methodik
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A N W E N D E R I M G E S P R Ä C H<br />
M E T H O D I K<br />
Beispiel Mineralwasser und verschiedene Säfte.<br />
Etwa 500 Meter weiter werden in der neuen<br />
Weinkellerei erlesene Bio-Weine, Glühweine<br />
und hochwertige Fruchtsäfte für den Einweg-<br />
Vertrieb abgefüllt und bundesweit geliefert. Die<br />
Weinkellerei ging am 18. Juni 2010 in Betrieb.<br />
Die strategische Planung sowie Bau und Inbetriebnahme<br />
wurden komplett gemäß der Helf-<br />
Recht-Methodik durchgeführt und liefen so völlig<br />
planmäßig.<br />
Zwischen 50 und 100 Kundenaufträge kommen<br />
täglich per E-Mail und Fax ins Haus. Beliefert<br />
werden der Getränkefachhandel, Brauereien<br />
sowie der Lebensmittelhandel. Die Konkurrenz<br />
in dieser Branche ist groß. Dazu kommt noch das<br />
Risiko schlechter Witterung. Doch Jürgen Kunzmann<br />
hat es durch eine geschickte Strategie geschafft,<br />
sich zu positionieren. Mit seiner Drei-<br />
Marken-Politik schafft er es, das Risiko zu streuen.<br />
„Wenn ein Sommer kühler ausfällt, hat man<br />
es als reiner Brunnenbetrieb schwer“, erklärt er,<br />
„da die Konsumenten bei schlechtem Wetter lieber<br />
zu Fruchtsäften greifen als zu Wasser.“ Das<br />
breite Angebot an Mineralwasser, Fruchtsäften<br />
und Wein deckt jeden Bedarf ab. Der Kunzmann-Glühwein<br />
überbrückt darüber hinaus die<br />
lange Durststrecke im Winter.<br />
Jürgen Kunzmann legt zudem Wert darauf,<br />
sich durch ein Höchstmaß an persönlicher Kundenbetreuung<br />
im Markt zu differenzieren. Dabei<br />
ist es für ihn nicht entscheidend, welchen Umsatz<br />
ein Kunde bringt. Ein Lebensmittelbetrieb,<br />
der umsatzmäßig zu den besten Kunden gehört,<br />
ist für ihn nicht zwangsläufig ein A-Kunde. Er<br />
sieht gerade in umsatzschwächeren und neuen<br />
Kunden große Chancen. Sie werden regelmäßig<br />
besucht und betreut, um sie strategisch aufzubauen.<br />
Wertschätzung gegenüber den Kunden<br />
wird bei Kunzmann großgeschrieben. Alle Mitarbeiter<br />
werden hinsichtlich Kommunikation und<br />
Kundenbetreuung bestens geschult.<br />
Auf Auswahl und Qualifikation seiner Mitarbeiter<br />
legt Jürgen Kunzmann besonderes Augenmerk.<br />
Wichtig sind gleichermaßen fachliche<br />
wie soziale Kompetenzen: „Wenn ein Mitarbeiter<br />
das Unternehmen verlässt, wird seine Stelle<br />
nach Möglichkeit qualitativ besser besetzt, als<br />
es vorher der Fall war, also überkompensiert.“<br />
In die Einstellungsgespräche investiert er daher<br />
viel Zeit. Seine Begründung: „Was sind zwei<br />
Stunden für ein Gespräch, wenn diese Mitarbeiter<br />
dann jahrelang bei mir arbeiten?“<br />
Bei den Einstellungs- und auch später bei den<br />
Mitarbeiter-Beurteilungsgesprächen orientiert<br />
sich der Unternehmer an den Beurteilungsbögen<br />
von HelfRecht. Unterstützung bekommt er<br />
außerdem von einem externen Berater, einem<br />
Diplom-Theologen und ehemaligen katholischen<br />
Priester. Dieser betrachtet die Gespräche<br />
aus einer anderen, sozialen Perspektive. Mit den<br />
16 wichtigsten Mitarbeitern führt Jürgen Kunzmann<br />
ein ausführliches Mitarbeitergespräch, bei<br />
dem sich diese im Vorfeld anhand eines Selbstbeurteilungsbogens<br />
zunächst selbst hinsichtlich<br />
Stärken und Chancen einschätzen. Für die Mitarbeitergespräche<br />
nimmt sich der Firmenchef jedes<br />
Jahr im Januar zwei ganze Tage Zeit. „Bei<br />
über 50 Mitarbeitern verliert man schnell den<br />
Überblick. Deshalb sind regelmäßige Gespräche<br />
notwendig und wichtig“, erklärt er.<br />
Auch auf Weiterentwicklung und Weiterbildung<br />
legt er großen Wert. Ein detaillierter Schulungsplan<br />
wird im Unternehmens-Jahreszielplan<br />
aufgeführt. Jeder Abteilungsleiter legt fest, wel-<br />
Getränkeunternehmer Jürgen Kunzmann:<br />
„Hinter unseren Produkten steht eine klare<br />
Philosophie: Wir wollen, dass die Menschen<br />
unsere Produkte nicht nur als Durstlöscher<br />
empfinden, sondern als ein Stück Lebensqualität.“<br />
HelfRecht <strong>methodik</strong> 6/12 | 9