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200 Jahre Wasserstandsbeobachtung am Rhein

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von verzinntem Messing bezeichnet, und hinwieder in ihre mit Linien unterschiedene<br />

Zolle eingetheilet sind.<br />

Zur Grundlinie hat man, wie zu Mannheim, Maynz und Kölln diejenige Wasserhöhe<br />

angenommen, welche mit den niedrigsten Ufern des <strong>Rhein</strong>s Horizontal<br />

oder in der Wasserebene steht. Diese Höhe nennt man das Mittelwasser, welches<br />

auf dem Hydrometer in der Mitte mit einem 0 und neben demselben mit<br />

den zween Buchstaben M:H: (Mittel Höhe) angedeutet ist. Von diesem Zeichen<br />

an, aufwärts gerechnet, zählt man auf dem Wassermesser bis oben an den<br />

Kopf 19. Schuhe, welches die vorigjährige größte Höhe des <strong>Rhein</strong>es war, die<br />

folglich 19. Schuhe über der Mittelhöhe beträgt. Abwärts hingegen enthält der<br />

Messer bis auf den Boden 11. Schuhe; welches das Maß des kleinsten Wassers<br />

ist, das wir in diesem Jahrhundert gehabt haben.<br />

Der Gebrauch dieses Hydrometers ist für jeden ganz leicht, dem daran gelegen<br />

ist, das Steigen oder Fallen des <strong>Rhein</strong>es zu beobachten. Er kann augenblicklich<br />

darauf bemerken, dass das Wasser anwachse, je wenigere Schuhe und Zolle<br />

unter dem Zeichen der Mittlern Höhe angegeben werden, dass es im Gegentheile<br />

falle, je mehrere Schuhe und Zolle unter demselben sichtbar sind.<br />

Unterdessen aber bleibt die bloße Nachricht vom Steigen oder Fallen des <strong>Rhein</strong>es<br />

für viele wenig interessant, und ohne besonderen Nutzen, wenn nicht<br />

zugleich eine Anzeige d<strong>am</strong>it verbunden ist, wie viele Schuhe und Zolle der<br />

Schiffmann bei dem jedesmaligen Stande des Wassers unter der MitteIhöhe den<br />

<strong>Rhein</strong> hinauf und hinunter laden könne.<br />

Deswegen wurde auch hierüber eine genaue Berechnung gemacht, die von<br />

Koblenz hinauf bis nach Caub, hinunter aber bis nach Kölln ihre Anwenwendung<br />

hat.<br />

Hierdurch kann man alle Tage erfahren um wie vieles der <strong>Rhein</strong> gewachsen,<br />

oder gefallen seie, wie viele Schuhe und Zoll Ladung der Schiffmann bei jeder<br />

Höhe des Wassers zu Berge, und zu Thale einnehmen könne, erhalten diejenigen,<br />

welche zu Wasser reisen, oder Güter verführen laßen, die Gelegenheit, einen<br />

ungefehren Ueberschlag zu machen, ob oder wo sie allenfalls verwässern<br />

könnten. Kann jeder, wenn das Wasser über der Mittelhöhe steht, durch eine<br />

genaue Beobachtung des Steigens oder Fallens, ungefehr die Rechnung machen,<br />

zu welcher Zeit er fortzureisen im Stande seyn werde, und dergleichen<br />

mehr.<br />

Man glaubt, dem Publikum, insbesondere aber den ein- und ausländischen<br />

Handelsleuten einen wichtigen Dienst zu leisten, wenn man die täglichen Bemerkungen<br />

über die Höhe des <strong>Rhein</strong>es, und die Verhältnisse der möglichst starken<br />

Schiffladung jedesmal in gegenwärtige Intelligenzblätter mit möglichster Genauigkeit<br />

einrücket. Hierzu hat man keinen schicklichern Platz gefunden, als die<br />

oben angedruckte kleinere Tabelle, aus welcher man die zwo Colonnen, die zur<br />

Anzeigung des Anbruches und Abschiedes der Tage bestimmet waren, ausgehoben,<br />

und an statt derselben andere zweckmäsig eingerücket hat. Zu ihrer<br />

besseren Erläuterung wird das bisanher gesagte hinreichend seyn:<br />

In Nr. 11 des Blattes vom 6. Mai 1785 erschien noch folgende Anzeige"<br />

"Man hat in dem 4ten Stücke dieser Blätter eine Beschreibung des <strong>am</strong> hiesigen<br />

<strong>Rhein</strong>krahnen aufgerichteten Wassermessers gegeben, und bis hierhin fortgefahren,<br />

dem Publikum die täglichen Beobachtungen des Steigens und Fallens<br />

des <strong>Rhein</strong>flusses, auch, wie viele Schuhe und Zolle die Schiffleute bey jeder<br />

Höhe des Wassers sowohl zu Berge, als zu Thale laden können, in der oben<br />

angebrachten Tabelle mit zu theilen. Unterdessen aber waren nur diejenigen im<br />

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