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NorbordTechnik – Bauen mit SterlingOSB-Zero

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2. Wandtafeln | 15<br />

2. Wandtafeln<br />

2.1 Allgemeines<br />

Die Gebäudeaussteifung von Häusern in Holztafelbauart erfolgt im Regelfall durch eine ausreichende Anzahl an<br />

Wand-, Decken- und Dachscheiben. Ein wesentlicher Einsatzbereich der <strong>SterlingOSB</strong>-<strong>Zero</strong> ist die Anwendung als<br />

tragende Beplankung von Wandelementen. Für die Bemessung von scheibenartig beanspruchten Wandtafeln werden<br />

in DIN EN 1995-1-1 die zwei verschiedenen Verfahren A und B beschrieben. Der Nationale Anhang DIN EN 1995-<br />

1-1/NA gibt in Abschnitt NDP Zu 9.2.4.1(7) eindeutig die ausschließliche Anwendung des Verfahrens A vor. Dieser<br />

vereinfachte Nachweis geht grundsätzlich von einer ausreichenden Endverankerung der jeweiligen Wandscheibe aus.<br />

Dabei gilt allgemein:<br />

Bemessung nach EC 5,<br />

nur Verfahren A erlaubt<br />

F v,Rd<br />

≥ F v,Ed<br />

wobei<br />

F v,Rd<br />

F v,Ed<br />

der Bemessungswert der Wandscheibentragfähigkeit und<br />

die horizontal am Kopfende der Wandscheibe angreifende Kraft ist.<br />

2.2 Ausführung<br />

Die Beplankung der Wandtafeln besteht aus über die volle Tafelhöhe durchgehenden Platten, die auf den vertikalen<br />

Rippen gestoßen sein können. Die Beplankung kann innen, außen oder auch beidseitig aufgebracht werden und sie<br />

kann wahlweise waagerecht oder (vorzugsweise) senkrecht erfolgen.<br />

Gemäß DIN EN 1995-1-1 beträgt die Mindestbreite der Platten h/4 (z.B. 2800 mm Wandhöhe = 700 mm Plattenbreite).<br />

Die Verbindung der Platten <strong>mit</strong> den Holzständern kann durch Vernageln, Klammern oder Schrauben erfolgen.<br />

Der Abstand der Verbindungs<strong>mit</strong>tel ist entlang des Umfangs jeder Platte konstant und richtet sich nach der einzuleitenden<br />

Horizontalkraft F v<br />

am Wandkopf. Hierbei sind die Randabstände der Verbindungs<strong>mit</strong>tel gemäß Tabelle 1.3<br />

einzuhalten. Auf dem Mittelpfosten einer Zweifeldtafel (siehe Bild 2.1) kann der Verbindungs<strong>mit</strong>telabstand gegenüber<br />

dem an den umlaufenden Beplankungsrändern verdoppelt werden, darf jedoch nicht mehr als 150 mm betragen.<br />

Dieser Vorteil kann bei Einfeldtafeln nicht nutzt werden.<br />

Nach DIN EN 1995-1-1/NA darf die Beplankung horizontal einmal gestoßen sein, wenn die Plattenränder z.B. <strong>mit</strong>tels<br />

Stoßhölzern schubsteif <strong>mit</strong>einander verbunden sind, vgl. Bild 1.3. Mit einer Plattenbreite b P<br />

≤ 0,5 h ist dann der<br />

Bemessungswert der Wandscheibentragfähigkeit unter Horizontallast um 1/6 abzumindern. Es empfiehlt sich so<strong>mit</strong><br />

grundsätzlich eine vertikale Anordnung der Platten über die volle Geschosshöhe ohne tragfähigkeitsmindernde<br />

Horizontalstöße. Die Holzbauformate der <strong>SterlingOSB</strong>-<strong>Zero</strong> ermöglichen hier eine stoßfreie und verschnittarme Herstellung<br />

von tragenden Wandbeplankungen.<br />

Bemessungsverfahren nur anwendbar,<br />

wenn die Ausführungsbedingungen<br />

eingehalten sind.<br />

Auch schubsteif verbundene<br />

Horizontalstöße in der Beplankung<br />

schwächen die Tragfähigkeit<br />

der Tafel. Abzug -17% !<br />

Siehe Tab. 1.9<br />

Wandtafeln nach DIN EN 1995-1-1 unter horizontaler und vertikaler Beanspruchung<br />

nach DIN EN 1995-1-1 (+/NA) Bild 2.1<br />

Fv<br />

h<br />

1<br />

l1<br />

l2<br />

5<br />

4<br />

Ft<br />

a) Wandtafeln unter horizontaler<br />

Beanspruchung<br />

Legende<br />

1 Randrippe<br />

2 Innenrippe<br />

3 Innenrippe (Stoßrippe)<br />

4 Fußrippe<br />

5 Kopfrippe<br />

b<br />

l3<br />

l4<br />

Fc<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Fv<br />

h<br />

q<br />

Fvert<br />

e<br />

b<br />

Fc,r1<br />

Fc,r2 Fc,r3<br />

b) Wandtafeln unter vertikaler<br />

Beanspruchung<br />

Beplankung über volle<br />

Tafelhöhe und mindestens<br />

2 Felder<br />

1. Randrippe<br />

2. Innenrippe<br />

3. Innenrippe (Stoßrippe)<br />

4. Fußrippe (Schwelle)<br />

5. Kopfrippe (Rähm)

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