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INSUMED Insudiagnost

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2 <strong>Insudiagnost</strong> Laborkonzept zur Optimierung der medizinischen Ernährungs- und Adipositastherapie<br />

Profile I – III: Mikronährstoffe: Mineralstoffe, Vitamine, Fettsäuren<br />

Angesichts eines Überflusses an Nahrungsmitteln in den westlichen Industrieländern erscheinen zunächst rein nutritiv<br />

bedingte Mikronährstoffdefizite als wenig einleuchtend. Eine Reihe von Lebensstilfaktoren kann die Versorgungssituation<br />

jedoch negativ beeinträchtigen. Dazu gehören einseitige Ernährung (Fast Food), Genussgifte, Umweltbelas tungen,<br />

Stress, Medikamenteneinnahme etc. Besondere Risikogruppen bezüglich einer Unterversorgung sind z. B. Jugendliche<br />

in Phasen rascher körperlicher Entwicklung, Schwangere, Stillende und Ältere, vor allem institutionalisierte Menschen.<br />

Daneben können präexistierende Grunderkrankungen Aufnahme, Resorption, Verteilung, Speicherung und Ausscheidung<br />

von Mikronährstoffen negativ beeinflussen. Erkrankungen des Gastro-Intestinal-Trakts können zu gestörter<br />

Absorption und zu erhöhten enteralen Verlusten führen. Chronisch entzündliche, aber auch konsumierende Erkrankungen<br />

gehen praktisch durchgängig mit Veränderungen der Elemente Kupfer, Eisen, Zink und Selen einher. Endokrine<br />

Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus sind mit erhöhten renalen Verlusten von Elementen wie Magnesium und<br />

Zink assoziiert und auch Defizite von Vitaminen, insbesondere der B-Vitamine sowie auch von Vitamin D treten bei<br />

dieser Erkrankung häufig auf.<br />

Auch Patienten mit metabolischem Syndrom als Vorstufe eines Diabetes mellitus sind meist von solchen Mangelsituationen<br />

betroffen. Bereits die Adipositas hat sich als großer Risikofaktor für Mikronährstoffdefizite herausgestellt. So<br />

können z. B. fettlösliche Vitamine wie das Vitamin D in Körperfett gespeichert werden und sind hieraus nur vermindert<br />

metabolisierbar. Eine erhöhte Anzahl von Fettzellen (Adipozyten) führt zu einer permanenten Ausschüttung proinflammatorischer<br />

Zytokine, was zu Rückwirkungen auf den Mikronährstoffstatus führt. Dies lässt sich an den häufig<br />

nachzuweisenden Defiziten von Zink bei Adipösen zeigen.<br />

Viele Menschen versuchen ihre Mikronährstoffsubstitution durch Einnahme von Kombinationspräparaten mit Mineralstoffen<br />

und Vitaminen zu verbessern. Dabei werden jedoch nicht nur diejenigen Mineralstoffe und Vitamine zugeführt,<br />

die wirklich benötigt werden, sondern auch Mikronährstoffe, die noch in normaler Menge vorliegen oder vielleicht sogar<br />

erhöht sein können. Die Zufuhr an den wirklich benötigten Substanzen ist jedoch über solche Kombinationspräparate<br />

meist zu gering. Es ist daher unerlässlich die entsprechenden Nährstoffe im Blut im Sinne eines „Ernährungs- und<br />

Vitaminchecks“ zu bestimmen und nachgewiesene Defizite gezielt durch ausreichend hohe Substitution auszugleichen.<br />

a) Mineralstoffe<br />

Die wesentlichen biochemischen Funktionsleistungen der Mengen- und Spurenelemente spielen sich überwiegend auf<br />

zellulärer Ebene ab, wobei Bestimmungen der Elementkonzentrationen im Serum nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf<br />

zelluläre Kompartimente zulassen. Blutzellen, die überwiegend aus dem Stoffwechsel-aktiven Knochenmark stammen,<br />

können daher wichtige zusätzliche und wahrscheinlich besser geeignete Parameter sein, um die aktuelle Stoffwechsellage<br />

eines Mineralstoffs beziehungsweise Spurenelementes aufzuzeigen. Praktikabel ist dabei die Durchführung einer<br />

Vollblutanalyse, für die folgende Argumente sprechen:<br />

• Zahlreiche Elemente (siehe Abbildung 1) sind zellulär konzentriert.<br />

• Die wesentlichen biochemischen Funktionen der Mineralstoffe und Spurenelemente spielen sich<br />

auf zellulärer Ebene ab.<br />

• Normale Serumwerte schließen zelluläre Defizite nicht aus.<br />

Betrachtet man die Verteilung der einzelnen Spurenelemente zwischen Blutzellen und Plasma, so erkennt man, dass die<br />

Elemente Kalium, Magnesium, Eisen, Zink und Selen überwiegend in den Blutzellen angereichert sind. So entgehen<br />

bei der alleinigen Durchführung einer Serumanalyse z. B. im Falle des Zinks zirka 90 % des Gesamtzinks im Blut der<br />

Analyse, da nur etwa 10 % im Serum vorkommen.<br />

Vergleichende Untersuchungen haben hinsichtlich des Elements Magnesium gezeigt, dass z. B. bei Patienten mit<br />

Hypertonie im Vergleich zu Kontrollpersonen statistisch signifikant niedrigere Magnesiumkonzentrationen in den<br />

Blutzellen nachzuweisen sind, während beide Gruppen praktisch identische Plasmakonzentrationen aufweisen.

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