Ausgabe 1 2011 - Stadtwerke OsnabrÃ¼ck

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10 OSNABRÜCK IN BEWEGUNG „Enge Einfahrten und die beste Bratwurst der Stadt.“ Busfahrer Manfred Steinmeier erinnert sich an die Bewegungen auf dem alten Busdepot. Heute entstehen hier Wohnungen und Geschäfte. Bis 2005 war das Depot an der Augustenburger Straße die Heimat der Busflotte der Stadtwerke. 25 Jahre lang war der geschichtsträchtige Ort der Hafen von Busfahrer Manfred Steinmeier. Für uns kam er noch einmal zurück. Es war ein Wiedersehen ohne Wehmut. Nach seinem Dienst bei der Bundeswehr erwarb Manfred Steinmeier 1974 den Bus-Führerschein. Sechs Jahre lang ist er durch seinen Heimatort Melle gefahren. Am 2. April 1980 fing er bei den Stadtwerken an, erinnert sich der 58-Jährige. „Ich habe in der Zeitung gelesen, dass Busfahrer gesucht werden. Da hab ich mich beworben und bin schlagartig genommen worden“, erzählt er mit trockenem Humor. „Jeder Tag war anders“ Jahrelang begann der Dienst von Manfred Steinmeier an der Augustenburger Straße. „Da zog man eine Karte, holte sich seinen Bus und fuhr los“, sagt er. Damit meint er seine Fahrplankarte, auf der die zugeteilte Tour für den aktuellen Tag verzeichnet war. „Jeder Tag war anders!“, erinnert sich Steinmeier, „jeden Tag fuhr ich eine andere Linie. Und später kam noch der Nachtbus dazu.“ Am Dienst hat sich in den vergangenen Jahren wenig geändert. Am Hafen schon. Seit 2005 fahren die Busse das Depot an der Sandbachstraße in der Nähe des Berliner Platzes an. Das Gelände an der Augustenburger Straße steht seitdem leer. „Wir sind hier weggegangen und das war dann gut“, kommentiert Manfred Steinmeier den Umzug emotionslos. Pommesbude in der Mauer „Da hinten ist es auch nicht schlecht“, sagt Manfred Steinmeier, als er in der ehemaligen Inspektionshalle auf einem alten Stuhl sitzt und über vergangene Zeiten plaudert. Mit ‚da hinten‘ meint er das neue, moderne Busdepot. Bei den Ein- und Ausfahrten in hier März 2011
11 Das alte Busdepot an der Augustenburger Straße ‚in Aktion‘ links: Nostalgische Impressionen des Betriebshofes aus den 50er Jahren das alte Depot sei es schon ziemlich eng gewesen. Eigentlich fühle er sich an der Sandbachstraße wohler, überlegt er. Nur einen großen Vorteil hatte das alte Depot. In einer Mauer an der Lotter Straße war eine Pommesbude untergebracht, die – so hieß es im Osnabrücker Volksmund – die beste Bratwurst der Stadt verkaufte. Neuer Lebensraum entsteht Auf dem Gelände des ehemaligen Busdepots haben seit August 2010 die Bagger das Sagen. Dort befindet sich nun eine große Baustelle. Auf einer Größe von 6,2 Hektar sollen Wohnungen gebaut werden. Es entstehen Einrichtungen für Dienstleistungen und sogenanntes wohnverträgliches Gewerbe. „Das ist eine Chance, die man nicht oft bekommt“, sagte Oberbürgermeister Boris Pistorius anlässlich des Baubeginns im vergangenen Sommer. Die Erschließungsarbeiten sollen Ende 2011 beendet sein, danach wird mit den Bauarbeiten begonnen. Und irgendwann in den nächsten Jahren fahren vielleicht wieder Busse in das neue Wohnviertel. Manfred Steinmeier wird dann nicht mehr am Steuer sitzen. Er geht im Oktober in den Vorruhestand. Die Abrissarbeiten aus der Vogelperspektive Manfred Steinmeier erinnert sich ohne Wehmut an seinen langjährigen ‚Bus-Hafen‘
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