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CHRONIK der Mettnau

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Therapeutische Möglichkeiten<br />

Behandelbare Erkrankungen und unterschiedliche Heilmethoden<br />

In <strong>der</strong> Chinesischen Medizin wird <strong>der</strong> Mensch als Einheit von Körper,<br />

Geist und Seele betrachtet; sie beruht auf einer Jahrtausende alten<br />

Volksmedizin, <strong>der</strong> eine zutiefst philosophische Sicht des Lebens zugrunde<br />

liegt. Grundlage für die Gesundheit ist nach diesem Verständnis ein<br />

harmonischer Gleichgewichtszustand zwischen den gegensätzlichen<br />

Kräften Yin und Yang. Sie stehen z. B. für Gegensätze wie kalt und<br />

warm, feucht und trocken, leer und voll, passiv und aktiv, und bilden<br />

nur gemeinsam ein vollkommenes Ganzes. Von ihnen auch wird die<br />

Lebensenergie, das Qi, hervorgebracht, das beim gesunden Menschen<br />

frei und ungehin<strong>der</strong>t zu fließen vermag und sich mithilfe bestimmter<br />

Leitbahnen, <strong>der</strong> Meridiane, im ganzen Körper verteilt.<br />

Die Meridiane, auf denen die Akupunkturpunkte<br />

liegen, ziehen zum einen durch die äußeren<br />

Körperschichten und die Muskulatur, sind jedoch<br />

im Weiteren auch bestimmten Organsystemen<br />

zugeordnet, worin sich die Verbindung zwischen<br />

dem Außen und Innen findet.<br />

Sind Yin und Yang im Gleichgewicht, so fließt die<br />

Lebensenergie gleichmäßig und harmonisch: Der<br />

Mensch ist gesund an Körper, Geist und Seele.<br />

Kommt es zu einem Ungleichgewicht, einer Schwächung<br />

o<strong>der</strong> Blockade<br />

von Yin und Yang o<strong>der</strong> des Qi, z. B. durch äußere o<strong>der</strong> innere dysharmonierende<br />

Kräfte, auch emotionaler Natur, o<strong>der</strong> durch Eindringen<br />

äußerer krankmachen<strong>der</strong> Faktoren, wie Krankheitserreger, so kann<br />

das Qi nicht mehr frei fließen: Der Mensch fühlt sich nicht mehr im<br />

Gleichgewicht. Es entsteht ein Unwohlsein und letztlich Krankheit.<br />

Die Traditionelle Chinesische Medizin und die aus ihr abgeleiteten<br />

verschiedenen Therapiemöglichkeiten haben alle gemeinsam zum<br />

Ziel, Yin und Yang wie<strong>der</strong> in ihr Gleichgewicht bzw. das Qi zum freien<br />

Fließen zu bringen.<br />

Während die schulmedizinische Diagnostik sich zum<br />

großen Teil technischer Hilfsmethoden bedient,<br />

wie Laboranalysen, Ultraschall o<strong>der</strong> Röntgenbil<strong>der</strong>,<br />

so steht vor einer TCM-Behandlung die fundierte<br />

Diagnostik in Form einer ausführlichen Anamnese<br />

und des Nutzens <strong>der</strong> fünf Sinne, vor allem des Betrachtens, z. B.<br />

<strong>der</strong> Zunge, und Tastens, z. B. des Pulses, um die uns innewohnenden<br />

Kräfte und <strong>der</strong>en Ungleichgewicht zu erkennen.<br />

Bei seiner Untersuchung wird je<strong>der</strong> ausgebildete TCM-Arzt zunächst<br />

ernsthafte Erkrankungen ausschließen, die möglicherweise schulmedizinisch<br />

behandelt werden sollten. Die TCM ist, ebenso wie die<br />

Schulmedizin, nicht allmächtig, son<strong>der</strong>n sollte als komplementäre<br />

Medizinlehre betrachtet werden; sie eignet sich ganz allgemein beson<strong>der</strong>s<br />

für chronische Erkrankungen. Generell sind die Indikationen<br />

für eine Anwendung <strong>der</strong> TCM vielfältig.<br />

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