ü R D E N P E R S Ö N L I C H E N E R F O L G<br />

2. Zum anderen werden die „Ziele hinter den<br />

Zielen“ entweder stillschweigend vorausgesetzt<br />

oder schlicht übersehen. In der Praxis<br />

führt das dann oft dazu, dass durch den großen<br />

Einsatz für materielle und berufliche Ziele<br />

andere Dinge immer mehr zu kurz kommen.<br />

Die Erfahrungen beim Ausfüllen einer<br />

Zehn-Punkte-Liste bestätigen das.<br />

Warum Menschen Erfolg so gerne an Verdienst<br />

und Status festmachen, ist an dieser Stelle<br />

schwer zu beantworten. Zum einen liegt es sicher<br />

daran, dass die Sicherung der materiellen<br />

Existenz an der beruflichen Stellung und dem<br />

damit verbundenen Einkommen hängt. Das Ziel<br />

der Existenzsicherung durch materielle Sicherheit<br />

ist höchst angemessen.<br />

Zum anderen wirken sich die jeweiligen persönlichen<br />

Werte und das damit verbundene<br />

Wertesystem aus. Wer nach der Devise lebt<br />

„lass uns heute so viel Spaß wie möglich haben,<br />

denn wer weiß, ob wir morgen noch leben“, der<br />

wird mehr an kurzfristigen Möglichkeiten interessiert<br />

sein. Ganz anders wird es bei denen<br />

sein, die einen langfristigen Blickwinkel haben.<br />

Unabhängig davon empfiehlt es sich, alle Faktoren<br />

im Blick zu haben, die man selber über Beruf<br />

und Verdienst hinaus mit Erfolg verbindet;<br />

einfach um die damit verbundenen Ziele tatsächlich<br />

zu erreichen. Entscheidend ist daher,<br />

die ganze Breite der Ziele nicht nur ins Bewusstsein<br />

zu nehmen – das ist der erste Schritt –, sondern<br />

sie auch im Bewusstsein zu halten, damit<br />

sie Denken und Handeln prägen und zu einer<br />

tatsächlichen Zielerreichung führen. Um die<br />

Breite der Ziele ins Bewusstsein zu bringen, bieten<br />

sich folgende Möglichkeiten an:<br />

1. Erstellen Sie eine Zielfindung mit der Leitfrage<br />

„Was ist für mich Erfolg?“.<br />

2. Füllen Sie ein Arbeitsblatt aus: „Was sind die<br />

zehn wichtigsten Aspekte, die für mich Erfolg<br />

ausmachen?“ Bewerten Sie diese Aspekte<br />

dann mit Schulnoten, je nachdem, wie<br />

weit Sie Ihre Ziele bereits in den Bereichen erreicht<br />

haben.<br />

3. Wenn Sie schon an HelfRecht-Planungstagen<br />

teilgenommen haben: Achten Sie bei der<br />

wiederkehrenden Bearbeitung Ihrer schriftlichen<br />

Unterlagen, insbesondere aber bei einer<br />

erneuten Teilnahme, speziell auf diesen<br />

Aspekt: „Was ist für mich Erfolg?“<br />

Wie können Sie nun die so erzielten Erkenntnisse<br />

„warm“ halten und dafür sorgen, dass Sie<br />

nicht ins alte Fahrwasser zurückfallen?<br />

1. Berücksichtigen Sie dieses Thema bei Ihrer<br />

Monatsplanung. Erstellen Sie jedes Mal eine<br />

Liste „Was sind die zehn wichtigsten Aspekte,<br />

die für mich Erfolg ausmachen?“ und bewerten<br />

Sie den Zielerreichungsgrad mit<br />

Schulnoten. So können Sie auch Ihre persönliche<br />

Weiterentwicklung wahrnehmen und<br />

als Erfolg würdigen.<br />

2. Nehmen Sie monatlich einen vernachlässigten<br />

Bereich in den Fokus. Machen Sie bei Bedarf<br />

eine Zielplanung.<br />

3. Falls Sie auf diese Weise nicht weiterkommen,<br />

nehmen Sie gezieltes Coaching in Anspruch.<br />

Ihr Coach wird mit Ihnen an Ihren<br />

persönlichen „Stellschrauben“ arbeiten und<br />

kann zusätzliche Verbesserungsmöglichkeiten<br />

vorschlagen.<br />

4. Suchen Sie sich ein positives Umfeld; Menschen,<br />

die Ihr Verständnis von Erfolg teilen –<br />

sowohl im beruflichen und privaten Bereich.<br />

Auf diese Weise schaffen Sie positive Stimulierungen,<br />

die Sie voranbringen und in der<br />

richtigen Richtung halten.<br />

Bleibt die Frage: „Was ist auf diese Weise eigentlich<br />

erreichbar?“ Antwort: Das Ziel sollte<br />

sein, Ihre persönlichen Möglichkeiten für die<br />

Gestaltung des eigenen Lebens wirklich auszuschöpfen,<br />

also gute Gelegenheiten zu erkennen<br />

und zu nutzen anstatt sie zu verpassen. Perfektion<br />

ist dagegen nicht möglich, eher sogar<br />

schädlich, da sie nur den persönlichen Druck erhöht,<br />

nicht aber die Motivation.<br />

Wenn Sie am Ende des Lebens auf Ihren Lebensweg<br />

zurückschauen, sollten Sie das Gefühl<br />

haben: „Ich brauche nicht sehnsüchtig auf den<br />

zu schauen, der ich hätte werden können –<br />

stattdessen bin ich tatsächlich der geworden,<br />

der ich sein wollte.“ ■<br />

Wolfram Lehmann ist Pfarrer mit Geschäftsführer-Ausbildung<br />

und HelfRecht-Trainingspartner (wolfram-lehmann@arcor.de).<br />

20 | HelfRecht <strong>methodik</strong> 6/12

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