CHRONIK der Mettnau
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„Dr. Moscht“ und die Schraubstockbar<br />
Helmut Karlein produziert mit seiner Therapie „strahlende Gesichter“<br />
(ig) „Dr. Moscht“ und die „Schraubstockbar“ – seit vielen Kurgast-<br />
Generationen fügen sich diese beiden Begriffe zu einer Institution<br />
zusammen. Fröhlichkeit, menschliche Wärme, Geselligkeit, Geborgenheit<br />
und Kameradschaft ranken sich um diese Einrichtung.<br />
Helmut Karlein (Dr. Moscht) inmitten seiner Fan-Gemeinde bei<br />
einem fröhlichen Fest in <strong>der</strong> legendären Schraubstockbar.<br />
Sie ist heute aus dem Kuralltag nicht mehr wegzudenken.<br />
Schon viele stressgeplagte Gäste haben<br />
hier ihr Herz ausgeschüttet und in Helmut Karlein<br />
einen aufmerksamen Zuhörer gefunden. Er ist es,<br />
<strong>der</strong> sich hinter dem Namen „Dr. Moscht“ verbirgt.<br />
Den hat er von dankbaren Gästen bekommen, die in <strong>der</strong> „Schraubstockbar“<br />
so etwas wie eine zweite Heimat gefunden haben.<br />
Einst war die Schraubstockbar ein Geräteschuppen im Therapiegelände,<br />
in dem alle möglichen Dinge gelagert waren und in dem auch<br />
kleinere Reparaturen durchgeführt wurden. Als er nicht mehr benö-<br />
tigt wurde, blieb nur ein Schraubstock, fest an einem Tisch verankert,<br />
zurück – daher <strong>der</strong> Name „Schraubstockbar“.<br />
Helmut Karlein selbst zählt zu den „eisernen <strong>Mettnau</strong>ern“.<br />
Im Mai 1979 kam er auf die Halbinsel. Er betreute die Wetterstation,<br />
kümmerte sich um die Boote, gab Matten für die Liegen aus und<br />
verlieh Fahrrä<strong>der</strong>. Als 1992 die alte Gymnastikhalle aus <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>zeit<br />
<strong>der</strong> Kur abgerissen wurde, richtete Helmut Karlein in dem<br />
Schuppen die Schraubstockbar ein. Seither ist sie Anlaufstelle für<br />
alle, die Kontakte schließen o<strong>der</strong> einfach nur reden wollen.<br />
Letzteres macht bekanntlich durstig und so schenkt Helmut ein<br />
beson<strong>der</strong>es Elixier, einen guten Tropfen Most aus, dem er<br />
seinen Spitznamen zu verdanken hat.<br />
Viele Eigenschaften zeichnen Helmut Karlein aus.<br />
Eine davon ist: Er kann gut zuhören. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre<br />
ist er in eine Rolle hineingewachsen, die in <strong>der</strong> Kurzeitung<br />
einmal mit „Seele <strong>der</strong> Kur“ umschrieben wurde.<br />
Seine Fan-Gemeinde schwärmt von ihm und seiner<br />
Therapie.<br />
Wie viele Feste in <strong>der</strong> Schraubstockbar schon<br />
gefeiert wurden, lässt sich nicht mehr ergründen.<br />
Fest steht: Helmut und die <strong>Mettnau</strong>-Kur gehören<br />
einfach zusammen, wie Kurdirektor Klaus Gretzinger<br />
es einmal treffend formulierte. Er nannte Helmut<br />
Karlein „einen zuverlässigen Mitarbeiter, <strong>der</strong> erfolgreich<br />
strahlende Gesichter produziert“. Damit lag er genau richtig.<br />
Ein Geheimrezept von Helmut sind seine innere Fröhlichkeit und<br />
seine Offenheit. Er bindet die Gäste mit ihr ein und verschreibt diese<br />
als rezeptfreie Medizin.<br />
Und diese danken es ihm immer und immer wie<strong>der</strong> …<br />
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