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Kunsthaus Zürich Zürcher Kunstgesellschaft Jahresbericht 2008

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20<br />

Runa Islam (mit Tobias Putrih). Restless Subject<br />

Das Medium Film und dessen Reflexion stehen im<br />

Mittelpunkt von Runa Islams Werk. Die 1970 in Dhaka<br />

(Bangladesch) geborene und in London lebende<br />

Künstlerin hinterfragt in ihren Arbeiten filmische<br />

Illusionen. Sie rückt den Akt des Sehens –imSinne<br />

von Schauen und Erkennen –inden Mittelpunkt und<br />

verschränkt Analytik und Sinnlichkeit auf vielfältige<br />

Weise. Das <strong>Kunsthaus</strong> Zürich präsentierte die erste<br />

Einzelausstellung von Runa Islam in einem Museum<br />

in der Schweiz in Zusammenarbeit und gleichzeitig mit<br />

dem Museum Folkwang in Essen. Vier Filme waren in<br />

einer speziell für den Kabinettraum entworfenen Installation<br />

zu sehen, die Runa Islam in Zusammenarbeit<br />

mit dem slowenischen Künstler Tobias Putrih (*1972)<br />

konzipiert hatte. Die ungewöhnliche Konstruktion aus<br />

Industriegerüsten und Transparentfolien übersetzte<br />

die Grundthemen von Runa Islams Filmen in eine<br />

räumliche Struktur und verdichtete das Gezeigte auf<br />

feinfühlige und intelligente Weise. Ergänzend lief im<br />

Kleinen Vortragssaal der etwas ältere Film «First Day<br />

of Spring» (2005). Zur Ausstellung entstand die erste<br />

umfassende Künstlermonographie zu Runa Islams<br />

Arbeiten aus den letzten fünf Jahren in Englisch und<br />

Deutsch. –Unterstützt wurde die Ausstellung durch<br />

die Art Mentor Foundation Lucerne.<br />

MV<br />

AUSSTELLUNGEN IN DER SAMMLUNG<br />

Edward Steichen. In High Fashion<br />

Edward Steichen (1879–1973) war als Maler und Fotograf<br />

bereits eine Berühmtheit, als man ihm 1923 die<br />

Stelle des Cheffotografen der beiden einflussreichen<br />

Magazine «Vogue» und «Vanity Fair» des New Yorker<br />

Verlags Condé Nast anbot. Unter Aufbietung seiner<br />

aussergewöhnlichen Talente und mit ungeheurem<br />

Enthusiasmus setzte Steichen in den folgenden fünfzehn<br />

Jahren die Kultur der damaligen Zeit und ihre<br />

herausragendsten Vertreter aus Literatur, Journalismus,<br />

Tanz, Sport, Politik, Theater und Film, vor allem<br />

aber die Kreationen der Haute Couture in glänzendes<br />

Licht. Steichen definierte den Modefotografen als<br />

einen Autor, als einen Künstler, der eben gerade in<br />

der kommerziellen Fotografie sein höchstes Talent<br />

verwirklicht. Dank seiner Erfahrung als Maler wusste<br />

Steichen, wie er die Struktur, den Glanz, den Schnitt,<br />

Fall und Faltenwurf eines Stoffes kunstgerecht wiedergeben<br />

musste. Und als Porträtmaler hatte er gelernt,<br />

jede noch so kleine Geste und jeden noch so flüchtigen<br />

Ausdruck in ihrer Bedeutsamkeit festzuhalten.<br />

Verglichen mit seinen Vorgängern vollzog Steichen in<br />

der Modefotografie einen Stilsprung, der sich mit dem<br />

Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm vergleichen<br />

lässt. Er liess seine künstlerischen Anfänge im fotografischen<br />

Impressionismus, in Art Nouveau und Symbolismus<br />

hinter sich, um zum grössten Fotografen des<br />

Art déco und zum eigentlichen Erfinder der Glamourfotografie<br />

zu werden.<br />

Die Ausstellung wurde vom Musée de l’Elysée,<br />

Lausanne, und der Foundation for the Exhibition of<br />

Photography, Minnesota, in Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich konzipiert. –Unterstützt durch die<br />

Banca del Gottardo.<br />

TB<br />

Richard Kisling. Ein Haus für die Avantgarde<br />

Das Erscheinen der in langjähriger Forschung von Silvia<br />

Volkart erarbeiteten Monographie über den Zürcher<br />

Eisenhändler Richard Kisling (1862–1917) und sein<br />

pionierhaftes Wirken für die Avantgarde als Präsident<br />

der Ausstellungskommission bot einen willkommenen<br />

Anlass, die ins <strong>Kunsthaus</strong> gekommenen Reste seiner<br />

einst sehr umfangreichen Sammlung zu zeigen. Seine<br />

von Karl Moser errichtete Villa mit Galerietrakt bildete<br />

ein Zentrum des damaligen Aufbruchs der Schweizer<br />

Malerei mit Hodler als Zentralgestirn. In der von einer<br />

Dokumentation begleiteten Präsentation im Eckraum<br />

des ersten Obergeschosses des Neubaus dominierten<br />

Amiet und die Frühwerke von Hermann Huber, Albert<br />

Pfister, Reinhold Kündig und anderer hoffnungsvoller<br />

Talente.<br />

ChK

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