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200 Jahre Wasserstandsbeobachtung am Rhein

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Stande, sich einen vollständigen Begriff von der Sache zu machen, welche Gelegenheit<br />

gehabt haben, den Wassermesser selbst auf dem Platze zu sehen,<br />

und die angeführte Beschreibung d<strong>am</strong>it zu vergleichen. Man hat es deswegen<br />

nötig befunden, auch zum anschaulichen Begriffe derjenigen, die die Einrichtung<br />

unseres <strong>Rhein</strong>messers nicht gesehen haben, davon eine Zeichnung verfertigen<br />

und solche inskünftige unten an der Tabelle zur deutlichen Erklärung derselben<br />

mit abdrucken zu laßen. Es dient dabey noch besonders zur Nachricht, daß<br />

nach der bey jüngerer <strong>Rhein</strong>höhe gemachten Beobachtung das Wasser zu Berge<br />

gar nicht mehr fahrbar seye, wenn dasselbe die Mittelhöhe, welche auf dem<br />

<strong>Rhein</strong>messer mit M. H. angedeutet ist, erreichet hat."<br />

Abb.1. Kopf des AlIg. Churtrierischen Intelligenzblattes mit Wasserstandsangabe und Pegelschema<br />

(Stadtbibliothek und Stadtarchiv Trier)<br />

Ein solcher Zeitungskopf mit der Tabelle und dem Pegelschema ist in Abb. 1 wiedergegeben.<br />

Wie man sieht, ist dort die Angabe der Tauchtiefe weggelassen. Sie ist ü-<br />

berhaupt nur in den ersten 7 Tagen erschienen; dafür wurde dann angegeben:<br />

"Fahrbar", "Nur zu Tal fahrbar" oder ähnlich. In dieser Form wurden die Wasserstände<br />

veröffentlicht, so lange das Intelligenzblatt erschien: bis zum 31. Dezember 1793.<br />

Der Pegel selbst muß in der folgenden Kriegszeit verschwunden sein. Die Erinnerung<br />

an ihn blieb aber erhalten. 1817 ließ die preußische Regierung den Wasserstandslisten<br />

nachforschen, jedoch ohne Erfolg. Darauf daß sie im Intelligenzblatt abgedruckt<br />

worden sind, k<strong>am</strong> man offenbar nicht.<br />

Der Pegelnullpunkt ist hier nach dem Vorbild bestehender Pegel in Höhe des (nur<br />

ungefähren) "Mittelwassers" gewählt worden, so dass mehr negative als positive Ablesungen<br />

vork<strong>am</strong>en. Anderswo hat man verschiedentlich die Pegelnullhöhe so zu legen<br />

versucht, dass die Ablesung sofort die für Schiffer maßgebende Mindesttiefe anzeigt.<br />

So richtete sich der Pegel zu Köln, der 1810 anstelle des durch den schweren<br />

Eisgang 1784 zerstörten angebracht wurde, nach der seichten Stelle <strong>am</strong> Casselberg,<br />

7,5 km unterhalb Köln, und der zu Bingen nach der Sohlenhöhe des Binger Lochs.<br />

Bald zeigte sich jedoch, dass diese Gleichsetzung von Wasserstand <strong>am</strong> Pegel und<br />

Tauchtiefe nach kurzer Zeit nicht mehr stimmte: nicht nur veränderte sich das Gefälle<br />

zwischen beiden Punkten mit der Wasserführung, sondern auch die Sohlenhöhe an<br />

der kritischen Stelle änderte sich von selbst oder durch Baggerungen. Ein ständiges<br />

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