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Diskussion<br />

Viel mehr lässt sich davon ausgehen, dass die Regulation des Focal Adhesion<br />

Pathways zu diesem Zeitpunkt über die Zytokin-Rezeptoren (RTK) <strong>der</strong><br />

Zelloberfläche getriggert werden. Diese stellen einen alternativen Aktivierungsweg<br />

neben den Integrinen dar. Wie bereits in dieser Arbeit dargestellt wurde, ist ein<br />

akuter Myokardinfarkt von einer massiven Entzündungsreaktion begleitet, in<br />

dessen Rahmen es bereits wenige Stunden nach Beginn zu einer massiven<br />

Ausschüttung von Zytokinen kommt, die Entzündungszellen in das geschädigte<br />

Myokard locken sollen. Eines <strong>der</strong> freigesetzten Zytokine ist das MCP-1, welches<br />

Monozyten anlockt [9]. Für MCP-1 konnte bereits in einer an<strong>der</strong>en Arbeit gezeigt<br />

werden, dass es zur Aktivierung und Ausbildung von fokalen Adhäsionen führt<br />

[10]. In Anbetracht <strong>der</strong> Tatsache, dass die Invasion von Monozyten in das<br />

Myokardgewebe ihren Höhepunkt erst einige Tage nach dem Infarkt hat [52],<br />

erscheint die erste Aktivierung <strong>der</strong> Monozyten über systemisch wirkende Zytokine<br />

als sinnvoll.<br />

Neben <strong>der</strong> bereits angesprochenen FAK wird auch Steroid Receptor Coactivator-1<br />

(SRC) hochreguliert, <strong>der</strong> ebenfalls eine wichtige Funktion zur Ausbildung von<br />

fokalen Adhäsionen innehat [62]. Es ist denkbar, dass die verstärkte Ausbildung<br />

von Zell-Zellverbindungen, wie den fokalen Adhäsionen, in <strong>der</strong> Zelle erst einiges<br />

an Vorlauf braucht und deswegen zunächst eine Hochregulierung <strong>der</strong><br />

Schlüsselenzyme für die Ausbildung erfolgt, bevor weitere Bestandteile für die<br />

Zellverbindungen produziert werden. Diese Vermutung wird gestützt durch die<br />

Auffälligkeit, dass in dieser frühen Akutphase des Myokardinfarktes die Gene, die<br />

für die strukturelle Ausbildung von fokalen Adhäsionen verantwortlich sind (z.B.<br />

Actin, Actinin, Zyxin, RhoA, MLCK, etc.), vermin<strong>der</strong>t exprimiert werden. Die<br />

zeitgleiche antagonistische Hochregulierung von PAK1 weist auf eine erhöhte<br />

Zellmotilität hin [89]. Diese Funde lassen sich als mögliches Spiegelbild einer<br />

vermehrten Auswan<strong>der</strong>ung von jungen Monozyten in den Blutstrom interpretieren.<br />

Zu diesem Zeitpunkt zeigt sich dagegen eine Überexpression in den Zweigen des<br />

Signalweges, die an<strong>der</strong>weitige Zellfunktionen regulieren. In diesem<br />

Zusammenhang ist die Bedeutung von cJun, welches vermehrt gebildet wird, zu<br />

diskutieren. Es nimmt Einfluss auf die Zelldifferenzierung und durch Regulation<br />

des Zellzyklus auch auf die Apoptose [73]. Beides erscheint im<br />

pathophysiologischen Zusammenhang sinnvoll. Denn zum einen werden die<br />

Monozyten nach Einwan<strong>der</strong>ung in das Myokard zu Makrophagen differenzieren<br />

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