NorbordTechnik – Bauen mit SterlingOSB-Zero
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6. Fußböden, Unterböden | 35<br />
6. Fußböden, Unterböden<br />
6.1 Allgemeines<br />
Grundvoraussetzung für einen fachgerechten Fußbodenaufbau ist der einwandfreie Unterbau. Wegen möglicher<br />
Durchfeuchtungsschäden sollten über Holzbalkendecken und vorhandenen Holzböden keine Feuchtesperren ohne<br />
bauphysikalischen Nachweis angewendet werden.<br />
Um die Ausdehnung infolge Feuchteunterschiede zu minimieren, sind <strong>SterlingOSB</strong>-<strong>Zero</strong> vor ihrer Verlegung mindestens<br />
48 Stunden am Verwendungsort zu konditionieren. Während der Verlegung muss eine Feuchtebeaufschlagung<br />
der Platten von oben zwingend vermieden werden. Die relative Raumluftfeuchte sollte bei der Verarbeitung zwischen<br />
45 % und 60 % liegen. Nach Arbeitsende oder bei Arbeitspausen müssen die verlegten Platten <strong>mit</strong> Folie abgedeckt<br />
werden.<br />
Es muss auf einen ausreichend umlaufenden Randdehnstreifen von mind. 10 mm bis 15 mm bzw. mind. 1,5 mm je<br />
Meter Raumtiefe geachtet werden. Sofern die einzelnen Feldgrößen 40 m 2 bis 50 m 2 bzw. Raumtiefen von 7,0 m<br />
übersteigen, müssen die Randdehnstreifen entsprechend vergrößert werden oder es sind zusätzliche Dehnfugen vorzusehen.<br />
Zur Oberflächenvorbereitung müssen die <strong>SterlingOSB</strong>-<strong>Zero</strong> vollflächig abgeschliffen werden. Dadurch werden geringe<br />
Absätze bedingt durch die Toleranzen der Platten beseitigt. Die Oberflächenbehandlung oder das Aufbringen von<br />
Oberbelägen sollte zur Vermeidung ungünstiger Klimaeinwirkungen spätestens 36 Stunden nach Verlegen erfolgen.<br />
Die Arbeitsanweisungen, Verlegerichtlinien usw. von Komplementärprodukten sind zu beachten.<br />
Die Empfehlungen beruhen auf Erfahrungen und entsprechen bzw. ergänzen DIN CEN/TS 12872. Die Angaben gelten<br />
ausschließlich für die Verwendung von <strong>SterlingOSB</strong><strong>Zero</strong> und können nicht allgemein auf andere Holzwerkstoffplatten<br />
übertragen werden.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass es sich bei <strong>SterlingOSB</strong>-<strong>Zero</strong> um Baukonstruktionsplatten handelt, deren<br />
Toleranzen in der DIN EN 300 geregelt sind. Reklamationen aus optischen Gründen (z.B. farbliche Variationen<br />
der Platten etc.) können bei einer Baukonstruktionsplatte nicht anerkannt werden. Je nach Art des<br />
nachfolgenden Bodenaufbaus ist aufgrund der gegebenen Toleranzen nach DIN EN 300 zumindest das<br />
Planschleifen der Stöße in die Kalkulation einzubeziehen.<br />
Konditionierung im Klima<br />
des Verwendungsortes<br />
siehe auch Abschn. 1.4<br />
sowie Tab 1.1<br />
Vermeidung des Aufbeulens<br />
des Fußbodens bzw. von Schäden<br />
an umlaufenden Wänden<br />
Schleifkörnung bei sichtbar<br />
bleibenden Flächen erhöhen zur<br />
Riefenminderung<br />
DIN CEN/TS 12872 <strong>–</strong> Holzwerkstoffe<br />
<strong>–</strong> Leitfaden für die Verwendung<br />
von tragenden Platten in Böden,<br />
Wänden und Dächern<br />
siehe auch Tab. 1.6<br />
6.2 Verlegung auf Lagerhölzern<br />
Direkt auf Lagerhölzern montierte <strong>SterlingOSB</strong>-<strong>Zero</strong> eignet sich für die wirtschaftliche Ausführung auf ebenen<br />
Deckenkonstruktionen, bei denen nur geringe Anforderungen an den Trittschallschutz gestellt werden. Entsprechend<br />
hergestellte Unterböden und temporäre Gebrauchsfußböden lassen sich ggf. schnell zurückbauen oder können als<br />
Installationsboden dienen.<br />
Die maximal zulässigen Achsabstände der Lagerhölzer sind in Abhängigkeit der Plattendicke, der anzusetzenden<br />
Verkehrslast und der Durchbiegungsbeschränkung in Tabelle 6.1 und 6.2 angegeben. Hierbei ist eine Einzellast von<br />
1 kN in ungünstigster Laststellung <strong>mit</strong> eingerechnet. Für eine Einzellast von 2,0 kN sind die unten aufgeführten Tabellenwerte<br />
zu halbieren.<br />
Zur Trittschallverbesserung werden nach entsprechender Untergrundvorbereitung unter die Lagerhölzer mind. 10 mm<br />
dicke und 100 mm breite Faserdämmstreifen nach DIN EN 13162 oder DIN EN 13171 verlegt. Die dynamische Steifigkeit<br />
der Faserdämmstreifen sollte s’ ≤ 20 MN/m 3 betragen. Zur Fixierung der Dämmstreifen unter den Lagerhölzern<br />
oder auf Deckenbalken sollte punktuell PVAC-Leim aufgetragen werden.<br />
Auf die Dämmstreifen werden die Lagerhölzer verlegt und die entstehenden Hohlräume zwischen den Balken ausgedämmt.<br />
Die Dämmstoffdicke ist wegen der erforderlichen Belüftungsebene 2 cm niedriger zu wählen als die Summe<br />
der Lagerholz- und Dämmstreifendicke. Von der Verwendung geschäumter, harter Dämmstoffe, wie z. B. Polystyrol,<br />
wird abgeraten. Eine Befestigung der Lagerhölzer <strong>mit</strong> der Unterkonstruktion darf nicht erfolgen.<br />
Die <strong>SterlingOSB</strong>-<strong>Zero</strong> werden jeweils <strong>mit</strong> der langen Plattenseite rechtwinklig <strong>mit</strong> ausreichend großer Randdehnfuge<br />
auf den Lagerhölzern im Verband verlegt. Kreuzfugen sind nicht zulässig. Alle parallel zu den Lagerhölzern verlaufenden<br />
Plattenstöße sind auf diesen anzuordnen.<br />
Um Knarrgeräusche zu vermeiden sind alle gespundete Kanten <strong>mit</strong> weißen Kunstharz- Klebstoffen (PVAC) mindestens<br />
der Beanspruchungsgruppe D3 nach DIN EN 204 (sogn. Weißleime) zu verkleben. Die Befestigung der Platten <strong>mit</strong> den<br />
Lagerhölzern erfolgt <strong>mit</strong>tels Holzschrauben (Plattenschrauben).<br />
Zweck und Nutzung des Bodens<br />
müssen vor der Ausführung genau<br />
bestimmt sein.<br />
siehe Tab. 6.1 und 6.2<br />
sowie Bild 6.1<br />
Siehe Abschn. 2.4.3<br />
DIN EN 13162 <strong>–</strong> werkmäßig hergestellte<br />
Produkte aus Mineralfasern<br />
(MW)<br />
DIN EN 13171 <strong>–</strong> werkmäßig hergestellte<br />
Produkte aus Holzfasern (WF)<br />
siehe auch Abschn. 6.1<br />
sowie Bild 3.1<br />
Bei nichttragenden Beplankungen<br />
genügt ein Versatz von einem Feld<br />
Schrauben <strong>mit</strong> Teilgewinde/Schaft