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200 Jahre Wasserstandsbeobachtung am Rhein

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gel-Instruktion gemäß mit einem Nullpunkt 2 Fuß unter niedrigstem bekanntem Wasserstand<br />

angelegt werden können, der <strong>am</strong> 27. 1. 1813 an dem schon genannten im<br />

<strong>Jahre</strong> 1810, also noch während der Franzosenzeit gesetzten Pegel beobachtet worden<br />

war. Nach Vergleichsbeobachtungen in den <strong>Jahre</strong>n 1817-18 wurde die Nullhöhe<br />

in Koblenz festgesetzt; sie lag gegenüber dem Interimspegel um 6 Fuß 9 Zoll tiefer.<br />

In der d<strong>am</strong>als gewählten Höhe liegt sie noch heute. - Von den oben genannten Interimspegeln<br />

wurden die in Andernach und Linz seit 1818 ständig abgelesen, wobei<br />

<strong>am</strong> ersteren der Interimspegel wohl bald durch eingehauene Marken und Zahlen ersetzt<br />

wurde (Abb. 3). Die Pegel in Bacharach und Boppard werden erst seit 1833 abgelesen,<br />

offenbar hatte sich doch kein freiwilliger Pegelableser gefunden. Auch dort<br />

ist der Interimspegel durch einen endgültigen ersetzt worden.<br />

Abb.3. Pegel Andernach, von 1818, <strong>am</strong> Kran. Aufnahme<br />

1970<br />

Am 0 b e r r h e i n erhielt das Pegelwesen<br />

einen ähnlich großen Aufschwung durch<br />

die <strong>Rhein</strong>korrektion nach den Plänen Tullas,<br />

die ihrerseits erst durch die Bildung<br />

des Großherzogtums Baden aus vielen<br />

kleinen Territorien und durch das Ende der<br />

Napoleonischen Kriege möglich geworden<br />

war. Die Vorarbeiten liefen freilich schon<br />

früher an.<br />

Lange bevor die Herstellung der Durchstiche<br />

begann (1818), schon vor 1808, muss<br />

Tulla zwischen Basel und Mannheim mehrere<br />

Pegel angelegt haben. Jedenfalls bezieht<br />

sich darauf Oberst Stehlin, Basel, in<br />

einem Bericht über den Pegel Basel, den<br />

er <strong>am</strong> 12. März 1808 bei der Schifflände<br />

unterhalb der <strong>Rhein</strong>brücke hatte anbringen<br />

lassen. Tulla hat sich auch an Ort und<br />

Stelle dafür eingesetzt: "Anläßlich seines<br />

Aufenthaltes in Basel hatte Ingenieur Tulla<br />

Herrn Oberst Stehlin den Wunsch geäußert,<br />

dass in Basel ein <strong>Rhein</strong>höhe-Messer erstellt werde, um die Vertiefung des<br />

<strong>Rhein</strong>bettes zu ermitteln und die Fortpflanzung des Steigens und Fallens des <strong>Rhein</strong>s<br />

zu beobachten. Der Nullpunkt dieses Pegels sei ungefähr 2 Fuß tiefer zu setzen, als<br />

der bisherige niederste Wasserstand, d<strong>am</strong>it bei einer allfälligen Vertiefung des<br />

<strong>Rhein</strong>s, der Wasserstand nicht so leicht oder bald unter Null kommt."<br />

Weiterhin werden Peilungen ("Sondierungen") empfohlen, um festzustellen, ob sich<br />

der <strong>Rhein</strong> vertieft hat und die Ufermauern unterspült werden.<br />

Jene älteren Pegel an der badischen <strong>Rhein</strong>strecke scheinen Provisorien gewesen zu<br />

sein und lediglich zur Planbearbeitung gedient zu haben; auf die Dauer konnte ein<br />

Pegel bei den häufigen Veränderungen des Stromlaufs dort auch kaum bestehen.<br />

Der erste ständige Pegel wurde in Maxau, nahe bei Karlsruhe, der Hauptstadt Badens<br />

und dem Amtssitz Tullas, eingerichtet, und zwar 1813 im jetzigen Knielinger Altrhein.<br />

Als im Frühjahr 1818 der Knielinger Durchstich - einer der ersten vier - hergestellt<br />

wurde und ihn der Strom noch im gleichen Jahr als Talweg aufnahm (bei den<br />

anderen Durchstichen dauerte dies mehrere <strong>Jahre</strong>), wurde der Pegel in den Durchstich<br />

verlegt. Bei diesem Pegel wurde zum ersten Mal eine Anordnung gewählt, die<br />

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