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Diskussion<br />

Die Studienlage, um <strong>der</strong>artige Ergebnisse in einen pathophysiologischen<br />

Zusammenhang zum Herzinfarkt zu stellen, ist etwas dünn. Zur Diskussion<br />

werden einige Studien aus an<strong>der</strong>en Bereichen herangezogen unter <strong>der</strong><br />

Vorstellung, dass sich die Ergebnisse dort auch auf das Geschehen im akuten<br />

Myokardinfarkt übertragen lassen.<br />

Eine Hochregulierung von HBEGF hat viele Effekte die auch im akuten<br />

Myokardinfarkt von Vorteil sein können. So konnte bereits in Studien zum<br />

Mesenterialinfarkt nachgewiesen werden, dass Anoxie zu einer verstärkten<br />

Freisetzung von HBEGF führt, bereits wenige Stunden nach Beginn <strong>der</strong> Ischämie<br />

[83]. Dieses kann darin begründet sein, dass HEGF als potenter Vasodilatator<br />

Einfluss auf die Mikrodurchblutung hat [90]. Auch spielt es eine Rolle in <strong>der</strong><br />

Bildung neuer Blutgefäße [46] und damit für die Erholung des Gewebes nach einer<br />

Verletzung und <strong>der</strong> Wundheilung [49], wie es beim Herzinfarkt von Nöten ist.<br />

Ebenso führt eine Hochregulierung von HBEGF zur Inaktivierung <strong>der</strong> durch<br />

Hypoxie ausgelösten Signalkaskade <strong>der</strong> Apoptose [5]. Jenes ist für den<br />

einwan<strong>der</strong>nden Monozyten genauso von Vorteil, wie für das unter Hypoxie<br />

leidende ischämische Myokard.<br />

Somit erscheint eine vermehrte Expression von HBEGF gerade in <strong>der</strong> akuten<br />

Phase des Herzinfarktes sinnvoll, da es viele Eigenschaften aufweist, die sich bei<br />

<strong>der</strong> Regeneration des Herzmuskel selbst, o<strong>der</strong> auch bei <strong>der</strong> Mithilfe dabei durch<br />

einwan<strong>der</strong>nde Monozyten, als positiv herausstellen.<br />

Warum sich aber in <strong>der</strong> subakuten Phase eine signifikante Herunterregulation<br />

dieses Gens beobachten lässt, ist schwieriger zu beantworten. Vor kurzem<br />

konnten Nash et al. in einer Studie zeigen, dass HBEGF neben <strong>der</strong> Apoptose<br />

auch die Zelldifferenzierung verhin<strong>der</strong>t [53]. Wenn man bedenkt, dass die<br />

subakute Phase des Herzinfarktes <strong>der</strong> Hauptzeitpunkt <strong>der</strong> Monozytenmigration in<br />

das verletzte Herzmuskelgewebe ist, dann wäre gerade in jenem Moment eine<br />

Blockierung <strong>der</strong> Differenzierung ungünstig. Eine kurzfristige Min<strong>der</strong>expression<br />

könnte hier also den Monozyten genug Zeit geben zu Makrophagen zu reifen,<br />

damit sie ihre weiteren Aufgaben bei <strong>der</strong> Heilung des Myokard wahrnehmen<br />

können. Diese These kann auch dadurch untermauert werden, wenn man<br />

bedenkt, dass HBEGF auch antiinflammatorische Effekte zugeschrieben werden<br />

[47]. In einer Phase des Herzinfarktes, in <strong>der</strong> das Gleichgewicht zwischen<br />

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