2008/2009 (PDF) - Winterhilfe Schweiz
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Bsp. Familie A., Auszug aus dem Situationsbeschrieb:<br />
«Wir sind eine 5-köpfige Familie mit einem niedrigen<br />
Einkommen. Durch die Krankheit meiner Frau und zwei<br />
Unfällen mit Spitalaufenthalt von zwei Kindern hatten wir<br />
sehr hohe Krankheitskosten. Es steht zudem eine Zahnbehandlung<br />
(Vater), Kostenvoranschlag CHF 899.70, eine<br />
neue Brille (Vater) von CHF 331.– und eine weitere Brille<br />
(Mutter) von CHF 863.– an. Wie Sie aus dem Erhebungsblatt<br />
zur Budgetberatung entnehmen können, haben wir<br />
schon viele Sparmassnahmen getroffen. Wir haben beim<br />
Sozialamt angefragt, leider können Sie uns nicht unterstützen,<br />
weil wir einen Einnahmeüberschuss von sage<br />
und schreibe CHF 1.45 haben (Anm. <strong>Winterhilfe</strong>: Steuern,<br />
Kinderbetreuung, Selbstbehalte Krankheitskosten, Zahnarzt<br />
nicht eingerechnet). Unsere Eltern werden uns die Heizölabrechnung<br />
im Betrag von CHF 2‘954.– zahlen helfen. Wir<br />
möchten uns im Voraus ganz herzlich für Ihre Bemühungen<br />
bedanken.»<br />
Die <strong>Winterhilfe</strong> Kanton Bern konnte die effektiven Zahnarztkosten<br />
von CHF 846.35, eine Brille von CHF 331.–<br />
sowie einen Anteil an die Kosten des Selbstbehaltes der<br />
Gesundheitskosten von 322.65 (Maximalbeitrag <strong>Winterhilfe</strong><br />
CHF 1‘500.–) an die Rechnungssteller überweisen.<br />
Zudem wurde ein Ergänzungsgesuch an eine uns bekannte<br />
Stiftung gestellt und die zweite Brille von CHF 899.70<br />
beantragt, was ebenfalls bewilligt wurde.<br />
Zitat aus dem Dankesschreiben der Familie:<br />
«Wir möchten uns ganz herzlich bedanken für die tolle<br />
Unterstützung unserer Familie».<br />
Bsp. Familie N., Auszug aus dem Situationsbeschrieb:<br />
«Als zuständiger Sozialarbeiter der Familie N. schreibe ich<br />
unter anderem Ihre Institution an und stelle ein Fondsgesuch<br />
für die Finanzierung der Erlangung des Führerscheins.<br />
Die Familie (ein zweijähriger Sohn) wurde vom<br />
Sozialdienst unterstützt. Nach einer befristeten Anstellung<br />
von Herrn N. wurde die Unterstützung der Familie auf<br />
Grund des Lohnes eingestellt. Auf Wunsch der Familie und<br />
des Arbeitgebers wurde ein Beratungsmandat durch die<br />
Sozialdirektion weitergeführt. Mit dem Erlangen des Führerscheins<br />
steigen die Chancen auf eine Festanstellung.<br />
Aus meiner Sicht als Sozialarbeiter, welcher Herrn N. seit<br />
einiger Zeit begleitet, erachte ich die Chancen, dass<br />
der Führerschein erlangt werden kann, als sehr gut. Ich<br />
erlebe Herrn N. als motivierten und positiv eingestellten<br />
Menschen, der seine Ziele umzusetzen vermag. Die total<br />
CHF 3‘960.– würden gemäss erstelltem Finanzierungsplan<br />
auf vier Hilfswerke aufgeteilt. Das eingesetzte Geld wird<br />
durch mich zweckgebunden eingesetzt. Beiliegend finden<br />
Sie ein persönliches Schreiben von Herrn N.»<br />
Schreiben von Herrn N.:<br />
«Mit etwas Glück, aber auch einer gewissen Hartnäckigkeit<br />
bin ich vor zwei Jahren zu einer befristeten Anstellung<br />
bei der Gemeinde gekommen. Damit die Anstellung von<br />
befristet in eine Festanstellung umgewandelt werden kann,<br />
setzt dies das Erlangen des Führerscheins voraus. Da<br />
ich mittlerweile die Verantwortung von einer kleinen und<br />
glücklichen Familie zu tragen habe, geht es also um unsere<br />
existenzielle Grundlage. Wir können mit unserem Gehalt<br />
zwar unsere Lebenshaltungskosten bewältigen, jedoch<br />
die Kosten für den Führerschein unmöglich ersparen. Ich<br />
wäre äusserst froh, wenn Sie eine mögliche Unterstützung<br />
in Betracht ziehen könnten und bedanke mich im voraus<br />
bestens».<br />
Nach Prüfung des Dossiers wurde der Entscheid gefällt,<br />
dass in diesem Fall eine Beteiligung der <strong>Winterhilfe</strong><br />
Kanton Bern von CHF 965.– an den Kosten der Fahrprüfung<br />
sinnvoll erscheint. Nach dem Erhalt des definitiven<br />
Finanzierungsplanes (alle vier angeschriebenen Hilfswerke<br />
haben bewilligt) wurde der Betrag überwiesen. Nach<br />
einer Rückfrage ein halbes Jahr später konnte uns der<br />
Sozialarbeiter berichten, dass Herr N. die Prüfung beim<br />
ersten Anlauf schaffte und nun die Festanstellung bei der<br />
Gemeinde erhalten hat.